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Industrie fordert Sanierungspflicht für Hausbesitzer: Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat einen „Transformations-Weckruf“ an Hausbesitzer gerichtet. Auf seinem jüngsten Klimakongress stellte der Verband einen Aktionsplan vor, der eine Sanierungspflicht für Gebäude vorsieht. Laut BDI könnte Deutschland zum Vorreiter der Energiewende werden, mit einem Marktpotenzial von 850 Milliarden Euro bis 2030 in Bereichen wie Windenergie und Wasserstofftechnologie. Um dieses Wachstum zu fördern, sollen nicht nur Politik und Wirtschaft, sondern auch Bürger aktiv werden – durch den Umstieg auf E-Autos und Gebäudesanierungen. Der Verband fordert eine Halbierung des Energiebedarfs bei Bestandsgebäuden und eine Steigerung der Sanierungsrate um 70 Prozent bis 2030. Eine Sanierungspflicht soll schrittweise eingeführt werden, beginnend mit den energetisch schlechtesten Gebäuden. BDI-Präsident Siegfried Russwurm betonte die Notwendigkeit, klimaneutral und wettbewerbsfähig zu bleiben. Er warnte vor den Folgen einer Industrieabwanderung und forderte mutige Gegenmaßnahmen der Politik. Der BDI sieht in der Gebäudesanierung einen potenziellen Motor für den wirtschaftlichen Aufschwung, da viele beteiligte Unternehmen aus Deutschland stammen. fr.de , ksta.de , taz.de ,
Wie Robert Habeck der Windindustrie helfen will: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck traf sich kürzlich mit Vertretern der europäischen Windindustrie, um fünf zentrale Maßnahmen zur Stärkung der Windkraftbranche zu vereinbaren. Diese Maßnahmen sind entscheidend für den Ausbau der Windkraftkapazitäten, die notwendig sind, um die Nachfrage nach erneuerbarer Energie zu decken. Im Fokus stehen die Erhöhung der (Cyber-)Sicherheit von Windenergieanlagen, die Schaffung fairer internationaler Wettbewerbsbedingungen, die Verringerung von Abhängigkeiten bei kritischen Komponenten, die Absicherung der Finanzierung zum Produktionshochlauf sowie die Überprüfung und Anpassung öffentlicher Fördergelder bei Wettbewerbsverzerrungen.Die Windindustrie zeigte sich mit den Ergebnissen des Treffens zufrieden und betonte ihre Bereitschaft, den heimischen Bedarf an Windenergieanlagen langfristig zu decken. Diese Maßnahmen sollen die Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität der Branche sichern. Ein Folgetreffen zur Überprüfung der Fortschritte ist für Anfang 2025 geplant. efahrer.chip.de
Mehr als eine Milliarde Menschen leben in extremer Armut
Weltweit leiden mehr als eine Milliarde Menschen unter extremer Armut, wobei Kinder und Jugendliche besonders stark betroffen sind. Diese Menschen kämpfen täglich mit grundlegenden Herausforderungen wie Mangelernährung, fehlender Stromversorgung und mangelndem Zugang zu Bildung. Ein aktueller Bericht des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) und der Universität Oxford zeigt, dass etwa 1,1 Milliarden Menschen in extremer Armut leben, wobei mehr als die Hälfte der Betroffenen Kinder sind. Viele dieser Menschen leben in Konfliktgebieten, was ihre ohnehin schon prekäre Situation zusätzlich erschwert. Trotz dieser alarmierenden Zahlen gibt es einen kleinen Lichtblick: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtzahl der Menschen in extremer Armut 2023 nicht weiter angestiegen. Dennoch bleibt die Situation für Millionen von Menschen, insbesondere für Kinder und Jugendliche, äußerst kritisch und erfordert weiterhin dringende Aufmerksamkeit und Hilfsmaßnahmen der internationalen Gemeinschaft. tagesschau.de
Wie der Wald noch zu retten ist: Sieben führende Umweltverbände, darunter BUND, Greenpeace und WWF, haben einen „Wald-Rettungsplan“ gefordert. Anlass ist die alarmierende Erkenntnis der jüngsten Bundeswaldinventur, dass deutsche Wälder von einer CO2-Senke zu einer CO2-Quelle geworden sind. Dies gefährdet die Klimaziele im Landnutzungssektor erheblich.Die Verbände kritisieren die Übernutzung der Wälder und fordern eine Reduzierung der Wirtschaftsforste sowie der Holznutzung. Sie plädieren für mehr Waldschutz und eine Umstellung auf langlebige Holzprodukte. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) droht mit einer Klage gegen die Bundesregierung wegen Nichteinhaltung der Klimaziele.Der Waldbesitzerverband AGDW reagierte prompt und warnte vor einer Reduzierung des Waldes auf seine Klimaschutzfunktion. Stattdessen fordert er eine Absenkung der „unrealistischen CO2-Senkenziele“ für den Landnutzungssektor. Beide Seiten bedauern den kürzlich verhängten Antragsstopp beim Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“. Die Debatte verdeutlicht die Komplexität des Waldumbaus als gesamtgesellschaftliche Herausforderung und Generationsaufgabe. deutschlandfunk.de, klimareporter.de
Habeck übergibt erste Klimaschutzverträge: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat am 15. Oktober 2024 die ersten Klimaschutzverträge mit 15 Unternehmen unterzeichnet. Diese Verträge sollen energieintensive Unternehmen, insbesondere aus der Chemie- und Papierindustrie, bei der Umstellung auf klimafreundliche Produktionsweisen unterstützen.Der Bund stellt dafür insgesamt 2,8 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds bereit. Die Förderung wird erst nach nachgewiesener CO2-Einsparung ausgezahlt. Habeck betonte, dass die Verträge den Unternehmen langfristige Planungssicherheit bieten. Weitere Klimaschutzverträge sind in den kommenden Jahren geplant, eine neue Bewerbungsrunde läuft bereits. Diese Maßnahme ist Teil der Bemühungen der Bundesregierung, die Industrie bei der Erreichung der Klimaziele zu unterstützen. deutschlandfunk.de
Nur 25 von 195 Ländern haben Pläne zum Schutz der Natur veröffentlicht: Kurz vor dem Weltbiodiversitätsgipfel Cop16 in Kolumbien zeigt sich, dass die meisten Länder ihre Verpflichtungen zum Schutz der Artenvielfalt nicht einhalten. Von 195 Ländern haben bisher nur 25 Pläne zur Umsetzung der vor zwei Jahren in Montreal getroffenen Vereinbarung vorgelegt. Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, 30 Prozent der Land- und Meeresflächen zu schützen und den Pestizideinsatz zu reduzieren. Besonders bedenklich ist, dass wichtige Länder wie Deutschland, Großbritannien und viele Staaten mit hoher Biodiversität, darunter Brasilien und Peru, bisher keine Pläne eingereicht haben.Die UN-Biodiversitätsbeauftragte Astrid Schomaker hofft, dass während des Gipfels weitere Länder ihre Pläne vorstellen werden. Sie zeigt Verständnis für Verzögerungen aufgrund von Finanzierungsfragen und der Komplexität eines gesamtgesellschaftlichen Ansatzes. Die mangelnde Umsetzung der Vereinbarung gefährdet globale Bemühungen zum Schutz der Ökosysteme und der Artenvielfalt, insbesondere in kritischen Regionen wie dem Amazonas-Regenwald und dem Kongobecken. spiegel.de
Bericht zur Ökonomie des Wassers erschienen: Wie steht es um die Ökonomie des Wassers, also der weltweiten Wasserressourcen, und was muss geschehen, um sie für die Zukunft zu schützen? Diese Fragen beleuchtet die „Global Commission on the Economics of Water“ in ihrem neuen Bericht, der am 17. Oktober 2024 veröffentlicht wurde. Die Kommission wurde 2022 von der niederländischen Regierung ins Leben gerufen, mit Unterstützung der OECD. Ihr Ziel ist es, eine ähnliche Grundlage für den Schutz von Wasser zu schaffen wie der berühmte Stern-Report für den Klimawandel oder der Dasgupta-Report für den Erhalt der Artenvielfalt. fair-economics.de
BUCHTIPP DER WOCHE:
Feinmobilität
Mehr Nachhaltigkeit durch kleine Fahrzeuge
Das Buch „Feinmobilität – Kleine Fahrzeuge mit großer Wirkung“ präsentiert einen innovativen Ansatz zur urbanen Mobilität. Ein interdisziplinäres Team stellt das Konzept der „Feinmobilität“ vor, das auf kleine, leichte Verkehrsmittel für den Personen- und Güterverkehr setzt. Das Werk bietet eine umfassende Einführung, Klassifikation und Marktanalyse von Feinmobilen. Ein Kernstück des Buches ist die Vorstellung neu entwickelter Größenklassen (G-Klassen) für Fahrzeuge. Diese bieten praktische Ansätze zur Optimierung von Verkehrsregelungen und Infrastrukturmaßnahmen. Beeindruckend ist auch die fundierte Darstellung der positiven Auswirkungen der Feinmobilität auf Umwelt, Klima sowie Stadt- und Lebensqualität im Vergleich zum konventionellen Fahrzeugbestand. Die Stärke des Buches liegt in seiner Ausgewogenheit: Es beschränkt sich nicht auf theoretische Konzepte, sondern zeigt konkrete Wege zur Förderung und Verbreitung der Feinmobilität auf. Damit liefert es wertvolle Impulse für eine nachhaltigere und lebenswertere urbane Mobilität.
Besonders lobenswert ist die Verfügbarkeit als Open-Access-Publikation, die einen breiten Zugang zu diesen zukunftsweisenden Ideen ermöglicht. Das Buch ist ein wertvoller Beitrag zur Diskussion über nachhaltige urbane Mobilität und bietet konkrete Lösungsansätze für aktuelle Verkehrsprobleme. oekom.de , Buchdownload
Kurz und Knapp:
Wachstumsinitiative: FDP fordert von Hubertus Heil Aussetzen des Lieferkettengesetzes. wiwo.de
Gründer von Sea Shepherd: Militanter Walschützer Watson beantragt Asyl in Frankreich. spiegel.de
Stromversorgung: Jetzt will auch Amazon eigene Mini-Atomkraftwerke bauen. wiwo.de
Prozess um Umweltschutz: Norwegen will Fjord vermüllen. taz.de
Infineon will Chip-Karten umweltfreundlicher machen: Bezahlkarten werden oft ersetzt und sind schlecht zu recyclen. Ein neues Modul von Infineon soll über 60 Prozent CO2 sparen. golem.de
Bill Gates: Kritik an der deutschen Entwicklungszusammenrbeit. welt.de
Österreich: Entsorger- und Feuerwehrverbände fordern Batteriepfand. euwid-recycling.de
Südamerika: Brände in Bolivien erreichen katastrophales Ausmaß. sueddeutsche.de
Europäische Gewässer: Stehen vor einer bislang nicht bekannten Herausforderung. zeit.de
Energiewende-Schock: 200 Milliarden Euro fehlen für Wasserstoff-Zukunft. telepolis.de
Gerichtsurteil zementiert Bahn-Monopol im Fernverkehr: Seit September muss die Bahn konkurrierenden Fahrkartenverkäufern Live-Zugdaten liefern und Provisionen zugestehen. Doch ein richterliches Versäumnis stärkt nun den DB Navigators. handelsblatt.com
Immer mehr E-Auto-Fahrer wechseln zurück zum Verbrenner: Im dritten Quartal 2024 haben sich unter den privaten Autokäufern nur noch 3,9 Prozent für einen rein batterieelektrischen Antrieb entschieden. faz.net
Verkehrspolitik: Einstürzende Brücken, Klimakrise, Haushaltsloch? Egal. Die Regierung will weiterhin viel mehr Geld in neue Autobahnen stecken als in den Erhalt von Brücken und Straßen. zeit.de
Elektromobilität: Initiative will Teslas Cybertruck in Europa verhindern. derstandard.at
KI trifft Verkehr: Innovative Ansätze für sichere Mobilität in urbanen Räumen. ingenieur.de
Energiewende: So könnte grüner Wasserstoff nach Deutschland gelangen. telepolis.de
Forschung aus Dresden: Energiewende und Methanol – Alkohol als Speichermedium. mdr.de
Studie: Ausbau von Binnenhäfen für Wasserstoff-Umschlag vorantreiben. logistik-heute.de
Wasserstoffnetz: Stahl-Krise gefährdet Wasserstoff-Pläne – Netzbetreiber warnt. handelsblatt.com
Ende nicht absehbar: Wasserstoff-Tankstellen leiden seit Wochen unter Lieferproblemen. rbb.de
Das seventeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.
PODCAST DER WOCHE:
Warum haben es die Grünen so vermasselt, Maja Göpel?
Klimaschutz scheint in Deutschland an Popularität zu verlieren, während die AfD an Zuspruch gewinnt. Wie konnte es zu dieser Entwicklung kommen? Im Video-Podcast „MUT“ diskutiert die renommierte Transformationsforscherin Maja Göpel mit Moderatorin Tijen Onaran über die aktuelle Lage in Deutschland und die Rolle der Grünen.Als führende Expertin für Wandlungsprozesse analysiert Göpel die Gründe für die gegenwärtige gesellschaftliche Unruhe und den scheinbaren Stillstand. Im Gespräch werden fundamentale Fragen zur deutschen Politik und Gesellschaft erörtert.Onaran hinterfragt, ob die emotionale Debatte um Transformation der wissenschaftlichen Forschung schadet. Zudem wird die Bilanz der Ampelkoalition kritisch beleuchtet. Trotz anfänglicher Aufbruchstimmung 2021 herrscht nun vielerorts Ernüchterung. Hat die Regierung tatsächlich Fortschritte erzielt oder diese sogar behindert? Besonders die Rolle der Grünen steht dabei im Fokus.Göpel richtet den Blick jedoch auch in die Zukunft. Sie erörtert Wege, wie Deutschland neue Zuversicht schöpfen kann und analysiert die Ursachen für den wachsenden Widerstand gegen eine „grüne Agenda“. Der vollständige Podcast ist hier verfügbar
KOMMENTAR DER WOCHE:
Weniger Billigflüge? Weiter so!
Wenn Eurowings und Ryanair in Deutschland weniger Flüge anbieten, ist das eine gute Nachricht. Aber der Wirtschaftsstandort? Ist eh schon weiter.
Der Kommentar argumentiert, dass die Reduzierung von Billigflügen durch Eurowings und Ryanair in Deutschland eine positive Entwicklung ist. Der Autor betont, dass Fliegen die klimaschädlichste Fortbewegungsart ist und dass Flugtickets, insbesondere bei Billigfliegern, immer noch zu günstig sind angesichts der Umweltschäden.Er widerlegt Argumente der Luftfahrtindustrie, die auf wirtschaftliche Nachteile und soziale Ungleichheit hinweisen, indem er betont, dass Fliegen kein Grundrecht sei und hauptsächlich von Besserverdienenden genutzt werde. Der Autor argumentiert auch, dass die deutsche Wirtschaft bereits umweltbewusster agiert und weniger auf Flugreisen angewiesen ist als behauptet.Abschließend plädiert der Kommentar dafür, den Reflex zu überwinden, wachsenden Verkehr mit Wohlstand gleichzusetzen, und sieht in der Reduzierung von Billigflügen einen guten Anfang für ein notwendiges Umdenken im Sinne des Klimaschutzes. Den ganzen Kommentar gibt´s bei Zeit.de
LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:
Agrarausschuss beschließt Tiergesundheitsrecht: Der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft hat mehrere Gesetzesänderungen beschlossen. Hauptsächlich geht es um eine Verschärfung des Tiergesundheitsrechts, bei der Verstöße gegen EU-Vorschriften mit höheren Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro geahndet werden können. Dies betrifft insbesondere den Transport und die Rückverfolgbarkeit von Tieren sowie die Reinigung von Transportmitteln. (20/12782) Zusätzlich wurden Änderungen am Weingesetz zur Reduzierung von Anbauflächen bei drohendem Überangebot und am Tabakerzeugnisgesetz bezüglich des Kontrollpersonals beschlossen. (20/6874), (20/6314).Die Ampel-Koalition, CDU/CSU und Die Linke stimmten für die Änderungen, während die AfD dagegen votierte. Die Fraktionen betonten die Notwendigkeit der Maßnahmen zur Seuchenprävention und zur Unterstützung der Winzer. Kritik gab es am Zeitmanagement und an der Zunahme von Bürokratie und Dokumentationspflichten.
Anhörung zum beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien: Der Ausschuss für Klimaschutz und Energie hat eine öffentliche Anhörung zum Gesetzentwurf zur Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien (20/12785, 20/13253) durchgeführt. Obwohl die Sachverständigen das Ziel einer Beschleunigung grundsätzlich unterstützten, identifizierten sie zahlreiche Bereiche mit Verbesserungsbedarf. Der NABU äußerte Bedenken hinsichtlich möglicher Rechtsunsicherheiten und Konflikte mit dem Naturschutz, während Juristen vor unklaren Formulierungen warnten, die zu Rechtsproblemen führen könnten. Kommunale Vertreter kritisierten die Übertragung zusätzlicher Aufgaben ohne angemessenen finanziellen Ausgleich. Vertreter der Energiewirtschaft forderten eine präzisere Umsetzung der EU-Richtlinie, und es wurden Bedenken bezüglich der Komplexität der Regelungen und einer möglichen Überforderung der Kommunen geäußert. Einige Experten schlugen ergänzende Maßnahmen vor, wie beispielsweise die baurechtliche Privilegierung bestimmter Anlagen. Insgesamt wurde deutlich, dass der Gesetzentwurf zwar grundsätzlich in die richtige Richtung weist, jedoch noch erhebliches Verbesserungspotenzial aufweist, um die angestrebte Beschleunigungswirkung zu erzielen und gleichzeitig Rechtssicherheit zu gewährleisten. bundestag.de
206 Beschwerden wegen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz: Seit Inkrafttreten des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes sind beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) insgesamt 206 Beschwerden eingegangen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/13245) auf eine Kleine Anfrage der Gruppe Die Linke (20/12715) mit, die sich nach der Zahl der Beschwerden seit Jahresbeginn 2023 erkundigt hatte. Wie die Regierung weiter mitteilt, hätten sich aus den Beschwerden 224 einzelne Vorgänge ergeben. Insgesamt 183 Vorgänge hätten aber keinen Bezug zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) oder hätten sich nicht auf LkSG-pflichtige Unternehmen bezogen. Dem BAFA würden aktuell insgesamt 680 Berichte von Unternehmen nach dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz vorliegen. Einige der berichtenden Unternehmen würden aber nicht der Berichtspflicht nach dem Gesetz unterliegen.
Feministische Außenpolitik ist roter Faden: Staatsministerin Anna Lührmann (Grüne) betonte in ihrem Bericht vor dem Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung die Bedeutung einer nachhaltigen Außenpolitik. Sie hob die Klimakrise als zentrale Sicherheitsherausforderung hervor, die Konflikte und globale Instabilität verschärft.Lührmann unterstrich die Notwendigkeit einer integrierten Herangehensweise, die Klimaanpassung, Krisenprävention und humanitäre Hilfe verbindet. Sie verwies auf die Klimaaußenstrategie und die Nationale Sicherheitsstrategie als Rahmenwerke für diesen Ansatz.Die Staatsministerin betonte auch die Bedeutung der feministischen Außenpolitik als roten Faden der deutschen Außenpolitik. Bis 2025 sollen 85 Prozent der Projektmittel gendersensibel und acht Prozent gendertransformativ ausgegeben werden.Abschließend unterstrich Lührmann die Förderung von Frieden, Stabilität und Rechtsstaatlichkeit als Kernaufgaben des Auswärtigen Amtes und hob das deutsche Engagement für effektiven Multilateralismus hervor. bundestag.de
WÖRTLICH GENOMMEN:
„Es geht bei der COP16 darum, die Umsetzung der Ziele vom Weltnaturgipfel in Montreal 2022 voranzutreiben. Eines der wichtigsten Themen ist, dass die Einzelstaaten ihre Nationalen Strategien und Aktionspläne für die Biologische Vielfalt vorlegen. Dazu waren sie in Montreal aufgefordert worden. Damit sich potenzielle Verbesserungen aus diesen sogenannten NBSAPs auch wirklich messen lassen, muss in Cali das Monitoring der Biodiversität weiterentwickelt werden.“
Katrin Böhning-Gaese, Wissenschaftliche Geschäftsführerin des UFZ Helmholtz Zentrum für Umweltforschung, dafür würden verschiedene technische Expert:innengruppen an Lösungen arbeiten und hoffentlich erste Ergebnisse präsentieren. Ein weiterer wichtiger Punkt seien die Finanzen. Ohne mehr Mittel würden sich die Ziele von Montreal nicht umsetzen lassen. Denn die globalen Hotspots der Biodiversität lägen meist in Entwicklungsländern, denen das Geld für wirksamen Naturschutz häufig fehle. Dafür hätten sich die entwickelten Länder in Montreal verpflichtet, Entwicklungsländern bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung zu stellen. Das sollte dringend vorangetrieben werden. Wir wüssten aus der Biodiversitätsmodellierung genau, was getan werden müsse, um den Rückgang der Biodiversität bis zum Jahr 2030 zu stoppen und die Biodiversität bis zum Jahr 2050 wieder zu erhöhen, wie es das Enddokument von Montreal vorsehe. Dazu gehörten zum einen die Einrichtung größerer und besser gemanagter Schutzgebiete und die Wiederherstellung von Ökosystemen, zum anderen eine produktive, aber nachhaltige Landwirtschaft. Wichtig sei darüber hinaus ein anderer Umgang mit Lebensmitteln, konkret die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung – bei uns in Deutschland vor allem im Handel und im eigenen Kühlschrank – sowie eine stärker pflanzenbasierte Ernährung. Sie halte alle drei Punkte – Schutz, Produktion und Konsum – für essenziell. Dabei sei das individuelle Verhalten der Menschen durchaus wichtig und könne zweifellos einen Unterschied machen. Wir sollten jedoch unsere Ansprüche, Pläne und Maßnahmen nicht darauf reduzieren, sondern die großen Stellschrauben in Politik und Wirtschaft mindestens genauso in den Blick nehmen. Wir bräuchten Veränderungen auf allen Ebenen, bei jeder und jedem Einzelnen genauso wie bei den Rahmenbedingungen und Vorgaben der Politik. ufz.de
AFRIKA:
Schuldenkrise in Afrika: Es braucht multilaterale Lösungen. Proteste in Kenia, Umstrukturierung in Ghana: Viele Länder Afrikas haben akute Schuldenprobleme. Beobachter sehen Handlungsbedarf auf globaler Ebene und fordern eine stärkere Einbindung Afrikas bei der Lösungssuche. dw.com
Renewable Energies: Ohne gute Batterietechnik werden Erneuerbare Energien in Afrika nicht funktionieren. fair-economics.de
Noch nicht gelöst:Frauen in ländlichen Räumen Afrikas stehen nach wie vor vor großen Problemen. fair-economics.de
Schwerste Hungerkrise seit Jahrzehnten im südlichen Afrika: Sieben Länder sind betroffen. radioeins.de
Kenia: Rigathi Gachagua des Amtes enthoben, Innenminister zum neuen stellvertretenden Präsidenten ernannt. fides.org
Niger entfernt Straßenschilder mit kolonialer Geschichte: Zuletzt machte vorrangig Südafrika mit Umbenennungen von historisch belasteten Ortsnamen auf sich aufmerksam. Nun zieht der Niger nach und montiert Straßenschilder mit französischem Kolonialbezug ab. derstandard.at
MEHR WISSEN:
Krisen und Klimawandel gefährden Energiesicherheit: Die Internationale Energieagentur (IEA) warnt in ihrem aktuellen Weltenergieausblick vor zunehmenden Gefahren für die globale Energiesicherheit und das Erreichen der Klimaziele. Trotz beachtlicher Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien sieht die Organisation dringenden Handlungsbedarf. Geopolitische Konflikte, wie die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten und der Krieg in der Ukraine, stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Energieversorgung dar. Gleichzeitig verschärfen extreme Wetterereignisse, bedingt durch den Klimawandel, die Belastung für Energiesysteme weltweit. Die IEA betont zudem die ungleiche Entwicklung im globalen Energiesektor: Während erneuerbare Energien wachsen, bleibt der Zugang zu sauberer Energie in vielen Entwicklungsländern problematisch. Eine weitere Herausforderung stellt die rapide steigende globale Stromnachfrage dar, insbesondere in China. Hinzu kommt, dass Investitionen in Stromnetze und Speichertechnologien nicht mit dem Ausbautempo erneuerbarer Energien Schritt halten. Obwohl die IEA eine Verdreifachung der Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030 prognostiziert, warnt sie gleichzeitig vor einer möglichen Erderwärmung um 2,4 Grad bis zum Jahr 2100. Um die Klimaziele zu erreichen, fordert die Agentur eine verstärkte internationale Zusammenarbeit und massive Investitionen in saubere Energietechnologien. tagesschau.de , iea.org (Originaldokument)
Landmassen konnten 2023 kaum Kohlenstoff aufnehmen: Das Jahr 2023 markierte einen alarmierenden Wendepunkt in der globalen Klimakrise. Als heißestes je aufgezeichnetes Jahr erreichte es einen Rekordwert von 37,4 Milliarden Tonnen CO2-Belastung. Besonders besorgniserregend war die drastisch reduzierte Fähigkeit von Landmassen und Wäldern, als natürliche Kohlenstoffsenken zu fungieren. Dieser Zusammenbruch der terrestrischen Kohlenstoffsenke, obwohl möglicherweise vorübergehend, offenbart die extreme Anfälligkeit unserer Ökosysteme gegenüber klimatischen Veränderungen. Zahlreiche Länder, insbesondere in Europa, verzeichneten einen signifikanten Rückgang der Kohlenstoffaufnahme durch ihre Landmassen. In den Tropen bleibt einzig das Kongobecken eine starke Kohlenstoffsenke, während das Amazonasbecken unter einer rekordverdächtigen Dürre leidet. Auch die borealen Wälder erlebten einen massiven Einbruch ihrer Kohlenstoffaufnahmekapazität. Prognosen deuten darauf hin, dass die Emissionen aus dem Boden bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu 40 Prozent ansteigen könnten. Diese Entwicklungen haben weitreichende Konsequenzen für die globale Klimakrise und stellen eine immense Herausforderung für die Erreichung internationaler Klimaziele dar. golem.de , arxiv.org (Originaldokument)
KALENDER:
2024 Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen
Wann: 21. Oktober- 1. November 2024
Wo: Cali, Kolumbien
Weitere Informationen: Pressemitteilung
Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (COP16) sowie die Tagungen der Vertragsparteien des Protokolls von Cartagena über die biologische Sicherheit und des Nagoya-Protokolls.
Auf der COP16 haben die Regierungen die Aufgabe, den Stand der Umsetzung des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming und Montreal zu überprüfen, der auf der COP15 in Montreal (Kanada) im Dezember 2022 angenommen wurde.Anhörung zum klimaneutralen Ausbau der Wärmeversorgung
Zeit: Montag, 4. November 2024, 14 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.400
Die Sitzung ist öffentlich.Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren von Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeichern sowie zur Änderung weiterer rechtlicher Rahmenbedingungen für den klimaneutralen Ausbau der Wärmeversorgung (20/13092) ist am Montag, 4. November 2024, Gegenstand einer zweistündigen öffentlichen Anhörung.
Öffentlicher Tagesordnungspunkt: „Weltklimakonferenz COP 29 in Baku“
Zeit: Mittwoch, 6. November 2024, 10 bis 11 Uhr
Ort: Berlin, Jakob-Kaiser-Haus, Sitzungssaal 1.302
Die Sitzung ist öffentlich.Unterrichtung durch die Bundesregierung (mündlich) vor der Weltklimakonferenz COP 29 in Baku i. V. m. einem Gespräch mit Harjeet Singh Direktor für globales Engagement (Kampagne für einen Vertrag über die Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe) und Dr. Kira Vinke, Leiterin des Zentrums für Klima und Außenpolitik (DGAP)
Für die öffentliche Anhörung: Eine Teilnahme als Gast ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Bitte melden Sie sich mit der Angabe von Vor- und Zunamen sowie Geburtsdatum unter awz@bundestag.de an. Ein gültiger Personalausweis oder Reisepass ist zur Einlasskontrolle mitzubringen. Ein Rede- und Fragerecht besteht nicht.
Die Sitzung wird live im Parlamentsfernsehen und auf www.bundestag.de übertragen.
Anhörung zum Kohlendioxid-Speicherungsgesetz
Zeit: Mittwoch, 6. November 2024, 11 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.600
Die Sitzung ist öffentlich.Gesetzentwurf der Bundesregierung
Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes, BT-Drucksache 20/11900
Interessierte Zuschauer können die öffentliche Anhörung vor Ort im Sitzungssaal E.600 (Eingang über Konrad-Adenauer-Straße 1, Eingang West des Paul-Löbe-Hauses) oder live im Internetangebot des Bundestages verfolgen. Interne und externe Besucher/innen werden gebeten, sich im Sekretariat des Ausschusses für Klimaschutz und Energie bis spätestens 04.11.2024 per E-Mail an klima-energie@bundestag.de anzumelden. Externe Besucher/innen werden gebeten, ihr Geburtsdatum anzugeben. Die Daten werden mit dem Polizeilichen Informationssystem (INPOL) abgeglichen und ausschließlich für die Einlasskontrolle verwendet. Nach Beendigung des Besuchs werden diese gelöscht.
Anhörung: „In der EU nicht zugelassene Pflanzenschutzmittel“
Zeit: Mittwoch, 13. November 2024, 11 bis 12.45 Uhr
Ort: Berlin, Jakob-Kaiser-Haus, Sitzungssaal 1.302
Die Sitzung ist öffentlich.
Thema: „Export, Nutzung, Nutzen und Nebenwirkungen von in der Europäischen Union nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln“
2024 Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29)
Wann: 11.-22. November 2024
Wo: Baku, Aserbaidschan
Weitere Informationen: Pressemitteilung von COP28
Auf der letztjährigen COP28-Konferenz in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) einigten sich die Länder zum ersten Mal auf eine Abkehr von fossilen Brennstoffen und auf die Finanzierung des Fonds für Schäden und Verluste.
Im November treffen sich Staats- und Regierungschefs und Delegierte aus aller Welt erneut in Aserbaidschan zur größten Klimaveranstaltung des Jahres, um ein neues globales Ziel für die Klimafinanzierung festzulegen.Tagung der UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz (COP16)
Wann: 2..-.13. Dezember
Wo: Riyadh, Saudi-Arabien
Weitere Informationen: Website
Nicht zu verwechseln mit der UN-Biodiversitätskonferenz: Auf der COP16 werden die Staats- und Regierungschefs der Welt zusammenkommen, um im Rahmen des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) Maßnahmen für Trockengebiete zu ergreifen. Seit der letzten UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz im Mai 2022 in Abidjan (Elfenbeinküste) wird dies der weltweit größte Gipfel zum Thema Landprobleme sein.
DAS LETZTE:
E-Bikes: Fluch oder Segen für die Bergwelt?
Während sich Naturschützer und Touristiker die Köpfe zerbrechen, ob E-Bikes nun Teufelswerk oder Heilsbringer sind, hat der noble Skiort Aspen kurzerhand die Reißleine gezogen. Adieu, E-Bikes!In Deutschland tobt derweil der Kampf der Giganten: Auf der einen Seite die warnenden Stimmen der Naturschützer, die das Ende der unberührten Bergidylle prophezeien. Auf der anderen Seite die Touristiker, die von Besucherströmen und klingelnden Kassen träumen.Professor Werner Bätzing malt ein düsteres Bild von E-Bike-Horden, die selbst den steilsten Gipfel im Handumdrehen erobern. Und Friedl Krönauer vom Bund Naturschutz sieht in Navigations-Apps den Untergang des Abendlandes – oder zumindest der Alpen.Doch halt! Bürgermeister Thomas Holz aus Kochel am See hat die rettende Idee: Lasst uns einfach die Kassen klingeln lassen! Schließlich bringen die E-Biker Millionen und Arbeitsplätze.Während Deutschland noch grübelt, hat Aspen Nägel mit Köpfen gemacht. E-Bikes? Nicht mit uns! Aber keine Sorge, liebe Promi-Urlauber, eure Luxus-SUVs dürfen natürlich weiterhin die Bergluft verpesten.Die Debatte tobt weiter. Vielleicht sollten wir einfach abwarten, bis die Akkus leer sind?t-online.de
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