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Lockerung des Schutzstatus des Wolfes – EU-Botschafter billigen Vorstoß der Kommission: EU-Staaten, einschließlich Deutschland, haben eine Lockerung des Wolfsschutzes angestoßen. Dies bedeutet eine Kursänderung in der deutschen Wolfspolitik, wobei sowohl Landwirtschaftsminister Özdemir als auch Umweltministerin Lemke die Entscheidung mitgetragen. Lemke begründet dies mit der Entwicklung der Bestandszahlen und den Bedürfnissen der Weidetierhalter.Der Plan sieht vor, den Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen, was wahrscheinlich Abschüsse erleichtern würde. Der Prozess ist jedoch noch nicht abgeschlossen; nach formeller Annahme auf Ministerebene muss die EU einen Antrag beim Ständigen Ausschuss der Berner Konvention einreichen, einem völkerrechtlichen Vertrag zum Schutz europäischer Wildtiere und -pflanzen. welt.de, euractiv.de
Wahlergebnisse in Österreich: Die FPÖ wird stärkste Partei in Österreich:, nach ersten Hochrechnungen wird die FPÖ die stärkste Partei in Österreich und lässt die ÖVP hinter sich. Die Rechtsaußen-Partei wird deutlich stärkste Kraft. Die bisher mit den Konservativen regierenden Grünen schrumpfen deutlich. derstandard.at
Elektroautos zu teuer: Beim Autogipfel unter Wirtschaftsminister Habeck forderten die Grünen günstigere Elektroautos. Greenpeace schlug eine Prämie für Fahrzeuge bis 30.000 Euro vor, finanziert durch eine Neuzulassungssteuer auf Spritfresser. Das Problem ist, dass es in Deutschland nur wenige Elektroautos unter 30.000 Euro gibt. Das günstigste Modell, der Volkswagen ID.3, startet bei 36.900 Euro. Konkrete Ergebnisse brachte der Autogipfel nicht. Wirtschaftsminister Habeck will hinter den Kulissen ein Konzept erarbeiten. faz.net , rnd.de
An 52 von 71 deutschen Stränden
sind in Sandproben Kunststoffpartikel nachgewiesen worden. Die Belastung variiere je nach Standort jedoch stark. Gewertet wurden Teilchen ab einer Größe von einem Millimeter. Die Wissenschaftler erklärten, die Konzentration könne noch höher sein, wenn kleinere Plastikteilchen in der Untersuchung erfasst würden. welt.de
Fahrzeugemissionen: Union strebt nach gelockerten Grenzwerten – Greenpeace warnt vor Auswirkungen auf Klima und Fahrer: Die EU-Abgasregeln für Autohersteller stehen aktuell im Fokus einer kontroversen Debatte. Während einige Politiker und Autohersteller eine Lockerung der Grenzwerte fordern, warnt die Umweltorganisation Greenpeace vor negativen Folgen für Klima und Verbraucher. Greenpeace schätzt, dass eine Verschiebung der Grenzwerte zu 100 Milliarden Euro Mehrkosten für Autofahrer führen würde. Die Autoindustrie wehrt sich gegen die geplante Verschärfung der EU-Flottengrenzwerte und erhält dabei politische Unterstützung von FDP, Union und AfD. Laut Greenpeace könnte eine Lockerung zu 11,8 Millionen mehr verkauften Verbrennern führen, was zusätzliche CO₂-Emissionen und höheren Kraftstoffverbrauch zur Folge hätte. Die Union geht noch weiter und fordert eine schrittweise Rücknahme der EU-Flottengrenzwertvorgaben bei gleichzeitiger Erhöhung der CO₂-Bepreisung. Kritiker sehen in den Forderungen der Autoindustrie den Versuch, noch länger Gewinne mit Verbrennern zu machen, allerdings auf Kosten von Klimaschutz und Verbrauchern. fr.de
Versicherung gegen Extremwetterereignisse: Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) befürwortet die Einführung einer geförderten Versicherung gegen extreme Wetterereignisse in der Landwirtschaft, betont jedoch die Notwendigkeit verstärkter Klimaanpassungsmaßnahmen im Agrarsektor. Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger fordert, dass Landwirte zunächst eigenständig Maßnahmen wie Bodenqualitätsverbesserung und optimierte Fruchtfolgen umsetzen sollten. Die vorgeschlagene Versicherung solle lediglich als Restrisiko-Absicherung dienen und verpflichtend sein. Der Verband kritisiert die bisherige Fokussierung auf Entschädigungen statt auf Prävention und Anpassung. Die genaue Form der Versicherung – ob Gemeinschaftsfonds, öffentlich-rechtlich oder privatrechtlich – bedarf laut Krüger noch weiterer Diskussion. cash-online.de
Tierschutzbeauftragte fordert Sachkundenachweis bei Haustierhaltung: Die Tierschutzbeauftragte des Bundes, Ariane Kari, fordert einen verpflichtenden Sachkundenachweis für Tierhalter. Sie betont die Notwendigkeit eines „Grundwissens“ für alle, die Tiere halten, insbesondere bei Hundebesitzern, um Beißvorfälle zu reduzieren. Kari plädiert zudem für ein bundesweites Gebot zur Katzenkastration und Maßnahmen gegen Qualzucht, einschließlich Import- und Haltungsverbote. Dabei unterstreicht sie, dass bestehende Haustiere von neuen Regelungen nicht betroffen wären und Ausnahmen für Tierheim-Adoptionen gelten sollten. Das Ziel dieser Initiativen sei es, die Nachfrage nach qualvoll gezüchteten Tieren zu verringern und das Wohlergehen der Haustiere insgesamt zu verbessern. zeit.de
Der Einfluss von Big Oil auf Brüssels Klimapolitik: Neue Studien von Transparency International und Fossil Free Politics enthüllen den massiven Einfluss der fossilen Brennstoffindustrie auf die EU-Klimapolitik.Zwischen 2019 und 2024 fanden über 1.000 Treffen zwischen Vertretern der sieben größten Unternehmen für fossile Brennstoffe und EU-Beamten statt. Zwei Drittel dieser Gespräche betrafen den Green Deal. Mit einem Lobbybudget von fast 64 Millionen Euro zählen diese Unternehmen zu den einflussreichsten in Brüssel.Die Studien zeigen auch eine starke Präsenz dieser Lobbyisten bei der COP28 in Dubai, wo der Beschluss gegen einen vollständigen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen gefasst wurde.Während der Amtszeit von Ursula von der Leyen gab es fast 900 Treffen zwischen Kommissionsvertretern und Lobbyisten der fossilen Industrie. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine bot diesen Unternehmen zusätzliche Gelegenheiten, die EU in Energiefragen zu beraten. euronews.com
BUCHTIPP DER WOCHE:
Der Klima-Atlas 80 Karten für die Welt von morgen
Verblüffende Fakten, ungewöhnliche Grafiken, mutige Zukunftsszenarien: die Klimakrise in 80 Karten
Wer fühlt sich durch die Erderwärmung bedroht – und wer ist es wirklich? Wo auf der Welt hat ziviles Engagement bereits erfolgreich zu neuen Klimagesetzen geführt? Und wie könnte eine Ernährung aussehen, die gut für den Menschen und für den Planeten ist? In 80 Karten und Infografiken präsentieren Luisa Neubauer, Christian Endt und Ole Häntzschel überraschende Zahlen und Statistiken – und machen die scheinbar abstrakte Klimakrise dadurch greifbar. Anschaulich und prägnant zeigen die Autor:innen, was die Klimakrise für das Münchner Weihnachtsfest oder die japanische Kirschblüte bedeutet, welche Utopien erst verteufelt und später doch umgesetzt wurden und wie sich Städte verändern müssen, um der globalen Erwärmung standzuhalten. Sie machen klar, wie ernst die Lage ist, aber auch welche politischen, wirtschaftlichen und technologischen Weichen wir noch stellen können. Ein kluges und optimistisches Buch, das zeigt, wie eine faire, klimaneutrale Welt aussehen kann. rowohlt.de
Kurz und Knapp:
Weniger Geld für humanitäre Hilfe: Das Auswärtige Amt muss seine humanitäre Hilfe straffen. Der Haushalt zwingt es dazu. Deutschlaand droht dadurch Einfluss zu verlieren. tablemedia.de
EU-Flottengrenzwerte: Verschiebung könnte Milliarden kosten und Klimakrise verschärfen. fair-economics.de
Energiemanagement: Wie sich mit Kühlhäusern das Klima schützen lässt. handelsblatt.com
Erderwärmung: Der Klimawandel hat die Regenfälle in Osteuropa verschärft.sueddeutsche.de
London: Umwelt-Aktivistinnen müssen ins Gefängnis – erneuter „Suppenangriff“ auf Van-Gogh-Gemälde. deutschlandfunk.de
Aktivisten besetzen LNG-Baustelle in Brunsbüttel: Sie wollen den Bau eines weiteren landseitigen Flüssiggasterminals an der Elbe stoppen. zeit.de
Historische Gärten: Fast 60 Prozent aller Bäume geschädigt.mdr.de
Klima-Modelle: Deutsches Forschungsteam baut KI mit „nie dagewesener Genauigkeit“.t3n.de
Rückgang der Sandflächen: „Strandsterben“ auf Mallorca – künftig weniger Liegen. spiegel.de
Klimawandel: Verändert den Geschmack von Wein.weather.com
FPÖ: Renommierte Klimaforscher zeigen, wie faktenbefreit die FPÖ Politik macht. derstandard.at
Großbritannien: Letztes Kohlekraftwerk wird abgeschaltet. Bis 2030 soll die Stromproduktion komplett CO2-neutral werden.faz.net
Der Kälteeinbruch, der keiner wird: Der mögliche Kollaps des Golfstroms war im Februar eine große Nachricht. Eine neue Studie weckt daran Zweifel.taz.de
Studie: Haltbarkeit von E-Auto-Batterien hat sich deutlich verbessert. ecomento.de
Portugal: Führt 20-Euro-Ticket ein – auch für Intercity-Züge. hna.de
Preissteigerung beim 49-Euroticket: Verbände fordern Sozialtarif und Preisgarantie für Deutschlandticket. zeit.de
Modernere Busse und Bahnen: Städte fordern Milliarden für den Nahverkehr.tagesschau.de
Wasserstoff in der Energiewende: Damit Deutschland in gut 20 Jahren klimaneutral sein kann, braucht es grünen Wasserstoff für alles, was sich nicht elektrifizieren lässt. Doch dieser ist noch lange nicht in Sicht.t3n.de
Gigantisches Wasserstoffprojekt in der Wüste: In Namibia will Deutschland ausgerechnet in einem Nationalpark eine Industrieanlage errichten, die Millionen Tonnen grünen Wasserstoff produzieren soll. spiegel.de
Grüner Wasserstoff: In Nischen bereits wettbewerbsfähig. ndr.de
Zu teuer: Keine Wasserstoff-Pipeline zwischen Norwegen und Deutschland. businessportal-norwegen.com
Erste Roadmap für Wasserstoffstrategie: Sie soll mehr Sicherheit in die Nationale Wasserstoffstrategie bringen. Sie definiert wesentliche Leitplanken für den Auf- und Ausbau des technischen Regelwerks – auch in der Mobilität. springerprofessional.de
CO2 armer Wasserstoff: Die EU-Kommission steht kurz vor der Fertigstellung der lang erwarteten EU-Definition von CO2-armem Wasserstoff. euractiv.de
Das seventeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.
PODCAST DER WOCHE:
Hat der Osten den Klimaschutz abgewählt?
Welche Auswirkungen haben die Wahlerfolge von AfD und BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) bei den ostdeutschen Landtagswahlen auf den Klimaschutz. Beide Parteien verzeichneten in Brandenburg, Sachsen und Thüringen deutliche Stimmenzuwächse. Während die AfD Klimaschutzmaßnahmen ablehnt, setzt sich das BSW für eine Rückkehr zu russischem Gas und den Erhalt des Verbrennermotors ein. Beide Parteien suggerieren, dass der ökologische Umbau der Wirtschaft nicht notwendig sei. Das BSW könnte in allen drei Ländern an der Regierung beteiligt werden, die AfD hat in Brandenburg und Thüringen eine Sperrminorität im Landtag erreicht. Bedenken werden geäußert, ob die AfD die Energiewende auf kommunaler Ebene blockieren könnte, da sie in vielen Kommunen die absolute Mehrheit hält. Fritz Reusswig vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung soll im Podcast „Gradmesser“ die möglichen Konsequenzen dieser politischen Entwicklungen für Klimaschutzmaßnahmen erläutern. Der Artikel deutet an, dass diese Wahlergebnisse erhebliche Folgen für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in den betroffenen Bundesländern haben könnten. tagesspiegel.de
KOMMENTAR DER WOCHE:
Wrackt die Abwrackprämie ab!
von Andreas Niesmann
Bei jeder größeren oder kleineren Krise wird früher oder später die Abwrackprämie als mögliche Lösung hervorgezogen, dabei ist sie ein Paradebeispiel fehlgeleiteter Konjunkturpolitik. Andreas Niemann kritisiert den aktuellen SPD-Vorschlag zur Wiedereinführung der Abwrackprämie und sieht in der angespannten Haushaltslage des Bundes einen positiven Aspekt, da sie solche „unsinnigen und teuren Ideen“ verhindert. Die Abwrackprämie von 2009 ist ein Beispiel für fehlgeleitete Konjunkturpolitik dargestellt. Sie kostete den Staat 5 Milliarden Euro, nutzte der deutschen Automobilindustrie wenig, half aber ausländischen Herstellern. Zudem vernichtete sie volkswirtschaftliches Vermögen durch die Verschrottung fahrtüchtiger Autos, schädigte den Gebrauchtwagenmarkt, Werkstätten und Schrotthändler. Der positive Klimaeffekt wurde durch höhere Motorisierung und Produktionsemissionen aufgehoben. Nach Auslaufen der Prämie brach der Neuwagenabsatz ein. Trotz dieser negativen Aspekte gilt die Abwrackprämie in der Politik als Erfolg, was der Artikel auf ihre Beliebtheit bei den Wählern zurückführt. Der Text argumentiert, dass der aktuelle Sparzwang die Wiedereinführung solch ineffektiver Maßnahmen verhindert und somit einen positiven Nebeneffekt hat. den ganzen Kommentar bei rnd.de
LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:
Bundestag soll stärker in die Nachhaltigkeitsstrategie eingebunden werden: Die CDU/CSU-Fraktion fordert in einem Antrag (20/12981) eine stärkere Einbindung des Bundestages in die Fortschreibung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Sie kritisiert, dass das Parlament bisher bei dieser weitreichenden Strategie weitgehend nur Zuschauer sei. Die Fraktion schlägt vor, eine jährliche Nachhaltigkeitswoche in die Geschäftsordnung des Bundestages aufzunehmen, in der der Fortschritt der Strategie unter Beteiligung der zuständigen Minister beraten wird. Zudem soll die inhaltliche und strategische Weiterentwicklung im Einvernehmen mit dem Bundestag beschlossen werden. Die Unionsfraktion betont die Notwendigkeit der parlamentarischen Legitimation und Mitwirkung angesichts der langfristigen Auswirkungen der Strategie. Sie fordert, dass die Fortschreibung der Nachhaltigkeitsstrategie 20/4810) vom Parlament verabschiedet werden sollte, um eine tiefergehende Auseinandersetzung zu gewährleisten und die Rolle des Bundestages von einem Zuschauer zu einem aktiven Teilnehmer zu ändern.
Jugenddelegierter Stehle kritisiert Nachhaltigkeitspolitik: Fidelis Stehle, Jugenddelegierter für nachhaltige Entwicklung, übte während einer Sitzung des Parlamentarischen Beirats scharfe Kritik an der Nachhaltigkeitspolitik der Bundesregierung. Er bemängelte insbesondere die Abschwächung des Klimaschutzgesetzes und den mangelnden Fortschritt bei der Agenda 2030, bei der nur 17 Prozent der Ziele „on track“ seien. Stehle forderte dringende Maßnahmen zum Klimaschutz, echte Treibhausgasreduktionen statt Kompensationsmaßnahmen und die Beendigung klimaschädlicher Subventionen. Er kritisierte zudem die geplanten Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe und betonte die langfristigen finanziellen Vorteile von Investitionen in globale Krisenfestigkeit. Für Deutschland schlug Stehle eine Reform der Schuldenbremse vor, um mehr öffentliche Investitionen in das Gemeinwohl zu ermöglichen. Insgesamt mahnte er an, dass die aktuelle Politik nicht der historischen Verantwortung Deutschlands gerecht werde und die Lasten auf junge Menschen verschiebe. bundestag.de
Ungenutzte Potenziale Beim Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur: In einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Klimaschutz und Energie wurde ein Gesetzentwurf zur Beschleunigung der Verfügbarkeit von Wasserstoff diskutiert. Die Sachverständigen begrüßten grundsätzlich das Vorhaben, identifizierten jedoch mehrere Verbesserungsbereiche. Sie forderten eine Erweiterung des Geltungsbereichs auf Wasserstofftransport und -infrastruktur sowie umfassendere Beschleunigungsmaßnahmen. Bedenken wurden hinsichtlich des „überragenden öffentlichen Interesses“ und verkürzter Beteiligungsfristen geäußert. Personalmangel in Behörden wurde als Hindernis für eine effektive Verfahrensbeschleunigung genannt. Zudem wurde die Berücksichtigung von Wassernutzungskonkurrenzen angemahnt und die Notwendigkeit betont, Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit angesichts hoher Energiekosten zu stärken. Ein Einzelsachverständiger äußerte grundsätzliche Kritik an der Verwendung von Wasserstoff als Energieträger. Insgesamt unterstrichen die Experten die Wichtigkeit eines ausgewogenen Ansatzes, der Klimaschutzziele, wirtschaftliche Interessen und ökologische Aspekte in Einklang bringt. Gesetzentwurf der Bundesregierung , bundestag.de
Offshore-Erlöse für Meeresschutz sollen in Stiftung fließen: Die Bundesregierung plant, einen Teil der Auktionserlöse für Offshore-Windkraft-Lizenzen in einer Stiftung unter dem Dach der Bundesstiftung Umwelt für den Meeresnaturschutz zweckgebunden anzulegen. Dies soll langfristig Mittel für Meeresnaturschutzprojekte sicherstellen, unabhängig von der Haushaltslage. Zusätzlich wird ein mit 65 Millionen Euro ausgestattetes Sofortprogramm aufgelegt. Die Gelder sollen für den Schutz gefährdeter Arten und Lebensräume, die naturverträgliche Gestaltung des Offshore-Windenergie-Ausbaus sowie Monitoring und Begleitforschung verwendet werden. Die Union fordert, dass die Gelder nur für Maßnahmen nach dem Umsetzungskonzept genutzt werden. Die Koalitionsfraktionen begrüßen das Konzept grundsätzlich, wobei die SPD Bedenken zur langfristigen Finanzierung äußert. Die AfD kritisiert den Offshore-Ausbau als ökologisch schädlich, während Die Linke eine Neubewertung der Kompensationsmaßnahmen angesichts des Klimawandels fordert. bundestag.de
WÖRTLICH GENOMMEN:
„Als mit Abstand größte Herausforderung bei der Planung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen werden fehlende personelle und finanzielle Ressourcen genannt. Aber auch die kommunale Verwaltungsstruktur: Mehr als 80 Prozent der Befragten gaben an, dass die Aufgabe Klimaanpassung die vorhandenen Strukturen in der Kommunalverwaltung herausfordert. Das hat viel damit zu tun, dass das Querschnittsthema Klimaanpassung in den Zuständigkeiten von mehreren Ämtern oder Fachbereichen liegt. Das heißt, für eine gelingende Klimaanpassung ist eine fachbereichsübergreifende Kooperation innerhalb der Kommunen notwendig und die muss gut koordiniert und gewollt werden.“
Thomas Friedrich vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt am Main, …was die finanziellen Ressourcen betreffe, seien natürlich auch Bund und Länder angesprochen, die ja schon vielfach Förderprogramme anbieten würden. Man müsse aber auch sehen, dass viele Mittel nicht abgerufen würden, weil qualifiziertes Personal für die Antragstellung in den Kommunen fehle. Darauf müsse man reagieren. Hier sei der Ansatz, gezielt die Einstellung von kommunalen Klimaanpassungsmanagern zu fördern, sicherlich richtig. In etwa zwölf Prozent der Kommunen arbeiteten bereits solche Fachleute. wissenschaft.de
AFRIKA:
Afrika bei der UN Generaldebatte: Die 79. UN-Generaldebatte in New York wurde unter dem Motto „Leaving no one behind“ eröffnet. Zentrale Themen waren die Konflikte im Nahen Osten und der Ukraine sowie afrikanische Forderungen nach einer Reform des UN-Sicherheitsrats. Afrikanische Staatsoberhäupter wie Cyril Ramaphosa (Südafrika) und João Lourenço (Angola) kritisierten Israels Vorgehen in Gaza scharf. Julius Maada Bio (Sierra Leone) rief zu Waffenstillständen in verschiedenen Konfliktregionen auf.Ein Hauptanliegen afrikanischer Länder ist die Reform des UN-Sicherheitsrats mit der Forderung nach zwei ständigen Sitzen mit Vetorecht und drei nicht-ständigen Sitzen für Afrika. Die USA unterstützen zwei ständige Sitze, lehnen aber ein Vetorecht ab.Beim parallel stattfindenden UN-Zukunftsgipfel wurde ein „Pakt für die Zukunft“ verabschiedet, der Reformen in verschiedenen Bereichen vorsieht, einschließlich einer Verbesserung der Repräsentation Afrikas im Sicherheitsrat. Die Umsetzung dieser Reformen erfordert jedoch eine Änderung der UN-Charta mit breiter Zustimmung der Mitgliedsstaaten. voanews.com
Oppositionspolitiker in Tansania verhaftet: In Tansania wurden mehrere Oppositionspolitiker, darunter Freeman Mbowe und Tundu Lissu von der CHADEMA-Partei, kurzzeitig festgenommen und auf Kaution freigelassen. Die Festnahmen erfolgten vor einer geplanten Demonstration gegen mutmaßliche Entführungen und Ermordungen von Parteimitgliedern, die von der Polizei verboten wurde. Insgesamt wurden 14 Personen festgenommen.Das politische Klima in Tansania verschärft sich im Vorfeld der anstehenden Wahlen. Die Regierung unter Präsidentin Samia Suluhu Hassan wird kritisiert, die Opposition zu unterdrücken. Menschenrechtsgruppen und diplomatische Vertretungen fordern eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle.Die Opposition plant, ihren Widerstand fortzusetzen, während es unklar bleibt, ob die Präsidentin den politischen Druck weiter erhöhen oder einen Dialog suchen wird. Die Situation trübt die Hoffnungen auf politische Reformen unter der Führung von Präsidentin Hassan. bbc.com
Finanzen: „Ohne Schuldenerlass kämpft Afrika mit gebundenen Händen gegen den Klimawandel“. fair-economics.de
Kenia: Haushalt steht unter Druck, da steigende Zinssätze die inländischen Kreditpläne in Frage stellen. theafricareport.com
Neue Regierung im Kongo: Ehrgeizige Ziele, viel Ernüchterung. dw.com
MEHR WISSEN:
Stadtplanung steht vor neuen Herausforderungen: Der Klimawandel stellt Städte vor neue Herausforderungen in der Stadtplanung. Sie müssen einerseits mehr Grünflächen schaffen, um Temperaturen zu senken und Wasser versickern zu lassen, andererseits aber auch bezahlbaren Wohnraum bereitstellen. Ein neues EU-Gesetz fordert, dass ab 2031 die Grünflächen in Städten zunehmen müssen.Dies führt zu Interessenkonflikten, wie am Beispiel Berlin gezeigt wird, wo 272.000 neue Wohnungen bis 2040 benötigt werden. Andere Städte wie Wien setzen auf sozialen Wohnungsbau und intensive Gebäudebegrünung, um beide Ziele zu vereinen. handelsblatt.com
Zu langsam fürs Klima: Faultiere, insbesondere jene im Hochland Südamerikas, sind durch den Klimawandel bedroht. Wissenschaftler der „Sloth Conservation Foundation“ haben festgestellt, dass steigende Temperaturen den Energieverbrauch der Faultiere erhöhen, während ihre Verdauung nicht entsprechend schneller wird. Dies führt zu einem Energiedefizit. faz.net
Energiespeicher Innovation – Batterien aus Aluminium statt Lithium: Ein Forschungsteam der TU Bergakademie Freiberg entwickelt eine innovative Aluminium-Batterie als zukunftsweisende Alternative zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien. Diese neue Technologie soll den wachsenden Bedarf an nachhaltigen und kostengünstigen Energiespeichern für die Energiewende decken. Die Batterie besteht aus einer Anode aus Aluminium, einer Kathode aus Grafit und einem neuartigen Polymer-Festelektrolyten. Dieser spezielle Elektrolyt bietet mehrere Vorteile: Er ist auslaufsicher, feuchtigkeits- und sauerstoffresistent, reduziert Korrosion und ermöglicht eine kostengünstigere Herstellung. energiezukunft.eu
KALENDER:
Anhörung zur Änderung des Energiedienstleistungsgesetzes
Zeit: Mittwoch, 9. Oktober 2024, 11 bis 13 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.800
Die Sitzung ist öffentlich und wird auf www.bundestag.de übertragen.„Änderung des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Effizienzmaßnahmen, zur Änderung des Energieeffizienzgesetzes und zur Änderung des Energieverbrauchskennzeichnungsgesetzes“ lautet der Titel einer öffentlichen Anhörung, zu dem der Ausschuss für Klimaschutz und Energie am Mittwoch, 9. Oktober 2024, zusammenkommt. Die Sitzung beginnt um 11 Uhr und dauert etwa zwei Stunden. Dazu liegt ein Gesetzentwurf der Bundesregierung vor (20/11852).
Die Sitzung wird live im Parlamentsfernsehen und im Internet auf www.bundestag.de übertragen.
Das 33-köpfige Gremium ist für alle Aspekte der Energiewende und die damit verbundenen Fragen des Klimaschutzes zuständig sowie für das Thema Energieeinsparung. Zu den Schwerpunkten der Energieberatungen zählen Neuregelungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), der Netzausbau und die Energieeffizienz. (24.09.2024)
Anhörung zum Thema Potenziale des naturnahen Tourismus
Zeit: Mittwoch, 9. Oktober 2024, 15 bis 16.15 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal 4.600
Die Sitzung ist öffentlich.Themenschwerpunkte der Anhörung:
- Wie können Interessenskonflikte zwischen Tourismus und Naturschutz minimiert werden?
- Welche Chancen bietet die Digitalisierung für die Besucherlenkung?
- Rolle eines integrativen Wegemanagements, der digitalen Besucherlenkung, Routenplanung und Wissensvermittlung bei einem verantwortungsvollen und zeitgemäßen Naturerleben
- Potenziale des Rad- und Wandersports und deren Erweiterungsmöglichkeiten
- Rahmenbedingungen für den Ausbau nachhaltiger, naturverträglicher und digitaler Infrastrukturen, v.a. für den Radtourismus
- Wie kann die Auslandsvermarktung naturnaher Angebote verbessert werden?
Interessierte Besucherinnen und Besucher können sich beim Sekretariat des Tourismusausschusses (E-Mail: tourismusausschuss@bundestag.de) unter Angabe des Vor- und Zunamens sowie des Geburtsdatums bis zum 4. Oktober 2024 anmelden.
Anhörung zur Einführung einer Nachhaltigkeitsberichterstattung
Zeit: Mittwoch, 16. Oktober 2024, 11 bis 13 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal 2.600
Die Sitzung ist öffentlich.2024 Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen
Wann: 21. Oktober- 1. November 2024
Wo: Cali, Kolumbien
Weitere Informationen: Pressemitteilung
Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (COP16) sowie die Tagungen der Vertragsparteien des Protokolls von Cartagena über die biologische Sicherheit und des Nagoya-Protokolls.
Auf der COP16 haben die Regierungen die Aufgabe, den Stand der Umsetzung des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming und Montreal zu überprüfen, der auf der COP15 in Montreal (Kanada) im Dezember 2022 angenommen wurde.2024 Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29)
Wann: 11.-22. November 2024
Wo: Baku, Aserbaidschan
Weitere Informationen: Pressemitteilung von COP28
Auf der letztjährigen COP28-Konferenz in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) einigten sich die Länder zum ersten Mal auf eine Abkehr von fossilen Brennstoffen und auf die Finanzierung des Fonds für Schäden und Verluste.
Im November treffen sich Staats- und Regierungschefs und Delegierte aus aller Welt erneut in Aserbaidschan zur größten Klimaveranstaltung des Jahres, um ein neues globales Ziel für die Klimafinanzierung festzulegen.Tagung der UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz (COP16)
Wann: 2..-.13. Dezember
Wo: Riyadh, Saudi-Arabien
Weitere Informationen: Website
Nicht zu verwechseln mit der UN-Biodiversitätskonferenz: Auf der COP16 werden die Staats- und Regierungschefs der Welt zusammenkommen, um im Rahmen des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) Maßnahmen für Trockengebiete zu ergreifen. Seit der letzten UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz im Mai 2022 in Abidjan (Elfenbeinküste) wird dies der weltweit größte Gipfel zum Thema Landprobleme sein.
DAS LETZTE:
E-Wanderhosen: Der Gipfel der Bequemlichkeit
Wer hätte gedacht, dass der nächste Schritt in der Evolution des Bergsteigens nicht etwa eine revolutionäre Klettertechnik oder ein bahnbrechendes Trainingskonzept sein würde, sondern schlicht und ergreifend eine Hose mit eingebautem Elektromotor? Ja, Sie haben richtig gehört: Die Outdoor-Industrie hat es geschafft, unsere geliebten Wanderhosen in kleine Kraftwerke zu verwandeln.Stellen Sie sich vor: Da schleppen Sie sich keuchend den Berg hinauf, und plötzlich zischt ein adipöser Wanderer mit der Leichtigkeit eines Marsupilamis an Ihnen vorbei, dank seiner magischen E-Hose. Wer braucht schon jahrelanges Training und eiserne Disziplin, wenn man einfach den Turbo in der Unterhose einschalten kann? Die Bergwelt wird demokratisiert – jetzt kann wirklich jeder den Mont Blanc bezwingen, vorausgesetzt, die Batterie hält.Doch keine Sorge, für alle Puristen und Traditionalisten gibt es einen Silberstreifen am Horizont: Während die E-Hosen-Träger die Gipfel stürmen, kehrt in den niedrigeren Lagen endlich Ruhe ein. Und wer weiß, vielleicht wird der Anblick von Dutzenden Wanderern, die in Berghütten ihre Hosen aufladen, der Startschuss für eine ganz neue Art von Après-Ski-Party sein. Eines ist sicher: Mit E-Hosen wird das Bergsteigen nie mehr dasselbe sein – ob zum Guten oder Schlechten, das bleibt abzuwarten.
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