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Streit ums Geld – Biodiversitätskonferenz in Cali abgebrochen: Die UN-Weltnaturkonferenz COP16 in Kolumbien wurde ohne eine Einigung zur Finanzierung des Artenschutzes abgebrochen. Hauptstreitpunkt war das Thema Geld, insbesondere wie die Mittel für den Schutz der Biodiversität bereitgestellt und verwaltet werden sollen. Der globale Süden forderte mehr Engagement und einen neuen Fonds mit größerem Mitspracherecht, da sie sich benachteiligt fühlten und von Problemen wie Armut, Umweltkatastrophen und unzureichender Unterstützung belastet sind. Die EU blockierte jedoch diesen neuen Biodiversitätsfonds, was das Vertrauen zwischen den Ländern des globalen Südens und Nordens weiter schwächte. Trotz des Scheiterns in der Finanzierungsfrage wurden einige Fortschritte erzielt, etwa bei der Anerkennung indigener Gemeinschaften und Regelungen zur Entschädigung für die Nutzung genetischer Ressourcen. faz.net , tagesschau.de , fair-economics.de (mit Statements)
Klimaforscher findet Festhalten am 1,5-Grad-Ziel „lächerlich“: Der Klimaforscher Mojib Latif hält das Festhalten am 1,5-Grad-Ziel für eine unrealistische Illusion, da es längst überschritten sei. Statt weiterhin auf Verhandlungen zu setzen, fordert er konkretes Handeln, da bisherige Klimakonferenzen, darunter die kommende in Aserbaidschan, trotz Aufmerksamkeitslenkung keinen Durchbruch gebracht haben. Der Gehalt an Treibhausgasen steigt weiter, und die Welt befindet sich auf einem Erwärmungspfad von etwa drei Grad – selbst diese Marke wird nur eingehalten, wenn bestehende Zusagen erfüllt werden. Berichte der UN und der Weltmeteorologieorganisation (WMO) bestätigen diesen kritischen Zustand, da die CO₂-Konzentration neue Rekordstände erreicht hat. Das Pariser Abkommen von 2015, das den Temperaturanstieg auf maximal 1,5 Grad begrenzen sollte, erscheint angesichts dieser Entwicklungen kaum noch erreichbar. spiegel.de
In nur eineinhalb Stunden verursachen die reichsten 50 Milliardäre im Durchschnitt mehr Treibhausgase als ein Mensch im weltweiten Mittel in seinem ganzen Leben.
Eine Oxfam-Untersuchung, die sich auf die 50 reichsten Milliardäre stützt, zeigt, dass deren luxuriöser Lebensstil, einschließlich Privatjets und Superjachten, sowie ihre umweltschädlichen Investitionen die Klimakrise verschärfen und soziale Ungleichheit und Hunger fördern. Allein ihre Flüge entsprechen dem Treibhausgasausstoß, den der Rest der Weltbevölkerung in 300 Jahren verursacht. In Deutschland verursachen die fünf reichsten Menschen 1275-mal so viele Emissionen wie das ärmste Prozent der Bevölkerung. Oxfam hebt hervor, dass die Investitionen der Superreichen, insbesondere in Sektoren wie Logistik, Chemie und Zement, jährlich 33 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ausmachen. Oxfam fordert eine Vermögensteuer zur Unterstützung des Klimaschutzes und eine strengere Regulierung umweltschädlichen Luxusverhaltens sowie ehrgeizige politische Maßnahmen auf nationaler und globaler Ebene. sueddeutsche.de
EU-weit sind die Treibhausgasemissionen im vergangenen Jahr gesunken: Die Treibhausgasemissionen in der EU sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent gesunken, was laut der EU-Umweltagentur (EEA) den größten Rückgang seit Jahrzehnten – abgesehen vom Corona-Jahr 2020 – darstellt. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf den verminderten Kohleverbrauch, den Ausbau erneuerbarer Energien und den gesunkenen Stromverbrauch zurückzuführen. Vor allem die Sektoren Energie, Industrie und Bau trugen zu diesem Ergebnis bei. Transport und Landwirtschaft benötigen jedoch noch weitere Fortschritte bei der Emissionsreduktion. Die EU strebt Klimaneutralität bis 2050 und eine 55-prozentige Reduktion der Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 an. 2023 lagen die Emissionen 37 Prozent unter dem Niveau von 1990. tagesspiegel.de
Endlager-Suche für Atommüll vor dem Scheitern: Eine Expertenkommission der Bundesregierung warnt vor einem möglichen Scheitern der Suche nach einem Atommüll-Endlager in Deutschland. Der Abschluss der Standortsuche wird frühestens für 2074 erwartet, was erheblich später ist als das gesetzliche Ziel von 2031. Die Kommission schlägt vor, die Suche auf Regionen mit geringem Erkundungsaufwand zu konzentrieren und den Bau von Probebergwerken zu vermeiden, um Zeit und Ressourcen zu sparen. Ein dritter Vorschlag ist, nicht an allen drei potenziellen Wirtsgesteinen festzuhalten und Kristallingestein wegen wissenschaftlicher Bedenken auszuschließen. Dieser Vorschlag könnte politische Spannungen erhöhen, da er eine frühzeitige regionale Festlegung bedeuten würde, insbesondere für Bayern und Sachsen. Die Kommission betont die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens, um Verzögerungen zu vermeiden und den politischen Streit zu beenden. rnd.de
KI-Boom schadet dem Klima: Der Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) verursacht einen massiven Anstieg des Energieverbrauchs, was das Klima erheblich belasten könnte. Bis 2030 wird der Strombedarf von Rechenzentren in Europa voraussichtlich auf mehr als 150 Terawattstunden steigen, was fünf Prozent des gesamten europäischen Stromverbrauchs ausmacht – bisher sind es nur zwei Prozent. Ein Großteil der Energie stammt noch aus fossilen Brennstoffen, obwohl große Anbieter wie Amazon, Microsoft und Google zunehmend auf erneuerbare Energien setzen. Der Stromhunger ist besonders in neuen KI-Rechenzentren deutlich, wie etwa in Elon Musks xAI-Anlage, die 100.000 Nvidia-Spezialchips verwendet und bis zu 70 Megawatt benötigt – vergleichbar mit der Leistung von 25 Windkrafträdern. Steigende Treibhausgasemissionen der Tech-Riesen, wie etwa ein 13-prozentiger Anstieg bei Google, verdeutlichen die Klimaproblematik. handelsblatt.com
Mehr Naturgefahren durch Klimawandel: Der Klimawandel verändert Naturgefahren in den Alpen, wobei Steinschläge und andere Ereignisse wie Murgänge und Lawinen intensiver auftreten. Eine internationale Studie unter Schweizer Leitung analysierte 335 Studien und fand heraus, dass Steinschläge in alpinen Hochlagen aufgrund von Gletscherschmelze und auftauendem Permafrost zugenommen haben. Für andere Naturgefahren wie Bergstürze fehlen jedoch noch ausreichende Daten, obwohl Anzeichen für eine Zunahme bestehen. Murgänge scheinen laut etwa der Hälfte der Studien häufiger in höheren Lagen und neuen Gebieten aufzutreten. Lawinen zeigen eine Verschiebung hin zu mehr Nassschnee in höheren Lagen, während sie in tieferen Lagen seltener werden. Die Temperatur in den Alpen ist seit 1968 pro Jahrzehnt um 0,3 bis 0,4 Grad gestiegen, die Schneemenge nahm ab, und Schweizer Gletscher haben seit den 1980er-Jahren erheblich an Volumen verloren. spiegel.de
BUCHTIPP DER WOCHE:
Verlust
Ein Grundproblem der Moderne
Andreas Reckwitz’ Verlust ist eine eindrucksvolle und tiefgründige Analyse der modernen Gesellschaft, die den Leser unweigerlich zum Nachdenken anregt. Der Autor widmet sich dem Thema Verlust – in all seinen Facetten – und beleuchtet, wie diese Erfahrungen die westlichen Gesellschaften zunehmend belasten und prägen. Vom Schmelzen der Gletscher über den Wandel der Arbeitswelten bis hin zur Auflösung sozialer Ordnungen: Verluste sind allgegenwärtig und formen den kollektiven Zeitgeist.
Reckwitz führt den Leser durch eine umfassende Untersuchung der sozialen und kulturellen Strukturen, die unser Verständnis und Erleben von Verlust beeinflussen. Mit brillanter Klarheit argumentiert er, dass die westliche Moderne unter dem Fortschrittsbanner immer von einem paradoxen Verhältnis zum Verlust geprägt war: Der Fortschritt versprach, Verluste zu minimieren, während er sie gleichzeitig potenzierte. Diese „Verlustparadoxie“ hat lange das Gleichgewicht der Gesellschaft gewahrt, scheint jedoch in der gegenwärtigen „verletzlichen Spätmoderne“ zu kollabieren.
Ein zentrales Thema des Buches ist das schwindende Vertrauen in das Fortschrittsnarrativ, das angesichts zunehmender Verlusterfahrungen an Überzeugungskraft verliert. Reckwitz stellt die provokative und grundlegende Frage: Können Gesellschaften sich weiterhin als modern betrachten und gleichzeitig produktiv mit Verlusten umgehen? Diese Frage ist nicht nur für die Gegenwart von Bedeutung, sondern könnte eine der existenziellen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts darstellen.
Mit Verlust gelingt es Reckwitz, ein Werk zu schaffen, das sowohl analytisch scharfsinnig als auch gesellschaftlich relevant ist. Die Leser werden dazu eingeladen, sich mit der Komplexität der Verlusterfahrungen auseinanderzusetzen und die tiefere Dynamik unserer Zeit zu verstehen. Ein Buch, das nicht nur Pionierarbeit leistet, sondern auch den Diskurs über die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung von Verlust neu definiert. Wegweisend und unbedingt lesenswert.
Kurz und Knapp:
Weltweite Krisen: Fast ein Fünftel aller Kinder weltweit lebt in Konfliktgebieten. zeit.de
Hunger: Wird zunehmend als Waffe eingesetzt. faz.net
Grundsatzpapier des Finanzministers: Lindner setzt die Säge an die Ampel und an die Klimapolitik. taz.de
Lithium Abkommen mit Serbien: Die EU und Deutschland wollen in Serbien Lithium für E-Auto-Batterien fördern. Dort gibt es allerdings heftigen Widerstand dagegen. dw.com
Extreme Niederschläge in Spanien: Forschende sehen Einfluss des Klimawandels und Lücken im Warnsystem. spiegel.de
Handelskonflikt: China legt Beschwerde bei der WTO gegen EU-Autozölle ein. golem.de
Konsequenzen aus Förderaffäre: Wasserstoff-Verband gibt sich neue Doppelspitze. spiegel.de
Zukünftige CO2 Preise: Handlungsbedarf schon jetzt bei Immobilienunternehmen. pv-magazine.de
Green Finance: Nachfrage nach Sustainability-linked Bonds (SLBs) geht stetig zurück. finance-magazin.de
Urlaub in der Klimakrise: Wie sich das Reisen verändern wird. morgenpost.de
Einwände der Wettbewerber: Tschechiens Kartellamt stoppt vorerst Bau neuer Atomreaktoren. euractiv.de
Anbieter für E-Lösungen im Schwerlastverkehr: Quantron AG ist insolvent. hna.de
Weniger CO2-Emissionen: Frachtschiff für Atommüll testet umweltfreundliches Hightech-Segel. t3n.de
Bitumen-Ersatz: Flughafen Frankfurt testet Asphalt aus Cashew-Schalen.ksta.de
Verkehrswende in Frankreich: Paris will weniger Autoverkehr im Zentrum. rp-online.de
Energiewende: E-Autos als Stromspeicher – Studie sieht hohes Sparpotenzial. heise.de
Emissionsfrei auf hoher See: Die norwegische Reederei Hurtigruten hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 das erste emissionsfreie Postschiff in Betrieb zu nehmen. rnd.de
EIT Urban Mobility: „Wir brauchen ein radikal neues Paradigma für urbane Mobilität“. vision-mobility.de
Grüner Wasserstoff: Rettet Saudi-Arabien die deutsche Energiewende? Chef soll ein deutscher Energiemanager werden. wiwo.de
Schifffahrt: Ein innovativer Ansatz zeigt, dass herkömmliche Dieselmotoren in Schiffen mit einer Wasserstoffinjektion umweltfreundlicher und effizienter betrieben werden könnten. ingenieur.de
Wasserstoff: Durchbruch bei Alkalischen Membran-Elektrolyseuren. chemie.de
Forschungszentrum Jülich: Untersuchung eines europäischer Energieverbundes mit erneuerbarem Strom und grünem Wasserstoff . Synthetische Kraftstoffe spielen bei einer europäischen Energiewende eine wichtige Rolle, Kernenergie nicht. vdi-nachrichten.de
Bidens Flop: Der scheidende US-Präsident Joe Biden hatte der Industrie massive Hilfen für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zugesagt. Tatsächlich werden die wohl oft mager ausfallen. wiwo.de
PODCAST DER WOCHE:
Machtfaktor Boden
Der Boden ist eines der größten und wichtigsten Ökosysteme der Erde, aber zugleich eine begrenzte und kostbare Ressource. Land wird von verschiedenen Gruppen benötigt – Landwirte für den Anbau, Menschen als Wohnraum, für Verkehrsinfrastruktur und auch für den Bau von Windrädern oder den Erhalt von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen. Der Journalist Dirk Böttcher hat sich intensiv mit den Herausforderungen rund um den Boden beschäftigt.
Ein zentraler Punkt ist die Frage nach dem Besitz des Bodens und der daraus resultierenden Vermögensungleichheit in der Gesellschaft. Böttcher weist darauf hin, dass Bodenbesitzer oft Renditen erzielen, ohne aktiv etwas zu tun, da der Wert des Landes mit der Zeit steigt. Diesen Prozess nennt er einen „leistungslosen Vermögensanstieg“. In seinem Gespräch im brand eins Podcast diskutiert er, wie die Gesellschaft sicherstellen kann, dass der Wertzuwachs des Bodens allen zugutekommt, und wie der Boden angesichts der Klimakrise nachhaltig genutzt werden kann. detektor.fm
KOMMENTAR DER WOCHE:
Nukleare Union: Die halbe Klima-Miete
Der Kommentar kritisiert den Klimaplan der CDU/CSU, der auf Atomstrom setzt und die Reaktivierung stillgelegter Kernkraftwerke vorsieht. Dies wird als unverantwortlich und gefährlich bezeichnet. Positiv wird angemerkt, dass die Union am Ziel der Klimaneutralität bis 2045 festhält, was eine wichtige Messlatte darstellt. Dennoch gibt es viele problematische Aspekte im Plan, wie die ineffiziente Nutzung von Wasserstoff und die Konzentration auf den CO2-Preis, der aufgrund sozialer Folgen schwierig umsetzbar ist. Da die Union voraussichtlich einen Koalitionspartner benötigt, besteht Hoffnung, dass nicht alle dieser umstrittenen Maßnahmen umgesetzt werden. Den ganzen Kommentar gibt es hier bei fr.de
LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:
Entstehungsprozess des Zukunftsprogrammes Pflanzenschutz: Das Zukunftsprogramm Pflanzenschutz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist unter Einbindung der Bundesländer, relevanter Verbände der Agrarwirtschaft, des Natur- und Umweltschutzes sowie des Verbraucherschutzes, der Jugendorganisationen und des „Dialognetzwerks zukunftsfähige Landwirtschaft“ erarbeitet worden. Basis dieses Beteiligungsprozesses bildete eine vom BMEL erstellte und veröffentlichte Diskussionsgrundlage. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/13515) auf eine Kleine Anfrage (20/13095) der CDU/CSU-Fraktion. Das BMEL habe am 4. September 2024 sein Zukunftsprogramm Pflanzenschutz veröffentlicht. Oberstes Ziel dieses Programms sei die Reduzierung der Pflanzenschutzmittel bis 2030 um 50 Prozent. Das BMEL erklärte in diesem Kontext: „Die Beteiligung und enge Einbindung der unterschiedlichen Interessengruppen ist wichtig gewesen.“
Anpassung des Batterierechts: Die Anpassung des Batterierechts an eine EU-Verordnung ist Thema einer Kleinen Anfrage (20/13494) der Gruppe Die Linke. Lithium-Ionen-Batterien seien aufgrund ihrer Brandrisiken bei unsachgemäßer Entsorgung sowie ihrem hohen Gehalt an kritischen Rohstoffen mit besonders hohen Umweltrisiken verbunden. Derzeit liege die Sammelquote für diese Batterieart bei einer angenommenen Lebensdauer von fünf bis sieben Jahren, nach anderen Angaben acht bis zehn Jahren, bei lediglich 29 Prozent, argumentieren die Fragesteller. „Pfandsysteme stellen einen wirksamen Anreiz für Verbraucherinnen und Verbraucher dar, Produkte sachgerecht zu entsorgen“, schreiben die Abgeordneten. Die Parlamentarier wollen von der Bundesregierung unter anderem wissen, wie häufig es seit 2014 zu Bränden durch Lithium-Ionen-Batterien in Müllsammelfahrzeugen, in Müllsortierungsanlagen, in Müllverbrennungsanlagen und in Wertstoffhöfen sowie bei Bundesbehörden, der Bundespolizei und der Bundeswehr gekommen ist. Außerdem wird gefragt, wie oft das Technische Hilfswerk im Einsatz bei Bränden, deren Ursache Lithium-Ionen- Batterien waren, gewesen ist, und welche Kosten dabei entstanden sind.
EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten: Die Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten der Europäischen Union (EUDR) ist Thema einer Kleinen Anfrage (20/13473) der CDU/CSU-Fraktion. Mit den Umsetzungsfristen zum 30. Dezember 2025 beziehungsweise 30. Juni 2026 müssen demnach Waldbesitzer in Deutschland – unabhängig von der Betriebsfläche – ihre Holzprodukte mit Geolokalisationsdaten versehen und an die EU melden. Die Bundesländer hätten bereits mit parteiübergreifender Einigkeit in einem Bundesratsbeschluss vom 17. Mai 2024 festgehalten, dass die EUDR aufgeschoben und maßgeblich überarbeitet werden müsse, schreiben die Fragesteller. Anfang Oktober 2024 habe auch die Europäische Kommission den Vorschlag gemacht, die Anwendung der EUDR um zwölf Monate zu verschieben. Die Abgeordneten wollen unter anderem wissen, ob die Bundesregierung bei der EUDR ebenfalls inhaltlichen Überarbeitungsbedarf sieht. Außerdem soll die Bundesregierung Stellung dazu nehmen, inwiefern bis zum Ende der Umsetzungsfrist der EUDR gewährleistet werden kann, „dass die bürokratischen Anforderungen für Waldbesitzer und Forstbetriebe sowie kleine und mittlere Holz- und Papierunternehmen umsetzbar sind, rechtlich sowie digital“, heißt es in der Kleinen Anfrage.
WÖRTLICH GENOMMEN:
Wir können in Deutschland keine Elektroautos bauen, die zwischen 25.000 und 30.000 Euro kosten. Mit den deutschen Lohn- und Energiekosten geht das heute einfach nicht. Deswegen fertigen wir den Corsa und auch den Frontera an kostengünstigeren Standorten. Um gegenüber neuen Konkurrenten aus China zu bestehen, müssen wir die Kosten im Griff haben und permanent an unserer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten.
Florian Huettl, Chef von Opel , Schon bevor Brüssel das Verbrenner-Aus ab 2035 verkündet hat, haben wir bei Opel auf die E-Mobilität als Weg hin zur CO₂-Neutralität gesetzt. Dabei haben wir auch schwierige Entscheidungen getroffen und uns von Modellen verabschiedet, die keine Zukunft als E-Auto hatten. Wir sind fest davon überzeugt: Elektro-Autos sind die besseren Fahrzeuge. Wer je ein E-Auto gefahren ist, will nie wieder ein anderes fahren. Denn E-Autos machen keinen Lärm. E-Autos produzieren keine Abgase. E-Autos weisen keine Vibrationen beim Fahren auf. E-Autos lassen sich rasch beschleunigen. E-Autos bieten ein angenehmes Fahrerlebnis. E-Autos haben niedrigere Unterhaltskosten, denn Laden ist günstiger als Tanken. Mit E-Autos können wir als Massenhersteller langfristig Kunden nachhaltige und bezahlbare Mobilität anbieten. augsburger-allgemeine.de
AFRIKA:
Botswana: Opposition gewinnt überraschend Parlamentswahl. zeit.de
Nach Abhörskandal: Mauritius sperrt vor Wahl soziale Medien. tagesschau.de
Wie sich Afrika gegen Negativ-Klischees zur Wehr setzen kann: Eine Studie rückt stereotypen Negativbildern über Afrika zu Leibe. Diese haben sogar konkrete Auswirkungen, etwa wenn afrikanische Staaten Kredite aufnehmen müssen. Doch es gibt auch Ansätze, um mit Klischees zu brechen. dw.com
14 Millionen Menschen laut IOM wegen Krieg im Sudan vertrieben: Infolge des Bürgerkriegs im Sudan gibt es etwa 14 Millionen Geflüchtete, teilt die Internationale Organisation für Migration mit. Vor allem Frauen seien auf der Flucht. zeit.de
Nach Protestwelle im Sommer: Kenia plant erneut Steuerreform. n-tv.de
Überschwemmungen in Sahelzone: Senegals Kampf mit dem politischen Klimawandel. taz.de
MEHR WISSEN:
Wie der Klimawandel die Gesundheit beeinflusst: Der Klimawandel stellt eine zunehmende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar, wie ein Bericht im Fachmagazin „The Lancet“ zeigt. Zwischen 1986 und 2023 stieg die Zahl der durch hohe Temperaturen verlorenen Schlafstunden um fünf Prozent, was zu gesundheitlichen Problemen wie Diabetes und Herzkrankheiten führen kann. Dürren und Hitzewellen haben weltweit die Ernährungsunsicherheit verschärft, und die Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie Malaria und Denguefieber nimmt in gemäßigten Regionen zu. Extreme Wetterereignisse verursachen wachsende wirtschaftliche Verluste, insbesondere in ärmeren Ländern, die 2023 etwa 7,6 Prozent ihres BIP durch nicht geleistete Arbeitsstunden verloren. In Deutschland verdoppelte sich das Risiko für Hitzestress bei körperlicher Aktivität seit den 1990er-Jahren. Der Bericht kritisiert weiterhin hohe Subventionen für fossile Brennstoffe, die den Klimawandel verschärfen und die Gesundheit von Millionen Menschen gefährden. Er fordert eine Umverteilung der Gelder in erneuerbare Energien und Gesundheitsmaßnahmen. zeit.de
Ostsee-Seegras als Antibiotika-Lieferant? Seegraswiesen, insbesondere in der Ostsee, bieten nicht nur einen Lebensraum für viele Meerestiere und wirken als CO2-Speicher, sondern besitzen auch antibakterielle Eigenschaften. Forscher des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel haben entdeckt, dass Mikroben, die auf den Blättern von Seegras leben, potente antibakterielle Wirkstoffe produzieren, die sogar gegen resistente Krankheitserreger wie MRSA wirksam sind. In Tests zeigten diese Mikroben eine stärkere Wirkung als einige herkömmliche Antibiotika. Viele der identifizierten Substanzen sind bisher unbekannt und könnten zukünftige Antibiotika inspirieren. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Bedeutung intakter Seegraswiesen für die Gesundheit der Meere und den Menschen. Der Schutz dieser Ökosysteme wird angesichts der wachsenden Bedrohung durch krankheitserregende Bakterien, die sich durch die Erderwärmung vermehren, immer wichtiger. scinexx.de
Immer mehr Eisbären verletzen sich durch Tauwetter: Eine neue Studie der University of Washington zeigt, dass Eisbären immer häufiger Verletzungen an den Pfoten erleiden, verursacht durch Frost-Tau-Zyklen, die aufgrund der Klimaerwärmung zunehmen. Zwischen 2012 und 2022 beobachteten Forschende zwei Eisbärpopulationen in Kanada und Grönland und stellten bei vielen Tieren vereisungsbedingte Wunden, Haarausfall und Hautgeschwüre fest. Regen auf Schnee führt zu Schneematsch, der bei fallenden Temperaturen zu großen Eisklumpen gefriert, die sich an den Pfoten festsetzen und schmerzhafte Verletzungen verursachen. In einer Population hatten 31 von 61 Eisbären solche Verletzungen, in einer anderen 15 von 124. Dieses neue Phänomen wurde zuvor weder wissenschaftlich noch von indigenen Jägern beobachtet. Weitere Probleme entstehen, wenn der Schnee schmilzt und wieder gefriert, wodurch eine harte Kruste entsteht, die beim Durchbrechen von den schweren Tieren scharfe Schnitte verursacht. Die langfristigen Auswirkungen auf Eisbärenpopulationen sind derzeit unklar.
nationalgeographic.de
KALENDER:
Anhörung zum klimaneutralen Ausbau der Wärmeversorgung
Zeit: Montag, 4. November 2024, 14 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.400
Die Sitzung ist öffentlich.Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren von Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeichern sowie zur Änderung weiterer rechtlicher Rahmenbedingungen für den klimaneutralen Ausbau der Wärmeversorgung (20/13092) ist am Montag, 4. November 2024, Gegenstand einer zweistündigen öffentlichen Anhörung.
Fachgespräch „Bewusstes Einkaufen – verpflichtendes staatliches Label
Zeit: Montag, 4. November 2024, 14.30 bis 16.30 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal 2 600
Die Sitzung ist öffentlich.Der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft kommt am Montag, 4. November 2024,zu einem öffentlichen Fachgespräch zum Thema „Bewusstes Einkaufen leicht gemacht durch ein verpflichtendes staatliches Label“ zusammen. Grundlage der Beratung sind Empfehlungen des Bürgerrates „Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben“ (20/10300).
Diese sehen unter anderem vor, ein staatliches, verpflichtendes Label für alle in Deutschland und der Europäischen Union verkaufte Produkte einzuführen. Das Label soll einfach gestaltet sein und von einer Informationskampagne begleitet werden, damit es Akzeptanz bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern findet. „Man soll in drei Sekunden erkennen, ob das Lebensmittel unbedenklich ist“, heißt es in der Empfehlung des Bürgerrates. (29.10.2024)
Öffentlicher Tagesordnungspunkt: „Weltklimakonferenz COP 29 in Baku“
Zeit: Mittwoch, 6. November 2024, 10 bis 11 Uhr
Ort: Berlin, Jakob-Kaiser-Haus, Sitzungssaal 1.302
Die Sitzung ist öffentlich.Unterrichtung durch die Bundesregierung (mündlich) vor der Weltklimakonferenz COP 29 in Baku i. V. m. einem Gespräch mit Harjeet Singh Direktor für globales Engagement (Kampagne für einen Vertrag über die Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe) und Dr. Kira Vinke, Leiterin des Zentrums für Klima und Außenpolitik (DGAP)
Für die öffentliche Anhörung: Eine Teilnahme als Gast ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Bitte melden Sie sich mit der Angabe von Vor- und Zunamen sowie Geburtsdatum unter awz@bundestag.de an. Ein gültiger Personalausweis oder Reisepass ist zur Einlasskontrolle mitzubringen. Ein Rede- und Fragerecht besteht nicht.
Die Sitzung wird live im Parlamentsfernsehen und auf www.bundestag.de übertragen.
Anhörung zum Kohlendioxid-Speicherungsgesetz
Zeit: Mittwoch, 6. November 2024, 11 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.600
Die Sitzung ist öffentlich.Gesetzentwurf der Bundesregierung
Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes, BT-Drucksache 20/11900
Interessierte Zuschauer können die öffentliche Anhörung vor Ort im Sitzungssaal E.600 (Eingang über Konrad-Adenauer-Straße 1, Eingang West des Paul-Löbe-Hauses) oder live im Internetangebot des Bundestages verfolgen. Interne und externe Besucher/innen werden gebeten, sich im Sekretariat des Ausschusses für Klimaschutz und Energie bis spätestens 04.11.2024 per E-Mail an klima-energie@bundestag.de anzumelden. Externe Besucher/innen werden gebeten, ihr Geburtsdatum anzugeben. Die Daten werden mit dem Polizeilichen Informationssystem (INPOL) abgeglichen und ausschließlich für die Einlasskontrolle verwendet. Nach Beendigung des Besuchs werden diese gelöscht.
Anhörung: „In der EU nicht zugelassene Pflanzenschutzmittel“
Zeit: Mittwoch, 13. November 2024, 11 bis 12.45 Uhr
Ort: Berlin, Jakob-Kaiser-Haus, Sitzungssaal 1.302
Die Sitzung ist öffentlich.Thema: „Export, Nutzung, Nutzen und Nebenwirkungen von in der Europäischen Union nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln“
Anhörung zur Zukunft der Automobilindustrie
Zeit: Mittwoch, 13. November 2024, 9 bis 10.30 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.800
Die Sitzung ist öffentlich.Gegenstand der öffentlichen Anhörung:
Antrag der Fraktion der CDU/CSU
Unsere Automobilindustrie braucht eine Zukunft – Den Industriestandort Deutschland wettbewerbsfähig machen
BT-Drucksache 20/129632024 Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29)
Wann: 11.-22. November 2024
Wo: Baku, Aserbaidschan
Weitere Informationen: Pressemitteilung von COP28
Auf der letztjährigen COP28-Konferenz in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) einigten sich die Länder zum ersten Mal auf eine Abkehr von fossilen Brennstoffen und auf die Finanzierung des Fonds für Schäden und Verluste.
Im November treffen sich Staats- und Regierungschefs und Delegierte aus aller Welt erneut in Aserbaidschan zur größten Klimaveranstaltung des Jahres, um ein neues globales Ziel für die Klimafinanzierung festzulegen.Tagung der UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz (COP16)
Wann: 2..-.13. Dezember
Wo: Riyadh, Saudi-Arabien
Weitere Informationen: Website
Nicht zu verwechseln mit der UN-Biodiversitätskonferenz: Auf der COP16 werden die Staats- und Regierungschefs der Welt zusammenkommen, um im Rahmen des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) Maßnahmen für Trockengebiete zu ergreifen. Seit der letzten UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz im Mai 2022 in Abidjan (Elfenbeinküste) wird dies der weltweit größte Gipfel zum Thema Landprobleme sein.
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