zur englischen Ausgabe
Im Streit um Strafzölle für staatlich subventionierte E-Autos aus China gibt es Bewegung: Peking und Brüssel wollen verhandeln. China und die EU haben sich darauf geeinigt, Verhandlungen über den Streit um Strafzölle auf E-Autos aufzunehmen. Nach einer Videoschalte zwischen dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao und dem EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis kündigte das chinesische Handelsministerium Konsultationen zur Antisubventionsuntersuchung der EU gegen chinesische Elektrofahrzeuge an. Ein EU-Sprecher beschrieb das Gespräch als „offen und konstruktiv“ und betonte die Notwendigkeit wirksamer Maßnahmen gegen schädliche Subventionen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bezeichnete dies als ersten Schritt, dem viele weitere folgen müssten. zdf.de , stern.de , manager-magazin.de , n-tv.de
USA wollen Abschaffung von EU-Gesetz gegen Abholzung: Die USA haben die EU aufgefordert, ein geplantes Gesetz gegen die Abholzung von Regenwäldern zu stoppen, da es mögliche Hürden für US-Unternehmen schaffen könnte. Das Gesetz, das ab Ende des Jahres gelten soll, verbietet den Verkauf von Produkten wie Kaffee und Palmöl aus nach 2020 gerodeten Gebieten und verlangt von Unternehmen die Überprüfung der Anbaugebiete mittels Satellitenbildern. In einem Schreiben an die EU-Kommission forderten US-Handelsministerin Gina Raimondo, Landwirtschaftsminister Thomas Vilsack und Handelsbeauftragte Katherine Tai, wesentliche Herausforderungen für US-Unternehmen auszuräumen. Auch in Deutschland und innerhalb der EU gibt es Kritik an der Umsetzung des Gesetzes. n-tv.de
Mehr als drei Viertel der Menschen weltweit
wollen mehr politisches Handeln gegen den Klimawandel. In einer Umfrage der Vereinten Nationen haben sich 80 Prozent der Teilnehmer für mehr Maßnahmen der Politik gegen den Klimawandel ausgesprochen. In den ärmeren Ländern, die unter den Folgen des Klimawandels besonders leiden, waren es sogar fast 90 Prozent. deutschlandfunk.de
Klimaziele müssen weiter Top-Priorität in Europa haben: Der Europäische Wissenschaftliche Beirat zum Klimawandel fordert, dass die EU bei der Neuaufstellung nach den Europawahlen die Klimaziele weiterhin als oberste Priorität behandelt. Der Vorsitzende Ottmar Edenhofer betont, dass die kommenden Jahre entscheidend für die Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 sind. Der Beirat mahnt an, besonders in den Bereichen Verkehr, Gebäude sowie Land- und Forstwirtschaft mehr Maßnahmen zu ergreifen und empfiehlt 13 Schlüsselmaßnahmen zur Verbesserung des klimapolitischen Rahmens der EU. Eine vollständige Ausrichtung der EU-Politik auf den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sei notwendig, um die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu senken. proplanta.de
Wacklige Klimafinanzierung in Deutschland: Eine Studie des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC zeigt, dass der „Klima- und Transformationsfonds“ (KTF), das zentrale Finanzierungsinstrument der deutschen Klimapolitik, überlastet ist. Aufgrund einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von 2023 wurde die Zweckentfremdung von 60 Milliarden Euro an Corona-Kreditermächtigungen für den KTF gestoppt, was zu einer Kürzung der KTF-Ausgaben führte. Die Studie warnt, dass ohne zusätzliche Bundesmittel viele Förder- und Investitionsprogramme gefährdet sind und eine stabile Finanzierung für die Zukunft nicht gewährleistet werden kann. sonnenseite.com
Trinkwassermangel – Millionen Menschen bedroht: Wegen ungewöhnlich geringer Schneemassen im Himalaya droht 240 Millionen Menschen in der Region das Trinkwasser auszugehen. Wissenschaftler vom Icimod-Zentrum in Nepal berichteten, dass die Schneedecke in diesem Jahr um 18,5 Prozent kürzer liegt, was die Wasserversorgung in den Bergregionen und angrenzenden Tälern gefährdet. Die Forscher warnten vor veränderten Wasserflüssen und riefen die Behörden der betroffenen Länder dazu auf, Maßnahmen gegen die drohende Dürre zu ergreifen. faz.net
Greenwashing wird schwieriger: Die Umweltminister der EU haben sich auf ein Gesetz geeinigt, das Unternehmen verpflichtet, Nachhaltigkeitsbehauptungen wissenschaftlich zu belegen. Die sogenannte Green Claims Directive ist Teil eines Maßnahmenpakets, das Greenwashing verhindern und echte Nachhaltigkeit fördern soll. Deutschland enthielt sich bei der Abstimmung, und das Gesetz wird in der nächsten Legislaturperiode des Europäischen Parlaments weiter diskutiert. energiezukunft.eu
BUCHTIPP DER WOCHE:
Partikel
Wolf Harlander, bekannt durch „42 Grad“, liefert mit „Partikel“ einen fesselnden Ökothriller über die Bedrohung durch Mikroplastik. Die Handlung beginnt mit dem Verschwinden eines Frachtschiffs im Mittelmeer und wechselt zu einem dramatischen Kampf in der Hamburger Uniklinik, wo die kleine Zoe an den Folgen von Mikroplastik stirbt. Ihre Tante Melissa, eine Journalistin, forscht intensiv zur Firma Cyaclean, die eine Lösung für das Plastikproblem verspricht. Als Zoe verschwindet, muss Melissa alles riskieren, um sie zu retten, während politische Machenschaften und globale Krisen aufgedeckt werden.
Harlander verknüpft gekonnt wissenschaftliche Fakten, medizinische Notfälle und politische Intrigen zu einer packenden Geschichte. „Partikel“ ist nicht nur spannend, sondern auch ein aufrüttelnder Weckruf zur Umweltproblematik, der zum Nachdenken anregt. Ein Muss für Thriller-Fans und umweltbewusste Leser.
rowohlt.de
Kurz und Knapp:
Rinder-Rülpser bleiben steuerfrei: Neuseeland galt lange als Vorreiter beim Umweltschutz. Mit der Streichung der Methan-Steuer macht die neue Regierung nun Schluss damit. taz.de
Green Deal: EU-Staaten beschließen Renaturierungsgesetz. tagesschau.de
Mehr Soziales in der Klimapolitik: Ein neuer Think Tank will bei der Klimapolitik die sozialen Aspekte mitdenken und veröffentlicht ein Thesenpapier, mit dem das gelingen soll. zukunft-klimasozial.de
Radikalisierung: „Ende Gelände“ als extremistischer Verdachtsfall eingestuft. tagesspiegel.de
Renaturierung am Oder-Delta: Wie Naturschutz ohne Zäune gelingen kann. t3n.de
Rohstoffe: Neue Hoffnung für Europas wertvollste Lithium-Mine in Serbien. handelsblatt.com
Deutsche Bundesstiftung Umwelt: Erhaltung historischer Gärten im Klimakrise Herkulesaufgabe. zeit.de
Stromnetzdeal: Der Rückkauf vom niederländischen Netzbetreiber ist gescheitert. handelsblatt.com
England: Greenpeace wirft UK Umweltbehörde funktionsunfähigkeit vor. fair-economics.de
Bloomberg-Umfrage zeigt: 62 % der chinesischen Unternehmen haben Probleme mit der Qualität und Abdeckung ihrer ESG-Daten. esgnews.com
Österreich: ÖVP zeigt Umweltministerin wegen Zustimmung zu EU-Renaturierungsgesetz an. zeit.de
Klimakrise im Pflegeheim: Wenn Hitze gefährlich wird. swr.de
Negative Strompreise in Frankreich: Sorgen für Atomreaktoren-Abschaltung. trendtopics.eu
Sparpläne und marode Brücken: Baubranche und ADAC befürchten Verkehrskollaps. n-tv.de
Deutschland Bremsklotz: Das europäische Kaufinteresse an E-Autos spaltet sich laut ACEA deutlich nach Ländern. Deutsche Nachfrage rückläufig. wiwo.de
ZDK: Strafzölle verteuern Mobilität und bremsen Elektrifizierung. vision-mobility.de
Polemik: Ryanair irritiert Iren mit Anti-Fahrrad-Kampagne. spiegel.de
Neues Verkehrsgesetz: Mehr Freiraum für Kommunen. Mehr „Tempo 30“ und mehr Radwege! Das kommt bald auf Millionen Autofahrer zu. focus.de
Grüner Wasserstoff satt: In Spanien wurde jetzt der größte Elektrolyseur des Landes eingeweiht. ingenieur.de
Entwicklung des Wasserstoff-Kernnetzes: EU-Kommission genehmigt mit 3 Mrd. Euro ausgestattete deutsche Beihilferegelung. ec.europa.eu
Blauer Wasserstoff wird zur Gefahr für die Klimaneutralität: Die bevorstehende Einigung zur Kraftwerksstrategie zwischen Bundesregierung und EU- Kommission wird dem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland neuen Schwung verleihen. Hochproblematisch ist aber, dass damit der Weg für blauen Wasserstoff bereitet und keine Überlegungen stattfinden, wie aus der Übergangslösung wieder ausgestiegen werden soll. tagesspiegel.de
NRL-Studie: Grüner Wasserstoff kann trotz Förderung noch immer nicht wirtschaftlich erzeugt werden. windkraft-journal.de
Das seventeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.
PODCAST DER WOCHE:
Konsum als Freiheit: Warum wir Klimasündern verzeihen und Nichtflieger verspotten
KOMMENTAR DER WOCHE:
Rückenwind für Klimaschutz
80 Prozent der Weltbevölkerung wollen mehr Klimaschutz. Gegner von wirksamer Klimapolitik bekommen zu viel Aufmerksamkeit. Das wird sich nur ändern, wenn der Wandel sozial gerecht gestaltet wird.
In einem Kommentar von Joachim Wille hebt er hervor, dass eine Umfrage des UN-Entwicklungsprogramms zeigt, dass 80 Prozent der Weltbevölkerung mehr Klimaschutz fordern, auch in Ländern wie den USA, Deutschland und Russland. Trotz dieser breiten Unterstützung erhalten Klimaschutzgegner oft überproportional viel Aufmerksamkeit. UNDP-Klimadirektorin Cassie Flynn betont, dass Politiker auf diese breite Zustimmung für mutige Klimaschutzmaßnahmen setzen können. Wille unterstreicht, dass der Wandel sozial gerecht gestaltet werden muss, insbesondere durch die Entlastung ärmerer Bevölkerungsgruppen. Andernfalls könnten populistische Kräfte wie die AfD oder Trump wieder an Einfluss gewinnen. Den ganzen Kommentar gibt es hier bei klimareporter.de
LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:
Gutachten vorgelegt: Die Bundesregierung hat dem Bundestag das Expertengutachten „Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands 2024“ vorgelegt. Die Expertenkommission betont darin die Notwendigkeit technologischer und sozialer Innovationen für eine klimaneutrale, nachhaltige, digitale und widerstandsfähige Zukunft Deutschlands. Trotz globaler Krisen, wie dem Krieg in der Ukraine und wirtschaftlichen Herausforderungen, dürfe der Transformationsprozess nicht vernachlässigt werden. Die Kommission schlägt vor, die Trennung zwischen militärischer und ziviler Forschung aufzuheben, um Effizienzsteigerungen zu erzielen, und betont den Ausbau der Kompetenzen in Künstlicher Intelligenz, die Stärkung der Grundlagenforschung und die Verbesserung der Dateninfrastruktur. Sie warnt vor einer Abhängigkeit von China und den USA und fordert die Anwerbung internationaler Fachkräfte sowie eine bessere Verfügbarkeit und Harmonisierung von Daten.
Bericht ur Ernährungspolitik vorgelegt: Der dritte Bericht zur Ernährungspolitik „Gesunde, nachhaltige und sichere Ernährung“ liegt als Unterrichtung (20/11850) der Bundesregierung vor. Auf 80 Seiten wird darin dokumentiert, welche konkreten Maßnahmen in der Zeit von Juni 2020 bis Mai 2024 entwickelt und auf den Weg gebracht wurden. Ziel der Bundesregierung sei es, „bestehende Hindernisse für eine gute Ernährung dort abzubauen, wo die Menschen im Alltag essen oder Essen kaufen“, heißt es in dem Bericht. Wesentlich sei dafür unter anderem eine Verbesserung der Angebote der Gemeinschaftsverpflegung, die täglich rund 16 Millionen Menschen in Deutschland versorge. Einen Ausblick gibt zudem die Ernährungsstrategie der Bundesregierung, womit ressortübergreifend kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen mit einem Zielhorizont bis 2050 gebündelt werden.
Regierung zum Heizungsmarkt und Förderprogrammen: Laut den Branchenverbänden BDH und BWP war 2023 ein Rekordjahr für den Absatz von Wärmepumpen (356.000 Stück, +51%) und Wärmeerzeugern insgesamt (1,3 Millionen Stück, +34%). Die Bundesregierung erklärte in ihrer Antwort die Bundesregierung auf eine Anfrage der Unionsfraktion, dass mögliche Gründe für den Absatzrückgang im ersten Quartal 2024 Vorzieheffekte, eine rückläufige Baukonjunktur und höhere Zinsen sein könnten. Mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) wurden gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen, die eine klare Dekarbonisierungsstrategie und Investitionssicherheit bieten. Die Bundesregierung unterstützt Bürger durch Informationskampagnen und neue Förderprogramme, insbesondere die Heizungsförderung in der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG), bei der Umsetzung des Heizungstausches.
WÖRTLICH GENOMMEN:
„Selbst nach dem neuen Gesetz müssen Sofortmaßnahmen ergriffen werden, wenn man zwei Jahre in Folge das Gesamtziel nicht erreicht. Die erste Zielverfehlung hat der Expertenrat vor wenigen Tagen festgestellt. Die zweite Zielverfehlung wird sehr wahrscheinlich im März 2025 festgestellt, sodass die Bundesregierung dann kurz vor der Bundestagswahl auch nach dem neuen Gesetz ein Sofortprogramm verabschieden muss. Bezogen auf das CO2-Einsparungsziel 2030 bedeutet dies, dass dann zusätzlich zum Tempolimit und dem Ende der Verbrennerförderung wirklich Fahrverbote drohen. Denn die anderen Sektoren haben keinen Puffer mehr, um dem Verkehr aus der Patsche zu helfen.“
Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), erklärt, dass das neue Klimagesetz verfassungswidrig ist und hofft auf eine Klimaschutzoffensive. Das Gesetz liegt seit vier Wochen zur Prüfung bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, da die DUH ein 19-seitiges Rechtsgutachten vorgelegt hat. Resch kritisiert, dass das neue Gesetz die Verpflichtung der Ministerien, bei Zielverfehlungen Sofortprogramme vorzulegen, abgeschafft hat, was er als „organisierte Unverantwortlichkeit“ bezeichnet. Er fordert konkrete Maßnahmen wie ein Tempolimit und eine Sanierungsoffensive. Resch betont, dass bei Nichthandeln der Regierung Zwangsgelder oder sogar Zwangshaft drohen könnten, obwohl dies in der Bundesrepublik noch nie notwendig war. Die DUH erwartet von der Regierung, dass sie sich an Recht und Gesetz hält, und sieht Robert Habecks aktuellen Kurs als nicht klimafreundlich an. taz.de
AFRIKA:
Nicht einmal Angelina Jolie konnte Afrika retten: Trotz über einer Billion Euro an Entwicklungshilfe in den letzten 30 Jahren ist die Armut in Afrika geblieben. Ein Beispiel dafür ist das Dorf Sauri in Kenia, das Teil des Millennium Villages Project war. Dieses Projekt, unterstützt von Prominenten wie Angelina Jolie und dem Ökonom Jeffrey Sachs, sollte zeigen, dass moderne Entwicklungszusammenarbeit Armut beseitigen kann. Obwohl umfangreiche Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Landwirtschaft flossen, sind die meisten Fortschritte nach dem Ende des Projekts 2015 wieder verschwunden. Die Bauern konnten die eingeführten Technologien und Methoden nicht nachhaltig nutzen, und die erhoffte Selbstständigkeit trat nicht ein. Die ehemalige Schulleiterin Anne Omolo und Landwirt Hannington Kidha berichten von den Rückschlägen und unerfüllten Erwartungen. Während Sachs das Projekt als Erfolg verteidigt, betont die Entwicklungsexpertin Kah Walla, dass ohne die Unterstützung und Fortführung durch lokale Regierungen nachhaltige Entwicklung nicht möglich ist. Einige Bewohner, wie Näherin Benta Anyango und Handwerker Bernard Otieno, haben jedoch eigene Wege gefunden, sich zu helfen. spiegel.de
Afrika vom Russland-Ukrainekrieg am meisten betroffen: Ghanas Präsident Nana Akufo-Addo verurteilte Moskaus „Mobbing“ und „Aggression“ in seiner Abschlussrede auf dem Ukraine-Friedensgipfel in der Schweiz. Er betonte, dass die Folgen von Russlands Invasion in der Ukraine weit über Europa hinausreichen und Afrika am stärksten betroffen sei. Akufo-Addo rief Russland und China zur Teilnahme an Friedensgesprächen auf und kritisierte die Hegemonie großer Mächte. Der Krieg habe die Ernährungssicherheit vieler kleiner Länder beeinträchtigt, da Afrika als Nettoimporteur von Lebensmitteln unter den gestiegenen globalen Preisen leidet. Der Gipfel, an dem über 100 Länder und Organisationen teilnahmen, endete mit einem gemeinsamen Kommuniqué, das die Sicherung ukrainischer Nuklearanlagen und den freien Fluss landwirtschaftlicher Exporte forderte. Russland war nicht eingeladen, und einige Länder wie Indien und Südafrika unterzeichneten das Kommuniqué nicht. Ukraine hat eine Charmeoffensive in Afrika gestartet, um mehr Unterstützung zu gewinnen, während eine afrikanische Friedensinitiative bisher erfolglos blieb. China nahm nicht am Gipfel teil und vertrat die Ansicht, dass die NATO-Osterweiterung zur Ukraine-Krise geführt habe. african.business
Aethiopien: Hilfe für Überlebende des Tigray-Krieges. dw.com
Demonstrationen gegen Steuern in Kenia: In Kenia protestieren Aktivisten der #OccupyParliament-Bewegung gegen den neuen Finanzgesetz-Entwurf, der neue Steuern und Änderungen an der bestehenden Steuerstruktur vorsieht. Der Aktivist Boniface Mwangi bezeichnet die Proteste als eine Basisbewegung gegen übermäßige Besteuerung und fordert die Kenianer auf, ihre Stimmen zu erheben. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Parlament wurden verschärft, nachdem der Polizeichef von Nairobi, Adamson Bungei, erklärte, dass die geplanten Demonstrationen keine erforderlichen Genehmigungen haben. Die Polizei setzte Tränengas gegen die Demonstranten ein. allafrica.com
Lesotho: Lukrativer Wasserhandel schadet der Landbevölkerung. Lesothos Wasserreichtum führt zu erfolgreichen Handelskooperationen mit Südafrika und Botswana. Aber Dorfbewohner müssen die notwendigen Entschädigungen für ihre Umsiedlungen vor Gericht einklagen. dw.com
Südafrika nach der Wahl: Südafrika befindet sich in einer tiefen Krise, die durch Misswirtschaft und Korruption verursacht wurde. Der Energieversorger Eskom steht exemplarisch für den Niedergang des Landes, mit häufigen Stromausfällen, die das Wirtschaftswachstum erheblich beeinträchtigen. Trotz einer bevorstehenden Koalitionsregierung nach den Wahlen im Mai 2024 gibt es wenig Hoffnung auf schnelle Verbesserungen. Historisch bedingte Probleme wie schlechte Bildung und hohe Arbeitslosigkeit (33 Prozent) belasten das Land zusätzlich. Der strukturelle Wandel in Wirtschaft und Verwaltung bleibteine große Herausforderung. Die neuen politischen Allianzen sollen vor allem verhindern, dass das Land weiter ins Chaos abgleitet. derstandard.at
MEHR WISSEN:
Was Humor nmit der Klimakrise zu tun hat: Forscher aus Kommunikationswissenschaft, Computer Vision und Computerlinguistik untersuchen im Projekt KLIMA-MEMES die Rolle humorvoller Inhalte im Klimadiskurs. Erste Befunde, vorgestellt auf der diesjährigen re:publica, zeigen, dass Internetmemes trotz ihrer Beliebtheit in sozialen Medien nur eine geringe Rolle im Klimadiskurs spielen. Eine Analyse von 1.000 Posts von politischen Akteuren, NGOs und Aktivisten ergab, dass weniger als ein Prozent der Beiträge als Memes klassifiziert werden konnten. Auf Plattformen wie TikTok sind humorvolle Inhalte zwar verbreitet, aber oft von aggressivem Humor geprägt, der zur Polarisierung beitragen kann. Das Forschungsteam plant weitere Untersuchungen, um die Ergebnisse zu verifizieren und Erklärungen für die geringe Nutzung von Memes zu finden. bidt.digital
Klimakrise und Tourismus: Die Natur zeigt ihre Krallen: Die Hitzewellen der letzten Wochen verdeutlichen die Gefahr, die von ungeschützter Sonneneinstrahlung während Wanderungen oder Pilgerfahrten ausgeht. Wissenschaftler warnen, dass die zunehmende UV-Strahlung und der verstärkte Einsatz von Sonnencreme zu hartnäckigen Flecken auf Textilien führen. Die Stiftung Warentest fand krebserregende Stoffe in vielen Sonnencremes, und Tourismusregionen reagieren mit neuen Verhaltensregeln. Massentourismus und Klimakrise verschärfen die Situation, was zu Hitzetoten und lokalen Protesten führt. Zukünftig könnte Strandurlaub im Winter stattfinden, während der Sommer eher eine Zeit für Indoor-Aktivitäten wird. taz.de
Studie warnt vor Gefahren für den Golfstrom: Eine neue Studie warnt erneut vor der möglichen Abschwächung des Golfstroms, was erhebliche klimatische Folgen für Europa hätte. Forscher der University of California in Riverside untersuchten fossile Schalen winziger Meerestiere aus dem Eozän und fanden Hinweise darauf, dass eine Erwärmung der Ozeane die Meereszirkulation erheblich verlangsamen kann. Diese Ergebnisse basieren auf chemischen Analysen der Schalen, die Rückschlüsse auf vergangene Temperaturen und Strömungsmuster ermöglichen, und betonen die Dringlichkeit von CO₂-Reduktionen, um ähnliche Effekte in der Zukunft zu verhindern. welt.de
KALENDER:
Anhörung „Deutschlands Beitrag zur weltweiten Erreichung der SDGs
Zeit: Mittwoch, 26. Juni 2024, 9 Uhr bis 10 Uhr
Ort: Berlin, Jakob-Kaiser-Haus, Sitzungssaal 1.302Unterrichtung durch die Bundesregierung (mündlich) durch StM Sarah Ryglewski zu Deutschlands Beitrag zur weltweiten Erreichung der SDGs – die Weiterentwicklung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und das HLPF 2024 i. V. m. einem Gespräch mit Marie-Luise Abshagen (Leiterin Nachhaltigkeitspolitik, Forum Umwelt und Entwicklung)
Für die öffentliche Anhörung: Eine Teilnahme als Gast ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Bitte melden Sie sich mit der Angabe von Vor- und Zunamen sowie Geburtsdatum unter awz@bundestag.de an. Ein gültiger Personalausweis oder Reisepass ist zur Einlasskontrolle mitzubringen.
Anhörung zum Kormoranmanagement – Schutz von Artenvielfalt und Fischereibeständen
Zeit: Mittwoch, 26. Juni 2024, 11 Uhr bis 13 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E 700Antrag der Fraktion der CDU/CSU
„Kormoranmanagement – Schutz von Artenvielfalt und Fischereibeständen, (BT-Drs. 20/10619)“
Anhörung zum Thema Resilienter Tourismus: Krisenprävention und Krisenmanagement
Zeit: Mittwoch, 26. Juni 2024, 15 Uhr bis 17 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal 4.600Themenschwerpunkte der Anhörung:
- Lehren aus der Corona-Pandemie
- Einbeziehung des Tourismus bei Prävention und Management
- Klimaanpassungsmaßnahmen
- Krisenkommunikation
- Digitalisierung/Cybersicherheit
- Cyber-Angriffe
- Mobilität und Besucherlenkung
- Klimafolgenanpassung, insbesondere in ländlichen und strukturschwächeren touristischen Regionen
- Arbeitsmarkt in der Krise (u.a. Fach- und Arbeitskräftemangel / Resilienz in Unternehmen)
- Klimawandel und Anpassung: Handlungsbedarf bei Anbietern, Destinationen und politischen Entscheidungsträgern hinsichtlich der Zukunft des Wintersports und Umgang mit Extremwetterverhältnissen
GLF Afrika 2024
Wann: 17. September 2024
Wo: Nairobi, Kenia, und online
Weitere Informationen: Website in Kürze!
Kann Afrika eine globale grüne Renaissance einleiten? Der Kontinent verfügt über enorme natürliche Ressourcen, die seine Nahrungsmittelsysteme, seinen Lebensunterhalt und seine wachsende junge Bevölkerung unterstützen – doch die Klimakrise könnte diese Vorteile zunichte machen. Auf dieser gemischten Konferenz wird untersucht, wie Afrika diese Herausforderungen bewältigen kann, indem es das Potenzial seiner vielfältigen Landschaften und Völker nutztIUFRO-Weltkongress
Wann: 23-29 Juni 2024
Wo: Stockholm, Schweden
Weitere Informationen: Website
Der IUFRO-Weltkongress ist eine der größten globalen Forstveranstaltungen, die seit 1893 alle fünf Jahre stattfindet und führende Wissenschaftler und Spitzenkräfte zusammenbringt, um gemeinsam eine nachhaltige Zukunft für Forstwirtschaft, Klima und Gesellschaft zu gestalten. Unter dem Motto „Forests and Society Towards 2050“ wird sich die Veranstaltung 2024 mit den Herausforderungen befassen, die Bevölkerungswachstum, Klimawandel, Globalisierung und eine wachsende Weltwirtschaft für die Wälder und ihre Bewirtschaftung mit sich bringen.
Der GLF und CIFOR-ICRAF werden sich an dieser Veranstaltung beteiligen. Bleiben Sie dran für weitere Details.Internationaler Torfkongress
Wann: 4-9 August 2024
Wo: Taizhou, Zhejiang, China
Weitere Informationen: Website
Der 17. Internationale Torfkongress, der von der International Peatland Society veranstaltet wird, bietet Wissenschaftlern, Unternehmern und anderen Interessenvertretern eine Plattform für den Austausch von Wissen, bewährten Verfahren und neuen Ideen zur Erhaltung von Torfgebieten und setzt sich für eine verantwortungsvolle Nutzung von Torf und Torflandressourcen ein. Das für dieses Jahr vorgeschlagene Thema lautet „Torfgebiete in einer sich verändernden Welt“.Gipfel der Zukunft
Wann: 22-24 September 2024
Wo: UN-Hauptquartier, New York, NY, Vereinigte Staaten
Weitere Informationen: Website
Der Zukunftsgipfel ist eine hochrangige Veranstaltung, bei der führende Politiker der Welt zusammenkommen, um einen neuen internationalen Konsens darüber zu erzielen, wie wir eine bessere Gegenwart schaffen und die Zukunft sichern können.
Das Gipfeltreffen verfolgt zwei Hauptziele: die Beschleunigung der Anstrengungen zur Erfüllung unserer bestehenden internationalen Verpflichtungen und die Einleitung konkreter Schritte zur Bewältigung neuer Herausforderungen und Chancen. Erreicht werden soll dies durch ein handlungsorientiertes Ergebnisdokument, den Pakt für die Zukunft, der im Vorfeld und während des Gipfels ausgehandelt und von den Ländern gebilligt werden soll.Klimawoche NYC 2024
Wann: 22-28 September 2024
Wo: New York, NY, Vereinigte Staaten, und online
Weitere Informationen: Website
In der gleichen Woche wie der Zukunftsgipfel wird die jährliche Klimawoche NYC über 500 persönliche, hybride und Online-Veranstaltungen und Aktivitäten in der ganzen Stadt New York organisieren.2024 Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen
Wann: 21. Oktober-1. November 2024
Wo: Cali, Kolumbien
Weitere Informationen: Pressemitteilung
Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (COP16) sowie die Tagungen der Vertragsparteien des Protokolls von Cartagena über die biologische Sicherheit und des Nagoya-Protokolls.
Auf der COP16 haben die Regierungen die Aufgabe, den Stand der Umsetzung des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming und Montreal zu überprüfen, der auf der COP15 in Montreal (Kanada) im Dezember 2022 angenommen wurde.2024 Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29)
Wann: 11-22 November 2024
Wo: Baku, Aserbaidschan
Weitere Informationen: Pressemitteilung von COP28
Auf der letztjährigen COP28-Konferenz in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) einigten sich die Länder zum ersten Mal auf eine Abkehr von fossilen Brennstoffen und auf die Finanzierung des Fonds für Schäden und Verluste.
Im November treffen sich Staats- und Regierungschefs und Delegierte aus aller Welt erneut in Aserbaidschan zur größten Klimaveranstaltung des Jahres, um ein neues globales Ziel für die Klimafinanzierung festzulegen.Tagung der UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz (COP16)
Wann: 2-13 Dezember
Wo: Riyadh, Saudi-Arabien
Weitere Informationen: Website
Nicht zu verwechseln mit der UN-Biodiversitätskonferenz: Auf der COP16 werden die Staats- und Regierungschefs der Welt zusammenkommen, um im Rahmen des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) Maßnahmen für Trockengebiete zu ergreifen. Seit der letzten UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz im Mai 2022 in Abidjan (Elfenbeinküste) wird dies der weltweit größte Gipfel zum Thema Landprobleme sein.
DAS LETZTE:
Neuer Wirtschaftszweig durch Klimawandel – Olivenanbau in Deutschland:
Der Klimawandel ermöglicht nun den Anbau von Oliven nördlich der Alpen, was in Deutschland zu ersten Olivenölproduzenten geführt hat. In Regionen wie Freiburg am Kaiserstuhl und Pulheim bei Köln haben Hobby-Landwirte begonnen, Olivenhaine anzulegen und erste Ernten einzufahren. Experten betonen, dass für eine professionelle und wirtschaftlich tragfähige Produktion viele Jahre Vorlaufzeit und eine große Anzahl an Bäumen notwendig sind, doch die klimatischen Bedingungen machen den Olivenanbau in Deutschland mittlerweile realistisch. fr.de
zur englischen Ausgabe
Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com
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