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Bundesregierung muss beim Klimaschutz nachbessern – Urteil wurde rechtskräftig: Die Bundesregierung muss ihre Klimaschutzmaßnahmen im Bereich Landnutzung nachbessern. Ein entsprechendes Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg ist nun rechtskräftig geworden, nachdem das Bundesumweltministerium keine Revision eingelegt hat.Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte erfolgreich gegen die Regierung geklagt. Das Gericht befand, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, um die gesetzlich verankerten Klimaziele im Sektor Landnutzung zu erreichen. Bis 2045 sollen hier 40 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden, vor allem durch Moore und Wälder als CO2-Senken. DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner bezeichnet das Urteil als bedeutend für Naturschutz und Landnutzung. Das Umweltministerium erklärt, man arbeite an Verbesserungen und verweist auf das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz mit einem Budget von 3,5 Milliarden Euro bis 2028. Eine zweite Klage der DUH zum Klimaschutzprogramm in anderen Sektoren ist noch nicht rechtskräftig und wird vom Bundesverwaltungsgericht in Revision verhandelt. Die Umwelthilfe fordert nun einen Entwurf der Regierung bis Ende Oktober und droht andernfalls mit „Zwangsvollstreckungsverfahren“. faz.net , taz.de

Umweltverbände haben Verfassungsbeschwerde gegen das neue Klimaschutzgesetz der Bundesregierung eingelegt: Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) kritisieren das Gesetz als „entkernt“ und verfassungswidrig, da es die Klimaziele schwäche. Sie werfen der Regierung vor, ihrer Verantwortung im Klimaschutz nicht gerecht zu werden.Das neue Gesetz, das im Juli 2024 in Kraft trat, lässt sektorspezifische Emissionsziele weg und sieht stattdessen eine sektorübergreifende Gesamtbetrachtung der Emissionen vor. Kritiker befürchten, dass dies vor allem dem Verkehrssektor zugutekommt, der seine Klimaziele bislang nie erreicht hat.Zusätzlich planen die Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace und Germanwatch ähnliche Klagen. Die Verbände fordern eine ambitioniertere Klimapolitik und betrachten Klimaschutz als Menschenrecht. zeit.de

Fast 80 Prozent der deutschen Kommunen

sind in den letzten zehn Jahren von extremen Wetterereignissen und den Folgen des Klimawandels betroffen gewesen. Eine repräsentative Befragung zeigt, dass 77 Prozent der Kommunen angeben, mit Herausforderungen wie Starkregen, langanhaltenden Hitzeperioden und Dürren konfrontiert zu sein. Eine deutliche Mehrheit, nämlich 87 Prozent, sieht den Klimawandel als überwiegend negativ und bedrohlich an. Trotz dieser alarmierenden Erkenntnisse haben nur 12 Prozent der Kommunen ein spezifisches Klimaanpassungskonzept ausgearbeitet, während 23 Prozent derzeit an einem solchen Konzept arbeiten. Die meisten Kommunen erkennen die Notwendigkeit von Anpassungsmaßnahmen, stehen jedoch vor erheblichen Hindernissen. 82 Prozent der Befragten nennen die Verwaltungsstruktur als große Herausforderung, gefolgt von einem Mangel an personellen Ressourcen (80 Prozent) und finanziellen Mitteln (73 Prozent).Bundesumweltministerin Steffi Lemke fordert eine Grundgesetzänderung, um die Kosten für die Klimaanpassung fair zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu verteilen. Seit dem 1. Juli 2024 ist das Klimaanpassungsgesetz in Kraft, das alle Ebenen der Regierung dazu verpflichtet, entsprechende Strategien zu entwickeln.  rnd.de

Geldverschwendung bei EU-Wiederaufbaufonds: Der EU-Rechnungshof übt scharfe Kritik am EU-Wiederaufbaufonds, insbesondere an dessen Klimaschutzkomponente. In einem aktuellen Bericht bemängeln die Prüfer, dass der als „Aufbau- und Resilienzfazilität“ (ARF) bekannte Fördertopf mit einem Volumen von 700 Milliarden Euro seinen Klimaschutzzielen nicht gerecht wird. Laut Matthias Beermann, Sprecher des Rechnungshofs, bestehen „erhebliche Zweifel“ an der ökologischen Wirksamkeit des Programms. Die Prüfer stellten fest, dass der Beitrag zum Klimaschutz „kräftig überschätzt“ wurde. So sei die von der EU-Kommission angegebene Summe von 275 Milliarden Euro für Klimaschutzprojekte um etwa 34,5 Milliarden Euro zu hoch angesetzt.Kritisiert werden auch unklare Vorgaben, mangelnde Kontrolle und ineffiziente Mittelverwendung. Joelle Elvinger, verantwortlich für den Bericht, bemängelt, dass zwar die Planungen im Vorfeld geprüft würden, aber keine ausreichende Kontrolle der tatsächlichen Ausgaben stattfinde. Zudem seien einige als „grün“ deklarierte Projekte in Wirklichkeit wenig klimafreundlich. Der Rechnungshof empfiehlt, die Förderung enger an die Klimaziele zu knüpfen und die Mittelverwendung transparenter zu gestalten. Insgesamt attestieren die Prüfer dem Förderkonstrukt erhebliche Schwächen, die dessen Glaubwürdigkeit in Frage stellen. tagesschau.de, klimareporter.de, taz.de

Ehrliche Unternehmen leiden unter Betrug: Der mutmaßliche Betrug bei Klimaschutzprojekten in China hat massive Auswirkungen auf ehrliche Unternehmen in Deutschland. Die Branche der erneuerbaren Energien im Verkehrssektor beklagt Milliardenschäden. Insbesondere Firmen, die in echte Klimaschutzmaßnahmen und die Verkehrswende investiert haben, sind betroffen. Das Bündnis „Klimabetrug stoppen“ kritisiert, dass durch mangelnde Abstimmung zwischen Behörden und Industrie ein Milliardenschaden für seriöse Unternehmen nicht verhindert wurde. Der dramatische Preisverfall bei THG-Quoten, verursacht durch ein Überangebot gefälschter Zertifikate, entzieht deutschen Firmen Kapital. Unternehmen im Nahverkehr erhalten nun nur noch ein Viertel des ursprünglichen Preises für ihre THG-Quoten. Die Branche fordert schnelles Handeln der Politik, um weiteren Schaden von ehrlichen Unternehmen abzuwenden und das Vertrauen in Klimaschutzmaßnahmen wiederherzustellen. Unterdessen sagt Umwektministerin Lemke in einer Sondersitzung des zuständigen Bundestagsausschusses die Rückabwicklung gefälschter Klimaschutzprojekte zu. fr.de, tagesspiegel.de, hib.de

WWF wegen Kooperation mit Deutscher Bank Tochter unter Kritik: Der WWF Deutschland steht wegen seiner Kooperation mit der Deutsche Bank-Tochter DWS in der Kritik. Interne Dokumente zeigen, dass der gemeinsam aufgelegte „DWS ESG Blue Economy“ Fonds Greenwashing-Vorwürfen nahekommt. Obwohl der Fonds als nachhaltig beworben wird, investiert er in Unternehmen wie Royal Caribbean und Coca-Cola, die von Umweltschützern kritisiert werden. WWF-Mitarbeiter äußerten intern Zweifel an der Nachhaltigkeit einiger Unternehmen im Fonds. Trotz Greenwashing-Vorwürfen gegen die DWS hielt der WWF an der Kooperation fest und vertiefte sie sogar. Der finanziell angeschlagene Umweltverband erhält für die Zusammenarbeit und die Nutzung seines Logos jährlich rund eine Million Euro. Kritiker sehen darin eine problematische finanzielle Abhängigkeit und fordern vom WWF eine klarere Haltung. Der WWF verteidigt die Kooperation als Beitrag zum ökologischen Umbau der Wirtschaft, während die DWS den Umweltverband als „kritisch-konstruktiven Partner“ schätzt. tagesschau.de

Klimaschützer leben gefährlich: Laut der Nichtregierungsorganisation Global Witness wurden im vergangenen Jahr weltweit mindestens 196 Umweltschützer getötet. Die gefährlichsten Länder für Naturschützer waren Kolumbien, Brasilien, Mexiko und Honduras, wobei 85Prozent aller Morde in Lateinamerika verübt wurden. Besonders gefährdet sind Aktivisten, die sich gegen Bergbau, Fischerei, Forst- und Landwirtschaft, Straßenbau und Wasserkraftwerke einsetzen.Die meisten Verbrechen bleiben unaufgeklärt. Die Organisation fordert Regierungen auf, entschiedene Maßnahmen zum Schutz von Aktivisten zu ergreifen und die Ursachen der Gewalt zu bekämpfen. Sie betont die Wichtigkeit dieser Aktivisten im Kampf gegen die Klimakrise und bei der Verhinderung von Umweltschäden durch klimaschädliche Industrien. volksstimme.de

 

BUCHTIPP DER WOCHE:

„Demokratie und Revolution: Wege aus der selbstverschuldeten ökologischen Unmündigkeit“

von Hedwig Richter und Bernd Ulrich ist ein ambitionierter Versuch, den scheinbaren Widerspruch zwischen demokratischen Prozessen und dringend notwendigem Klimaschutz aufzulösen. Die Autoren, eine renommierte Historikerin und ein erfahrener Journalist, beleuchten die komplexe Beziehung zwischen Demokratie und Ökologie aus historischer und zukunftsorientierter Perspektive.Das Buch greift aktuelle Spannungen auf, wie den zivilen Ungehorsam junger Klimaaktivisten und die Schwierigkeiten der Regierung, Klimaziele einzuhalten und gleichzeitig wirtschaftliche Stabilität zu wahren. Es stellt die provokante These auf, dass die Demokratie in ihrer jetzigen Form möglicherweise nicht schnell genug auf die Klimakrise reagieren kann.

Richter und Ulrich argumentieren überzeugend, dass die Entwicklung der Demokratie historisch oft mit umweltschädlichen Praktiken und fossilen Brennstoffen verknüpft war. Sie fordern eine kritische Auseinandersetzung mit dieser „dunklen Seite“ der Demokratiegeschichte, um Lösungen für die Gegenwart zu finden.Der innovative Ansatz des Buches liegt in der Verbindung von revolutionärem Wandel mit demokratischer Weiterentwicklung. Die Autoren skizzieren eine Vision, in der radikale ökologische Veränderungen die Demokratie nicht schwächen, sondern stärken und erneuern können.Besonders wertvoll ist der Fokus auf intergenerationelle Gerechtigkeit. Die Autoren betonen die Notwendigkeit, die Handlungsfähigkeit künftiger Generationen zu bewahren – ein Aspekt, der in vielen Klimadebatten oft zu kurz kommt.Kritisch anzumerken ist, dass das Buch manchmal mehr Fragen aufwirft als es beantwortet. Die konkreten Umsetzungsvorschläge für eine „ökologische Demokratie“ bleiben teilweise vage. Insgesamt bietet „Demokratie und Revolution“ einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Klimadebatte. Es regt zum Nachdenken an und eröffnet neue Perspektiven auf die Vereinbarkeit von Demokratie und Klimaschutz. Für alle, die sich mit den politischen Herausforderungen der Klimakrise beschäftigen, ist dieses Buch eine empfehlenswerte und anregende Lektüre.

ki-wi-verlag.de


Kurz und Knapp:

EU-Kommission: Von der Leyen bringt „Naturgutschriften“ für Landwirtschaft ins Spiel. euractiv.de
Greenpeace-Studie: Zögert die Regierung weiter beim Klimaschutz, drohen Fahrverbote. stern.de
IWR-Prognose: Solarleistung in Deutschland steigt 2024 auf 100 Gigawatt. solarserver.de
Niederlande: Hunderte Klimaaktivisten bei Demonstration vorübergehend festgenommen. zeit.de
Harald Lesch: „Wir haben den Klimawandel verkackt“. sueddeutsche.de
„Realitätsverweigerung“ im Kanzleramt: Stahl-Unternehmer schäumt vor Wut über die Ampel-Koalition. merkur.de
„Bedauerlicher Zustand“: Deutschlands Gletscher schmelzen unaufhaltsam dahin. geo.de
Pommes in Gefahr: Die Deutschen müssen die Kartoffel neu denken. focus.de
Mangelgut Wasser: Unternehmen sollen für Wasserentnahme zahlen. tagesschau.de
Österreich: Klimawandel bedroht Berghütten. ndr.de
Klimakrise und Artenvielfalt: Wildobst ist eine Chance für Wälder in der Klimakrise. Das Holz ist gefragt und oft teuer. agrarheute.com
Indien: Will zahlreiche Kohlekraftwerke errichten. bloomberg.com
Internes Papier: EU-Autoindustrie fürchtet um Millionen Jobs wegen EU-Klimaauflagen. web.de
„Coolcation“: Verändert der Klimawandel das Reisen? dw.com
Trockenheit in Destinationen: Tourismus braucht nachhaltige Wasserwirtschaft. springerprofessional.de

Preisaufschlag bis zu 40 Prozent: Deutschlandticket könnte massiv teurer werden. n-tv.de
Neue Form der Mobilität: Flugtaxis laut Studie teuer und nicht unbedingt CO2-ärmer. automotiveit.eu
Bau- und Verkehrsprojekte: Bis 2050 neuen Flächenverbrauch auf Null senken.verkehrsrundschau.de
Deutsche Bahn: Richard Lutz will Bahn bis 2027 profitabel und pünktlich machen. zeit.de
Schenker: Der Verkauf der Bahn-Tochter Schenker an den dänischen DSV ist umstritten – Verkehrsminister Wissing jedoch lobt Bahnchef Lutz für den Deal. manager-magazin.de
ZEW-Studie: Klimafreundliche Verkehrspolitik führt über den Geldbeutel. vision-mobility.de
„Tiefgreifender Wandel“: Studie sieht Triumph der Elektro-Laster voraus. n-tv.de

Wasserstoffzügen fehlt Wasserstoff: In Niedersachsen ist die erste Wasserstoffzugflotte der Welt im Einsatz, aber jetzt gibt es Probleme.Ein Lieferengpass zeigt die Schwäche des alternativen Antriebs auf. spiegel.de
Energie aus Abfall: Rheinenergie will Wasserstoff aus Müll erzeugen. zfk.de
Bilaterale Auktion: Australien und Deutschland starten gemeinsame Ausschreibung für grünen Wasserstoff. pv-magazine.de
Grünes Eisen aus Namibia: In der Wüste der früheren deutschen Kolonie Namibia entsteht ein von der Bundesrepublik kofinanziertes grünes Eisenwerk, zeigen aktuelle Satellitenbilder. Es soll die Beziehungen zu dem Land verbessern. Doch sein Erfolg ist ungewiss. wiwo.de

Das seventeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Kautschuk – Ohne Gummi geht’s nicht?

Kautschuk ist ein vielseitiger Rohstoff, der in vielen Alltagsprodukten wie Reifen, Gummihandschuhen und Kondomen verwendet wird. Es gibt natürlichen und synthetischen Kautschuk, wobei der natürliche hauptsächlich aus Südostasien stammt. Der Anbau in Plantagen hat negative Auswirkungen auf das Klima durch Abholzung von Regenwald und den Einsatz von Pestiziden.70% des weltweiten Kautschuks wird für Autoreifen verwendet. Forscher suchen nach nachhaltigen Alternativen, wie dem russischen Löwenzahn, aus dem bereits Fahrradreifen hergestellt werden. Letzte Woche Donnerstag war Weltkautschuktag (12. September). Aus diesem Anlass wurde die Gewinnung von Kautschuk und deren Folgen für das Klima diskutiert. Ein Experte vom Fraunhofer-Institut gibt Einblicke in die Forschung zu Kautschuk aus Löwenzahn als mögliche umweltfreundlichere Alternative. detektor.fm


KOMMENTAR DER WOCHE:

Fair sieht anders aus

Von Gregor Lischka


LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Gesetz zur Nachhaltigkeitsberichterstattung liegt vor: Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf vorgelegt (20/12787), mit dem die EU-Richtlinie hinsichtlich der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen umgesetzt werden soll. Wie die Bundesregierung schreibt, verpflichtet die Richtlinie die Mitgliedstaaten bis zum 6. Juli 2024 zur Einführung einer Nachhaltigkeitsberichterstattung für nach dem Bilanzrecht als große sowie als kleine oder mittelgroße kapitalmarktorientierte definierte Unternehmen und einer Prüfung der entsprechenden Nachhaltigkeitsberichterstattung. Damit trage das Gesetz insbesondere zur rechtzeitigen Erreichung des Ziels 12 der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bei, nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherzustellen. Diese Verpflichtung werde mit dem vorliegenden Gesetz umgesetzt. Im Zuge der Umsetzung werde auch der bestehende Rechtsrahmen überprüft und punktuell angepasst. Zur Umsetzung der Ziele seien Änderungen unter anderem im Handelsgesetzbuch, im Wertpapierhandelsgesetz und in der Wirtschaftsprüferordnung erforderlich. Für Bürgerinnen und Bürger entsteht der Vorlage zufolge jährlicher Erfüllungsaufwand von rund 7.000 Stunden und 18.000 Euro. Für die Wirtschaft ergebe sich nach vollständiger Einführung der Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung ab dem Geschäftsjahr 2028 jährlicher Erfüllungsaufwand in Höhe von rund 1,58 Milliarden Euro. Insgesamt entstehe einmaliger Erfüllungsaufwand für die Einführung der Berichtspflichten von rund 846 Millionen Euro, welcher im Wesentlichen den Kategorien „Anpassung von Produkten, Fertigungsprozessen und Beschaffungswegen“ und „Einführung oder Anpassung digitaler Prozessabläufe“ zuzuordnen ist. Der laufende Erfüllungsaufwand in Höhe von jährlich 1,58 Milliarden Euro setze sich ausschließlich aus Bürokratiekosten aus Informationspflichten zusammen. Für die Verwaltung des Bundes ändere sich der jährliche Erfüllungsaufwand um rund 4,9 Millionen Euro. Der einmalige Erfüllungsaufwand betrage dort rund 2,3 Millionen Euro. Länder und Kommunen seien nur marginal betroffen.

Bundesregierung prüft Urteil zum Luftreinhalteprogramm:Fahrverbote sind nicht im Maßnahmenportfolio des Nationalen Luftreinhalteprogramms (NLRP) enthalten und auch nicht beabsichtigt. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/12753) auf eine Kleine Anfrage (20/12523) der CDU/CSU-Fraktion.Hintergrund ist das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg vom 23. Juli 2024. Die Richter fordern die Bundesregierung darin auf, das Programm zur Luftreinhaltung in einigen Punkten nachzuschärfen. Das Gericht entschied, dass das Programm der Bundesregierung nicht den EU-Vorgaben entspricht. Die bisher aufgelisteten Maßnahmen reichten nicht aus, um die EU-Ziele zur Reduzierung von Schadstoffen in der Luft zu erreichen. „Zum aktuellen Zeitpunkt liegt noch keine schriftliche Begründung zu dem Urteil vor“, heißt es in der Antwort. Erst wenn die Urteilsgründe vorlägen und diese intensiv geprüft würden, werde die Bundesregierung eine Entscheidung bezüglich der zugelassenen Revision treffen.

Gesetzliche Grundlage für Nachhaltigkeitspolitik gefordert: Der Parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung fordert in einem Positionspapier eine gesetzliche Grundlage für die Nachhaltigkeitspolitik in Deutschland. Demnach soll der Bundestag Nachhaltigkeitsziele festlegen und die Maßnahmen der Bundesregierung überprüfen. Das Papier wurde mit breiter Unterstützung der Fraktionen angenommen.Der Beirat kritisiert die mangelnde Konkretheit und Überprüfbarkeit der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) und schlägt vor, dass Ministerien konkrete Maßnahmenpläne entwickeln. Zudem wird empfohlen, die Überprüfung der DNS zu Beginn einer Wahlperiode durchzuführen, um die Umsetzung zu verbessern.Die Abgeordneten betonen die Notwendigkeit ressortübergreifenden Handelns und fordern eine stärkere Beteiligung verschiedener gesellschaftlicher Akteure. Der Beirat wünscht sich mehr Einfluss auf die Entwicklung der DNS und eine bessere Darstellung der Ziele und Maßnahmen für alle Beteiligten.Vertreter verschiedener Fraktionen unterstützen die Forderung nach mehr parlamentarischer Beteiligung und einer Aufwertung des Nachhaltigkeitsbeirats. Sie betonen die Wichtigkeit von Langfristigkeit, Interdisziplinarität und Transparenz in der Nachhaltigkeitspolitik. bundestag.de

 

WÖRTLICH GENOMMEN:

Es ist natürlich so, dass die wettergetriebenen Vorfälle und damit natürlich auch die Schäden zunehmen, sowohl in der Frequenz als auch in der Größenordnung. Die Höhe der versicherten Schäden weltweit durch Naturkatastrophen liegt jetzt zum fünften Jahr in Folge bei 100 Milliarden Euro. Das ist schon außerordentlich, das war früher nicht so. Da wird nicht überall in der Finanzdienstleistungsindustrie eine ehrliche Diskussion darüber geführt, aber natürlich müssen da gerade Versicherungen aktiv werden – und das auch langfristig. Was sind Maßnahmen, wie wir Häuser vor Extremregen schützen können? Was können wir tun, damit gewisse Bäche nicht plötzlich über die Ufer treten? Risikoberatung für unsere Versicherungsnehmer haben wir schon immer gemacht, aber mittlerweile ist sie deutlich bedeutsamer geworden. Weil sie wesentlich mehr Versicherungsnehmer betrifft.

Günther Thallinger ist Mitglied des Vorstands der Allianz SE und dort für die Themen Investment Management sowie Nachhaltigkeit verantwortlich. Tallinger äußert die Ansicht, dass die Transformation deutlich kostengünstiger sei als Untätigkeit. Er verweist auf eine bekannte Schätzung des Historikers Yuval Noah Harari, wonach jedes Land etwa zwei Prozent seines Bruttosozialprodukts benötige, um eine Transformation umzusetzen. Er zieht auch einen Vergleich zu den Bruttoinvestitionen. Diese hätten 2023 in Deutschland bei ungefähr 900 Milliarden Euro pro Jahr gelegen, während für die Transformation jährlich etwa 60 bis 100 Milliarden Euro benötigt würden. Dies entspräche zehn Prozent der deutschen Bruttoinvestitionen pro Jahr, was er für durchaus machbar halte. Er betont , dass Deutschland in der Vergangenheit schon weitaus größere Herausforderungen bewältigt habe. Er kritisiert, dass der Aufwand und Schwierigkeitsgrad der Transformation in Deutschland übertrieben dargestellt würden. focus.de

AFRIKA:

UN-Sicherheitsratsreform: USA unterstützen Forderung nach zwei Afrika-Sitzen im Sicherheitsrat. zeit.de
Wettlauf um Afrikas Gunst: Die USA und Russland versuchen, ihren Einfluss auf dem Kontinent zu vergrößern. taz.de

Entwicklungshilfe in Afrika: Wem nützt der Aktivismus der Helferindustrie? berliner-zeitung.de

Generation Z setzt in Kenia das politische Establishment unter Druck – mit Erfolg: Ihretwegen wurden Gesetze zurückgenommen und fast das gesamte Kabinett entlassen. Die Wut der Jungen in afrikanischen Ländern ist existenzieller als die ihrer Altersgenossen im Globalen Norden. derstandard.at

Was bringt das Migrationsabkommen mit Kenia? Bundeskanzler Scholz verbucht das Migrationsabkommen mit Kenia als Erfolg – es sei eine „Win-win-Situation“. Doch nur wenige Kenianer beantragen Asyl. Und für Fachkräfte ist Deutschland oft nicht die erste Wahl. tagesschau.de , capital.de

Übersicht: Das sind die reichsten Länder Afrikas. suedkurier.de

MEHR WISSEN:

Wie steigende CO2 Preise. die Zustimmung der Bevölkerung zum Klimaschutz gefährden: Die Einführung des Klimageldes in Deutschland verzögert sich, was zu wachsender Kritik führt. Eine Aktion der NGO Attac machte kürzlich auf das Fehlen eines konkreten Zeitplans für die Auszahlung aufmerksam. Umwelt- und Sozialverbände, Gewerkschaften und die Verbraucherzentrale warnen, dass die Zustimmung zum Klimaschutz sinken könnte, wenn steigende CO2-Preise als reine Belastung wahrgenommen werden.Eine Studie des Berliner Klima-Thinktanks MCC zeigt, dass die Akzeptanz für CO2-Bepreisung steigt, wenn eine Rückverteilung der Einnahmen vorgesehen ist. Besonders gut kommen Investitionen in klimafreundliche Projekte und gezielte Transfers an bedürftige Haushalte an. Die geplante Pro-Kopf-Rückerstattung wird dagegen skeptischer gesehen.Experten empfehlen, die Vorteile des Klimageldes besser zu kommunizieren, insbesondere den Aspekt, dass ärmere Haushalte davon profitieren könnten. Das Mercator-Institut schätzt die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung für 2025 auf etwa 24 Milliarden Euro. Attac fordert ein Klimageld von 290 Euro pro Kopf und plädiert dafür, große Vermögen und hohe Einkommen zur Finanzierung weiterer Klimaschutzmaßnahmen heranzuziehen. fr.de

Deutsche Städte von Extremwetterereignissen betroffen: Eine neue Studie des Immobiliendienstleisters JLL hat die Klimarisiken für 18 deutsche Städte bis zum Jahr 2050 untersucht und zeigt, dass fünf Städte besonders von Extremwetterereignissen bedroht sind. Frankfurt am Main führt die Liste mit einem Klimagefahrenwert von 21,7 an und muss sich auf zunehmende Hitzetage, Trockenheit und Starkregen einstellen. Es folgen Leipzig (14,2) mit der Aussicht auf mehr Starkregen und Hitzetage, Saarbrücken (14,1) mit erwarteter Hitze und verstärktem Hagelniederschlag, Dresden (14,1) mit der Prognose von mehr Hitze und Niederschlagsereignissen, sowie Erfurt (13,8), wo Hochwasser weiterhin eine Bedrohung darstellt. Die Studie betont die Notwendigkeit für Städte, Unternehmen und Investoren, sich auf diese Risiken einzustellen und Anpassungsmaßnahmen zu ergreifen. Empfohlen werden unter anderem mehr Begrünung, weniger versiegelte Flächen und der Einsatz hochwasserresistenter Baustoffe. Trotz der steigenden Risiken in Deutschland bleiben die Klimagefahren im globalen Vergleich moderat, wobei Städte wie Barcelona, Istanbul oder Athen deutlich stärker betroffen sind. handelsblatt.com

Hochwasser bedroht zunehmend mehr Menschen: Eine Studie des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion zeigt, dass in Deutschland etwa 384.000 Menschen in den kommenden Jahren von Hochwasserereignissen bedroht sind. Besonders gefährdet sind Anwohner des Rheins, seiner Nebenflüsse und der Elbe. Die Studie ist die erste ihrer Art, die deutschlandweit analysiert, wie viele Menschen in Gebieten leben, die alle 10 bis 20 Jahre von Überschwemmungen von mehr als einem Meter betroffen sein könnten.Die Klimakrise verstärkt die Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen wie Starkregen, was das Risiko für Überschwemmungen erhöht. Experten fordern bessere Simulationen, Datenmanagement und bauliche Maßnahmen zur Risikominderung. Die Grünen drängen auf rechtliche Schritte und eine Ausweitung des Versicherungsschutzes gegen Hochwasserschäden.Aktuell sind nur 54 Prozent der Gebäude in Deutschland gegen Naturgefahren wie Überschwemmungen versichert, mit großen Unterschieden zwischen den Bundesländern. Baden-Württemberg hat mit 94% die höchste Versicherungsquote, während Bremen mit 33 Prozent die niedrigste aufweist. taz.de

KALENDER:

GLF Afrika 2024

Wann: 17. September 2024
Wo: Nairobi, Kenia, und online
Weitere Informationen:
Kann Afrika eine globale grüne Renaissance einleiten? Der Kontinent verfügt über enorme natürliche Ressourcen, die seine Nahrungsmittelsysteme, seinen Lebensunterhalt und seine wachsende junge Bevölkerung unterstützen – doch die Klimakrise könnte diese Vorteile zunichte machen. Auf dieser gemischten Konferenz wird untersucht, wie Afrika diese Herausforderungen bewältigen kann, indem es das Potenzial seiner vielfältigen Landschaften und Völker nutzt. https://connect.globallandscapesforum.org/e/africa-2024

Fachgespräch „Verpflichtende Weitergabe genießbarer Lebensmittel“

Zeit: Montag, 23. September 2024, 15 bis 17 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E 200
Die Sitzung ist öffentlich.

Der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft beschäftigt sich in seinem öffentlichen Fachgespräch am Montag, 23. September 2024, mit dem Thema „Zu Empfehlung 3: Verpflichtende Weitergabe von genießbaren Lebensmitteln durch den Lebensmitteleinzelhandel“ des Bürgergutachtens „Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben“.

Strategien der Bundesregierung für globale Gesundheit

Zeit: Montag, 23. September 2024, 17 bis 18.45 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E 600
Die Sitzung ist öffentlich und wird auf www.bundestag.de übertragen.

Es besteht die Möglichkeit, die öffentliche Sitzung des Unterausschusses für Globale Gesundheit am 23.09.2024 ab 17.00 Uhr per Livestream zu verfolgen. Diesen finden Sie unter www.bundestag.de, sowie auf der Internetseite des Unterausschusses Globale Gesundheit.

Gipfel der Zukunft

Wann: 22-24 September 2024
Wo: UN-Hauptquartier, New York, NY, Vereinigte Staaten
Weitere Informationen: Website
Der Zukunftsgipfel ist eine hochrangige Veranstaltung, bei der führende Politiker der Welt zusammenkommen, um einen neuen internationalen Konsens darüber zu erzielen, wie wir eine bessere Gegenwart schaffen und die Zukunft sichern können.
Das Gipfeltreffen verfolgt zwei Hauptziele: die Beschleunigung der Anstrengungen zur Erfüllung unserer bestehenden internationalen Verpflichtungen und die Einleitung konkreter Schritte zur Bewältigung neuer Herausforderungen und Chancen. Erreicht werden soll dies durch ein handlungsorientiertes Ergebnisdokument, den Pakt für die Zukunft, der im Vorfeld und während des Gipfels ausgehandelt und von den Ländern gebilligt werden soll.

Anhörung zur Beschleunigung des Wasserstoffhochlaufs

Zeit: Mittwoch, 25. September 2024, 11 bis 13 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.200
Die Sitzung ist öffentlich und wird auf www.bundestag.de übertragen.

Gesetzentwurf der Bundesregierung

Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung der Verfügbarkeit von Wasserstoff und zur Änderung weiterer rechtlicher Rahmenbedingungen für den Wasserstoffhochlauf sowie zur Änderung weiterer
energierechtlicher Vorschriften, BT-Drucksache 20/11899

Klimawoche NYC 2024

Wann: 22.-28. September 2024
Wo: New York, NY, Vereinigte Staaten, und online
Weitere Informationen: Website
In der gleichen Woche wie der Zukunftsgipfel wird die jährliche Klimawoche NYC über 500 persönliche, hybride und Online-Veranstaltungen und Aktivitäten in der ganzen Stadt New York organisieren.

Anhörung zum Thema Potenziale des naturnahen Tourismus

Zeit: Mittwoch, 9. Oktober 2024, 15 bis 16.15 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal 4.600
Die Sitzung ist öffentlich.

Themenschwerpunkte der Anhörung:

  • Wie können Interessenskonflikte zwischen Tourismus und Naturschutz minimiert werden?
  • Welche Chancen bietet die Digitalisierung für die Besucherlenkung?
  • Rolle eines integrativen Wegemanagements, der digitalen Besucherlenkung, Routenplanung und Wissensvermittlung bei einem verantwortungsvollen und zeitgemäßen Naturerleben
  • Potenziale des Rad- und Wandersports und deren Erweiterungsmöglichkeiten
  • Rahmenbedingungen für den Ausbau nachhaltiger, naturverträglicher und digitaler Infrastrukturen, v.a. für den Radtourismus
  • Wie kann die Auslandsvermarktung naturnaher Angebote verbessert werden?

Interessierte Besucherinnen und Besucher können sich beim Sekretariat des Tourismusausschusses (E-Mail: tourismusausschuss@bundestag.de) unter Angabe des Vor- und Zunamens sowie des Geburtsdatums bis zum 4. Oktober 2024 anmelden. Zum Einlass (Paul-Löbe-Haus, Eingang West) muss ein Personaldokument mitgebracht werden.

2024 Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen

Wann: 21. Oktober- 1. November 2024
Wo: Cali, Kolumbien
Weitere Informationen: Pressemitteilung
Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (COP16) sowie die Tagungen der Vertragsparteien des Protokolls von Cartagena über die biologische Sicherheit und des Nagoya-Protokolls.
Auf der COP16 haben die Regierungen die Aufgabe, den Stand der Umsetzung des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming und Montreal zu überprüfen, der auf der COP15 in Montreal (Kanada) im Dezember 2022 angenommen wurde.

2024 Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29)

Wann: 11.-22. November 2024
Wo: Baku, Aserbaidschan
Weitere Informationen: Pressemitteilung von COP28
Auf der letztjährigen COP28-Konferenz in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) einigten sich die Länder zum ersten Mal auf eine Abkehr von fossilen Brennstoffen und auf die Finanzierung des Fonds für Schäden und Verluste.
Im November treffen sich Staats- und Regierungschefs und Delegierte aus aller Welt erneut in Aserbaidschan zur größten Klimaveranstaltung des Jahres, um ein neues globales Ziel für die Klimafinanzierung festzulegen.

Tagung der UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz (COP16)

Wann: 2..-.13. Dezember
Wo: Riyadh, Saudi-Arabien
Weitere Informationen: Website
Nicht zu verwechseln mit der UN-Biodiversitätskonferenz: Auf der COP16 werden die Staats- und Regierungschefs der Welt zusammenkommen, um im Rahmen des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) Maßnahmen für Trockengebiete zu ergreifen. Seit der letzten UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz im Mai 2022 in Abidjan (Elfenbeinküste) wird dies der weltweit größte Gipfel zum Thema Landprobleme sein.

DAS LETZTE:

Amerikaner erklärt, wie man ohne Klimaanlage überlebt

Der amerikanische Autor Stan Cox sorgt mit seinem Bericht über ein Leben ohne Klimaanlage für Aufsehen – zumindest in den USA. In einem Essay für die New York Times schildert Cox, wie er die heißen Sommer ohne künstliche Kühlung meistert, was in einem Land, in dem 90 Prozent der Haushalte klimatisiert sind, fast revolutionär anmutet. Dieser Beitrag offenbart einen bemerkenswerten Kontrast zwischen der nordamerikanischen und europäischen Lebensweise im Umgang mit Hitze. Während Klimaanlagen in den USA als unverzichtbar gelten, sind in Europa natürliche Kühlmethoden weit verbreitet. Cox‘ vermeintliche „Heldentat“ löst daher bei Europäern eher Verwunderung aus. Doch dieser kulturelle Unterschied könnte sich bald ändern. Die zunehmende Verbreitung von Wärmepumpen in Deutschland, die sowohl heizen als auch kühlen können, deutet möglicherweise auf einen Wendepunkt hin. Dies könnte zu einer Zunahme klimatisierter Wohngebäude in Europa führen und gleichzeitig durch effizientere Energienutzung zum Klimaschutz beitragen. Die Debatte um Klimaanlagen verdeutlicht somit eindrucksvoll, wie der Klimawandel nicht nur Temperaturen, sondern auch kulturelle Praktiken beeinflusst. Während Amerikaner das Leben ohne künstliche Kühlung neu entdecken, könnten Europäer durch Wärmepumpen eine Annäherung an klimatisiertes Wohnen erleben – mit potenziell positiven Auswirkungen auf den Klimaschutz.
efahrer.chip.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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