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Grüne fordern Soladardachpflicht in ganz Europa: Während sich die Bundesregierung von Plänen zur Solarddachpflicht vorläufig verabschiedet hat, nehmen die Grünen jetzt über den Brüsseler Umweg einen einen Anlauf. Die Grünen im Europaparlament wollen vor allem Industriekommissar Thierry Breton einbinden, weil eine Solardachpflicht die Grundlage dafür sein könnte , die europäische Solarindustrie wieder aufzubauen, die in Europa komplett verloren gegangen ist, heisst es von den europäischen Grünen. „Wir wollen, dass Bauherren in der EU künftig verpflichtet sind, bei Neubauten, Komplettrenovierungen und Renovierungen von Dächern Solardächer zu installieren. Diese Solardachpflicht soll für Wohn- und Geschäftsgebäude gleichermaßen gelten“, sagte der Grünen-Europaabgeordnete Michael Bloss. welt.de
EuGH will weniger Politik bei der Bundesnetzagentur: Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am vergangenen Donnerstag ein wegweisendes Urteil gefällt. Die Bundesnetzagentur soll ohne politische Vorgaben handeln, so der Europäische Gerichtshof. Hintergrund der Entscheidung ist eine EU-Vertragsverletzungsklage gegen Deutschland. Die EU-Kommission warf der Bundesregierung vor zwei Richtlinien zum Strom und Gas nicht europarechtskonform umgesetzt zu haben. Derzeit legt die Bonner Behörde Netzentgelte auf Basis von Regeln fest, die die Politik beschlossen hat. Nun muss Deutschland sein Energierecht umfangreich ändern und die Rolle der Bundesnetzagentur neu definieren. (Urt. v. 02.09.2021, Rs. C-718/18). Die Grünen sprachen von einer „Klatsche“ für die Bundesregierung, „Für die kommunalen Netzbetreiber bedeutet dies zusätzliche Unsicherheiten bezüglich der Planungs- und Investitionssicherheit, die für den weiteren Aus- und Umbau sowie die Digitalisierung der kommunalen Strom- und Gasnetze notwendig sind“, hieß es dazu beim Verband der kommunalen Unternehmen, in denen zum Beispiel der Stadtwerke zusammengeschlossen sind. rnd.de , tagesschau.de , juve.de
290 Millionen Euro
stehen in Deutschland für ein Innovationszentrum für Wasserstofftechnologie (ITZ) bereit. Errichtet werden sollen sie an mehreren Standorten. Chemnitz (Sachsen), Duisburg (Nordrhein-Westfalen) und Pfeffenhausen (Bayern) sowie ein Konsortium in Norddeutschland erhielten den Zuschlag. zeit.de
BDI fordert mehr Tempo bei der Energiewende: Der BDI hat vom Staat mehr Tempo bei der Energiewende eingefordert. Deutschland drohe international den Anschluss zu verlieren, wenn Investitionsvorhaben für mehr Klimaschutz nicht beschleunigt werden, befürchtet Präsident Siegfried Russwurm. „Es darf nicht sein, dass es mehr Zeit für die Genehmigung eines Schienenprojektes oder einer Industrieanlage braucht als dann anschließend für den tatsächlichen Bau.“ Bei den selbst gesetzten Klimazielen gerate Deutschland dann ganz rasch uneinholbar in Verzug. spiegel.de
Auf die neue Bundesregierung wartet ein radikales Klimasofortprogramm: In den ersten 100 Tagen wartet auf die Bundesregierung das größte Klimaschutzprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik, das ist das Ergebnis einer Studie des Thinktanks Agora Energiewende und der Stiftung Klimaneutralität. „Es braucht das größte Klimaschutzprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik – und das in den ersten 100 Tagen“, so Agora-Chef Patrick Graichen . Dies sei keine Forderung von Umweltgruppen; es folge aus dem geltenden Klimaschutzgesetz und den verschärften Zielen. Aus diesen ergäbe sich eine Verdreifachung des Tempos beim Klimaschutz bis 2030. Ein Kohleausstieg schon 2030, ein schnellerer Ökostrom-Ausbau, ein Tempolimit auf Autobahnen oder Tempo 30 in Städten können der Studie zufolge schnell beschlossen werden. Selbst wenn man dies alles umsetze, werde man die Vorgabe des Gesetzes aber wohl bis 2023 verfehlen. handelsblatt.com
Ida – genau sechszehn Jahre nach Katrina: Wirbelstürme und Extremwetter wie der jüngste Hurrikan „Ida“ , der auf den Tag genau 16 Jahre nach „Katrina“ auf die US-Küste traf, verursachen immer größere Schäden. „Katrina“ war nach einem soeben veröffentlichten Bericht der Weltorganisation für Meteorologie der Vereinten Nationen (WMO) die weltweit teuerste durch Extremwetter ausgelöste Katastrophe der letzten fünf Jahrzehnte. Der wirtschaftliche Schaden von „Ida“ ist derweil ich nicht berechnet. Der neue Bericht der WMO zeigt aber deutlich auf, dass extreme Wetterlagen und die darauf folgenden Naturkatastrophen immer höhere Kosten verursachen. Wetterextreme treten inzwischen vier- bis fünfmal häufiger auf und die dadurch verursachten wirtschaftlichen Schäden haben sich seit 1970 versiebenfacht. taz.de , public.wmo.int
Hungerstreik fürs Klima: Am vergangenen Montag sind sieben junge Klimaaktivistinnen und -aktivisten in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Ziel ihrer Aktion ist ein Gespräch mit den Kanzlerkandidaten und deren Zusage in der neuen Bundesregierung einen Bürgerrat einzuberufen, in dem Sofortmaßnahmen gegen die Klimakrise besprochen werden. Die Sieben nennen ihre Aktion „Hungerstreik der letzten Generation“. „Wir sind jung, aber wir sind bereit, unser Leben zu riskieren. Wir schätzen das Leben und wir wollen nicht sterben“, heißt es in ihrer Erklärung zum Hungerstreik. klimareporter.de
BUCHTIPP DER WOCHE:
Das demokratische Update zur Klimawende
Die Welt befindet sich in einer existenziellen Krise: Die Arten sterben schneller aus als bei den bisherigen großen fünf Massenaussterben der Erdgeschichte. Durch die Überhitzung des Planeten droht die Unbewohnbarkeit ganzer Regionen. Das sind die schlechten Nachrichten. Die guten sind, dass wir die Technologien für die Klimawende bereits entwickelt haben. Die Wirtschaft steht an vielen Stellen in den Startlöchern. In Sektoren wie Energie oder Mobilität hat die Transformation schon unumkehrbar eingesetzt.
Aber: Es geht nicht schnell genug. Weil die Politik den Umbau nicht beherzt gestaltet. Im Gegenteil: Sie bremst die Transformation zerstörerischer Infrastrukturen und subventioniert Konzerne von gestern. Davon profitieren nicht nur deren schwerreiche Eigentümer*innen, sondern auch die Politiker*innen selbst. Während Korruption und Egoismus in der Vergangenheit ärgerlich waren, sind sie heute lebensbedrohlich. Wir müssen unser demokratisches System verändern und dabei die Gewaltenteilung durch neuartige Strukturen stärken. Die Zeit drängt! oekom.de
VIDEO DER WOCHE:
„Zerstörung Teil 2: Klima-Katastrophe“ ist der Titel des neuen Videos des Youtubers Rezo. Er wirft darin CDU und SPD vor, dass sie „nicht nur in ihren eigenen Zielen scheitert, sondern auch verfassungswidrige Gesetze beschließt und sogar Fortschritt aktiv verhindert“.
Bleihaltiges Benzin: Weltweit aufgebraucht. zeit.de
Google: Plant Rechenzentrum in Berlin und Ausgleichsflächen. rbb.de
Energievertrag: Wird zur Kostenfalle für Europa. welt.de
Greenwashing: Ökostrom lieber billig als echt. klimareporter.de
Mittelmeer: Ölteppich treibt auf Zypern zu. derstandard.at
Finanzminister Scholz: Düpiert Umweltministerin Schulze wegen strengerer CO2-Grenzwerte für Pkw. spiegel.de
Erneuerbare Energien: Wie Deutschland die Energiewende meistern kann. faz.net
Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.
MOBILITÄT:
Subventionswahnsinn Elektroauto: Wie der Staat Milliarden verschwendet und Innovationen bremst. Steuerzahler subventionieren E-Autos mit bis zu 20.000 Euro pro Fahrzeug – trotz ökologischer Bedenken. Gleichzeitig melden die Autokonzerne Traumrenditen. handelsblatt.com
Studie – KI in der Supply Chain: Logistik-Experten meinen: Künstliche Intelligenz ist im Supply-Chain-Management nicht mehr weg zu denken. verkehrsrundschau.de
IAA-Mobility: Automesse in München mit neuem KonzeptBeim IAA-Neustart wird es kräftig ruckeln. Neuer Ort, neues Konzept, kürzere Laufzeit: In München wollte sich die Internationale Automobilausstellung IAA neu erfinden. Doch die großen Autohersteller ziehen nicht so recht mit. Stattdessen kündigt sich zur Messe in der kommenden Woche großer Protest an. manager-magazin.de
Fahrradbranche will Städte erobern: Corona hat in Deutschland einen E-Bike-Boom ausgelöst. Bei der Messe Eurobike zeigt die Fahrradbranche, wie sie sich die Mobilität der Zukunft vorstellt. Wichtiger als Kaufprämien ist den Firmen dabei die Forderung nach sicheren Radwegen. stuttgarter-zeitung.de
Mehr e-Autos zugelassen: Die Elektro-Neuzulassungen stiegen im August um 61 Prozent auf 53.400 Einheiten. Der Anteil von E-Pkw an den gesamten Neuzulassungen betrug somit 27,6 Prozent. Damit wurde der bisherige Höchstwert aus dem Dezember des vergangenen Jahres deutlich übertroffen. Die Neuzulassungen von rein batterieelektrischen Pkw (BEV) legten um 80 Prozent zu, die von Plug-In-Hybriden (PHEV) um 43 Prozent. vda.de
ÖPNV ohne öffentliche Zuschüsse nicht zu finanzieren: Nur aufgrund der öffentlichen Leistungen können die Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) eine Deckung der Betriebskosten erreichen. Das geht aus dem „Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Kostendeckung im öffentlichen Personennahverkehr“ hervor, der als Unterrichtung (19/32131) vorliegt. Die Erlöse aus dem Verkauf von Fahrscheinen deckten der Vorlage zufolge im Jahr 2018 über die verschiedenen Unternehmensformen des ÖPNV hinweg berechnet 41,5 Prozent der Gesamtkosten. 2014 lag der Wert bei 46,8 Prozent und 2016 bei 48,8 Prozent. Im Bereich der Eisenbahnverkehrsunternehmen, die gemeinwirtschaftliche Leistungen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) erbringen, lag der Kostendeckungsgrad durch die Nutzerfinanzierung 2018 bei nur 28,9 Prozent (2014: 42,7 Prozent, 2016: 44,7 Prozent). Im SPNV stellten die Bestellerentgelte als Teil der öffentlichen Leistungen eine wesentliche Säule der Finanzierung dar, heißt es. Die Nutzerfinanzierung habe im Vergleich zu den anderen Unternehmensgruppen (Kommunale und gemischtwirtschaftliche Unternehmen im ÖPNV sowie Sonstige Unternehmen im ÖPNV) eine deutlich geringere Bedeutung in Bezug auf den Beitrag zur Deckung des Aufwands. Der Gesamtkostendeckungsgrad des ÖPNV lag den Angaben zufolge über alle Unternehmensgruppen hinweg gerechnet und unter Einbeziehung von Leistungen der öffentlichen Hand und der „ertragsseitigen Berücksichtigung der Erträge mit Verlustausgleichscharakter“ im Jahr 2018 bei 101,9 Prozent (2014: 102,4 Prozent, 2016: 102,2 Prozent)
WASSERSTOFF:
Spanien will Supermacht für grünen Wasserstoff werden: Die Regierung in Madrid will beim grünen Umbau der europäischen Energieversorgung eine zentrale Rolle spielen. Ausländische Investoren haben die Chance längst erkannt. handelsblatt.comGrüner Wasserstoff: Tankstelle in Niebüll geht offiziell in Betrieb. erneuerbareenergien.deBundesregierung will eigene EU-Beihilferegelung für Wasserstoff: Bei der Überarbeitung der europäischen Beihilfeleitlinien für den Energiebereich braucht es eigene Förderregeln für Wasserstoff. Das fordert die Bundesregierung in einer Stellungnahme an die EU-Kommission, die energate vorliegt. Diese plant im Zuge des Klimapakets „Fitfor55“ eine Anpassung der geltenden Vorgaben für staatliche Beihilfen und hat dazu Vorschläge gemacht. „Die Umsetzung der ambitionierten Klima- und Energieziele erfordert umfangreiche Investitionen“, schreibt die Bundesregierung in ihrer Stellungnahme. Dem müsse der europäische Beihilferahmen Rechnung tragen und die notwendigen Instrumente, Fördermaßnahmen und Methoden ermöglichen. energate-messenger.de
LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG
Umweltausschuss diskutiert Folgen der Flutkatastrophe: Die Frage, welche Konsequenzen aus der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zu ziehen sind, stand im Mittelpunkt einer Sondersitzung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit am Freitag. Dabei entschied der Ausschuss, entgegen der Tagesordnung nicht über einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit dem Titel „Konsequenzen aus dem Hochwasser ziehen – Sofortprogramm Klimaschutz auf den Weg bringen“ (19/32041) abzustimmen. Es sei nicht angemessen, über einen Antrag zu beschließen, der der zukünftigen Bundesregierung Aufträge erteilen wolle, argumentierten die Koalitionsfraktionen. Mit den Stimmen aller Fraktionen mit Ausnahme der AfD stimmte der Ausschuss dem geänderten Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen zur Errichtung eines Sondervermögens „Aufbauhilfe 2021“ (19/32039) zu. Bei dieser Vorlage ist der Umweltausschuss mitberatend tätig. Die AfD-Fraktion lehnte dabei nicht das Sondervermögen an sich ab, sondern kritisierte die Verbindung mit der Änderung des Infektionsschutzgesetzes. In der Debatte über den Gesetzentwurf sowie mehrere Anträge der Oppositionsfraktionen zum Themenkomplex Katastrophen- und Klimaschutz betonten sämtliche Fraktionen, dass jetzt die Hilfe für die von der Flutkatastrophe Betroffenen Vorrang haben müsse. Die CDU/CSU-Fraktion erklärte darüber hinaus, sie setze beim Klimaschutz nicht auf Verbote, sondern auf Anreize und Innovationen. Dafür habe das 2019 beschlossene Klimapaket eine gute Basis gelegt, indem es ein Monitoring für die einzelnen Sektoren festgelegt habe und damit jede künftige Bundesregierung zum Handeln verpflichte.
Die AfD-Fraktion erklärte, die Behörden nutzten das Argument des Klimawandels, um von ihrem Versagen in der Hochwasserkatastrophe abzulenken. In dem vom Hochwasser besonders betroffenen Ahrtal habe es schon immer Flutkatastrophen gegeben. Deshalb müssten die Menschen für die Möglichkeit solcher Katastrophen sensibilisiert und über die Bedeutung von Sirenen informiert werden. Es gebe sehr wohl einen Zusammenhang zwischen dem menschengemachten Klimawandel und extremen Wetterereignissen, entgegnete die SPD-Fraktion. Nötig seien deshalb sowohl eine Verstärkung des Kampfes gegen den Klimawandel als auch die intensivierte Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Die Klimaanpassung sei lange stiefmütterlich behandelt worden, kritisierte die FDP-Fraktion. Um die Menschen besser über drohende Wetterereignisse zu informieren, müsse die Verfügbarkeit von Daten verbessert werden.
In Zukunft werde es häufiger Hochwasser geben, erklärte auch die Fraktion Die Linke. Viele Forderungen im Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen seien zu begrüßen. Ein Problem habe die Linke jedoch mit dem CO2-Preis, weil dieser ärmere Menschen benachteilige. Die Flutkatastrophe sei wie ein Fenster, durch das man in die Zukunft schaue, hielt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fest. Deshalb fordere ihr Antrag, zehn Prozent der Gelder aus dem Energie- und Klimafonds für ein Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ zur Verfügung zu stellen.
Klimafreundliche Geldanlagen des Bundes erfragt: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will wissen, inwieweit die Kapitalanlagen des Bundes zur Einhaltung der Pariser Klimaziele beitragen. Mit einer Kleinen Anfrage (19/32113) erkundigen sich die Abgeordneten, welche Beträge aus den verschiedenen Sondervermögen des Bundes bereits von Anlagen beispielsweise im Bereich fossiler Energien in sogenannte grüne Anlagen umgeschichtet wurden und welche Zeiträume für eine solche Umschichtung vorgesehen sind. Ebenso fragen sie, welche von der Bundesbank verwalteten Portfolios sogenannte ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) berücksichtigen. Auch interessiert die Fragesteller, wie sich Anlagen mit und ohne ESG-Kriterien in ihrer Wertentwicklung unterscheiden.
Bilanz zur Strategie der biologischen Vielfalt vorgelegt: Ein Großteil der mit der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt verfolgten Ziele ist nicht erreicht worden. Dies geht aus dem Rechenschaftsbericht 2021 der Bundesregierung zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (19/31999) hervor, der dem Bundestag in Form einer Unterrichtung zugegangen ist. Der Bericht stellt die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie in elf unterschiedlichen Themenfeldern wie Schutzgebiete, Wälder, Flüsse und Auen, Stadtnatur sowie Insektenschutz dar. Auch wenn nicht alle Ziele erreicht worden seien, so sei die Strategie doch wirksam und habe eine Vielzahl an Aktivitäten angestoßen, heißt es im Bericht. Auch in der Naturschutzfinanzierung seien deutliche Verbesserungen erzielt worden; es gebe aber „weiterhin eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Mitteln, die in Deutschland zum Schutz der biologischen Vielfalt zur Verfügung stehen, und dem Mittelbedarf, um eine nachhaltige Trendwende beim Verlust der biologischen Vielfalt zu erreichen“.
WÖRTLICH GENOMMEN
„Der Weg in eine klimaneutrale Mobilität kann nur gemeinsam erfolgreich beschritten werden. Nur wenn alle Akteure beteiligt und die Verbraucherinnen und Verbraucher mit ihren Wünschen, Erwartungen, aber auch Bedenken ernst genommen werden, lassen sich die noch bestehenden Hindernisse überwinden.“
Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der deutschen Automobilindustrie, die deutsche Automobilindustrie werde ihren Beitrag zu einer klimaneutralen Mobilität leisten. Tatsächlich sei sie Treiber dieses Wandels. Bereits heute sei Deutschland der drittgrößte Produzent von Elektrofahrzeugen weltweit. Die deutschen Hersteller hätten ihre Marktanteile bei Elektrofahrzeugen in allen großen Regionen ausgebaut. Allein in Europa entfalle mehr als die Hälfte aller Elektro-Neuzulassungen auf deutsche Hersteller. Die Unternehmen investierten bis 2025 über 150 Milliarden in Zukunftstechnologien. vda.de
AFRIKA
Mehr wilde Tiere in Kenia: Trotz Coronakrise und sinkender Einnahmen aus dem Tourismus haben die kenianischen Behörden bei einer Zählung verschiedener Säugetier- und Vogelarten eine erfreuliche Zunahme einiger Vertreter der wichtigen und typischen Savannenfauna festgestellt. Das Land konnte damit seine wichtige Rolle für den Erhalt der sogenannten Megafauna behaupten. Entgegen der Entwicklung in vielen anderen Staaten Afrikas nahm beispielsweise die Zahl der Elefanten seit 2014 wieder um zwölf Prozent zu, nachdem sie zuvor lange durch Wilderei dezimiert wurde. Auch der Bestand an Nashörnern wuchs um elf Prozent und damit gegen den kontinentalen Trend. spektrum.de
Demokratie in Afrika: Palmenstrand und Volksherrschaft: Funktioniert Demokratie in Afrikas kleinen Inselstaaten besser als auf dem Festland? Die besten Demokratien Afrikas würden dort gedeihen, wo wenige Menschen zusammen auf Inseln lebten, sagen Demokratieforscher. nzz.ch
Chinesische Kredite an Afrika: «China wird künftig mehr Forderungen stellen, bevor es die Brieftasche öffnet». China breite sich in Afrika aus wie eine neue Kolonialmacht, heisst es oft. Dabei gehen die chinesischen Investitionen seit einigen Jahren zurück. nzz.ch
Afrika-Gipfel in Berlin: Merkel sagt mehr Impfstoff für Entwicklungsländer zu. Doch was sind die Zusagen diesmal wert? Afrikanische Staaten sollen an der Produktion von Corona-Impfstoffen beteiligt werden. Das stellt Kanzlerin Merkel zumindest in Aussicht. faz.net , taz.de
Kriegsrecht im Kongo: Viel Krieg, wenig Recht. Seit Mai regiert Kongos Militär die Provinzen Nord-Kivu und Ituri. Das sollte die Gewalt beenden und Frieden bringen. Das Gegenteil ist der Fall. taz.de
Lesotho: Die ThabaTelle Mining Company hat im vergangenen Monat als erstes einheimisches Unternehmen die Rechte zum Diamantenabbau in Lesotho erhalten. allafrica.com
Madagaskar: Was der Klimawandel in Madagaskar anrichtet. Eine Million Menschen sind im Inselstaat von einer schweren Hungersnot betroffen, wie die UN warnen. Wasserknappheit ist im Süden ein wachsendes Problem – was auch mit den Folgen des Kolonialismus zu tun hat. sueddeutsche.de
Nigeria: Separatismus in Nigeria: In Biafra wächst die Unruhe. Nicht alle Angehörigen der Igbo in Nigerias Biafra-Region wollen die Unabhängigkeit. Ein paramilitärischer Arm der Bewegung kämpft trotzdem dafür. taz.de
MEHR WISSEN
Ostsee ist stark vom Klimawandel betroffen: Die Ostsee war über viele Jahre überdüngt, es gab sogar so genannte Todeszonen. Auch wenn die Überdünnung zurückgegangen ist, so hat sich das Mare Baltikum noch nicht erholt. Ein Grund dafür, der Klimawandel. Dieses Fazit sieht aktuelle „Ostsee-Klimareport“. In den vergangenen 100 Jahren sind die Lufttemperaturen im Ostseeraum stärker gestiegen als im weltweiten Schnitt, in der Zukunft wird sich der Anstieg fortsetzen. helcom.fi
Gentechnik Methoden zur Erhaltung von Korallen: Der Klimawandel macht Korallenriffe unbewohnbar und überall auf der Welt sterben diese ab. Nun haben internationale Wissenschaftlerteams eine radikale Antwort: Die Meeresbiologen und Biotechnologen erforschen derzeit, ob sich die Eier von Korallen so einfrieren lassen, dass bei diesem Vorgang zumindest ihre genetischen Informationen gerettet werden können. Ein weiteres Forschungsvorhaben soll ergründen, ob sich aus erwachsenen Korallen Stammzellen isolieren lassen, mit denen widerstandsfähige Riffe erzeugt und regeneriert werden können. taz.de
Zweifel am Kippen des Golfstroms: Immer wieder warnen Forschende vor dem Kollaps des Golfstroms und den daraus resultierenden Folgen für das Klima. Wissenschaftsstreit gehört zur Erkenntnisweiterentwicklung und so sieht der Ozeanograf Martin Visbeck das anders. „Ich will gar nicht ausschließen, dass die Atlantikströmung prinzipiell kollabieren könnte. Aber im Moment überwiegen die Hinweise darauf, dass der Golfstrom nicht kippt. Einige neuere Studien kommen zu dem Schluss, es sei sehr wahrscheinlich, dass die Kraft der AMOC bis zum Ende des Jahrhunderts um mehr als 30 Prozent schwinden würde. Ich würde zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht so weit gehen. Auch der Klimarat schreibt, er gehe mit mittlerer Zuversicht davon aus, dass die Strömung in diesem Jahrhundert nicht völlig kollabiere. Er legt sich also nicht wirklich eindeutig fest“ zeit.de
LED: Tragen zum Insektenschwund bei. spektrum.de
Japan: Macht wieder Jagd auf Delfine. zeit.de
Niederlande: Schweinswale an der Küste angeschwemmt. tagesschau.de
Personalsuche: Warum ein ökologisches Image immer wichtiger wird. handelsblatt.com
DAS LETZTE:
Cannabis-Plantagen vernichten Flora und Fauna: Cannabisbesitz und Anbau ist in vielen US-Bundestaaten legal und ist inzwischen ein Milliardenschwerer Markt. Eine Folge: Die dafür genutzten Flächen werden ausgeweitet. Nun befürchtet eine Forschenden- Arbeitsgruppe, dass die untersuchten Spezies Nördlicher Fleckenkauz, Fischermarder und Humboldt-Fichtenmarder deshalb unter Druck geraten könnten. Problematisch für die Tiere ist allerdings nicht nur die Rodung von Wäldern und Flächen, sondern mehr noch der intensive Einsatz von Nagergiften, mit dem die Plantagen vor Mäusen geschützt werden sollen. Die Tiere sterben jedoch oft nicht sofort an den Giften. Die Toxine sorgen dafür, dass sie weniger beweglich sind und Fressfeinden leichter zum Opfer fallen. Die Marder wie die Eulen reichern über ihre Nahrung die Rodentizide im Körper an, was sie entweder direkt tötet oder ihre Fortpflanzung beeinträchtigt. spektrum.de
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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com
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