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Foto: BDU

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Deutscher Umweltpreis verliehen: Der Deutsche Umweltpreis geht in diesem Jahr an die Artenschutz-Expertin Katrin Böhning-Gaese und den Moorforscher Hans Joosten. Beide hätten „auf dem weiten Feld des Klima- und Artenschutzes Herausragendes geleistet“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Preisverleihung in Darmstadt. „Die Folgen des Klimawandels sind auch bei uns in Europa angekommen. Und sie werden zukünftige Generationen umso brutaler treffen, je weniger wir jetzt tun“. Doch die Arbeit der beiden Geehrten zeige: „Wir stehen nicht hilflos am Rand des Abgrunds“. Klimawandel und Artensterben seien nicht unumkehrbar. „Was wir vor uns haben, ist ein gesamtgesellschaftlicher Wandel“, sagte der Bundespräsident. n-tv.de , faz.net

Mehr Ehrgeiz und politischer Wille bei Weltnaturschutzkonferenz: Diese Woche beginnt die UN-Weltnaturschutzkonferenz in China.Die deutsche Bundesregierung und Umweltverbände haben in diesem Zusammenhang entschiedene Maßnahmen zum globalen Schutz der Artenvielfalt gefordert. Alle Staaten müssten „mehr Ehrgeiz und politischen Willen“ zeigen, sagte Florian Titze vom World Wide Fund For Nature (WWF). Die zu vereinbarenden Ziele der Weltgemeinschaft „müssen den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2030 stoppen und umkehren können“. So warnt der Weltbiodiversitätsrat vor dem Aussterben von einer Million Arten schon in den nächsten zehn Jahren. greenpeace-magazin.de

Um 9,6 Kilometer – in Worten neun Komma sechs Kilometer – wurde in den beiden vergangenen Jahren die deutsche Bahninfrastruktur erweitert.

Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (19/32486) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/32023)  hervor.  In den kommenden Jahren wird laut Regierung auch die Zahl der Streckenkilometer aufgrund von Neubaumaßnahmen stark steigen, „da dann die im BVWP 2030 und dem Konzept Deutschlandtakt dargestellten Planfälle umgesetzt sind“. Die geplanten Neubauvorhaben seien im Investitionsrahmenplan 2017 bis 2023 aufgeführt.

Physik-Nobelpreis für deutschen Klimaforscher: Seit Jahrzehnten liefert der Hamburger Meteorologe Klaus Hasselmann maßgebliche Beiträge, um den menschlichen Einfluss auf die Erderwärmung zu erklären.  Nun erhielt er für seine Leistungen den Physik-Nobelpreis, zusammen mit Syukuro Manabe aus Japan und Giorgio Parisi aus Italien.  Die von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entwickelten Klimamodelle halfen,  die Treibhausgefahr durch das Aufladen der Atmosphäre mit CO2, Methan und Co. ins öffentliche Bewusstsein zu tragen und legten eine Grundlage für die Klimapolitik. klimareporter.de

Globaler Wasserhaushalt ist in Gefahr: In einigen Regionen der Erde nehmen Überschwemmungen zu, in anderen Regionen ist eine größere Wasserknappheit zu beobachten. Die UN warnen vor diesem Ungleichgewicht des globalen Wasserhaushalts und vor allem vor seinen Folgen. Der Bevölkerungswachstum und schwindende Ressourcen verschärfen das Problem noch zusätzlich. Seit der Jahrtausendwende haben Flutkatastrophen um 134 Prozent gegenüber den beiden vorigen Jahrzehnten zu. Gleichzeitig gingen die Wasservorräte auf der Landmasse der Erde zurück: Über den gleichen Zeitraum seien Zahl und Dauer von Dürren um 29 Prozent gestiegen. sueddeutsche.de , wmo.int (Originaldokument)

Kohleexpansion ist nicht gestoppt: Fast die Hälfte aller Unternehmen weltweit in der Kohleindustrie haben Expansionspläne. Diese Daten findet man in der letzten Woche veröffentlichten „Global Coal Exit List“ der Umweltschutzorganisation urgewald. Sie wurde in Zusammenarbeit mit mit 40 weiteren NGOs erstellt. „Noch immer sind neue Kohleförderprojekte mit über 1800 Millionen Tonnen jährlicher Produktionskapazität in der Pipeline“, heißt es in der Analyse. tagesschau.decoalexit.org (Originaldokument)

Klimawandel schafft Energieunsicherheiten in den USA:  Extremwetter beeinflussen den Energieversorgung in den Vereinigten Staaten. Denn sie treiben den Energiebedarf schlagartig in die Höhe. Dies geschieht genau dann, wenn das Netz am anfälligsten für Störungen ist. Den USA fehlt ein nationales Stromnetz, es gibt drei große Regionen, die unabhängig voneinander arbeiten. EZwar sind erneuerbare Energien der beste Weg, um den Klimawandel zu bekämpfen und derartige Katastrophen zu vermeiden. So hat der Bundesstaat Texas sogar ein eigenes Netz. Im vergangenen Winter, als ein Schneesturm die Energieversorgung zusammen brechen ließ , konnten staatliche Energieversorger keinen Strom aus den größeren Verbindungsleitungen importieren. Auch für den Auf- und Ausbau erneuerbarer Energien brauchen die USA eine andere Netzinfrastruktur. wired.com

BUCHTIPP DER WOCHE:

FREI DAY – Die Welt verändern lernen! Für eine Schule im Aufbruch

»Margret Rasfeld zeigt, wie man ein Schulsystem (…) verwandeln kann. Die Idee ist verblüffend einfach!« Andreas Schleicher, OECD-Bildungsdirektor und Koordinator der Pisa-Studien .
Digital durchgefallen, Umweltwissen mangelhaft, Zukunftskompetenz verbesserungswürdig: Unser Bildungssystem braucht dringend ein Update, das hat spätestens die Coronapandemie gezeigt.  Die langjährige Schulleiterin Margret Rasfeld plädiert für regelmäßige Freiräume, in denen ein anderes Lernen erprobt werden kann und Schüler*innen eigene Projekte verfolgen. Das bereitet sie nicht nur deutlich besser auf die Arbeitswelt vor, sondern lässt sie auch erfahren, welches Können und welche Interessen in ihnen stecken. So sind aktuelle Themen nicht mehr Problem, sondern Programm! oekom.de


 

Dena: Leitstudie zum klimaneutralen Energiesystem in Deutschland veröffentlicht. fair-economics.de
Streetscooter:  Post verkauft Elektrolieferwagenproduktion.  welt.de
RWE-Chef Krebber: Mehr Gaskraftwerke als Übergangstechnologie sind notwendig. wiwo.de 
Erde: Wird dunkler und reflektiert nicht mehr so viel Licht. spiegel.de 
Brüssel: Tausende bei Klimaschutzdemo. dlf.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.

PODCAST DER WOCHE:

Der Klimawandel wird die Politik der nächsten Koalition in Deutschland entscheidend beeinflussen. Die Grünen haben immer wieder eine Klimaregierung gefordert. Dass das Thema für die gesamte Menschheit überlebensnotwendig ist, habe die Verleihung des Nobelpreises an den deutschen Klimaforscher Klaus Hasselmann unterstrichen. Doch die Politik ignoriere seit Jahrzehnten die Herausforderungen, kritisierte Luisa Neubauer, Mitbegründerin von Fridays for Future in Deutschland. „Was man nicht ignorieren kann, sind die Menschen, die Druck aufbauen. Deshalb ist dieser Preis für mich eher ein Weckruf an die Menschen überall, sich nicht einreden zu lassen, dass alles gut wäre. Die Klimakatastrophe eskaliert. Und noch immer gibt es keine Regierung, die sagt: wir stellen uns dagegen – mit allem was wir haben.“  swr.de

MOBILITÄT:

Klimaschutz im Verkehr:  Kurzstreckenflüge sind aus Klimaschutzgründen umstritten – und könnten auch in Koalitionsverhandlungen in den Fokus geraten. handelsblatt.com

Mehr Sprinterzüge als Entlastung für den Flugverkehr:  Mit zusätzlichen Sprinterverbindungen auf ausgewählten Strecken will die Deutsche Bahn mit ihrem neuen Fahrplan Inlandsflüge unattraktiver machen. Allerdings erhöht der Konzern auch die Preise. tagesschau.de

Förderung von Pedelecs, e-Pedelecs und Latenrädern:  Die Bundesregierung fördert nach eigener Aussage Maßnahmen, „zu denen auch die Errichtung öffentlicher E-Lademöglichkeiten für Pedelecs, S-Pedelecs und E-Lastenräder gehören kann“. Das geht aus der Antwort der Regierung (19/32472) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/31861) hervor. Das Sonderprogramm „Stadt und Land“ unterstütze im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung Investitionen zur Weiterentwicklung des Radverkehrs in den Ländern und Kommunen vor Ort, heißt es in der Antwort. Ziel des Programms sei es, die Attraktivität des Radverkehrs durch höhere Verkehrssicherheit und bessere Bedingungen im Straßenverkehr sowohl in urbanen als auch ländlichen Räumen zu steigern. Förderanträge können entsprechend der länderspezifischen Regelungen auch weiterhin laufend gestellt werden, wird mitgeteilt.

Nationale Radverkehrsplanung erfragt: Schwerpunkte des am 21. April 2021 durch die Bundesregierung beschlossenen neuen Nationalen Radverkehrsplans (NRVP 3.0) sind unter anderem der Aufbau einer lückenlosen und sicheren Radinfrastruktur sowie die Stärkung der Radpendlerverkehre und des Radtourismus, besonders in strukturschwachen Regionen. Das teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/32473) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/32171) mit. Anliegen des NRVP sei es, dass sich immer mehr Menschen auf dem Rad wohlfühlen und das Fahrrad häufiger und auch für längere Wege nutzen. Die Anzahl der Wege soll von rund 120 auf 180 Wege je Person und Jahr zunehmen, ohne dass dies zu Lasten der übrigen Verkehrsarten des Umweltverbundes geht, lautet der Antwort zufolge eine konkrete Zielsetzung der Strategie. Des Weiteren soll sich die durchschnittliche Länge der mit dem Rad zurückgelegten Wege von 3,7 Kilometer auf sechs Kilometer erhöhen. Gegenüber 2019 soll sich die Zahl der im Verkehr getöteten Radfahrer um 40 Prozent reduzieren, „trotz deutlich mehr Radverkehr“. Die finanzielle Förderung des Radverkehrs durch Bund, Länder und Kommunen soll sich nach den Vorstellungen der Bundesregierung perspektivisch an rund 30 Euro je Person und Jahr orientieren.

Zähfließende Verkehrswende im ländlichen Raum: Gut funktionierende Bus- und Bahnverbindungen sind auf dem Land selten, viele Menschen setzen dort aufs Auto. Will Deutschland seine Klimaziele erreichen, muss sich das ändern. Im Umland von Lüneburg setzt man unter anderem auf Rufbusse und eine Reaktivierung alter Bahntrassen. deutschlandfunk.de

Grünheide bei Berlin: Giga Factory Berlin fast fertig – Erstes Tesla Model Y noch im Dezember. Tesla Chef Elon Musk hat in knapp zwei Jahren eine riesige Fabrik vor die Tore Berlins gesetzt. Kritik von Anwohnern und Umweltschützern an der in nur zwei Jahren konzipierten und errichteten Industrieanlage widersprach er. Ziel sei „eine wunderschöne Fabrik in Harmonie mit ihrer Umgebung“. heise.de

WASSERSTOFF:

Bundesregierung für getrennte Netzentgelte: Eine getrennte Regulierung von Wasserstoff- und Erdgasnetzen ist nach Ansicht der Bundesregierung unter dem aktuellen EU-Rechtsrahmen zwingend geboten. Die Netzentgelte der Fernleitungsnetzbetreiber unterlägen einer Regulierung durch die Bundesnetzagentur in unmittelbarer Anwendung europäischen Rechts, heißt es in der Antwort der Regierung (19/32533) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/32119). Nach dem geltenden Rechtsrahmen müssten der Wasserstoff- und der Erdgasnetzbetrieb „regulatorisch zwingend getrennt betrachtet werden“. Eventuell bestehende Kostenrisiken wären daher derzeit aufgrund der eindeutigen europarechtlichen Vorgaben getrennt zu betrachten, schreibt die Regierung. Die Diskussion um eine getrennte Regulierung von Wasserstoff- und Erdgasnetzen und die Allokation von Kostenrisiken habe eine starke europäische Dimension. Es sei zu erwarten, dass die für Ende dieses Jahres angekündigte Überarbeitung der geltenden EU-Regeln für den Gasmarkt (Gasrichtlinie und Gasverordnung) der Europäischen Kommission auch Anhaltspunkte für die weitere Ausgestaltung des Rechtsrahmens für die Wasserstoffwirtschaft enthalten wird.

Verbände fordern wissenschaftliche Emissionsbilanz in “Wasserstoff-Manifest”: Drei Branchenverbände und die Messe The Smarter E haben ein gemeinsames Wasserstoff-Manifest vorgestellt. Es soll ein Zeichen für Dekarbonisierung und nachhaltige Kreislaufwirtschaft sein und helfen, grünen Wasserstoff in Europa schneller voranzubringen. “Mit unserem Manifest wollen wir dazu beitragen, dass grüner Wasserstoff bei der aktuellen Neuausrichtung der Politik entsprechend berücksichtigt wird – ob im Energie- oder Wirtschaftssektor“, sagt Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV. „Denn Wasserstoff, der aus erneuerbaren Quellen hergestellt wird, ist nicht nur wichtig für die Energiewende. Er bietet vor allem auch große wirtschaftliche Chancen für die europäische Union.“ solarserver.de

Der deutsche Wasserstoff-Plan wird schon im Keim ersticktMit Ökostrom produzierter Wasserstoff gilt als klimafreundlich, der Bedarf ist riesig. Doch die EU bremst mit engen Vorschriften über die Herkunft des Elektrolyse-Stroms die Markteinführung aus. Der Standort Deutschland ist von den regulatorischen Fesseln besonders betroffen. welt.de

Sunfire: Plant mehr als 100 Millionen Euro Investitionen für ein grünes Wasserstoffwerk. heise.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Der Wahlkampf ist vorbei, der neue Bundestag konstituiert sich in seiner neuen Sitzung am 26. Oktober. Dennoch geht auch jetzt in der Übergangszeit der Parlamentsbetrieb weiter, beispielsweise bei der Beantwortung von Anfragen der Parlamentarier. 

Müllexport nach Polen und Tschechien: Der Bundesregierung liegen nach eigenen Angaben keine Informationen darüber vor, wie viele Fälle von illegalem Müllexport von Deutschland nach Polen und Tschechien es im Jahr 2020 gegeben hat. Dies geht aus der Antwort (19/32574) auf eine Kleine Anfrage (19/32426) der Fraktion Die Linke hervor. Für den Vollzug des Abfallrechts seien in Deutschland die Länder zuständig, erklärt die Bundesregierung. Grundsätzlich setze sich die Bundesregierung weiterhin dafür ein, dass die internationalen Regularien für die grenzüberschreitende Verbringung von Abfällen weiterentwickelt würden, heißt es in der Antwort weiter. Ziel müsse sein, weltweit eine hochwertige Entsorgung zu erreichen und illegale Praktiken soweit möglich zu verhindern. 

Flächenbezogene Förderung von Wäldern: Die Bundesregierung arbeitet an einer Honorierung von Ökosystemleistungen des Waldes. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (19/32351) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/32049) hervor. Bevor eine Entscheidung über die konkrete Ausgestaltung der Förderung getroffen werden könne, müssten jedoch unter anderem inhaltliche und haushaltsrechtliche Voraussetzungen geklärt werden, schreibt die Bundesregierung. CO2-Bindungssonderzahlungen für landwirtschaftliche Kulturen, die ungeachtet der bereits gezahlten Flächenprämien für die landschaftliche Nutzung gezahlt werden, seien hingegen nicht vorgesehen. Mit Mitteln aus dem Energie- und Klimafonds würden aber Projekte gefördert, die einen Beitrag zum Humusaufbau leisteten, heißt es in der Antwort.

Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland: Die Leistungsfähigkeit des Forschungs- und Innovationsstandorts Deutschland ist fester Bestandteil der jährlichen Berichterstattung der Expertenkommission Forschung und Innovation. Dies erklärt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/32510) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/32256). Aufgrund eines Beschlusses des Bundestages vom 22. Juni 2006 habe die Bundesregierung ihr Berichtswesen zu Forschung und Innovation weiterentwickelt. Neben dem „Bundesbericht Forschung und Innovation“ würden seit 2008 auch die „Berichte zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit“ in regelmäßigen Abständen vorgelegt. Für letztere sei die Expertenkommission Forschung und Innovation zuständig, die in ihrer Tätigkeit unabhängig ist.

Die Forschungs- und Innovationspolitik der Bundesregierung basiere auf einem breiten Innovationsverständnis, das technologische und soziale Innovationen umfasse. Besonders die Entwicklung geeigneter Indikatoren für soziale Innovationen sei derzeit Gegenstand wissenschaftlicher Debatten.

WÖRTLICH GENOMMEN

„Ich bin optimistisch, dass man es ( den Klimawandel und das Gegensteuern) begreift. Erst mal sieht man schon die Änderungen des Klimas, die sich bemerkbar machen. Und ich glaube, dadurch, dass die jungen Leute das aufgreifen und auch in die Öffentlichkeit reinbringen, bin ich optimistisch, dass man das packen wird.“

Klaus Hasselmann, Nobelpreisträger für Physik, außerdem sei es technisch nicht so ein Problem. Das Problem sei zu lösen. Man könne ja durchaus auf erneuerbare Energien umsteigen und das auch tun. Er hoffe, dass man das auch rechtzeitig mache. Er sei optimistisch, dass man das macht, und er freue sich, dass ein Bewusstsein dafür jetzt in der Öffentlichkeit sich stärker entwickelt habe. Klimaleugner hätten in der Gesellschaft nie einen großen Rückhalt gehab. Auch seine Arbeit hätten sie wenig beeinflusst. deutschlandfunk.de 

AFRIKA

Spannungen zwischen Algerien und Frankreich: Algerienkrieg mit anderen Mitteln. Algerien ruft seinen Botschafter aus Frankreich zurück. Grund sind fragwürdige Äußerungen von Präsident Macron – und offene Wunden des Kolonialismus.  taz.de

Äthiopien – UN verschärfen Ton: UN-Generalsekretär António Guterres schlägt wegen der drohenden Hungersnot im gewaltgeplagten Norden Äthiopiens Alarm. Für Misstöne sorgt zugleich die Ausweisung von sieben hochrangigen UN-Mitarbeitern. dw.com

Kenia:  Pandora-Papiere – Geheimes Vermögen der Familie Uhuru Kenyatta durch Leck aufgedeckt. bbc.com

Kongo: Missbrauch durch Entwicklungshelfer: Das Schweigen durchbrechen. Außenpolitische Debatten in Deutschland kreisen gerne um Militäreinsätze. Dabei gehört das Verhalten von zivilen Helfern ebenso auf den Prüfstand. taz.de

Libyen: Russische Söldner sollen in Libyen Gefangene erschossen haben. Folter, Ausbeutung und Gewalt haben in Libyen laut Uno ein erschreckendes Ausmaß angenommen. Mittendrin: die russische Söldnerfirma Wagner. derstandard.at

Marokko: Rabat – Marokkos König Mohammed VI. hat eine neue Regierung unter Führung des Geschäftsmanns und Milliardärs Aziz Akhannouch eingesetzt. Zu den 24 Mitgliedern des neuen Kabinetts, die laut amtlicher Nachrichtenagentur MPA am Donnerstag bei einer Zeremonie im Königspalast in Fez vorgestellt wurden, zählen sieben Frauen – drei mehr als bisher. Die Regierungsmannschaft besteht weitgehend aus Fachleuten, Außenminister bleibt der parteilose Diplomat Nasser Bourita. derstandard.at

Senegal reitet auf der Erfolgswelle der Technologiebranche: Der Mobilfunkanbieter Wave, das erste technische Einhorn im frankophonen Afrika, sorgt für Aufsehen in einem ansonsten ruhigen Markt, der von den anglophonen Giganten des Kontinents dominiert wird. african.business

Südafrika: Er war der erste schwarze anglikanische Bischof von Johannesburg und später Erzbischof von Kapstadt. An der Seite Mandelas kämpfte er gegen die Apartheid in Südafrika. Am 7. Oktober 2021 feierte er seinen 90. Geburtstag. dw.com

Südliches Afrika: Bedrohliche Ölbohrungen im Süden Afrikas. Ein kanadischer Konzern will am artenreichen Okavangodelta Öl fördern. Das Vorhaben könnte die Wasserreserven von Menschen und Tieren gefährden. derstandard.at

Klimawandel:  Stimmen aus dem globalen Süden werden von der Klima-Wissenschaft gedämpft.Laut einer neuen Analyse haben Wissenschaftler aus einigen der von der Erderwärmung am stärksten betroffenen Regionen Schwierigkeiten, veröffentlicht zu werden.
Die Studie untersuchte 100 der am häufigsten zitierten Klimaforschungsarbeiten der letzten fünf Jahre. Weniger als ein Prozent der Autoren stammte aus Afrika, und nur 12 der Arbeiten hatten eine weibliche Hauptautorin. Der Mangel an unterschiedlichen Stimmen bedeutet, dass wichtige Perspektiven ignoriert werden, so der Autor der Studie. bbc.com

MEHR WISSEN

Lieferdienste sind nicht immer umweltfreundlich: Sie heißen wolt, flink, oder hören auf den Namen Gorillas. die Lieferdienste, die einen den täglichen Einkauf bis an die Wohnungstür liefern. Doch ob diese Lieferdienste umweltfreundlich sind –  einmal abgesehen von den teilweise prekären Beschäftigungsverhältnissen bezweifelt Eleonora Morganti, Wissenschaftlerin an der Universität Leeds. Auch wenn die Waren mit dem E-Bike statt einem Auto geliefert werden, bleibe die Fragen offen, wie hoch die Umweltauswirkungen wirklich sind. Wenn sie den wöchentlichen Großeinkauf ersetzen, könnte die Liefermethode nachhaltiger sein, als etwa mit dem Auto einen Großeinkauf zu machen. Werden aber lediglich  die letzten Lebensmittel für das Abendessen geliefert, anstatt bei einem kurzen Spaziergang zum Geschäft an der Ecke einzukaufen, ist das eher weniger nachhaltig businessinsider.de

Biokatalysatoren als treibende Kräfte: Katalysatoren lenken Reaktionen in die gewünschte Richtung und werden dafür eingesetzt Rohstoffe effizient zu nutzen und Energie zu sparen. Auch die Natur nutzt diese Reaktionsbeschleuniger – wir nennen sie Enzyme – um biochemische Reaktionen etwa beim Stoffwechsel anzustoßen und gezielt zu steuern. Biokatalysatoren im Labor nachzubauen und so die Natur zumindest ein Stück weit zu kopieren, ist aufwändig und sehr schwierig. Der Deutsche Benjamin List und der Brite David MacMillan sind jetzt für ihre Leistungen beim Nachbau der Katalysatoren in diesem Jahr mit dem den Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet worden. faz.net

Aichi-Ziele klar verfehlt: Vor elf Jahren wurden  im japanischen Nagoya die sogenannten Aichi-Ziele zum weltweiten Schutz der Artenvielfalt verabschiedet. Bis 2020 wollte man diese Kernziele zum Schutz der Biodiversität erreichen. Die meisten dieser Ziele wurden verfehlt. So gibt es bislang keine vollständige Liste über invasive Arten und deren Verbreitungswege. Innerhalb der Europäischen Union würden jährlich zwölf Milliarden Euro zur Bekämpfung von invasiven Arten ausgegeben werden müssen. Dieser Wert beinhalte aber noch nicht die ökologischen Schäden.  deutschlandfunk.de

Recycling: Sichert Rohstoffe für ein klimaneutrales Europa. fair-economics.de
Aldi: Milliardenschwere Pläne für den Müllmarkt. handelsblatt.com
Untergrund der Nordsee soll CO₂-Endlager werden: Ausgediente Pipelines am Meeresgrund könnten genutzt werden, um das Klimagas in flüssiger Form zu einem unterirdischen Endlager zu transportieren. Es ist Platz genug da für 800 Millionen Tonnen. ingenieur.de
Google will grüner werden: Neue Funktionen in Maps, Flights sollen die Möglichkeit geben nachhaltiger zu leben. heise.de

KALENDER

Am 4. November findet die Kommunale Klimakonferenz 2021 statt. Akteur*innen des kommunalen Klimaschutzes aus ganz Deutschland sind zu Livestream und Online-Fachforen eingeladen.

Städte, Landkreise und Gemeinden sind immer stärker von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen und zählen zugleich zu den wichtigsten Akteur*innen im Klimaschutz. Die Kommunale Klimakonferenz findet in diesem Jahr unter dem Motto „Handlungsdruck trifft Tatkraft – Klimaaktive Kommunen auf dem Weg“ statt. Im Fokus stehen die Herausforderungen und Aufgaben von Verwaltung und Politik. Gleichzeitig bietet die Konferenz Kommunen die Möglichkeit, von vorbildlichen Klimaaktivitäten anderer Städte, Gemeinden und Kreise zu lernen.

Die Konferenz ist in diesem Jahr zweigeteilt. Der erste Konferenzteil findet am 4. November von 14-17 Uhr als Präsenzveranstaltung für geladene Gäste in Berlin statt. Sie wird für alle weiteren Interessierten als Livestream online übertragen. Im Zentrum der Veranstaltung steht die öffentliche Bekanntgabe und Prämierung der Gewinner*innen des Bundeswettbewerbs „Klimaaktive Kommune“. https://www.klimaschutz.de/klimakonferenz2021

DAS LETZTE:

Hate Speech wird zu langsam gelöscht: Die EU-Kommission hat festgestellt, dass Soziale Netzwerke Hass-Posts langsamer löschen. Youtube und Twitter reagierten etwas schneller, Facebook und Instagram merklich langsamer auf beanstandete Inhalte. IT-Unternehmen überprüften nach Angaben der Europäischen Kommission durchschnittlich 81 Prozent der Meldungen innerhalb von 24 Stunden, im Schnitt entfernten sie 62,5 Prozent der Inhalte. Vergangenes Jahr wurden noch durchschnittlich mehr als 90 Prozent der Meldungen innerhalb eines Tages geprüft, in den Jahren 2019 und 2020 gut 70 Prozent im Schnitt gelöscht. heise.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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