FAIReconomics Newsletter KW 41: EU mit Selbstverpflichtung um Artenschutz, 90 Gebiete können Atomendlager sein, Heizpilze, Nutriscore, Neues aus dem Bundestag und schimpfende Papageien

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EU initiiert Selbstverpflichtung zum Artenschutz: In der vergangenen Woche fand der UN-Biodiversitätsgipfel statt. Allerdings gab es keine gemeinsame Abschlusserklärung, weil die Corona-Pandemie den Fahrplan für die Konferenz durcheinander gebracht hatte.   64 Staaten haben unterdessen eine eigene Absichtserklärung für mehr biologische Vielfalt vorgelegt. In der  Leaders’ Pledge for Nature“ haben die Staaten eine Selbstverpflichtung unterzeichnet, in der sich zehn Punk­te für mehr Einsatz gegen den Verlust biologischer Vielfalt finden. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte anlässlich des Gipfels: „Die Menschheit führt Krieg gegen die Natur. Wir müssen unsere Beziehung zur Natur wieder neu aufbauen.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel meinte: „Umweltzerstörung und Klimawandel und damit auch der Verlust der biologischen Vielfalt beschleunigen sich in einem Ausmaß, das es in der Menschheitsgeschichte bislang nicht gegeben hat. Das bedroht Lebensqualität, Wirtschaftssysteme und den sozialen Zusammenhalt.“ taz.de tagesschau.de, euractiv.de (Reformvorschläge) leaderspledgefornature.org

90 Gebiete für ein Endlager in Deutschland tauglich: Nach dem Aus für ein atomares Endlager in Gorleben, ergab sich aus dem Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung, dass sich 90 Gebiete in Deutschland als potenzieller Standort für ein atomares Endlager eignen. Der Norden und Südosten der Republik, also Niedersachsen, Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg, sind besonders geeignet für die Endlagerung. In Finnland ist man weiter als in Deutschland. Dort begann man schon Mitte der achtziger Jahre mit der Suche, inzwischen haben die Finnen mit dem Bau des Endlagers mit dem Namen „Onkalo“ begonnen, das in drei Jahren fertig sein soll. n-tv.de , spiegel.de ndr.de (Finnland)

3,8 Millionen Jobs in der Photovoltaikbranche gibt es weltweit. Rund 11,5 Millionen Menschen arbeiten insgesamt im Bereich der Erneuerbaren Energien. pv-magazin.de

Heizpilze sind tolerierbar: Beim Bundesumweltamt hat man keine Einwände bei der Verwendung von Heizpilzen, die die Außengastronomie in der kalten Jahreszeit benutzt, zumindest in einer Übergangszeit. So sagte der Präsident des Umweltbundesamts, Dirk Messner: „Für eine Übergangszeit – etwa bis es einen Corona-Impfstoff für die breite Bevölkerung gibt – ist der Einsatz von Heiz­pilzen vertretbar.“ Grundsätzlich sehe das Umweltbundesamt solche Heiz­pilze allerdings kritisch, ein handelsüblicher Heizpilz verursache in acht Stunden Betrieb dieselbe Menge CO2 wie ein Benzinauto auf einer Strecke von 145 Kilome­tern. Daher sollte man sich  grundsätzlich aus dieser Technologie verabschieden.“ taz.de

Kein Baustopp bei Nord Stream 2: Die Diskussion über die Fertigstellung der Pipeline North Stream 2 bricht nicht ab. Offensichtlich hat die Deutschland rechnet mit russischen ZahlenEs wirkt abenteuerlich: Die Bundesregierung will von einem Aus für die Pipeline nichts mehr wissen – und hantiert dabei mit fragwürdigen Zahlen zum Gasbedarf. Offenbar fußen die Berechnungen der deutschen Gasbedarfs in Deutschland und Europa auf Zahlen, die zum großen Teil von der NorthStream 2 AG selbst geliefert wurden.   tagesspiegel.de

Negativ-Preis für Wasseranbieter„Berg“ heisst das Mineralwasser, das einem kanadischen Hersteller nun ein Negativ-Preis einbrachte. „Das Wasser aus geschmolzenem grönländischem Gletschereis wird über 9 600 Kilometer transportiert und wirkt in Anbetracht schmelzender Polarkappen besonders zynisch“, so ein Sprecher der Alpen-Initiative, die diesen Preis verleiht. Eine Sprecherin der Vertriebsfirma gab an, dass das Unternehmen habe schon im Frühjahr beschlossen habe, das   Mineralwasser aus dem Sortiment zu nehmen: „Wir nehmen das Feedback der Öffentlichkeit und der Kundinnen und Kunden sehr ernst.“ luzernerzeitung.ch

Nutri-Score soll besseren Überblick bieten: Wenn der Bundesrat am kommenden Freitag zustimmt, dann wir ab  November der neue Nutri-Score in Deutschland auf breiter Front an den Start gehen. Das neue Lebensmittel-Logo soll Verbraucher bei einem gesunden Lebensmitteleinkauf unterstützen. Kunde sollen dann gesündere Lebensmittel beim Einkauf leichter erkennen können. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) sagte, dass die Kennzeichnung Verbrauchern leicht verständliche und vergleichbare Informationen und damit “die beste Orientierung am Supermarktregal” biete. rnd.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Make. World. Wonder. – Für die Welt, die wir uns wünschen

Artensterben, Klimakrise, Armut, Massenmigration und Rechtspopulismus – wir stehen unzähligen globalen Herausforderungen gegenüber. Da liegt es nahe, in Schockstarre zu verfallen. Doch diesen vielen lähmenden Entwicklungen zum Trotz haben sich vielfältige Initiativen aufgemacht, um Lösungen für diese Probleme einzufordern oder aber selbst Prototypen hierfür zu entwickeln. Die »Fridays for Future«-Bewegung stellt hierbei nur die Spitze des Eisbergs dar. Auch ein Masterplan zur Lösung unserer multiplen Krisen liegt bereits seit Jahren vor: Es sind die globalen Nachhaltigkeitsziele  der Vereinten Nationen.  »MAKE. WORLD. WONDER.« erzählt Geschichten von gestern, heute und morgen. Davon, was wir besser machen können. Geschichten vom Aufbruch. Geschichten, die sich mehren könnten. Wenn wir den Mut haben, diese Geschichte(n) zu schreiben. Weil wir diejenigen sind, auf die wir schon immer gewartet haben. oekom.de


Glas: Ein bayerische Unternehmen produziert eine klimaneutrale Weinflasche. br.de
Steag: Streicht Stellen wegen des Kohleausstiegs. wiwo.de
Wegen Brexit: Zukunft des Klimaforschungsinstituts in Großbritannien ungewiss. spiegel.de
Blackstone: Ehrgeizige Klimaziele. handelsblatt.com
USA: Invasive springende Würmer aus Asien. spiegel.de
Wohnen in Deutschland: Wie in Berlin eine Genossenschaft für Furore sorgt. sueddeutsche.de
Ernährungsindustrie: Zu wenig auf den Klimawandel eingestellt. fair-economics.de

Video der Woche:


Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.

MOBILITÄT:

Aggressivität im Straßenverkehr: In den vergangenen Jahren haben Aggressionen im Straßenverkehr leicht zugenommen. Insgesamt haben sich die Werte zu aggressivem Verhalten gegenüber den Vorgängerstudien nicht gravierend verändert, sind aber „unverändert besorgniserregend“: Fast die Hälfte der Autofahrer gaben an, sich sofort abreagieren zu müssen, wenn sie sich ärgern. Das geschieht offenbar häufig über das Gas geben, da 47 Prozent der Befragten sagen, dass sie bei Ärger viel schneller fahren als erlaubt. Angesichts der Gefährlichkeit des Verhaltens ist es auch keine Beruhigung, wenn nur jeder Vierte „gelegentlich Gas“ gibt, wenn er überholt wird.  tagesschau.de

Verbrauchskennzeichnung in der Bundesregierung umstritten:  Innerhalb der Regierungsparteien ist ein  Streit über die Verbrauchskenn­zeichnung für Autos entbrannt. Wann sollen die Fahrzeuge „grün“ sein? Dahinter steht die Frage, ob Autos schon dann ausgezeichnet werden, wenn sie lediglich etwas besser als der Durch­­schnitt sind. Oder werden Autos nur dann das grüne Label erhalten, wenn sie besonders verbrauchsarm und  sauber sind. ? Nun wirft Umweltstaatssekretär  Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth dem Wirtschaftsmi­nis­terium vor, es wolle „explizit“ mit ei­nem CO₂-Label „möglichst viele verbrennungsmoto­ri­sche Volumenmodelle (…) fördern“. Weder mit den Klimazielen noch mit „seriöser“ Aufklä­rung der Kundschaft lasse sich das ver­einbaren. sueddeutsche.de

Emissionen bei Plug-in-Hybriden: Die Ergebnisse einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System und Innovationsforschung (ISI) und des International Council on Clean Transporta­tion (ICCT) weisen darauf hin, dass die Emissionen höher sind, als angenommen: „Im Mittel fallen die realen Kraftstoffverbräuche und CO2-Emissionen von Plug-in-Hybridfahrzeugen bei privaten Haltern in Deutschland mehr als doppelt so hoch aus wie im offiziellen Testzyklus“, erklärt Patrick Plötz, Leiter des Geschäfts­felds Energiewirtschaft am Fraunhofer-ISI. Bei Dienstwagen liegt die Abweichung noch höher, dort liegt sie beim drei- bis vierfachen der Testwerte. spiegel.de

Mehr Elektrofahrräder: In Deutschland gibt es rund  rund 4,3 Millionen Haushalte, die mindestens ein E-Bike besitzen. Noch vor fünf jähren waren es lediglich 1,5 Millionen Haushalte. Haushalte, deren Haupteinkommens­person zwischen 65 und 69 Jahren alt war, lagen mit 16 Prozent an der Spitze der Besitzer von E-Bikes. tagesschau.de

Radschnellwegförderung: Bundesländer nehmen Gelder nicht in Anspruch 75 Millionen Euro Fördergeld stehen den Kommunen und Ländern zum Ausbau von Radwegen zu. Die meisten Bundesländer aber haben den Geldtopf des Bundes bislang nicht angerührt.Die Grünen sehen die Schuld beim Bundesverkehrsministerium. rnd.de

Mit Stand 1. Januar 2020 waren in Deutschland insgesamt 385 Elektrobusse zugelassen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (19/22057) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/21768) hervor. Die meisten Elektrobus-Zulassungen verzeichneten danach die Städte Solingen (56), Hamburg (47) und Berlin (35).

Volvo XC 40: Das erste Auto von Volvo, das rein elektrisch unterwegs ist. handelsblatt.com

Kritik an Scheuer: Im 2. Untersuchungsausschuss („Pkw-Maut“) haben die Chefs des Bieterkonsortiums Vorwürfe gegen das Bundesverkehrsministerium erhoben. „Von einem fairen Umgang unter Geschäftspartnern war das Vorgehen weit entfernt“, sagte Klaus-Peter Schulenberg, Vorstandsvorsitzender der CTS Eventim, am Donnerstag in der vom Ausschussvorsitzenden Udo Schiefner (SPD) geleiteten Sitzung. Schulenberg bestätigte die zuvor von Volker Schneble, Geschäftsführer der Autoticket GmbH, gegebene Darstellung: Am 29. November 2018 habe er Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer vorgeschlagen, mit dem Vertragsabschluss für die Erhebung der Pkw-Maut bis zum Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu warten. Dies habe Scheuer abgelehnt und dabei auf mehrere Rechtsgutachten verwiesen, wonach die Pkw-Maut eindeutig europarechtskonform sei. Außerdem komme ein Start der Maut im Wahljahr 2021 nicht in Frage. „Überrascht“ sei die Bietergemeinschaft von der Kündigung des Vertrags am 18. Juni 2019 gewesen, sagte Schulenberg weiter. Man sei bis zu diesem Zeitpunkt im Plan gewesen. Das zeige auch der Umstand, dass noch am 23. Mai 2019 im Kanzleramt ein Termin mit Scheuer und Kanzleramtsminister Helge Braun stattgefunden habe zur Frage, ob ein Teil des Unternehmens Autoticket in der Lausitz angesiedelt werden könne. Auch nach dem EuGH-Urteil „hätten wir zusammen mit dem Bundesverkehrsministerium eine Lösung finden können“, sagte Schulenberg weiter. Stattdessen habe das Ministerium den „vorgeschobenen Grund der Schlechtleistung“ angeführt. Er, Schulenberg, habe bei einem Treffen im Büro von Minister Scheuer am Mittag des 19. Juni 2019 deutlich gemacht, „dass ein Kündigungsgrund Feinplanungsdokumentation inakzeptabel ist“. bundestag.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Klimaschutz im Gebäudebereich:  Die Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich haben sich seit 2010 um rund 21 Prozent reduziert. Das schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (19/22670) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/21967). Durch das Markteinführungsprogramm und das CO2-Gebäudesanierungsprogramm konnten demnach in den letzten Jahren Investitionssummen von weit für 40 Milliarden Euro gefördert werden. Der Mittelabfluss habe zwischen knapp 0,9 Milliarden Euro und 2,2 Milliarden Euro gelegen. Das oberste Ziel der Maßnahmen sei die energiebedingten Treibhausgasemissionen zu senken. Mit den in diesem Jahr beschlossenen, zusätzlichen Maßnahmen im Gebäudesektor habe die Bundesregierung zentrale Maßnahmen umgesetzt, um das CO2- Einsparziel im Gebäudesektor für 2030 zu erreichen. Neben neuen Fördersystematiken und einer Austauschprämie für Ölheizungen wurde auch der nationale Emissionshandel beschlossen. Letzter sei für die Verhinderung von sogenannten „Rebound“-Effekten wichtig, daneben werde das Informations- und Beratungsangebot für Hausbesitzer und Mieter weiter ausgebaut. Die aktuellen Energieeffizienzanforderungen an Neubauten und Sanierung sollen 2023 geprüft und gegebenenfalls geändert werden, die Bezahlbarkeit des Bauens und Wohnens bleibe dabei ein zu beachtender wesentlicher Eckpunkt

Sammlung von Alt-Elektrogeräten: Um die Menge der gesammelten Elektro- und Elektronik-Altgeräte zu erhöhen, soll noch in dieser Legislaturperiode das Elektro- und Elektronikgerätegesetz novelliert werden. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/22762) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/22201) mit. Dass im Jahr 2018 die Sammelquote für Elektro- und Elektronik-Altgeräte in Deutschland verfehlt wurde, hat nach Ansicht der Bundesregierung vielschichtige Gründe. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass ein Teil der Altgeräte entgegen der gesetzlichen Vorgaben entsorgt oder ins Ausland exportiert worden sei, heißt es in der Antwort. Zu berücksichtigen sei aber auch die Berechnungsmethode: Die Sammelquote setze die gesammelte Menge an Altgeräten ins Verhältnis zur Menge der in den letzten drei Jahren in Verkehr gebrachten Elektro- und Elektronikgeräte. Insbesondere Großgeräte wie Kühlschränke und Waschmaschinen seien aber meist deutlich länger als drei Jahre im Einsatz, sodass „ein Missverhältnis von Input- und Sammelmenge“ entstehe.

Förderung energetischer Gebäudesanierung: Über die Förderprogramme des Bundes zur energetischen Gebäudesanierung sind im Jahr 2019 insgesamt 1,7 Milliarden Euro an Kreditförderung ausgezahlt worden. Das Volumen für Neuzusagen lag bei knapp 1,1 Milliarden Euro, wie aus der Antwort (19/22804) auf eine Kleine Anfrage (19/21922) der FDP-Fraktion hervorgeht. Die Höhe der Zuschussförderung (Ist) lag den Angaben zufolge bei 538 Millionen Euro, hier betrug das Neuzusagevolumen 749 Millionen Euro. Die Bundesregierung begründet die vergleichsweise niedrigen Zahlen damit, dass sich Antragsteller nach dem Bekanntwerden neuer Anreize ab 2020 im Jahr 2019 zurückgehalten hätten.

FDP erkundigt sich nach Reformpartnerschaft mit Cote d’Ivoire: In welchen Bereichen sich Côte d’Ivoire nach Ansicht der Bundesregierung „besonders reformorientiert“ zeigt, will die FDP-Fraktion in einer Kleinen Anfrage (19/22732) erfahren. Weitere Fragen beziehen sich auf die Regierungsführung im Umweltsektor und die Korruptionsbekämpfung sowie den Schutz von Waldflächen.

Bundesregierung betont Bedeutung von Energiepartnerschaft: Öffentlich-private Partnerschaften können nach Ansicht der Bundesregierung im Bereich der erneuerbaren Energien entwicklungs-, energie- und wirtschaftspolitischen Mehrwert bieten. Sie würden zu besserer und sicherer Energieversorgung und zur Umsetzung international vereinbarter Klimaziele beitragen sowie Exportchancen für deutsche Unternehmen bieten, schreibt sie in einer Antwort (19/22763) auf eine Kleine Anfrage (19/20381) der AfD-Fraktion. Dem Arbeitsmarkt sowohl im In- als auch im Ausland könnten sie damit positive Impulse geben.In einer tabellarischen Anlage führt die Bundesregierung aktuelle beziehungsweise in den vergangenen fünf Jahren zugesagte Vorhaben der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) im Bereich der erneuerbaren Energien in Indien, Brasilien, China und der Türkei auf. Darüber hinaus verweist sie auf zwei weitere Vorhaben in Indien mit einer kombinierten Leistung von zirka hundert Megawatt im Bereich Wind- und Hydroenergie ohne staatliche Beteiligung. Diese beiden Vorhaben könnten jedoch nur in anonymisierter Form genannt werden, da der DEG nicht das Einverständnis der Kunden zu einer Veröffentlichung vorliege.

Verschuldung von Entwicklungsländern:  Die Staatsverschuldung von Entwicklungs- und Schwellenländern angesichts der SARS-CoV-2-Pandemie macht die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Thema einer Kleinen Anfrage (19/22682). Nachdem Investoren Kapital aus Entwicklungs- und Schwellenländern abgezogen hätten, Lieferketten unterbrochen worden seien und der Absatz von Rohstoffen eingebrochen sei, seien zahlreiche Entwicklungs- und Schwellenländer in akute Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die Bundesregierung soll angeben, welche Staaten vom Angebot der Stundung des Schuldendienstes durch die G20 Gebrauch gemacht hätten und wie hoch die Summe der Stundungen sei. Gefragt wird auch, welchen Staaten Deutschland Schulden gestundet habe und um welche Summen es sich handele.
Grüne gegen Plastikmüllexport: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will von der Bundesregierung wissen, mit welchen Maßnahmen diese gegen den illegalen Export und die unkontrollierte Entsorgung von Plastikmüll vorgeht. In einer Kleinen Anfrage (19/22729) fragt die Fraktion unter anderem, wie viele Verdachtsfälle illegaler Abfallverbringung in den vergangenen zehn Jahren durch die zuständigen Behörden gemeldet wurden. Außerdem erkundigt sie sich, inwiefern die Bundesregierung im Rahmen ihrer EU-Ratspräsidentschaft daran arbeitet, ein Exportverbot von Plastikmüll aus der EU in Entwicklungsländer voranzubringen.

Kosten für nichtrecycelte Kunststoffverpackungen: Nach der Umsetzung des von der EU beschlossenen Plastikbeitrags erkundigt sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einer Kleinen Anfrage (19/22730). Sie bezieht sich dabei auf einen Beschluss der Staats- und Regierungschefs der EU vom Juli 2020, wonach ab 2021 ein nationaler Beitrag von 80 Cent pro Kilogramm nicht recycelter Kunststoffverpackungen als neue Eigenmittelquelle für die EU erhoben werden soll. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will nun unter anderem wissen, auf welche Summe die Bundesregierung den Gesamtbeitrag schätzt, den Deutschland an die EU wird überweisen müssen.

WÖRTLICH GENOMMEN
„2019 haben wir festgestellt, dass der Heizenergie-Bedarf in Wohngebäuden erstmals wieder gesunken ist seit 2015 und das Niveau von 2010 erreicht hat. Es wurde zirka drei Prozent weniger geheizt als im Vorjahr. Dabei sind aber die Heizausgaben gestiegen, durch höhere Energiepreise, und die Energiepreise sind um zirka 5,6 Prozent im Durchschnitt gestiegen. Das ist auch der Grund, weswegen insgesamt die Heizausgaben leicht gestiegen sind.“
Franziska Schütze, Autorin des DIW-Heizkostenmonitors, zu dem Kostenanstieg hätten vor allem beigetragen der Heizöl-Preis, der im letzten Jahr wieder gestiegen wäre. Der Erdgas-Preis sei relativ stabil geblieben. Man hätte festgestellt, dass die CO2-Emissionen in den letzten zehn Jahren um 20 Prozent gesunken seien. Dabei sei aber festzustellen, dass dies zum Großteil auf wärmere Winter zurückzuführen sei und weniger auf energetische Sanierung und Verhaltensänderungen. Die Förderung für die energetische Sanierung habe definitiv etwas gebracht, aber es müsse noch mehr passieren. Die Sanierungsrate sei  kaum gestiegen. Die Sanierungsausgaben für energetische Sanierung vor allem seien leicht gestiegen, aber nicht so stark gestiegen, wie sie hätten steigen müssten, um die Klimaziele wirklich erreichen zu können. deutschlandfunk.de

MEHR WISSEN

Pestizide auch in den Luft: In Deutschland werden jährlich im Durchschnitt mehr als 30.000 Tonnen Pestizid-Wirkstoffe ausgebracht. Und obwohl es immer wieder Hinweise darauf gibt, dass sich umwelt- und gesundheitsschädliche Ackergifte auch über größere Entfernungen hinweg vom ursprünglichen Einsatzort verbreiten, gab es dazu bisher keine umfassenden staatlichen Untersuchungen. Deshalb beauftragten wir gemeinsam mit den Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft im Jahr 2019 das unabhängige Büro für Integrierte Umweltbeobachtung TIEM damit, an 116 Standorten in ganz Deutschland die Luft auf Pestizide zu untersuchen. Dafür  wurden  Passivsammler, Luftfiltermatten aus Passivhäusern, Baumrinde, und Bienenbrot aus Bienenstöcken verwendet. Außerdem flossen in die Studie Ergebnisse eines 2014 bis 2018 von TIEM durchgeführten Rindenmonitorings ein, bei dem ebenfalls Baumrinde auf Pestizidrückstände geprüft wurde. Damit ergab sich eine Gesamtzahl von 163 Standorten. zeit.de

Erderwärmung und Massensterben von Vögeln: Die Pribilof-Inseln in der Beringsee rückten vor vier Jahren wegen eines Massensterbens von Vögeln in den Fokus. Tausende Gelbschopflunde und Schopfalken schienen verhungert zu sein. Hungertod. Wissenschaftler entdeckten einen Zu­sammenhang mit der Erderwärmung, da sich die meisten Vögel zum Todeszeitpunkt im Gefiederwechsel befanden, war ihr Nährstoffbedarf in dieser Phase besonders hoch. Doch kurz vor der Todesserie war die Wassertemperaturen gestiegen. Damit ging im Östlichen Beringmeer  eine Ver­än­derungen des Planktons und die Verteilung von Fischen einher. Die Lebensgrundlage der Vögel. Möglicherweise wurde die Verschiebung des Nahrungsange­bots den Vögeln zum Verhängnis. derstandard.at

Borkenkäfer im Nationalpark: In normal bewirtschafteten Wäldern werden Bäume, die von Borkenkäfern befallen sind oder auch beschädigte Bäume entfernt. In Nationalparks ist dies nicht unbedingt der Fall, dort wird der Wald sich selbst überlassen.  Forscher der Uni Würzburg haben nun herausgefunden, dass dann auch 90 Prozent der vorkom­men­den Tier- und Pflanzenarten in diesem Wald erhalten bleiben. br.de

Ozeane: Werden stabiler und lassen weniger Zirkulation zu. sueddeutsche.de
Digitalisierung: Unterstützt Energieeinsparung und Klimaschutz nur wenig. fair-economics.de
Rechtsanspruch:  auf Homeoffice wird kommen.  dlf.de

DAS LETZTE:

Papageien schimpfen zu stark: Billy, Elsie, Eric, Jade und Tyson sind Graupapageien,. Sind sind im August dieses Jahres zu 200 ihrer Artge­nos­sen in den Lincolnshire Wildlife Park in England gezogen. Kurios: Die Papageien fluchen. Bei ihrer Ankunft mussten die fünf Papageien zusammen in Quarantäne und lernten untereinander und von den Tierpflegern. Nun wurden die Tiere voneinander getrennt. „Am Wo­chenende kommen viele Kinder und das (die Flucherei) können wir nicht verantworten“, so der Zoomanager Steve Nichols. faz.net

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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