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Chefkontrolleur erklärt Lieferkettengesetz: Das neue Lieferkettengesetz halten viele Unternehmen gerade jetzt für eine Zumutung. Chefkontrolleur und Bafa-Präsident Thorsten Safarik bemüht sich im Interview um Beruhigung und will die Belastungen für Firmen verringern.  Es bringe doch wenig, Unternehmen in Deutschland mit Hürden zu belasten, damit sie Nachteile auf den Weltmärkten erringen. Das hätte ja nur zur Folge, dass Unternehmen aus Ländern in die Lücke stoßen, in denen die Menschenrechte teilweise mit Füßen getreten würden. Damit würden wir dem Thema einen Bärendienst erweisen. wiwo.de

 

Lützerath soll weichen – Kritik an Grünen: Der nordrhein-westfälische Ort Lützerath soll abgebaggert werden, teilte der Energiekonzern RWE letzte mit. Umweltschützer und Anwohner in der Region hatten gefordert, dass Lützerath bleiben darf und die Braunkohle unter dem Ort nicht abgebaut wird. Nun steht fest, dass die Häuser abgerissen werden. Die Bundesregierung hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, mit der die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen gesenkt werden soll. Dazu sollen auch alte Kohlekraftwerke zum Einsatz gebracht werden. RWE hatte angekündigt, Braunkohlekraftwerke wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Die Kohle unter Lützerath werde benötigt, „um die Braunkohlenflotte in der Energiekrise mit hoher Auslastung zu betreiben“, so die RWE.  Die Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer hat die Grünen wegen der Entscheidung zum Abbaggern des Dorfes Lützerath im rheinischen Braunkohlrevier scharf kritisiert. „Kein deutscher Konzern hat die Klimakrise so sehr befeuert wie RWE und jetzt haben sich ausgerechnet die Grünen von RWE vorführen lassen. taz.de , stern.de

Sommerdürre war dieses Jahr 20 mal wahrscheinlicher

Der Sommer 2022 auf der Nordhalbkugel war einer der wärmsten, die jemals in Europa aufgezeichnet wurden – mit mehr als 24.000 hitzebedingten Todesfällen. Auch in Teilen Chinas und Nordamerikas kam es zu starken Hitzewellen. Die aus Hitze und Trockenheit resultierenden Dürren verursachten weit verbreitete Wasserknappheit, Waldbrände und Ernteausfälle. Die Lebensmittelpreise stiegen, die Stromversorgung litt. Hohe Temperaturen, angeheizt durch den (anthropogenen) Klimawandel, trockneten in diesem Sommer die Böden der nördlichen Hemisphäre außerhalb der Tropen aus. Zu dem Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit dafür im Steigen begriffen ist, kommt ein Team von Klimaforschenden unter der Leitung der ETH Zürich. solarify.eu

Chemieindustrie kämpft gegen neue EU-Regularien: Der Verband der Chemischen Industrie will, dass die EU auf die angekündigte Überarbeitung ihrer Chemikalien-Gesetzgebung Reach verzichten soll. „Da die EU bereits die weltweit höchsten Standards der Chemikaliensicherheit hat, plädieren wir angesichts der aktuellen Situation dafür, Regulierungen wie die Revision von Reach, die die Wettbewerbsfähigkeit der Branche weiter belasten würden, zu verschieben“, so ein VCI-Sprecher. Unlängst hatten sich Parlamentarier und Umweltgruppen  an die EU-Kommission gewandt und auf einer raschen Überarbeitung der „Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (Reach)“ bestanden. taz.de

Schlechte Koordinierung der Klimaaußenpolitik: Das Ergebnis einer Studie der deutschen Klimaaußenpolitik ist ernüchternd.  Sie ist schlecht koordiniert, ohne Strategie und unterfinanziert. Das Berliner New Climate Institute hat die Politik des Auswärtigen Amtes analysiert und diese in der vergangenen Woche vorgestellt.  Vorschläge von New Climate sind: Die Staatssekretärin für Klimaaußenpolitik, Jennifer Morgan,  hatte im April auf Twitter bekannt gegeben: „Wir bauen das Klima-Team Deutschland auf!“ Neben ihr waren dabei in der Runde einige Staatssekretäre aus den anderen klimarelevanten Ressorts zu sehen. Dieses „Klima-Team“ könnte um weitere wichtige Ministerien erweitert werden, wie etwa das Verkehrs-, Landwirtschafts-, Forschungs- und Finanzressort.  klimareporter.de, newclimate.org (Originalstudie)

Uneinigkeit über Weiterbetrieb der Atomkraftwerke: Entgegen den Planungen von Wirtschaftminister Robert Habeck stand das Thema nicht auf der Tagesordnung des Kabinetts. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums erklärte, die Ressortabstimmung zur gesetzlichen Umsetzung der Einsatzreserve der AKWs dauere noch an. Zudem habe sich die Koalition noch nicht darauf verständigen können, wie lange die Meiler Isar 2 und Neckarwestheim 2 am Netz bleiben sollen. tagesschau.de

Bitcoin-Gewinnung ist Klimasünde: Die größte Kryptowährung Bitcoin immer noch mit dem klimaschädlichen „Proof of work“-Verfahren, obwohl die zweitgrößte  Kryptowährung Ethereum, vor kurzem ein Update auf das wesentlich energiesparendere „Proof of stake“-Verfahren vorgenommen hat.  Das Schürfen der digitalen Münzen gemessen am Marktpreis ist etwa so klimaschädlich wie die Gewinnung und Verarbeitung von Rohöl. Die Klimaschäden durch Bitcoins beliefen sich von 2016 bis 2021 laut Studie auf durchschnittlich 35 Prozent des Marktwerts – im Vergleich dazu liegt der Abbau von Gold bei vier Prozent. Schätzungen der Universität Cambridge zufolge stammen etwa 61 Prozent des Stroms, der für das Schürfen von Kryptowährungen wie Bitcoin genutzt wird, aus nicht-erneuerbaren Energiequellen. Die globalen Bitcoin-Klimaschäden im Studienzeitraum 2016 bis 2021 werden auf insgesamt 12 Milliarden US-Dollar geschätzt. n-tv.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

DAS MONOPOL DES 21. JAHRHUNDERTS

Gazprom, Google, Blackrock, USA, China und Russland: Konzerne und Staaten mit übergroßer Marktmacht greifen tief in unser Leben ein. Der Monopolismus mit seiner Herrschaft über Rohstoffe und Kapital, Energie, Nahrungsmittel und Daten droht den Wettbewerb abzuschaffen. Die Folgen sind weniger Innovation, höhere Preise, aber vor allem wirtschaftliche und politische Abhängigkeiten. Unser Wohlstand, ja sogar unsere Freiheit sind in Gefahr, wie unsere Abhängigkeit vom russischem Gas aufs Dramatischste belegt. In seinem brandaktuellen, glänzend recherchierten und anschaulich illustrierten Buch beschreibt Hans-Jürgen Jakobs diesen gefährlichen Megatrend: Er analysiert die Ursachen, durchleuchtet die Zukunftsmärkte mit ihren Akteuren und gibt einen Ausblick, worauf wir uns wirtschaftlich und politisch einzustellen haben.

penguinrandomhouse.de


Mahnung: Bund investiert zu wenig in Zukunftsprojekte. spiegel.de
Öfen im Trend: Es droht ein Stinkewinter. spektrum.de
Elektroschrottvermeidung: EU macht Weg für einheitlichen Computerstecker frei. focus.de
Greenwashing: CocaCola sponsort Klimakonferenz. die presse.com
Buchen: Sind gestresst wegen der Hitze.  abendblatt.de
Salze und Algen: Ursache für Fischsterben in der Oder. wissenschaft.de
Interessenkonflikte: Für die Windkraft On- und Offshore werden Flächen ausgewiesen, auch an Orten, die besonders schützenswert erscheinen. heise.de
IKEA: Führt Mehrwegsystem beim Essen ein. wuv.de
Genehmigt: Deutsche Milliardensubventionen für CO2 armen Stahl. zeit.de 
Niederlande: Neuer Kompromissvorschlag zu Stickstoff zwischen Bauern und Regierung. sueddeutsche.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Wie klimafreundlich ist „grünes“ Investieren?

Finanzinvestoren haben den Ruf, vor allem auf Rendite ohne Rücksicht auf Verluste und ethische Prinzipien zu setzen. Trotzdem schießen seit einiger Zeit sogenannte „grüne“ Fonds wie Pilze aus dem Boden, und Unternehmen präsentieren sich so nachhaltig wie möglich. Nicht, weil auf den Finanzmärkten der Philanthropismus ausgebrochen ist. Sondern weil die Politik, besonders die EU-Kommission mit dem Green Deal, klargemacht hat: Wir meinen es ernst mit dem Erreichen der Pariser Klimaziele. Davon ist Christian Klein überzeugt. Er ist Professor für Sustainable Finance, für nachhaltige Finanzwirtschaft an der Uni Kassel. Im Podcast sagt er, warum es nicht die Aufgabe der Finanzmärkte ist, die Welt zu retten, warum sie aber entscheidend sind für den Umbau der Wirtschaft hin zu Klima- und Umweltschutz. tagesspiegel.de


KOMMENTAR DER WOCHE:

Der Mensch ist ein Verdrängungskünstler

von Stephan Vallata

Die Wahrheit ist: Es gibt mehr Gründe, die für den Verzicht auf Fleisch sprechen als dagegen. Aus Respekt vor dem Leben an sich. Um Tierleid bei der Aufzucht, Haltung und Schlachtung zu vermeiden. Als Beitrag zum Klima- und Umweltschutz, denn die industrielle Massentierhaltung erfordert einen enorm hohen Einsatz von Ressourcen. Laut Greenpeace werden pro Kilogramm Rindfleisch umgerechnet 13,3 Kilogramm CO2 freigesetzt. Die gleiche Menge Mischbrot verursache 0,75 Kilo CO2, Äpfel 0,5 Kilo, und Tomaten 0,2 Kilo CO2. Je mehr Fleisch wir also „produzieren“, desto schneller schreitet die Erderwärmung voran. Auch gesundheitliche Motive können eine Rolle spielen. Davor sollten und dürfen wir nicht die Augen verschließen. rp-online.de

 


MOBILITÄT:

Die Digitalisierung macht die Mobilität zu einem großen Forschungslabor: Dienstwagen war einmal, das Mobilitätsbudget ist im Kommen. Das ist eines von vielen eindeutigen Zeichen für den kulturellen und technologischen Mobilitätswandel, der auch von Ingenieurinnen und Ingenieuren ein Umdenken verlangt. Die digitale Vernetzung eröffnet schier endlose Möglichkeiten. vdi-nachrichten.de

Wachstum am PKW-Markt täuscht wohl: Die deutschen Autobauer melden steigende Verkäufe. Doch die Zahlen sind trügerisch. Nach dem weitgehenden Ende der Material- und Lieferprobleme würden nun die schon vor längerem bestellten Fahrzeuge endlich ausgeliefert, sagen Experten. Neue Aufträge kämen hingegen eher spärlich. n-tv.de

Klimaneutraler Versand: DHL-Privatkunden zahlen Aufpreis.  Für mehr Nachhaltigkeit beim Paketversand bietet DHL ab sofort einen neuen kostenpflichtigen Service an. logistik-watchblog.de
Maersk bestellt weitere Containerschiffe mit Methanol-Antrieb: Bis 2040 will die dänische Reederei klimaneutral sein. Die Schiffe mit Methanol-Antrieb sollen helfen, jährlich Millionen Tonnen CO2 einzusparen. sueddeutsche.de
Stillstand bei LKW verhindern: Güterkraftverkehr sichert sich Adblue-Versorgung. n-tv.de

100.000 Elektroautos- Großbestellung für e-Autos nach China: Chinesische Autohersteller sind derzeit auf dem deutschen Automarkt eher wenig verbreitet. Das soll sich nun jedoch ändern. Denn der chinesische Marktführer BYD erhielt für seine E-Autos eine Großbestellung aus Deutschland. Gemeinsam mit dem Autovermieter Sixt will BYD nun auch den deutschen Markt erobern. Sixt hat bereits mehrere Tausend Fahrzeuge bestellt, die BYD schon Ende des Jahres liefern will. Den Anfang macht dabei der vollelektrische Atto 3. Bis 2028 plant Sixt den Kauf von mehr als 100.000 E-Autos von BYD. efahrer.chip.de

Lärmschutzbauten mit Zusatznutzen:  Lärmschutzbauten entlang der deutschen Autobahnen und Bahngleise könnten mit Fotovoltaikmodulen ausgestattet werden und so jährlich bis zu einer Million Tonnen CO₂ einsparen. Dieses Potenzial hat eine Analyse ergeben, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) zusammen mit dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) und der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) durchgeführt hat. „Insgesamt könnten rund 1.500 Gigawattstunden (GWh) Strom jährlich erzeugt werden“, so Frank Kaspar, Koordinator des Themenfelds „Erneuerbare Energien“ beim DWD. Damit könnten rund 450.000 Haushalte ihren jährlichen Stromverbrauch CO2 frei decken. spiegel.de

WASSERSTOFF:

Wasserstoff als Alternative zum Erdgas: Die Planungen für ein europäisches Wasserstoff-Netz nehmen durch den Krieg in der Ukraine und die gestiegenen Erdgaspreise Fahrt auf. Und auch die Europäische Kommission verbindet mit Wasserstoff die Hoffnung, Erdgas, Kohle und Öl in der Industrie und im Verkehrssektor zu ersetzen. Bis zu 20 Millionen Tonnen Wasserstoff soll nach Willen der Kommission im Jahr 2030 in der EU transportiert werden. Deswegen müsse man nun den Ausbau der Infrastruktur beschleunigen. tagesschau.de

H2 in der Mobilität: Das Schweizer Unternehmen „H2Energy“ macht seit 2020 vor, wie die Umrüstung auf grünen Wasserstoff ohne Förderprogramm und ohne staatliche Subventionen gelingen kann. Unterstützt wird es vom Wasserstoff-Förderverein Schweiz, eine Interessensgemeinschaft von mehr als 20 Unternehmen – von Tankstellenbetreibern über Logistiker – die eigentlich Konkurrenten sind, aber zusammen an einem großen Ziel arbeiten: „den Klimawandel zu stoppen und die Mobilität zu dekarbonisieren.“ zdf.de

Chemische Energiespeicher: Chemische Energiespeicher gelten als Schlüsseltechnologie der Energiewende. Ausgangspunkt hierbei ist grüner Wasserstoff, der auf verschiedene Weise modifiziert wird, damit er kompatibel mit der bestehenden Infrastruktur ist.  ingenieur.de

Wasserstoff in Wilhelmshaven: In Wilhelmshaven soll das neue Energiewirtschaftswunder der Bundesrepublik geschehen. Die Politik schwärmt im Wahlkampf davon. Problem nur: Bisher passiert nicht so viel. zeit.de

Beispiel Hoechst: Wasserstoff wird schneller verfügbar sein als viele glauben, sagt Joachim Kreysing, Geschäftsführer des Industrieparkbetreibers Infraserv Höchst. Zudem glaubt er, dass Wasserstoff künftig bezahlbar sein wird. faz.net

Superbillig: Mikroben produzieren Wasserstoff in erschöpften Ölquellen: Ein Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Texas hat Mikroben gentechnisch so verändert, dass sie Öl fressen und Wasserstoff (und Kohlendioxid) ausscheiden. Das tun sie sogar sehr effektiv. t3n.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Regierung lehnt Ausnahmen bei der CO2-Bepreisung ab: Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, jede emittierte Tonne CO2 zu bepreisen. Deshalb sollen sämtliche fossilen Brennstoffemissionen mit einem CO2-Preis versehen werden. Das gilt bereits für die Sektoren Wärme und Verkehr. Ab 2023 soll es auch für die Brennstoffe Kohle und Abfälle gelten. In seiner Stellungnahme zum entsprechenden Entwurf der Bundesregierung für ein zweites Gesetz zur Änderung des Brennstoffemissionshandelgesetzes (20/3438) forderte der Bundesrat, solche Anlagen auszunehmen, deren Hauptzweck die Verbrennung gefährlicher Abfälle ist. Das lehnt die Bundesregierung ab. In ihrer als Unterrichtung vorgelegten Gegenäußerung (20/3819) heißt es zur Begründung: „Emissionen aus Sonderabfallverbrennungsanlagen sind Bestandteil des nationalen Emissionsbudgets, welches zur Erfüllung der nationalen Klimaschutzverpflichtungen unter der europäischen Klimaschutzverordnung zu verringern ist.“ Das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) sei ein zentrales Instrument zur Erreichung dieses Ziels. Und: „Kohlendioxidemissionen aus Sonderabfallverbrennungsanlagen belasten das deutsche Emissionsbudget genauso wie Emissionen aus anderen Abfallverbrennungsanlagen, nicht erbrachte Minderungen in diesem Bereich müsste die Bundesrepublik Deutschland demzufolge durch Zukauf entsprechender Mengen an Emissionszuweisungen aus anderen Mitgliedstaaten ausgleichen.“ Daher sei es folgerichtig, dass sämtliche Abfallverbrennungsanlagen, einschließlich der Sonderabfallverbrennung, in die CO2-Bepreisung einbezogen würden.

Aufbewahrung restituierter Benin-Bronzen in Nigeria: Die Bundesregierung nimmt keinen Einfluss auf die Entscheidungen Nigerias zur Frage, wo die aus Deutschland restituierten Benin-Bronzen künftig aufbewahrt werden. Wie sie in der Antwort (20/3555) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/3254) schreibt, lägen die Entscheidungen über die Verwendung und den Schutz der Bronzen nach erfolgter Rückgabe bei der nigerianischen Seite. In der „Gemeinsamen Erklärung“ vom 1. Juli 2022 hätten beide Seiten ihre Absicht bekräftigt zur „universellen Rolle der Benin-Bronzen beizutragen“ und sie der „breiten Öffentlichkeit und […] Forschung zugänglich“ zu machen. Die Bundesregi,erung nehme auch keinen Einfluss auf die Planung und Konzeption des Edo Museum of West African Art (EMOWAA). Die Kuratierung künftiger Ausstellungen des in Planung befindlichen EMOWAA sei eine Angelegenheit der nigerianischen Seite.

Energieverbrauch der IKT-Infrastrukturen in Deutschland: Mit dem Energieverbrauch der IKT-Infrastrukturen in Deutschland befasst sich ein Bericht (20/3650) des Büros für Technikfolgenabschätzung. Kern des Berichts ist eine Analyse der Energieverbräuche dieser Infrastrukturen. Immer mehr Daten würden heutzutage in Rechenzentren und Endgeräten verarbeitet und über Telekommunikationsnetzwerke verbreitet. Daher liege der IKT-Energieverbrauch schon heute in einer volkswirtschaftlich bedeutenden Größenordnung. Es sei wichtig, neben den Vorzügen der Digitalisierung, auch die negativen Umweltauswirkungen der digitalen Infrastruktur wie hoher Ressourcen- und Energieverbrauch nicht aus dem Blick zu verlieren.

WÖRTLICH GENOMMEN

Der Kapitalismus hat leider nicht nur Wachstum und Wohlstand erzeugt, sondern braucht dummerweise Wachstum, um stabil zu sein. Doch in einer endlichen Welt können wir nicht unendlich wachsen. Wir stoßen an absolute Grenzen. Die Rohstoffe werden knapp, die Umwelt wird zerstört. Deswegen brauchen wir ein neues Wirtschaftssystem: Wir brauchen grünes Schrumpfen.

Ulrike Herrmann, Wirtschaftskorrespondentin der Tageszeitung „taz“, Degrowth beschreibe ein Ziel, eine Vision, nämlich eine ökologische Kreislaufwirtschaft, wo man nur noch verbrauche, was man recyceln könne. Man teile die Waschmaschine mit den Nachbarn, kaufe nur mehr langlebige Produkte, regional und saisonal. Die Frage sei aber, wie würden wir dahin komme, ohne dass Millionen Menschen arbeitslos würden und Angst bekämen , weil sie keine Perspektive hätten, kein Einkommen. Dann bestehe die Gefahr, das wüssten wir aus der deutschen und österreichischen Geschichte, dass die Menschen einen nationalsozialistischen Diktator wählten, der ihnen Sicherheit und Führung versprechen würde. kurier.at

Wir müssen Überreichtum als gesellschaftliches Problem anerkennen und über sinnvolle Steuern sprechen, um Geld gerechter und demokratischer in der Gesellschaft zu verteilen.

Marlene Engelhorn, Millionenerbin, allein in Deutschland, wo jährlich etwa 400 Milliarden Euro vererbt würden, landeten effektiv nur zwei Prozent beim Fiskus. Das sei doch absurd wenig! Überreiche würden zudem massiv bevorzugt werden. Ein Beispiel: Ein Erbe von 30 Wohnungen zahle Erbschaftssteuer – ein Erbe von 300 Wohnungen aber nicht, weil das Ganze dann als Unternehmen gelte. Entschuldigung, aber: Erstens brauchet man weder 30 noch 300 Wohnungen. Dafür gebe es kein dringendes menschliches Bedürfnis. Durch die Steuerpolitik würden die Ungleichheiten aber noch weiter massiv verstärkt. Das sei ein strukturelles Problem. Darüber müsse gesprochen werden. Es brauche demokratisch legitimierte Entscheidungen. Die Politik müsse endlich ihre Hausaufgaben machen. zdf.de

 

AFRIKA

Boomende Filmindustrie in Afrika: Schwarze Heldin statt weißer Retter. In vielen Ländern Afrikas boomt die Filmindustrie, auch Netflix hat immer mehr Produktionen »made in Africa« im Programm. Hochwertige Serien und Filme erzählen aus dem Alltag – und lösen sich von westlichen Klischees. spiegel.de

Solarstrom bekommt einen Schub: Der Bedarf an erneuerbaren Energien in Afrika ist riesig. Insbesondere Solarstrom ist klimaneutral, die Investitionskosten sind verhältnismäßig niedrig und es gibt insbesondere im Norden und Süden des Kontinents geradezu ideale Bedingungen für Fotovoltaik. 60 Prozent der Premium-Flächen weltweit liegen nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) auf dem Kontinent. Allerdings befindet sich bislang  nur ein Prozent der weltweit installierten Leistung in Afrika. Daran dürfte sich bald etwas ändern: Marc Howard von der britischen Beratungsgesellschaft Africa Energy rechnet mit einer Verdreifachung der aktuellen Leistung des Kontinents bis 2025.  dw.com 

Wir stehen an einem Scheideweg der Geschichte: Afrika kann und muss eine führende Rolle in den erneuerbaren Energien spielen: Mehrere afrikanische Staats- und Regierungschefs verließen die UN-Vollversammlung im vergangenen Monat enttäuscht, nachdem ihre Forderungen nach Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise vom Krieg in der Ukraine überschattet worden waren. Einer davon war Kenias neuer Präsident, William Ruto, der hier schreibt, warum sich die Prioritäten ändern müssen. theguardian.com

Kohleausstieg in Südafrika wird unterstützt: In Südafrika werden 85 Prozent des Stroms aus Kohle erzeugt. 90.000 Menschen sind zudem in der südafrikanischen Kohleindustrie beschäftigt. Der von der Regierung in Pretoria angestoßene Strukturwandel ist deshalb der Energiewende und dem Erhalt von Jobs verpflichtet.  Die Bundesregierung hat gemeinsam mit den USA, Großbritannien, Frankreich, und der EU auf der Weltklimakonferenz in Glasgow im November 2021 mit Südafrika eine Partnerschaft für eine sozial gerechte Energiewende (Just Energy Transition Partnership, JETP) vereinbart, durch die in den kommenden Jahren der Ausstoß von bis zu 1,5 Gigatonnen CO2 verhindert werden sollen. fair-economics.de

Äthiopien: Tigray-Rebellen stimmen Friedensgesprächen zu. dw.com
Burkina Faso: Demonstrierende greifen nach Putsch französische Botschaft an. zeit.de
Gambia: Indischer Hustensaft soll 66 Kinder getötet haben. faz.net
Kenia: Der ostafrikanische Staat soll grüner werden. Warum aber mühsam Löcher für Setzlinge graben, wenn es eine einfachere Lösung gibt? Seedballs werfen zum Beispiel – einen Versuch ist es wert. faz.net

Lesotho: Eine kürzlich gegründete Partei, die von einem millionenschweren Diamantenmagnaten geführt wird, schien am Sonntag die Parlamentswahlen in Lesotho zu gewinnen, da sie nach den vorläufigen Ergebnissen der Wahlkommission die einfache Mehrheit erreichte. Am Sonntagnachmittag lagen die Ergebnisse der Wahl vom 7. Oktober für 49 der insgesamt 80 Wahlkreise vor. Die von Sam Matekane im März gegründete Partei Revolution for Prosperity (RFP) hatte 41 Sitze errungen, das Minimum, das für eine einfache Mehrheit erforderlich ist. reuters.com

MEHR WISSEN:

Warum Mangrovenaufforstung so wichtig ist: Mangrovenwälder wurden lange Zeit lediglich als sumpfiges Ödland abgetan. Heute wissen Wissenschaftler, Stadt- und Küstenplaner und -bewohner sie als die bemerkenswert vielfältigen und wichtigen Ökosysteme zu schätzen, die sie sind. Mangroven, Seegraswiesen und Korallenriffe wirken wie ein einheitliches System, das die Küstengebiete intakt hält. Mangroven bieten einen wichtigen Lebensraum für Tausende von Arten. Außerdem stabilisieren sie die Küsten, verhindern Erosion und schützen das Land – und die Menschen, die dort leben – vor Wellen und Stürmen. Doch sie sind an vielen Stellen bedroht. fair-economics.de

 

Wie eine Berlinerin mit der App Klim die Landwirtschaft revolutionieren will: Die Landwirtschaft ist Nina Mannheimer nicht in die Wiege gelegt worden. Aufgewachsen in München, hat sie in London Politikwissenschaften studiert und lebt seit vier Jahren in Berlin. Hier hat sie vor zwei Jahren zusammen mit zwei Partnern das Start-up Klim gegründet, das Landwirt:innen helfen soll, klimapositiv zu arbeiten. Konkret bedeutet das, die Begleitung auf dem Weg in eine regenerative Landwirtschaft, in der aktiv CO2 im Boden gespeichert wird. Das fördert sowohl die Bodengesundheit als auch die Ertragssicherheit. tagesspiegel.de

Wie man ein Atomkraftwerk abbaut:  Ab 2023 soll an 30 Kernkraftwerken der Abbau beginnen, wobei sich einige AKWs schon im Rückbau befinden. Auch wenn die neueren Kernkraftwerke weniger Zeit und Kosten brauchen und weniger Müll produzieren sollten, kommt einiges aus den 30 Reaktoren in Deutschland zusammen, die sich in den verschiedenen Stadien der Stilllegung befinden. Auch in Europa sind bald mehrere Anlagen fällig. Die insgesamt 183 Atomkraftwerke (Stand 2019) in Europa sind im Mittel 35 Jahre alt.Ein Atomkraftwerk kann man nicht bloß abschalten – Radioaktivität klebt an Oberflächen, sitzt in Ritzen und Spalten und sogar im Material selbst. „Ganz vorsichtig“, sagt Jörg Meyer, reißt man ein Atomkraftwerk ab.  spektrum.de

Klimawandel: Kann Menschen psychisch krank machen. rnd.de
Klimaprotest: Klimaaktivisten haben sich in Australien an das Gemälde „Massaker in Korea“ geklebt. tagesspiegel.de
Kreislaufwirtschaft: DHL Supply Chain führt neue Service Logistik Lösung zur Reduzierung und zum Recycling von Elektroaltgeräten ein. dpdhl.com

DAS LETZTE:

Solaranlage auf dem Dach darf Nachbarn nicht blenden:

Wer eine Solaranlage auf einem Dach errichtet, sollte darauf achten, dass die Ausrichtung der Panels so eingestellt ist, dass die reflektierten Strahlen keine Nachbarn blenden. So urteilte das Landgericht in Frankenthal, dass Nachbarn Recht gab, die von den Sonnenstrahlen im Garten und auf der Terrasse geblendet wurden und sogar in Teilen innerhalb des Hauses davon betroffen waren. Das Gericht urteilte, dies sei den Nachbarn nicht zumuten und wies darauf hin, es gebe für Solaranlagen Spezialmodule, deren Oberflächen das Licht weniger stark reflektierten. spiegel.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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