FAIReconomics Newsletter KW40 Nachrichten:
Klimasteuer als Steuerungsinstrument:  Emmanuel Macron hat sie in seiner Europarede erwähnt, die CO2-Steuer. Viele halten die bisherigen in Europa eingesetzten Steuerungsinstrumente für unzureichend. Und so könnte dieses Thema nicht nur ein deutsch-französisches Projekt werden, sondern möglicherweise auch Thema von schwarz-gelb-grünen Koalitionsverhandlungen. faz.net
Windparkausbau stoppt: Neue Windparks werden seit 2017 nur noch durch Ausschreibungen vergeben, bevorzugt werden sollen dabei vor allem Bürgerenergieprojekte. Doch häufig stehen hinter diesen Projekten kommerzielle Firmen. Da die Bürgerenergieprojekte längere Fristen für Baugenehmigung und Errichtung von Windparks haben, könnte eine Delle im Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland entstehen. Windkraftanlagenhersteller und ihre Zulieferer sondieren inzwischen unter anderem deshalb neue Auslandsmärkte in Asien, Lateinamerika, Afrika und Osteuropa. sueddeutsche.de , bizz-energy.com 

19 deutsche Spitzenpolitiker erhielten von der Deutschen Umwelthilfe die Grüne Karte. Der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel belegt den Spitzenplatz im Gesamtranking – Bundesumweltministerin Barbara Hendricks ist klimafreundlichste Bundesministerin ohne Dieselantrieb – Schlusslicht beim Klimaschutz unter den Regierungschefs ist Horst Seehofer. duh.de

USA – Subventionierung von Kohle-und Atomkraft: Die USA richten ihre Energiepolitik neu aus. Anders als bei Obama-Regierung sollen diejenigen Energieerzeuger jetzt in den Genuss von Subventionen kommen, die hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten.  Die entsprechenden Bedingungen sind so definiert, dass hiermit nur Kohle- und Atomstrom gefördert werden können. Die Umsetzung der Pläne der Trump-Administration sind jedoch nicht unumstritten. Es wird mit zahlreichen gerichtlichen Auseinandersetzungen gerechnet, zudem ist der Politikwechsel umstritten, weil er keinerlei Rücksicht auf den Klimaschutz nimmt. bazonline.ch
Landwirtschaft soll umweltschonender werden. Die gemeinsame Agrarpolitik ist in der EU besonders wichtig, nun hat Agrarkommissar Phil Hogan angekündigt, dass sie zukünftig  „ambitionierter“ in Bezug auf Umweltschutzziele sein werde. Die Ökologisierung der Landwirtschaft solle durch eine breitere Anwendung präzisionslandwirtschaftlicher Techniken erreicht werden. euractiv.de
Was ist vegan, was vegetarisch? Viele Verbände und sogar Produzenten haben eigene Siegel geschaffen und hantieren mit Begriffen wie „veggie“, „vegan“ oder fleischfrei. Lebensmittelrechtlich fehlt eine Definition zu vegetarischen oder veganen Lebensmitteln. Die unabhängige Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission arbeite gerade an einem entsprechenden Leitsatz. handelsblatt.com
Grünes Alpenstädtenetzwerk: Die Alpenanrainer grüne Korridore schaffen, in dem sie die Ökosysteme im Alpenraum vernetzen wollen.  In einem ersten Schritt haben sich sechs Städte zu einem „Alpinen Grünen Städtenetzwerk“ zusammengeschlossen. focus.de , traunsteiner-tagblatt.de
Sechs neue Meeresschutzgebiete: Die Gebiete „Doggerbank“, „Borkum Riffgrund“ und „Sylter Außenriff-Östliche Deutsche Bucht“ in der Nordsee sowie „Fehmarnbelt“, „Kadetrinne“ und „Pommersche Bucht-Rönnebank“ in der Ostsee, sind jetzt als Meeresschutzgebiete ausgewiesen. Mit den Verordnungen würden wichtige Arten wie Schweinswal, Seehund und Kegelrobbe endlich wirksam geschützt werden, meint Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. Auch wertvolle Lebensraumtypen wie Sandbänke oder Riffe würden vor Zerstörung oder Beeinträchtigungen bewahrt. Doch das das Angeln dort verboten ist, protestieren die Verbände. kn-online.de

Buchtipp der Woche: Die Armut des kapitalistischen Reichtums und das gute Leben – Ökonomie, Lebensweise und Nachhaltigkeit. Viele schätzen die hohe wirtschaftliche Leistungskraft und die Vielfalt von Möglichkeiten zur »Selbstverwirklichung« in den führenden westlichen Nationen. Lebensqualität ist damit jedoch nicht identisch. An diesem Unterschied setzt Meinhard Creydt, in dem heute im Oekom Verlag, erschienenen Buch an. Er analysiert, welche Art von Reichtum sich in der kapitalistischen Marktwirtschaft bilden kann. Deren strukturelle Vorgaben formen auch unsere Lebensweise und Subjektivität, die sich deshalb auf eigene, aber nicht minder problematische Weise entwickelt.  Creydts Argumentation gibt neue Impulse. Das betrifft auch zentrale Fragen der Nachhaltigkeitsdiskussion: Was sind die objektiven Ursachen für die ökologische Krise? Welche Mentalitäten und Ideologien fördern sie? Warum kann sich Nachhaltigkeit so wenig durchsetzen?  oekom.de

Brennstoffzellen und e-Antrieb: Städte setzen verstärkt auf diese Technologien, doch die Hersteller können Nachfrage nicht decken. bizzenergytoday.com
Tesla: Nur 260 Stück vom Model 3 gebaut.  futurezone.at
China: Einführung der e-Quote von zehn Prozent ab 2019. welt.de
Kalifornien: Will Ausstieg aus Verbrennungsmotoren.  klimaretter.info
Bildung: Vermittlung universeller Nachhaltigkeitsziele sind Mangelware. fair-economics.de
Deutsche Kohle-Stiftung: Beteiligung an Schweizer Parma und Schienenunternehmen. nzz.ch

WÖRTLICH GENOMMEN
„Die Klimaziele von Paris sehen vor, dass wir maximale Emissionsmengen überhaupt noch verursachen dürfen, und da ist es so, dass wir im Stromsektor gerade durch die Kohleverstromung ungefähr 250 Millionen Tonnen pro Jahr derzeit emittieren, und wir hätten damit ungefähr 20 Jahre überhaupt noch Zeit, wenn wir diese maximale Menge des Emissionsbudgets noch erreichen wollen. Die 2.000 Millionen Tonnen, die errechnen sich aus diesen maximalen Mengen, wenn Deutschland entsprechend die Klimaziele von Paris erreichen kann.“
Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung und Mitglied des Sachverständigenrates der Bundesregierung, schlägt vor eine  so schnell wie möglich eine Kommissioneinzurichten, die sich mit der Fragestellung beschäftigt,  wie man es sicherstellt, in den betroffenen Regionen Möglichkeit zu bieten, nachhaltige und dauerhafte innovative Arbeitsplätze sicherzustellen. Da sei jetzt diese Kommission gefragt, die das dann erarbeitet, zusammen mit den Landesregierungen, aber auch zusammen mit der Bundesregierung. deutschlandfunk.de
„Die Haltungsbedingungen fügen vielen Schweinen Schmerzen und Leiden zu. Der künftige Bundeslandwirtschaftsminister muss die Zustände dringend verbessern.“
Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Dirk Zimmermann, Schweine seien intelligente gesellige Tiere und bräuchten Platz, Einstreu und Auslauf. Die Haltung müsse den Bedürfnissen der Tiere angepasst werden – nicht die Tiere den Haltungsbedingungen.“ greenpeace.de

MEHR WISSEN
Förster 4.0: Die Digitalisierung hält auch vor unseren Wäldern nicht an. Auch wenn Waldarbeiter nach wie vor mit Hege und Pflege unser Forsten beschäftigt sind, nutzen sie für das Datenmanagement Apps, Drohnen und Computer. Firmen untersuchen wie und wo  sich Arbeitsvorgänge maschinell ersetzen lassen, wie Menschen schneller und effizienter arbeiten können. deutschlandfunk.de
Grüne Inseln: Inseln der Zukunft – Auf Madeira macht man sich schon seit Jahrhunderten Gedanken über Wasser und seine Kraft. Bereits seit dem 15. Jahrhundert nutzen und perfektionieren die Madeirer ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem. Nach 600 Jahren wollen sie nun die Kraft des Wassers nutzen, um die Tür in eine grünere Zukunft aufzustoßen. arte.tv 
Weniger Verpackungen und Plastik: Sie nennen sich Zero Waste, man geht in „Unverpackt Läden“, die Initiativen gegen Verpackungsmüll werden immer vielfältiger und ihr politisches Gewicht nimmt zu. Was in Berlin und Kiel begann, ist zu einem bundesweiten Netzwerk geworden. Doch einigen Verbrauchern reicht es nicht mehr, Lebensmittel nur unverpackt einzukaufen. Inzwischen gibt es eine Reihe von kleinen Unternehmen die plastikfreie Produkte anbieten. Damit wächst der Druck auf die großen Konzerne weniger Plastik einzusetzen. tagesspiegel.de 
Österreich: Ministerin soll sich für Glyphosatverbot bei der EU aussprechen derstandard.at
Green Fashion: Zehn unbekannte Marken, die noch keiner kennt utopia.de
Zimbabwe: Styroporverbot soll Land sauberer machen dw.com
Bitcoins: Goldman Sachs prüft Handel mit Kryptowährung n-tv.de
Schweiz: Größte Exportnation kämpft gegen Quecksilber aargauerzeitung.ch
Aufmerksamkeitserregend: e-Bike aus Bambus rp-online.de
DAS LETZTE:
Billige e-Bikes aus China: Pedelecs und Co aus dem Reich der Mitte sind hochsubventioniert und gelangen häufig illegal nach Europa. Und dies zu Preisen unterhalb der Produktionskosten, so der europäische Fahrrad-Herstellerverband. Nun wollen die Fahrradbauer aus Europa  mit einer Beschwerde bei der EU den Import billiger E-Bikes aus China bremsen. In diesem Jahr könnten rund 800.000 Fahrräder aus China importiert werden, dort kosten die Elektrofahrräder nur die Hälfte oder noch weniger. heise.de