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Schulze will Hersteller zur Kasse bitten: Bundesumweltministerin Svenja Schulze will bei der Entsorgung von To-Go-Bechern, Zigarettenkippen und andere zivilisatorischen Plastik- und Einwegmüll die Hersteller mit zur Kasse bitten. Der Grund – die Kosten für die Beseitigung des Mülls kosten die Kommunen rund 700 Millionen Euro im Jahr. „Das ist eine Frage der Gerechtigkeit“, so die SPD-Politikerin. Wie viel Produzenten genau zahlen sollten und wie das Geld eingesammelt werde, könne sie im Detail noch nicht sagen, so Schulze. tagesschau.de , vku.de

Luise Neubauer und Greta Thunberg bei Merkel: Nun soll sich Bundeskanzlerin Merkel an die Spitze der Bewegung stellen, so könnte man das Ergebnis eines Gespräches der Kanzlerin mit Greta Thunberg und der deutschen „Fridays for Future“ Aktivistin Luisa Neubauer deuten. Es sei klar geworden, dass man „von unterschiedlichen Perspektiven“ auf das The­ma schaue, so Luisa Neubauer. „Wir haben ihr gesagt, dass wir mutige Anfüh­rerinnen bräuchten, die auch wirklich tun, was nötig ist“, so die belgische Aktivistin Adélaïde Charlier. Die Aktivisten forderten Merkel auf, die Führung im weltweiten Kampf für den Klimaschutz zu übernehmen „Wir können nicht die einzigen sein, die die Dringlichkeit dieser Krise kommunizieren“. Das Treffen mit Merkel wurde nicht überall in der Klimbewegug positiv aufgenommen. Die Politik zeige seit Jahrzehnten, dass sie „trotz Wissen um die Klimakrise keinen politischen Willen“ habe, sie zu stoppen. klimareporter.de, sueddeutsche.de, taz.de.

Bis zum 22. August hat die Menschheit so viel verbraucht, wie die Erde im ganzen Jahr erneuern kann. Im vergangenen Jahr stand der Earth Overshoot Day noch am 29. Juli im Kalender. Dass der Aktionstag in diesem Jahr einige Wochen später stattfindet, ist eine Folge der Corona-Pandemie.
umweltbundesamt.de

Steag beim Verfassungsgericht abgeblitzt: In einem Beschluss hat das Bundesverfassungsgericht abblitzen lassen, Das Bundesverfassungsgericht hat mit einem nun veröffentlichten Beschluss einen Antrag des Essener Stromerzeugers Steag abgelehnt, der sich gegen die Höhe des Steinkohlezu­schlags richtete. Dem Bundesverfassungsgericht zufolge ist der Eilantrag ebenso unzulässig wie eine von Steag angekündigte, noch zu erhebende Verfassungsbeschwerde. Denn das Unternehmen könne sich als gemischtwirtschaftliches Unternehmen, an dem die öffentliche Hand mit mehr als 50 Prozent beteiligt ist, nicht auf materielle Grundrechte berufen. manager-magazin.de , bundesverfassungsgericht.de

Bundesregierung meint im Kampf gegen Klimawandel voranzukommen: 2019 lag derAusstoß von Treibhausgasen um 35,7 Prozent unter dem Niveau von 1990, so findet man es schwarz auf weiß im Klimaschutzbericht des Bundesregierung. Noch nicht eingearbeitet sind die Folgen der Corona-Pandemie. Kritiker, wie der Naturschutzring und die Klima-Allianz warnten davor, „die Hände in den Schoß zu legen“, weil Deutschland sein Klimaziel für 2020 entgegen der Erwartungen doch noch errei­chen könnte. Der Rückgang der Treibhausgasemissionen beruhe unter anderem auf dem milden winter und dem Rückgang der Wirtschaftsleistung. Ein anderes Bild zeichnet der Verkehrssektor – die CO2-Emissionen im Mobilitätsbereich sind im Vergleich zu 2018 um 1,2 Millionen Tonnen auf 163,5 Millionen Tonnen gestiegen. Jetzt liegt der Anteil des Verkehrs an den Gesamtemissionen 2020 inzwischen bei rund 19 Prozent. Den größten Beitrag leistete die Energiewirtschaft, die aber nach wie vor auch der größte Verursacher ist. An zweiter Stelle beim Ausstoß von CO2-Emissionen steht die Industrie, gefolgt vom Verkehr. rp-online.de
eurotransport.de , energate-messenger.de

Mehr Mikroplastik im Meer vermutet: Britische Forscher schätzen. dass etwa mehr als zehnmal soviel Mikroplastikpartikel in den oberen Schichten der Ozean treiben, als bisher vermutet. Allein der Atlantik enthält schätzungsweise etwa 21 Millionen Tonnen Polyethylen, Polypropylen und Polystyrol – in Form von Nanoplastik von einer Größe zwischen 32 und 651 Mikrometern und zwar in den oberen 200 Metern. „Das Grund­problem bei früheren Schätzun­gen ist, dass sie davon ausgehen, dass Plastik schwimmt“, erläutert Richard Lampitt, einer der Studienautoren. Doch bei genauerem Messen hat man festgestellt, dass Mikroplastik auch in tiefere Schichten absinken kann. Das ergibt eine höhere Belastung als bisher berechnet. geo.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Heißzeit

Mit Vollgas in die Klimakatastrophe – und wie wir auf die Bremse treten

Dass unser Umgang mit fossilen Brennstoffen zu einer Erwärmung des globalen Klimas führt, ist seit Jahrzehnten bekannt. Doch anstatt endlich den Anstieg der weltweiten Temperatur zu begrenzen, steigern wir unseren Ausstoß von CO2 noch. Angesichts populistischer Regierungen, die den Klimawandel wider besseres Wissen leugnen, aber auch Bewegungen wie Fridays for Future, ergreift der prominente Klima- und Meeresforscher Mojib Latif noch einmal das Wort. Sein Credo: Die Physik lässt nicht mit sich verhandeln. Mit der Natur kann man keine Kompromisse schließen. Und: Schnelles Handeln ist nötig. Nüchtern und gut verständlich präsentiert Latif die Fakten. Ein flammender Appell, diese Fakten endlich ernst zu nehmen. Mit einem Sonderkapitel zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf unseren Umgang mit dem Klimawandel. herder.de

Greenpeace-Studie: Homeoffice verringert CO2 Ausstoß. greenpeace.de

CDU-Wirtschaftsrat: Umweltverbände im Fokus. wallstreet-online.de

Eon: Investitionen in Geothermie. finanzen.net
Klimakrise: Trotz COVID-19 für viele das größte Problem. energie.de
Wasserstoff: Experte warnt vor Abwanderung aus Deutschland. focus.de

Kamila Harris: Wie ihre Positionen zum Klimaschutz sind. klimareporter.de

Waldschäden in Deutschland: Größer als angenommen.br.de
Bundesverfassungsgericht: Windkraftentwickler müssen teilweise entschädigt werden.  wiwo.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.

MOBILITÄT:

Flughäfen unwirtschaftlich: Trotz Millionen-Subventionen schreiben Regionalflughäfen in Deutschland rote Zahlen. Schon vor Corona waren die Passagierzahlen rückläufig. Dennoch gab es 2018 allein mehr als 40 Millionen Euro aus öffentlichen Kassen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) kritisieren diese Verschwendung von Steuergeldern für Flughäfen, die keinen verkehrspolitischen Nutzen haben und mit dem Angebot von Urlaubsflügen vor der Haustür die Klimakrise anheizen. „Die Regionalflughäfen zeigen dabei die ganze Absurdität des Fliegens auf: Die Nutzungszahlen stehen in keinem Verhältnis zu Klimaschäden und den Subventionen. Nur drei von 14 Regionalflughäfen haben einen verkehrspolitischen Nutzen durch die Anbindung ihrer Region an den internationalen Flugverkehr. Beim Rest handelt es sich fast ausnahmslos um Urlaubsflüge. Deswegen fordern BUND und FÖS die sofortige Schließung der Hälfte der 14 untersuchten Regionalflughäfen“, so Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender. airliners.de

Nachtzüge werden wieder modern: Das Nachtzug-Geschäft lag in Europa viele Jahre brach. Obwohl diese Art des Reisens praktisch und klimaschonend ist. Nach vielen Jahren wird das Angebot an Nachtzügen gerade in einigen Ländern ausgebaut – nur in Deutschland haben die Züge einen schweren Stand. focus.de

Volkswagen: Startet die Produktion des elektrischen ID.4 in Zwickau. heise.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

Methanemissionen in der Massentierhaltung: Die Bundesregierung bezieht ihre Informationen zur Temperaturwirkung von Methan in der Atmosphäre aus den Berichten des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC). Das geht aus einer Antwort (19/21506) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/21202) der FDP-Fraktion hervor. Die Berichte des in Deutschland auch als „Weltklimarat“ bezeichneten Gremiums würden den weltweiten wissenschaftlichen Sachstand zum Klimawandel umfassend, ausgewogen und objektiv wiedergeben, heißt es dazu weiter. Die Ausgewogenheit, Verlässlichkeit und Vollständigkeit werde durch detaillierte Verfahrensregeln mit einem mehrstufigen Begutachtungsverfahren und durch weltweite Expertenbeteiligung gewährleistet.

Finanzierung von Tierwohl:  Die FDP-Fraktion interessiert sich in einer Kleinen Anfrage (19/21458) für die Umsetzung der Vorschläge der sogenannten Borchert-Kommission. Im Februar habe die auch als Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung bekannte Kommission Empfehlungen für einen umfassenden Umbau der Nutztierhaltung in Deutschland vorgestellt und die dafür anfallenden Kosten auf bis zu 3,6 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Die Liberalen wollen in diesem Zusammenhang von der Bundesregierung wissen, warum eine dafür ins Gespräch gebrachte Verbrauchssteuer als „Tierwohlabgabe“ bezeichnet werden soll.

WÖRTLICH GENOMMEN

Alfred Tolle im Interview über die Frage, wie sich Führung in der Coronapandemie verändert hat und was von der Veränderungen bleiben wird. (Foto. Alfred Tolle)

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Unternehmen, die sinnorientiert Handeln (einen starken Purpose haben), besser durch die Krise gekommen sind, als andere, die erst am Anfang dieser Überlegungen stehen.  Der Unternehmenspurpose gibt die Richtung vor und definiert, welchen Beitrag eine Organisation leistet um die Lebensqualität beziehungsweise den geschäftlichen Erfolg seiner Kunden zu fördern.

Alfred Tolle, The Preston Associates, Unternehmen, die die Fragen Fragen nach den Auswirkungen ihrer Arbeit auf Gesellschaft und Umwelt geklärt hätten und wüssten, welchen Beitrag die Organisation zu einer lebenswerten Zukunft beisteuere und denen es darüber hinaus gelungen sei einen Identifikationsort für Kunden und Mitarbeiter zu schaffen, seien besser durch die Krise gekommen, als diejenigen, die noch vor diesen Hausaufgaben stehen würden. wallstreet-online.de

MEHR WISSEN

Mangroven verschwinden von den Küstenlinien: Überwiegend kommen Mangroven in tropischen Küstengebieten vor, in Amerika und Westafrika, an den Küsten Ostafrikas, Madagaskars, Indiens und Südostasiens. Die Pflanzen haben sich der Umwelt und den wechselnden Gezeiten angepasst und bieten Lebensraum für viele Tierarten, sorgen für den Küstenschutz und speichern CO2. Auch wenn sich der Rückgang der Mangrovenwälder verlangsamt hat, gingen zwi­schen 2000 und 2016 gingen mehr als 2.000 Quadrat­kilo­­meter Mangrovenwälder verloren. spiegel.de

Sterbende Innenstädte: Das Coronavirus hat das Sterben der Innenstädte noch beschleunigt, die Krise von Karstadt-Kaufhof, die so etwas wie die Anker der City waren, begann jedoch schon weit vor dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie. Das Gleiche gilt übrigens auch für Restaurants, Ghost-Kitchen und Lieferdienste feiern Umwachszuwächse. Online-Kaufhäuser zahlen keine Ladenmieten. deutschlandfunk.de

Welttag der Sklaverei:  Viele Menschen leiden auch heute noch darunter. dw.com
Schwimmende Müllbarrieren:  Können nur einen kleinen Beitrag zur Reinigung der Meere leisten. fr.de
Restposten: Sind unsere Jobs ich zu retten? podcast.de

DAS LETZTE:

Steigende Mieten durch Airbnb: Dass Mieten in den großen Städten durch Vermietungsplattformen steigen, wurde schon immer angenommen. Nun haben Forscher zumindest in Berlin nachweisen können, Bei Airbnb-Inseraten, die an besonders vielen Tagen im Jahr offen standen, stiegt dieser Wert demnach sogar auf bis zu 0,13 Euro – abhängig vom Stadtviertel kamen sogar Steigerungen von 0,46 Euro pro Quadratmeter Mietwohnung zusammen. Damit seien frühere Studien bestätigt, die bereits nahegelegt hatten, dass mit einer wachsenden Popularität von Airbnb Mietsteigerungen einhergehen. Für den Fall von Berlin konnten sie den Effekt nun nicht nur quantifizieren, sondern auch ergänzen, dass vor allem die besonders aktiven Inserate für diesen Einfluss verantwortlich sind
diw.de

Alle Fotos, soweit keine anderen Angaben: pixabay.com

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