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Viele Forderungen vor dem Autogipfel heute: Vor dem „Autogipfel“ von Wirtschaftsminister Robert Habeck gibt es zahlreiche Forderungen zur Unterstützung der deutschen Autoindustrie, die mit einem schwachen Elektroauto-Absatz kämpft. Die SPD schlägt eine „Abwrackprämie 2.0“ vor, bei der Käufer eines neuen E-Autos 6.000 Euro erhalten sollen. Auch eine Förderung für gebrauchte E-Autos und Ladeinfrastruktur wird diskutiert. Die Union hingegen fordert eine Lockerung der CO2-Vorgaben und mehr Technologieoffenheit. Während die IG Metall ein neues Förderpaket für Elektromobilität verlangt, lehnt der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Subventionen für einzelne Unternehmen ab und sieht die Hauptverantwortung für die Probleme der Autoindustrie bei den Herstellern selbst. Umweltverbände wie Greenpeace fordern eine sozial gestaffelte Prämie für kleine E-Autos und das Ende von Steuerprivilegien für Verbrenner. Branchenexperten wie Ferdinand Dudenhöffer warnen, dass die Diskussionen um neue Prämien die Unsicherheit der Verbraucher erhöhen und den Markt für Elektroautos zusätzlich belasten könnten. wiwo.de , faz.net , manager-magazin.de , bild.de
Von der Leyen sagt turbulente Zeiten voraus: In den 2020er Jahren wird die Energie- und Klimagesetzgebung in der EU turbulent. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in ihren Mandatsschreiben an die designierten Kommissare betont, dass der Klimaschutz weiterhin im Fokus steht, jedoch mit einem stärkeren Fokus auf wirtschaftsfreundliche Maßnahmen. Das Ziel ist, die CO2-Emissionen bis 2040 um 90 Prozent zu senken, wobei Elektrifizierung und der Ausbau erneuerbarer Energien zentrale Elemente sind. Von der Leyen plant zudem, Subventionen für fossile Brennstoffe abzuschaffen und den EU-Binnenmarkt durch Cleantech-Initiativen zu stärken. Unterdessen befürchtet ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Uni Groningen in den Niederlanden, dass der Green Deal der EU auf Kosten anderer Regionen gehen wird. euractiv.de , dw.com
54.584 Mitkläger
haben zusammen mit Greenpeace und Germanwatch Verfassungsbeschwerde gegen die Klimapolitik der Regierung eingelegt. Die Zahl der Klimaklagen nimmt weltweit zu. Erstmals konnten sich alle in Deutschland lebenden Menschen ab 14 Jahren beteiligen. Da die Verfassungsbeschwerde die Weichen für eine klimafreundliche Zukunft stellen soll, wurde sie von Greenpeace und Germanwatch „Zukunftsklage“ getauft. Die Kläger fordern ein „verfassungskonformes Klimaschutzgesetz“ und Maßnahmen zur Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen vor allem im Verkehr. handelsblatt.com
Habeck macht Druck beim Klimaschutz: Angesichts der aktuellen Hochwasserkatastrophen in Mitteleuropa fordert Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) einen entschlosseneren Klimaschutz, der den Ausbau erneuerbarer Energien und eine klimafreundliche Industrieproduktion vorantreibt. Sowohl Habeck als auch Klimaforscher betonen den klaren Zusammenhang zwischen der Klimakrise und den immer häufiger auftretenden Extremwetterereignissen wie Starkregen. Umweltministerin Steffi Lemke fordert zudem bessere Hochwasservorsorge durch stärkere Deiche und mehr Raum für Flüsse, um zukünftige Katastrophen abzumildern. spiegel.de
Klima-Plan am Ende? Milliardenprojekte scheitern am laufenden Band: Mehrere Milliardenprojekte der „transformativen Angebotspolitik“ von Wirtschaftsminister Robert Habeck sind gescheitert oder verzögern sich, darunter Investitionen von Intel und Thyssenkrupp. Kritiker wie Jens Spahn (CDU) sehen das Konzept als gescheitert und fordern weniger Bürokratie und günstigere Energie. Felix Banaszak (Grüne) hält den Ansatz für richtig, sieht aber Anpassungsbedarf. Beide Politiker sind sich einig, dass die Senkung der Energiepreise dringend notwendig ist. focus.de
Klimaziele unerreichbar? Eine aktuelle Studie der Universität Hamburg sieht das 1,5-Grad-Ziel weiterhin als unerreichbar an. Im „Hamburg Climate Futures Outlook 2024“, der seit 2021 erscheint, analysieren die Forscher gesellschaftliche Trends, die den Klimaschutz beeinflussen. Dabei kritisieren sie unter anderem das Verhalten von Unternehmen, den steigenden Konsum sowie die anhaltenden Investitionen in fossile Energien. „Es wird wieder massiv in Öl, Gas und Kohle investiert“, betont Mitautorin und Soziologieprofessorin Anita Engels. Die Studie präsentiert Beispiele aus Regionen wie Hamburg, dem Nordosten Niedersachsens und São Paulo in Brasilien, die das Ausmaß dieser Entwicklungen verdeutlichen. rnd.de
Teresa Ribera: Wird Super-Kommissarin für die doppelte Transformation. EU-Chefin Ursula von der Leyen hat die Kandidatinnen und Kandidaten für die nächste EU-Kommission vorgestellt. Es zeigt sich: Klimaschutz bleibt zentral, soll aber nicht zulasten der industriellen Wettbewerbsfähigkeit gehen. klimareporter.de
BUCHTIPP DER WOCHE:
„Kompass Konsumreduktion“ – Ein Wegweiser zu einem bewussteren Leben
„Kompass Konsumreduktion“ ist ein kompakter Ratgeber, der auf nur 68 Seiten zeigt, wie man sich vom Überfluss befreien und zu einem nachhaltigeren Konsumverhalten finden kann. Das Buch bietet eine ausgewogene Mischung aus theoretischen Grundlagen über die heutige Konsumgesellschaft und praktischen Tipps für den Alltag. Besonders gelungen sind die alltagstauglichen Übungen, die den Leser dazu anregen, kritisch über den eigenen Besitz und Konsum nachzudenken. Es geht nicht nur darum, Dinge auszusortieren, sondern auch die tiefer liegenden Bedürfnisse zu hinterfragen und eine nachhaltigere Lebensweise zu entwickeln. Der Ratgeber punktet mit einer klaren, praxisnahen Struktur und lädt zu einer spannenden Reise ein, bei der der Leser aktiv Veränderungen im eigenen Leben umsetzen kann. Für alle, die einen ersten Schritt in Richtung bewussteren Konsums machen möchten, bietet „Kompass Konsumreduktion“ eine wertvolle Orientierungshilfe. Empfehlenswert für Menschen, die sich intensiver mit ihrem Konsumverhalten auseinandersetzen und langfristig Veränderungen anstreben wollen. oekom.de
Kurz und Knapp:
UN-Zukunftsgipfel: Ein Pakt für die Zukunft, beschlossen von den Vereinten Nationen, soll allen Menschen ein gutes Leben ermöglichen. Doch die Industrieländer bremsen. taz.de
UN-Zukunftsgipfel 2: Die UN-Vollversammlung hat trotz einer vorübergehenden russischen Blockade einen Grundsatzpakt zur Erneuerung der internationalen Ordnung angenommen. Der Präsident des größten UN-Gremiums Philemon Yang erklärte den unter deutscher Führung ausgehandelten UN-Zukunftspakt in New York für verabschiedet. sueddeutsche.de
Starke Wärmenetze für eine sichere Versorgung: Wie Klima, Haushalte und Versorger profitieren. agora-energiewende.de
Klimaproteste: Tausende beteiligen sich an „Klimastreik“ von Fridays for Future in Berlin. rbb.de
Österreich: Für eine mutige Klimapolitik gibt es quer durch die Parteien eine Mehrheit – wenn es nach deren Wählern ginge. derstandard.at
US-Klimapolitik nach Biden: Weniger schmutzig, aber noch lange nicht am grünen Ziel. nzz.ch
Europäische Klimapolitik: keine nachweisbare Produktionsverlagerung deutscher Unternehmen ins außereuropäische Ausland. bundesbank.de
Wassermangel: Der Nahe Osten leidet unter immer mehr Dürren. Das beeinträchtigt auch die Stromproduktion. Gibt es Auswege? Und welche Rolle spielt der Klimawandel? dw.com
EU-Parlament: Lehnt Pestizidrückstände in importierten Lebensmitteln ab. euractiv.de
Solartechnologie: Solarhersteller Meyer Burger plant Stellenabbau. tagesspiegel.de
Arktis unter Druck: Greenpeace-Bericht warnt vor verheerenden Folgen des geplanten Tiefseebergbaus. oekonews.at
Klimawandel macht Äpfel teurer: 90 Prozent Ernteausfall in Ostdeutschland. freitag.de
Bauern spüren Klimawandel: „In Süddeutschland ist es für Weizen schon sehr warm“. n-tv.de
Mögliche Umweltauswirkungen: Google plant sein Datenzentrum in Chile neu. heise.de
Intel-Baustopp sorgt für Ampelstreit:Wegen wirtschaftlicher Probleme verzögert sich der Bau eines Chipwerks in Magdeburg. Über die Neuverteilung der Milliardenbeihilfen ist sich die Ampel offenbar uneins. zeit.de
Start-up: Bindet tonnenweise CO2 im Klärwerk Hetlingen. ndr.de
Senkung der Netzentgelte: Habeck will Netzausbau vom Staat vorfinanzieren lassen. n-tv.de
E-Mobilität: Mehr als jedes zweite neu zugelassene Elektroauto ist ein SUV. zeit.de
Europas Autobauer erklären die Elektro-Wende für gescheitert: Der Lobbyverband ACEA hält angesichts schwächelnder E-Auto-Verkäufe die fristgerechte Elektrifizierung der Autoindustrie derzeit für nicht machbar und ruft nach lascheren C02-Vorgaben. Doch längst nicht alle in der Branche sehen das so. n-tv.de
Deutschlandticket: 49 Euro schon für viele die Schmerzgrenze. stern.de
Norwegen: Erstmals mehr Elektroautos als Benziner. handelsblatt.com
E-Scooter Denkmal in Kiel: Am E-Scooter scheiden sich die Geister. Der Künstler Florian Huber hat in Kiel ein Exemplar einbetoniert und der Debatte damit ein Denkmal gesetzt. monopol-magazin.de
Habeck will EU-Regeln für Wasserstoffproduktion lockern: Für grünen Wasserstoff sollen strenge Vorgaben gelten. Damit will die EU verhindern, dass die Wasserstoffproduktion die erneuerbare Energien ausbremst. Habeck will diese Vorgabe verschieben. handelsblatt.com
Deutschland, Namibia und ein umstrittenes Megaprojekt: Saubere Energie aus einem Nationalpark – geht das? Deutschland plant, grünen Wasserstoff aus Namibia zu importieren. Das Land hofft auf Entwicklung. Doch an dem Megaprojekt gibt es heftige Kritik. Von Ökologen – und von Nachfahren der Genozid-Opfer. deutschlandfunk.de
Hyundai und Skoda Group: Gemeinsam für Wasserstoff-Brennstoffzellensysteme. heise.de
Der Wasserstoff-Plan gerät wegen zu viel Bürokratie ins Stocken: Das Gas soll schon in wenigen Jahren zu einer Stütze des Energiesystems werden. Doch politische Unsicherheit und zu viel Bürokratie gefährden Deutschlands Wette auf die Zukunft. augsburger-allgemeine.de
Elektrolyse: Bei 70 Prozent Grünstrom im Netz wirtschaftlich. pv-magazine.de
Das seventeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.
PODCAST DER WOCHE:
Wie entwickeln sich El Niño und La Niña 2024?
In diesem Jahr gab es schon einiges an Extremen. Extreme Hitze, extremer Regen, extreme Meerestemperaturen. Beeinflusst wurden diese Ereignisse auch von El Niño, der sich 2024 wieder ausgebildet hatte. El Niño ist nun vorbei und ungewöhnlich schnell bildete sich sein Gegenstück La Niña aus. Was hinter den beiden Phänomenen steckt, was sie jeweils für Auswirkungen haben und wie so auch das Wetter in Deutschland beeinflusst wird, besprechen Redakteurin Johanna Lindner und Meteorologe Hartmut Mühlbauer in der neuen Folge von „Wetter, Wissen, Was“. wetter.com
KOMMENTAR DER WOCHE:
Warum sich der Staat in unsere Ernährung einmischen sollte
von Sven Prange
Prange beschäftigt die Frage, ob der Staat eingreifen sollte, um die Ernährung der Bevölkerung nachhaltiger und gesünder zu gestalten. Anlass ist ein Vorstoß der Schweizer Behörden, die erstmals in ihren Ernährungsempfehlungen auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. Dieser Schritt sorgte für viel Aufregung, da Ernährungspolitik oft gesellschaftliche Spannungen hervorruft, wie frühere Debatten in Deutschland um fleischlose Ernährungstage oder Empfehlungen zu reduziertem Fleischkonsum zeigen.
Zwei zentrale Punkte stehen dabei außer Frage: Erstens, dass die Deutschen sich ungesund ernähren, und zweitens, dass die Ernährungsweise erheblich zum Klimawandel beiträgt. Laut dem Weltklimarat stammen 37 % der weltweiten CO₂-Emissionen aus der Landwirtschaft und Ernährungsindustrie. Die Idee, Gesundheit und Klimaschutz miteinander zu verknüpfen, wie es die Schweizer Behörden tun, könnte also helfen, Umweltbelastungen und Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) unterstützt eine stärker pflanzliche Ernährung, um sowohl die Gesundheit zu fördern als auch die Ressourcen der Erde zu schonen.
Jedoch gibt es Herausforderungen bei der Umsetzung solcher Empfehlungen. Einerseits sorgt die Vermischung von Ernährung und Klimapolitik häufig für starke emotionale Reaktionen in der Öffentlichkeit. Viele Menschen empfinden solche Vorgaben als moralische Bevormundung. Andererseits ist die genaue Klimabilanz von Lebensmitteln schwer zu erfassen. Beispielsweise könnte lokal produziertes Fleisch klimafreundlicher sein als importierte Sojaprodukte. Auch die Frage, ob frische oder verarbeitete Produkte aus ökologischer Sicht besser sind, ist nicht immer klar zu beantworten.
Sven Prange , dass es grundsätzlich sinnvoll ist, Gesundheit und Klimaschutz in der Ernährung zu verbinden. Doch die zunehmende Komplexität von Ernährungsempfehlungen könnte die Bevölkerung überfordern und dazu führen, dass die Botschaft nicht richtig verstanden oder umgesetzt wird. Klarere und einfachere Leitlinien wären daher notwendig, um sowohl die Gesundheit der Menschen als auch den Planeten zu schützen. den ganzen Beitrag gib es im Handelsblatt
LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:
Union fragt nach Umweltrechner im UBA: Zu den Hintergründen des CO2-Rechners auf der Internetseite des Umweltbundesamtes (UBA) hat die CDU/CSU-Fraktion eine Kleine Anfrage (20/12867) gestellt. Darin erkundigt sich die Fraktion unter anderem, wer der Eigentümer des Rechners ist und damit die Verantwortung „sowohl für Handlungen als auch für Unterlassungen“ trägt – das UBA als Bundesbehörde oder die KlimAktiv gGmbH. Die Abgeordneten wollen unter anderem erfahren, an wen sich Bürger richten müssten, die „konkret einklagbare Sanktionierungen bei einem rechtlichen Fehlverhalten oder datenschutzrechtliche Ansprüche auf Auskunft beziehungsweise Löschung“ geltend machen wollen. Um ihre aktuelle CO2-Bilanz berechnen zu können, müssten die Bürgerinnen und Bürger verschiedenste Angaben machen, etwa dazu, wie sie wohnen, mobil sind oder reisen. Auch „sehr persönliche und datenschutzrechtlich relevante Angaben“ wie etwa zum Alter, Geschlecht, Gewicht, Einkommen oder der Konsum von tierischen Produkten würden abgefragt, heißt es in der Anfrage.
Union fragt nach Kennungen in der Entwicklungszusammenarbeit: Die CDU/CSU-Fraktion hat eine Kleine Anfrage (20/12870) zur Verwendung von sogenannten Kennungen in der Entwicklungszusammenarbeit gestellt. Damit will die Fraktion unter anderem erfahren, welche Kennungen (übersektorale, instrumentelle und Förderbereichschlüssel) seitens der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vereinbart sind und welche Kennungen durch die Bundesregierung genutzt werden. Auch interessiert die Union, wie sich prozentual die Werte für die vergebenen Kennungen sowie die Werte für die vergebenen Nebenziele im Vergleich zu den vergangenen drei Jahren verändert haben. Weiter fragen die Abgeordneten, ob sich die durchschnittliche Anzahl der für die Nebenziele vergebenen Kennungen seit dem Amtsantritt von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) verändert hat und ob es stimme, dass Projekte der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit, die nicht das Hauptziel Gleichberechtigung der Geschlechter (GG2) beinhalten, dem Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit vorgelegt werden müssen. Die Verwendung von Kennungen sei in der Entwicklungspolitik ein übliches Instrument, um festzustellen, für welchen Aufgabenbereich in welcher Höhe Mittel eingesetzt werden, heißt es zur Erklärung in der Anfrage.
Zuschüsse zur Neuanschaffung von Elektrofahrzeugen: Die Pläne der Bundesregierung zu Zuschüssen für eine Neuanschaffung von Elektrofahrzeugen sowie deren Zulassungszahlen bis 2030 sind erneut Thema einer Kleinen Anfrage (20/12856) sowie einer Nachfrage zur Antwort (20/11893) der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage auf Bundestagsdrucksache (20/10852). Die Abgeordneten wollen von der Bundesregierung wissen, wie viele vollelektrische Fahrzeuge gemäß aktuellem Ziel der Bundesregierung im Jahr 2030 in Deutschland zugelassen sein sollen und auf welcher wissenschaftlichen Grundlage die Bundesregierung ihr Ziel für 2030 bestimmt. Außerdem wird gefragt, ob „ein kausaler Zusammenhang zwischen der Einstellung des Umweltbonus, den eingebrochenen Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen nach Einstellung des Umweltbonus und der Realisierung des Bestandsziels von elektrisch betriebenen Fahrzeugen im Jahr 2030“ bestehe.
WÖRTLICH GENOMMEN:
Nächstes Jahr sind Bundestagswahlen. Grüne, FDP und SPD haben also noch ein Jahr Zeit, ihre Klima-Versprechen einzulösen. An manchen Stellen ist einiges passiert, wie beim Ausbau der Erneuerbaren. Gleichzeitig geschieht anderenorts Klimazerstörung. Es soll ein neues Gasfeld vor Borkum geben. Auch in Bayern soll nach Gas gebohrt werden – dabei sind neue fossile Projekte nicht vereinbar mit der 1,5-Grad-Grenze. Natürlich richten wir uns auch an alle anderen Parteien. Sie alle müssen 1,5-Grad-konforme Programme liefern. Die Bundestagswahlen dürfen keine werden, in denen es heißt: Klima, ja oder nein? Es muss heißen: Klimaschutz ja, aber wie?
Clara Reemtsma, Fridays for Future,sie erklärte weiterhin, dass (aufgrund der unterschiedlichen Auffassungen zum Gaza Konflikt d.Red.) die internationale Zusammenarbeit im vergangenen Jahr zunächst pausiert und dann sorgfältig geprüft worden sei, mit wem und zu welchem Zweck eine gemeinsame Aktivität sinnvoll sei. Mit einigen Gruppen aus anderen Ländern blieben sie weiterhin in engem Kontakt, mit anderen hingegen nicht. Dieser Prozess sei fortlaufend, und es fänden weiterhin Gespräche mit vielen Gruppen statt. Dass Klimastreiks gleichzeitig an verschiedenen Orten stattfänden, bedeute nicht, dass sie mit jeder beteiligten Gruppe kooperierten.
Sie betonten, dass sie junge Menschen seien, die sich Sorgen um das Klima machten. Da die Klimakrise nur gemeinsam und international gelöst werden könne, sei ihnen klar, dass Zusammenarbeit unerlässlich sei. Gleichzeitig hielten sie sich strikt an das Grundgesetz und richteten sich sowohl gegen Antisemitismus als auch gegen Rassismus. Eine Zusammenarbeit mit Gruppen, die diese Grundwerte nicht teilten, sei nicht möglich. Sie seien sich jedoch sicher, dass der Großteil der Bewegung diese Werte vertrete. Ihr zentrales Thema bleibe der Klimaschutz, nicht die Außenpolitik, und darum gehe es auch bei ihren Protesten. fr.de
AFRIKA:
Nigeria: Russland steht bei jungen Afrikanern hoch im Kurs. dw.com
Zu wenig Unterstützung? Bill Gates fordert mehr Afrika-Hilfen. focus.de
Verschuldung gefährdet Kampf gegen Aids in Afrika: Die hohe Verschuldung vieler Länder in Afrika südlich der Sahara verhindert nach einem UN-Bericht die ausreichende Finanzierung wichtiger Gesundheitsprogramme, etwa zur Bekämpfung von Aids. aerzteblatt.de
„Der Regen ist außer Kontrolle, Häuser und Ernten werden weggespült“ Flawa, 23, kommt aus Tansania. Sie erklärt warum Dürren und Wasserknappheit in ihrer Heimat auch für mehr Unfälle sorgen. sueddeutsche.de
Südafrika: Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat versucht, einen großen Streit innerhalb seiner fragilen Regierungskoalition zu entschärfen, indem er die Umsetzung des umstrittensten Teils eines neuen Bildungsgesetzes verzögert. Ein Streit über die Sprachpolitik bedrohte die Stabilität der 10-Parteien-Regierung, die nach dem Verlust der Parlamentsmehrheit der Afrikanischen Nationalkongress (ANC) bei der Wahl im Mai entstanden war. Ramaphosa kündigte bei der Unterzeichnung des Gesetzes eine dreimonatige Konsultationsphase an. John Steenhuisen, der Vorsitzende der zweitgrößten Koalitionspartei, der Demokratischen Allianz (DA), bekräftigte jedoch, das Gesetz vor Gericht anzufechten. bbc.com
Medientipp: Afrika im Wandel – Chancen und Herausforderungen: Afrika kämpft weiterhin mit Korruption, politischer Instabilität und Armut, doch der Kontinent befindet sich im Aufbruch. Mit einer jungen Bevölkerung und wachsendem Innovationsgeist zeigen Länder wie Kenia, Südafrika und Botswana erste Erfolge. Gleichzeitig gewinnen China und Russland an Einfluss, was neue geopolitische Dynamiken schafft. Wie entwickelt sich Afrika? Welche Rolle spielt Europa in dieser Transformation? Und wie lassen sich die Beziehungen zwischen den Kontinenten nachhaltig gestalten? Diese und weitere Fragen werden in der aktuellen Diskussion aufgegriffen. Ein spannendes Thema für alle, die sich für die Zukunft Afrikas und seine globale Bedeutung interessieren. 3sat.de
MEHR WISSEN:
Erderwärmung verstärkt Starkregen und Hochwasser in Europa und wird zum Turbo: Die jüngsten Hochwasser in Mittel- und Osteuropa haben fast zwei Millionen Menschen betroffen und mindestens 24 Todesopfer gefordert. Experten machen den Klimawandel für die Intensität der Unwetter verantwortlich, da wärmeres Mittelmeerwasser mehr Feuchtigkeit aufnimmt und so stärkere Regenfälle verursacht. So kam es in einigen Regionen zu bis zu 400 Litern Regen pro Quadratmeter in wenigen Tagen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat finanzielle Hilfe in Höhe von zehn Milliarden Euro zugesagt, um die betroffenen Gebiete wiederaufzubauen. Experten warnen, dass Extremwetter wie dieses zukünftig häufiger auftreten wird und fordern verstärkte Präventionsmaßnahmen. Jeder Euro in Vorsorge könne künftige Schäden und Kosten erheblich reduzieren. klimareporter.de
„Megatsunami“ lässt Erde neun Tage beben: Vor einem Jahr, im September 2023 registrierten Wissenschaftler weltweit ein ungewöhnliches seismisches Signal, das neun Tage lang anhielt. Ursache war ein massiver Erdrutsch im Dickson-Fjord in Grönland, bei dem 25 Millionen Kubikmeter Gestein und Eis ins Wasser stürzten. Der Erdrutsch löste einen Megatsunami aus, dessen Wellen bis zu 200 Meter hoch waren und eine sogenannte „Schaukelwelle“ erzeugten, die das ungewöhnliche seismische Signal erklärte. Die Forscher führen dieses Ereignis auf den Klimawandel zurück, der Gletscher schmelzen lässt und das Risiko weiterer Erdrutsch-Tsunamis erhöht. Sie warnen, dass solche klimabedingten Phänomene zunehmen und unser Verständnis der Erde herausfordern werden. fr.de
Jetstream verschiebt sich nach Norden: Der Klimawandel hat vielfältige Auswirkungen, von heftigeren Regenfällen in Europa und Asien bis hin zu vermehrten Waldbränden und Ernteausfällen. Eine weniger offensichtliche Folge, die sich im Alltag nicht so direkt zeigt wie extreme Wetterereignisse, wurde nun von Forschenden genauer nachgewiesen: die Verschiebung des Jetstreams rund um den Nordpol. Diese gewaltige Luftströmung in großer Höhe beeinflusst das Wetter in zahlreichen Regionen der Welt. Veränderungen des Jetstreams werden beispielsweise mit Hitzewellen in Europa in Verbindung gebracht. In einer neuen Studie, veröffentlicht im Fachjournal „Geophysical Research Letters“, konnten britische Wissenschaftler durch umfassende statistische Analysen eine genaue Verschiebung des polaren Jetstreams über dem Nordpazifik nachweisen. derstandard.at
KALENDER:
Gipfel der Zukunft
Wann: 22-24 September 2024
Wo: UN-Hauptquartier, New York, NY, Vereinigte Staaten
Weitere Informationen: Website
Der Zukunftsgipfel ist eine hochrangige Veranstaltung, bei der führende Politiker der Welt zusammenkommen, um einen neuen internationalen Konsens darüber zu erzielen, wie wir eine bessere Gegenwart schaffen und die Zukunft sichern können.
Das Gipfeltreffen verfolgt zwei Hauptziele: die Beschleunigung der Anstrengungen zur Erfüllung unserer bestehenden internationalen Verpflichtungen und die Einleitung konkreter Schritte zur Bewältigung neuer Herausforderungen und Chancen. Erreicht werden soll dies durch ein handlungsorientiertes Ergebnisdokument, den Pakt für die Zukunft, der im Vorfeld und während des Gipfels ausgehandelt und von den Ländern gebilligt werden soll.Fachgespräch „Verpflichtende Weitergabe genießbarer Lebensmittel“
Zeit: Montag, 23. September 2024, 15 bis 17 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E 200
Die Sitzung ist öffentlich.Der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft beschäftigt sich in seinem öffentlichen Fachgespräch am Montag, 23. September 2024, mit dem Thema „Zu Empfehlung 3: Verpflichtende Weitergabe von genießbaren Lebensmitteln durch den Lebensmitteleinzelhandel“ des Bürgergutachtens „Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben“.
Strategien der Bundesregierung für globale Gesundheit
Zeit: Montag, 23. September 2024, 17 bis 18.45 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E 600
Die Sitzung ist öffentlich und wird auf www.bundestag.de übertragen.Es besteht die Möglichkeit, die öffentliche Sitzung des Unterausschusses für Globale Gesundheit am 23.09.2024 ab 17.00 Uhr per Livestream zu verfolgen. Diesen finden Sie unter www.bundestag.de, sowie auf der Internetseite des Unterausschusses Globale Gesundheit.
Anhörung zur Beschleunigung des Wasserstoffhochlaufs
Zeit: Mittwoch, 25. September 2024, 11 bis 13 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.200
Die Sitzung ist öffentlich und wird auf www.bundestag.de übertragen.Gesetzentwurf der Bundesregierung
Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung der Verfügbarkeit von Wasserstoff und zur Änderung weiterer rechtlicher Rahmenbedingungen für den Wasserstoffhochlauf sowie zur Änderung weiterer
Klimawoche NYC 2024
Wann: 22.-28. September 2024
Wo: New York, NY, Vereinigte Staaten, und online
Weitere Informationen: Website
In der gleichen Woche wie der Zukunftsgipfel wird die jährliche Klimawoche NYC über 500 persönliche, hybride und Online-Veranstaltungen und Aktivitäten in der ganzen Stadt New York organisieren.2024 Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen
Wann: 21. Oktober- 1. November 2024
Wo: Cali, Kolumbien
Weitere Informationen: Pressemitteilung
Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (COP16) sowie die Tagungen der Vertragsparteien des Protokolls von Cartagena über die biologische Sicherheit und des Nagoya-Protokolls.
Auf der COP16 haben die Regierungen die Aufgabe, den Stand der Umsetzung des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming und Montreal zu überprüfen, der auf der COP15 in Montreal (Kanada) im Dezember 2022 angenommen wurde.2024 Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29)
Wann: 11.-22. November 2024
Wo: Baku, Aserbaidschan
Weitere Informationen: Pressemitteilung von COP28
Auf der letztjährigen COP28-Konferenz in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) einigten sich die Länder zum ersten Mal auf eine Abkehr von fossilen Brennstoffen und auf die Finanzierung des Fonds für Schäden und Verluste.
Im November treffen sich Staats- und Regierungschefs und Delegierte aus aller Welt erneut in Aserbaidschan zur größten Klimaveranstaltung des Jahres, um ein neues globales Ziel für die Klimafinanzierung festzulegen.Tagung der UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz (COP16)
Wann: 2..-.13. Dezember
Wo: Riyadh, Saudi-Arabien
Weitere Informationen: Website
Nicht zu verwechseln mit der UN-Biodiversitätskonferenz: Auf der COP16 werden die Staats- und Regierungschefs der Welt zusammenkommen, um im Rahmen des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) Maßnahmen für Trockengebiete zu ergreifen. Seit der letzten UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz im Mai 2022 in Abidjan (Elfenbeinküste) wird dies der weltweit größte Gipfel zum Thema Landprobleme sein.
DAS LETZTE:
Europas Halbleiterziel: Von unrealistisch zu fast unmöglich
Die EU hat sich mit dem EU Chips Act das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2030 einen Anteil von 20 Prozent an der weltweiten Halbleiterproduktion zu erreichen, was eine Vervierfachung der aktuellen Produktion erfordert. Dieses Ziel erscheint jedoch zunehmend unrealistisch, da viele neue Halbleiterwerke weltweit entstehen, vor allem in den USA, Asien und China, während europäische Projekte, wie Intels Fabs in Magdeburg, verzögert sind. Selbst wenn diese Fabriken bis 2030 voll betriebsfähig wären, würde Europa vermutlich weit hinter seinem Ziel zurückbleiben.
Halbleiter spielen nicht nur eine wichtige Rolle in der Technologie, sondern sind auch essenziell, um die Klimaziele zu erreichen. Sie sind entscheidend für die Entwicklung von Technologien wie Elektromobilität, erneuerbare Energien und effiziente Energiespeicherung. Ohne ausreichende Chipproduktion in Europa könnten Fortschritte in diesen Bereichen behindert werden, was die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen gefährden könnte.
Trotz der Bemühungen des ehemaligen EU-Kommissars Thierry Breton, Europas Position im Halbleitermarkt zu stärken, ist das Erreichen des 20-Prozent-Ziels durch Verzögerungen und internationale Konkurrenz nahezu unmöglich. Ein verstärkter Fokus auf den Ausbau der Halbleiterproduktion bleibt jedoch essenziell, nicht nur für die technologische Unabhängigkeit Europas, sondern auch für den Kampf gegen den Klimawandel. heise.de
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