zur englischen Ausgabe

Artenschutz und das Ringen um die Finanzierung: Das Verschwinden von Tier- und Pflanzenarten bekommen auch wir Menschen zu spüren. Bei der COP16 im kolumbianischen Cali wird über Lösungen gesprochen. Vor allem geht es um die Finanzierung der notwendigen Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt sein. Im Montréal-Abkommen hatten sich die Industriestaaten verpflichtet, den Entwicklungsländern bis 2030 jährlich 30 Milliarden Dollar an öffentlichen Mitteln zur Verfügung zu stellen. Im Dezember 2022 wurde auf der UN-Biodiversitätskonferenz in Montreal ein wegweisendes Abkommen zum globalen Artenschutz verabschiedet. Die teilnehmenden Staaten einigten sich auf 23 ambitionierte Ziele bis 2030, um den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten und umzukehren.Das Herzstück des Abkommens ist das sogenannte 30×30-Ziel: Bis zum Jahr 2030 sollen mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen sowie der Binnengewässer unter effektiven Schutz gestellt werden Dieses Vorhaben gilt als Meilenstein für den internationalen Naturschutz. Viele Staaten sind allerdings ohne konkreten Pläne nach Kolumbien gereist. Auch Deutschland. Hier hängt der Plan in der Abstimmung zwischen den Ministerien.  fair-economics.de , focus.de,  handelsblatt.com

Karlsruhe soll Natur retten: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und seine Landesverbände in Bayern und Sachsen haben eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Ziel der Beschwerde ist es, ein umfassendes Konzept zum Schutz der Biodiversität zu fordern. Ohne intakte Ökosysteme ist auch die menschliche Existenz bedroht, argumentiert der Naturschutzbund – hat deshalb die nach eigenen Angaben „weltweit erste Verfassungsklage“ auf eine bessere Naturschutz-Gesetzgebung auf den Weg gebracht. Der Prozessvertreter der Kläger, Felix Ekardt, betont, dass der Verlust an Artenvielfalt erhebliche Risiken für die Menschenrechte mit sich bringe und ihn in seiner Dringlichkeit als schwerwiegender als den Klimawandel einschätze. Die Kläger verweisen auf die Verknüpfung von Natur- und Klimaschutz und betrachten die bestehenden Regelungen als unzureichend. Inspiriert von der Klimaklage 2021, die teilweise Erfolg hatte, fordern sie präzise Vorgaben für Sektoren wie Landwirtschaft, Energie und Verkehr sowie eine faire Verteilung der Verantwortung im Naturschutz. Obwohl die Naturzerstörung eine globale Herausforderung darstellt, betonen sie Deutschlands Verantwortung für eigene Maßnahmen. faz.net, lto.de

Etwa 24 Millionen Wohnungen in Deutschland sind sanierungsbedürftig

Deutschland hat bisher kein festes Ziel für die energetische Sanierung von Gebäuden definiert. Die dahinterstehende Logik könnte sein: Wo kein Ziel gesetzt ist, gibt es auch nichts zu verfehlen. Doch die Faktenlage spricht eine deutliche Sprache. Aktuell wird weniger als ein Prozent der Gebäude pro Jahr energetisch saniert – viel zu wenig, um die Klimaziele zu erreichen. Im Jahr 2023 hat Deutschland rund 674 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ausgestoßen. Laut Umweltbundesamt entfallen offiziell etwa 15 Prozent dieser Emissionen auf den Gebäudesektor. Doch die tatsächliche Belastung ist höher: Werden auch Haushaltsstrom und Fernwärme berücksichtigt, steigt der Anteil des Gebäudesektors auf rund 30 Prozent. Obwohl die Emissionen des Sektors leicht gesunken sind, verfehlt er seit vier Jahren in Folge die gesetzlich festgelegten Einsparziele. Ein Sondergutachten warnt sogar vor einem gravierenden Szenario: Bis 2030 könnte der Gebäudesektor einen Überschuss von 33 Millionen Tonnen CO₂ verursachen, den andere Sektoren nicht auffangen können. Diese Prognose verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf – ohne konkrete Sanierungsziele und umfassende Maßnahmen bleibt der Gebäudesektor ein Bremsklotz für die deutsche Klimapolitik.

klimareporter.de

Auf dem Weg zu 3,1 Grad Erderhitzung: Ein UN-Bericht zeigt, dass die globalen Treibhausgasemissionen im Jahr 2023 ein Rekordniveau von 57,1 Gigatonnen erreicht haben, was vor allem auf Emissionen aus den USA, China, Indien, der EU, Russland und Brasilien zurückzuführen ist. Bei unverändertem Verhalten könnte sich die Erde bis 2100 um 3,1 Grad erwärmen, was weite Gebiete unbewohnbar machen könnte; selbst bei Einhaltung der nationalen Klimaziele liegt die prognostizierte Erwärmung bei 2,6 bis 2,8 Grad. Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, wären Emissionsreduktionen von mindestens 42 Prozent erforderlich, wobei Technologien wie Solar- und Windenergie zur Verringerung beitragen könnten. Die UN fordert die Länder auf, ihre Klimaziele zu verschärfen und Finanzströme anzupassen, um Entwicklungsländern zu helfen, sich auf die Erderwärmung einzustellen. taz.de , spiegel.de

EuGH entscheidet über Taxonomie: Österreich und mehrere Umweltorganisationen haben vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) Klage gegen die EU-Kommission eingereicht. Der Streitpunkt ist die Einstufung von Atomkraft und Gas als klimafreundlich in der EU-Taxonomie. Die Kläger werfen der Kommission „Greenwashing“ vor und fordern, diese Einstufung für nichtig zu erklären. Sie argumentieren, dass dies die Energiewende gefährdet und stattdessen auf 100% erneuerbare Energien gesetzt werden sollte. Ein Urteil wird in einigen Monaten erwartet. merkur.de

Premiere – Messung von Emissionen von E-Fuels: Erstmals wurden bei Testflügen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) Emissionen von Flugzeugen gemessen, die mit 100 Prozent synthetischem Kraftstoff (E-Fuels) fliegen. Ziel der Untersuchung ist es, herauszufinden, wie E-Fuels zur Reduktion klimaschädlicher Emissionen im Luftverkehr beitragen können. Die Wissenschaftler erhoffen sich insbesondere eine Verringerung der Kondensstreifenbildung, da E-Fuels fast ohne Rußpartikel verbrennen. Allerdings weisen Experten darauf hin, dass derzeit noch Produktionskapazitäten für die neuen Kraftstoffe fehlen und E-Fuels nur ein Teil der Lösung für klimaverträglicheres Fliegen sein können. tagesschau.de

 

BUCHTIPP DER WOCHE:

Dies ist ein Aufstand

Wie gewaltfreier Widerstand das 21. Jahrhundert prägt

In ihrem neuen Buch Dies ist ein Aufstand: Wie gewaltfreier Widerstand das 21. Jahrhundert prägt legen Mark und Paul Engler einen überzeugenden und tiefgründigen Leitfaden für friedlichen Protest vor. Sie nehmen den Leser mit auf eine Reise durch die Geschichte und Prinzipien des gewaltfreien Widerstands, von Gandhi und Martin Luther King Jr. bis zu modernen Bewegungen wie #BlackLivesMatter, Fridays for Future und der Letzten Generation.

Die Autoren untersuchen dabei, wie Protestaktionen nicht nur zum Wandel beitragen können, sondern oft auch das einzige Mittel sind, um wichtige gesellschaftliche Debatten anzustoßen. Sie stellen die Frage: Bringt es etwas, auf die Straße zu gehen? Und beantworten sie durch eindrucksvolle Beispiele von mutigen Persönlichkeiten und Bewegungen, die mit begrenzten Mitteln gewaltfreien Widerstand leisteten und dennoch große Veränderungen herbeiführten.

Durch eine klare Sprache und gut recherchierte Analysen gelingt es den Englers, nicht nur erfahrene Aktivistinnen, sondern auch interessierte Leserinnen zu inspirieren. Die deutsche Ausgabe, übersetzt von Katharina Siebert, ist ein bedeutender Beitrag für all jene, die nach einem Verständnis für die Dynamiken des zivilen Ungehorsams suchen. Dies ist ein Aufstand bietet nicht nur Orientierung, sondern auch Hoffnung – eine unverzichtbare Lektüre für alle, die sich fragen, wie Gesellschaften im 21. Jahrhundert zum Besseren verändert werden können. oekom.de


Kurz und Knapp:

Klimawandel als Faktor X: Rück- und Erstversicherer erhöhen die Prämien. wiwo.de
München: Muss Fahrverbot für alte Diesel umsetzen​. heise.de
Zusammenarbeit: Neue Allianz stärkt grüne Zukunft der deutschen Aluminiumindustrie. marktundmittelstand.de
Nachhaltige Firmenfinanzierung: Geldgeber wollen mehr als Zahlen. tagesschau.de
Umweltverschmutzung: Umwelthilfe warnt vor Methanlecks an Energieanlagen. zeit.de
Rechnungshof: Klimafonds könnte bald aufgebraucht sein. sueddeutsche.de
Faktencheck: Foodwatch wirft Milchwirtschaft Greenwashing vor. rbb.de
Washington: Weltbank und IMF treffen sich zur Jahrestagung. wiwo.de
Klärwerk nach Hochwasser defekt: Abwasser fließt noch Monate ungereinigt in die Oder. n-tv.de
Großbritannien: Prozess zu einem der schlimmsten Umweltdesaster Brasiliens in London begonnen. unternehmen-heute.de
EU und China: Wollen weiter über Zölle zu e-Autos verhandeln. fair-economics.de
Klimaschutz: Wohnungsverband fürchtet höhere Mieten nach Klima-Entscheid. zeit.de
Neue EU-Kommissarin: Ribera will mit klimafreundlichen Staatshilfen „schneller und weiter“ kommen. euractiv.de
Untersuchung: Die Macht der Gaslobby in der Politik. lobbycontrol.de

BMDV legt Verkehrsprognose 2040 vor: „Der Verkehr in Deutschland wird deutlich zunehmen“. ecomento.de
Studie: Absatz von Fahrrädern erholt sich nur langsam​. heise.de
Elektromobilität: Scholz eröffnet Batterie-Recyclingfabrik von Mercedes-Benz. handelsblatt.com
Teure Abwrackprämie: Das Verschrotten von Autos schadet dem Klima. faz.net
Verkehrspolitik: Keine Machbarkeitsstudie für Magnetschwebebahn in Berlin. stern.de

Infrastrukturaufbau: Dena-Studie fordert stabile Möglichkeiten zur Refinanzierung für Wasserstoff-Speicher. hydrogeit.de
Elektrolyseure: Geplatzte Aufträge, gestiegene Kosten: Die Hersteller von Elektrolyseuren hatten es zuletzt nicht leicht. Was fehlt für den erhofften Boom? wiwo.de
Wasserstoffkernnetz: Die Energieversorgung in Deutschland soll nachhaltiger werden. Nun geben Bundesregierung und Netzagentur ein Startsignal – kürzen allerdings das Kernnetz um mehr als 600 Kilometer.handelsblatt.com
Kernnetz II: Industrie am Bodensee fühlt sich abgehängt beim grünen Wasserstoff. swr.de
Energiewende: Deutschland will Wasserstoff aus Indien importieren. tagesschau.de

Das seventeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Inflation & Klima: Preisschock – und nun?

Erst brachen während der Corona-Pandemie Lieferketten zusammen, dann schossen Getreide- und Strompreise aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine in die Höhe: Seit 2021 erleben wir eine weltweite Welle von Preissteigerungen. Verbraucher und Verbraucherinnen rund um den Globus zahlen spürbar mehr für Lebensmittel und Energiekosten. Obwohl die Zentralbanken entschlossen mit Zinssenkungen reagiert haben und der Höhepunkt überstanden scheint, bleiben viele Preise auf hohem Niveau.

Der Wirtschaftshistoriker Adam Tooze erläutert die Hintergründe und Folgen dieser globalen Entwicklung. Wann handelt es sich um Inflation und wann eher um Preisschocks? Welche Maßnahmen können helfen, diese zu durchbrechen? Welche Auswirkungen hat Inflation und Inflationsbekämpfung auf die Energiewende? Und umgekehrt, wie beeinflussen Klimawandel und Klimapolitik die Inflation? Adam Tooze ist Professor an der Columbia University in New York, zuvor lehrte er in Yale und Cambridge. 2019 zeichnete ihn das Foreign Policy Magazine als einen der 10 bedeutendsten Wirtschaftsdenker des Jahrzehnts aus. Sein Newsletter „Chartbook“ informiert über globale Krisen und Trends.  boell.de


KOMMENTAR DER WOCHE:

Überhitzte Städte: Menschen sterben, und wir schauen nur zu

von Ferdinand Heimbach

Der Autor beleuchtet in seinem Kommentar das drängende Problem der Hitzebelastung in Großstädten, die durch Versiegelung mit Asphalt, Beton und Granit verstärkt wird. Diese Hitzeakkumulation führt zu gesundheitlichen Problemen, die besonders ältere Menschen betrifft. Laut Schätzungen des Robert-Koch-Instituts starben zwischen 2018 und 2020 etwa 18.000 Menschen in Deutschland an den Folgen der Sommerhitze, mit bis zu 4.000 jährlichen Opfern in den letzten Jahren.

Heibach fordert eine grundlegende Veränderung der Stadtgestaltung, um Städte hitzetauglicher zu machen. Lösungsansätze wie Dach- und Fassadenbegrünung könnten eine „natürliche Klimaanlage“ schaffen. Um die nötigen Grünflächen trotz Platzmangel zu realisieren, müsse man asphaltierte Flächen umgestalten und nachhaltige Wasserressourcen zur Pflege der Pflanzen nutzen. Diese Maßnahmen seien erforderlich, um die Städte an das Klima anzupassen und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Politik und Stadtplanung werden aufgefordert, aktiv gegen die zunehmende Hitze vorzugehen. den ganzen Kommentar gibt´s hier


LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Folgen von Naturschutzprojekten für indigene Gruppen: Die Bundesregierung ist sich der möglichen Einschränkungen für Indigene Völker bewusst, die durch die Einrichtung und Verwaltung von Schutzgebieten entstehen können. In ihrer Antwort 20/13354 auf eine Anfrage der Linken betont die Regierung, dass bei der Förderung von Naturschutzprojekten die Beteiligung lokaler und indigener Gemeinschaften ein zentrales Ziel sei. Um eine nachhaltige und gerechte Bewirtschaftung der Schutzgebiete zu gewährleisten, sollen Rechte und sozio-ökonomische Bedürfnisse der betroffenen Gruppen berücksichtigt werden. Zudem wird betont, dass deutsche Entwicklungsprojekte den „Do-no-harm“-Ansatz verfolgen, der sicherstellt, dass mögliche negative Auswirkungen auf die Menschenrechte von Indigenen und lokalen Gemeinschaften vermieden werden. Dafür kommen international anerkannte Schutzmechanismen zum Einsatz, und es wird ein kontinuierliches Monitoring sowie unabhängige Beschwerdemechanismen geben. Ziel der Bundesregierung ist es, den Schutz der Biodiversität mit Armutsreduktion und Menschenrechtsschutz zu verbinden und dabei eine aktive Teilhabe Indigener und lokaler Gruppen sicherzustellen. Die Projekte sollen somit nicht nur die Natur bewahren, sondern auch den sozialen und wirtschaftlichen Nutzen für die betroffenen Gemeinschaften fördern.

Keine Mittelfehlverwendungen bei GIZ-Projekt in Paraguay: Das von der Bundesregierung finanzierte Projekt „Fortaleceres II“ zur Unterstützung der ländlichen Bevölkerung in Ostparaguay hat trotz fehlender Abschlussrechnung bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, wie die Bundesregierung in einer Antwort 20/13391 auf eine kleine Anfrage mitteilte. Bisherige Ergebnisse umfassen den Ausbau staatlicher Beratungs- und Schulungsprogramme, die Entwicklung einer digitalen Lern- und Austauschplattform sowie die Verbesserung der Beschäftigungschancen, insbesondere für Frauen und Jugendliche. Durch Kursangebote wurden alternative Einkommensmöglichkeiten geschaffen. Auch die Zusammenarbeit zwischen den vulnerablen Bevölkerungsgruppen und den Kommunalverwaltungen wurde gestärkt, sodass lokale Entwicklungspläne stärker auf die Bedürfnisse der Bevölkerung abgestimmt sind.

Tierschutzvorhaben 2024 und 2025: Mit der angekündigten Änderung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes soll die verpflichtende Kennzeichnung auf die Außer-Haus-Verpflegung erweitert werden. Daneben wird die Ausweitung auf Rindfleisch vorbereitet. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/13373) auf eine Kleine Anfrage (20/13113) der Gruppe Die Linke. Zudem werde „für Mitte 2025“ eine Erweiterung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung angestrebt, um Haltungsstandards und Schutzvorkehrungen insbesondere zum Brandschutz für Mastputen, Junghennen, Bruderhähne sowie Elterntiere von Mast- und Legehühnern zu verbessern. Haltungsanforderungen für Milchkühe und Mastrinder sollen in einem separaten Verordnungsverfahren ergänzt werden. Ein erster fachlicher Entwurf befinde sich derzeit in der Ausarbeitung, heißt es in der Antwort.

WÖRTLICH GENOMMEN:

An der Transformation führt nach meiner Überzeugung kein Weg vorbei. Allein unser Unternehmen ist für ein Prozent der CO₂-Emission in Deutschland verantwortlich, die Stahlindustrie insgesamt für 7 Prozent – wir können also einen erheblichen Beitrag zur CO₂-Minderung leisten. Außerdem wird eine konventionelle Stahl­herstellung via Hochofen­route mittel- und langfristig auch nicht mehr wirtschaftlich sein.

Gunnar Groebler, Chef der Salzgitter AG, Immerhin gebe es jetzt – spät genug – einen Plan für das bundesweite Wasserstoff-Startnetz. Dort solle Salzgitter aber erst 2029 angeschlossen werden. Bis dahin könnten wir nur den Wasserstoff einsetzen, den wir selbst produzieren – etwa fünf Prozent unseres Bedarfs. Also werden wir die Anlage zunächst mit Erdgas und dem eigenen Wasserstoff betreiben müssen. Wir hätten die Wasserstoff­bedarfe für Salcos Stufe eins ausgeschrieben und in kürzester Zeit eine Vielzahl von Rückmeldungen erhalten, die nun in einem strukturierten Prozess gesichtet und bewertet würden….Nur mit Erdgaseinsatz und dem eigenen Wasserstoff würden wir den CO₂-Ausstoß doch schon um über 60 Prozent mindern, aber wir verschenkten natürlich Potenzial, weil nicht mehr Wasserstoff verfügbar sei. rnd.de

AFRIKA:

Global Gateway: Wie die EU mit ihrer Anti-China-Strategie in Afrika scheitert.handelsblatt.com , freiheit.org
Politikwechsel: Spanien und Portugal fordern Neuausrichtung der EU-Afrika-Beziehungen. euractiv.de
Mosambik: Chapo zum Wahlsieger erklärt, die Opposition spricht von Wahlbetrug und rief zu Protesten auf. tagesschau.de
Kithure Kindiki: Der Mann stellte sich als Kenias nächster Vizepräsident zur Wahl. bbc.com
Brics-Gipfel in Kasan – Haltung zu Russland spaltet Südafrikas Einheitsregierung: Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa preist Gastgeber Russland auf dem Brics-Gipfel als Freund. Das sorgt beim Koalitionspartner zu Hause für Ärger. taz.de
Ghana: Dient das Land als Rückzugsgebiet für Dschihadisten in Burkina Faso? Anonyme Quellen sagten der Agentur, dass das Land bei Übergriffen von Aufständischen, die sich auf seinem Territorium versorgen wollen, ein Auge zudrücken würde. rfi.fr

MEHR WISSEN:

Neuer Bio-Kunststoff könnte Plastikmüll in Meeren reduzieren: Forscher der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) haben eine vielversprechende Entwicklung im Kampf gegen Plastikmüll in den Ozeanen vorgestellt. Eine modifizierte Version des biologisch abbaubaren Kunststoffs Cellulosediacetat (CDA) zersetzt sich im Meerwasser schneller als Papier. Die Wissenschaftler untersuchten geschäumtes CDA, das durch eingebrachte Hohlräume eine beschleunigte Abbaurate aufweist. In Laborversuchen mit Meerwasser verlor der CDA-Schaum nach 36 Wochen etwa zwei Drittel seiner Masse – 15-mal schneller als festes CDA. Diese Innovation könnte besonders bei häufig im Meer landenden Produkten wie Strohhalmen und Lebensmittelverpackungen Anwendung finden. Erste Produkte aus geschäumtem CDA kommen bereits auf den Markt. Die Forschung der WHOI zielt darauf ab, umweltfreundliche Alternativen zu nicht abbaubaren Kunststoffen wie Styropor zu entwickeln. Durch den Einsatz von geschäumtem CDA könnte die Belastung der Meere durch langlebigen Plastikmüll erheblich reduziert werden. golem.de

In Europa könnte es ungemütlich werden Klimaforscher warnen zunehmend vor den dramatischen Folgen des Überschreitens sogenannter Klima-Kipppunkte in Europa. Diese kritischen Schwellen im Klimasystem, etwa das Abschmelzen des grönländischen Eisschilds oder das Schwächen des Golfstroms, könnten unumkehrbare Veränderungen auslösen. Laut Diplom-Meteorologe Dominik Jung könnte das Kippen des Golfstroms zu extremen Kältewellen in Europa führen, während Hitzewellen, Dürre und Starkregen zur neuen Normalität werden könnten. Besonders in Deutschland wären Ernten, Wälder und Wasserressourcen bedroht. „Die nächsten Jahre sind entscheidend“, betont Jung, und warnt vor einem potenziell „unbewohnbaren“ Europa, insbesondere in den südlichen und östlichen Regionen, wenn Kipppunkte überschritten werden. fr.de

Wie man selbst zum Umweltforscher werden kann: Citizen Science Apps ermöglichen es interessierten Menschen ganz einfach und auf dem Smartfone, aktiv an wissenschaftlichen Projekten im Bereich Umwelt- und Klimaschutz mitzuwirken. Diese Apps erleichtern die Sammlung und Auswertung von Daten zu Biodiversität, Energieverbrauch und nachhaltigem Konsum, was sowohl der Forschung als auch dem persönlichen klimafreundlichen Handeln zugutekommt. Nutzerinnen können mit ihrer Teilnahme nicht nur mehr über die wissenschaftlichen Hintergründe nachhaltiger Praktiken erfahren, sondern gleichzeitig wertvolle Erkenntnisse für Forschungseinrichtungen bereitstellen. So leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Klimaforschung und können ihren Alltag klimafreundlicher gestalten. Eine Übersicht über die wichtigsten Apps hat:  verbraucherzentrale.de

 

KALENDER:

2024 Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen

Wann: 21. Oktober- 1. November 2024
Wo: Cali, Kolumbien
Weitere InformationenPressemitteilung
Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (COP16) sowie die Tagungen der Vertragsparteien des Protokolls von Cartagena über die biologische Sicherheit und des Nagoya-Protokolls.
Auf der COP16 haben die Regierungen die Aufgabe, den Stand der Umsetzung des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming und Montreal zu überprüfen, der auf der COP15 in Montreal (Kanada) im Dezember 2022 angenommen wurde.

Anhörung zum klimaneutralen Ausbau der Wärmeversorgung

Zeit: Montag, 4. November 2024, 14 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.400
Die Sitzung ist öffentlich.

Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren von Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeichern sowie zur Änderung weiterer rechtlicher Rahmenbedingungen für den klimaneutralen Ausbau der Wärmeversorgung (20/13092) ist am Montag, 4. November 2024, Gegenstand einer zweistündigen öffentlichen Anhörung.

Öffentlicher Tagesordnungspunkt: „Weltklimakonferenz COP 29 in Baku“

Zeit: Mittwoch, 6. November 2024, 10 bis 11 Uhr
Ort: Berlin, Jakob-Kaiser-Haus, Sitzungssaal 1.302
Die Sitzung ist öffentlich.

Unterrichtung durch die Bundesregierung (mündlich) vor der Weltklimakonferenz COP 29 in Baku i. V. m. einem Gespräch mit Harjeet Singh Direktor für globales Engagement (Kampagne für einen Vertrag über die Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe) und Dr. Kira Vinke, Leiterin des Zentrums für Klima und Außenpolitik (DGAP)

Für die öffentliche Anhörung: Eine Teilnahme als Gast ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Bitte melden Sie sich mit der Angabe von Vor- und Zunamen sowie Geburtsdatum unter awz@bundestag.de an. Ein gültiger Personalausweis oder Reisepass ist zur Einlasskontrolle mitzubringen. Ein Rede- und Fragerecht besteht nicht.

Die Sitzung wird live im Parlamentsfernsehen und auf www.bundestag.de übertragen.

Anhörung zum Kohlendioxid-Speicherungsgesetz

Zeit: Mittwoch, 6. November 2024, 11 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.600
Die Sitzung ist öffentlich.

Gesetzentwurf der Bundesregierung

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes, BT-Drucksache 20/11900

Interessierte Zuschauer können die öffentliche Anhörung vor Ort im Sitzungssaal E.600 (Eingang über Konrad-Adenauer-Straße 1, Eingang West des Paul-Löbe-Hauses) oder live im Internetangebot des Bundestages verfolgen. Interne und externe Besucher/innen werden gebeten, sich im Sekretariat des Ausschusses für Klimaschutz und Energie bis spätestens 04.11.2024 per E-Mail an klima-energie@bundestag.de anzumelden. Externe Besucher/innen werden gebeten, ihr Geburtsdatum anzugeben. Die Daten werden mit dem Polizeilichen Informationssystem (INPOL) abgeglichen und ausschließlich für die Einlasskontrolle verwendet. Nach Beendigung des Besuchs werden diese gelöscht.

Anhörung: „In der EU nicht zugelassene Pflanzenschutzmittel“

Zeit: Mittwoch, 13. November 2024, 11 bis 12.45 Uhr
Ort: Berlin, Jakob-Kaiser-Haus, Sitzungssaal 1.302
Die Sitzung ist öffentlich.

Thema: „Export, Nutzung, Nutzen und Nebenwirkungen von in der Europäischen Union nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln“

2024 Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29)

Wann: 11.-22. November 2024
Wo: Baku, Aserbaidschan
Weitere InformationenPressemitteilung von COP28
Auf der letztjährigen COP28-Konferenz in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) einigten sich die Länder zum ersten Mal auf eine Abkehr von fossilen Brennstoffen und auf die Finanzierung des Fonds für Schäden und Verluste.
Im November treffen sich Staats- und Regierungschefs und Delegierte aus aller Welt erneut in Aserbaidschan zur größten Klimaveranstaltung des Jahres, um ein neues globales Ziel für die Klimafinanzierung festzulegen.

Tagung der UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz (COP16)

Wann: 2..-.13. Dezember
Wo: Riyadh, Saudi-Arabien
Weitere InformationenWebsite
Nicht zu verwechseln mit der UN-Biodiversitätskonferenz: Auf der COP16 werden die Staats- und Regierungschefs der Welt zusammenkommen, um im Rahmen des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) Maßnahmen für Trockengebiete zu ergreifen. Seit der letzten UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz im Mai 2022 in Abidjan (Elfenbeinküste) wird dies der weltweit größte Gipfel zum Thema Landprobleme sein.

DAS LETZTE:

„Wind wehte nicht so stark“- Trump schwurbelt über deutsche Windkraftanlagen

Donald Trump, der Mann mit der alternativen Haarenergie, hat mal wieder Wind von sich gegeben – diesmal gegen Windräder! In Florida erzählte er seinen Fans, dass Deutschland pleite sei, weil der Wind nicht stark genug blies. Anscheinend hat Angela Merkel deswegen auch ihren Kanzler-Job an den Nagel gehängt – wer hätte das gedacht?Aber keine Sorge, Trump hat die Lösung: Fracking! Denn wer braucht schon saubere Luft, wenn man stattdessen brennbares Wasser haben kann? Und Solarfelder? Pah! Die sehen aus wie die Hölle und fangen arme Kaninchen. Trumps Vorschlag: Solarzellen auf dem Dach. Vielleicht plant er ja, sein eigenes Haar als Solarpanel zu nutzen? Zum Schluss noch ein Fun Fact: Deutschland baut angeblich jede Woche ein neues Kohlekraftwerk. Wer weiß, vielleicht verwechselt Trump das mit seinen wöchentlichen Besuchen bei McDonald’s?

n-tv.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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