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Verfehlen des 2 Grad Zieles hat irreversible Auswirkungen auf den Menschen: Im Entwurf zu einem umfassenden IPCC-Bericht gehen die Experten davon aus, dass eine Erderwärmung um zwei Grad 420 Millionen Menschen zusätzlich dem Risiko von Hitzewellen aussetzt.Verstärkte Hitzewellen, zunehmender Hunger, überschwemmte Küstenorte, Artensterben – ein Verfehlen des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens hat nach Einschätzung des Weltklimarates IPCC „irreversible Auswirkungen auf Menschen und ökologische Systeme“. So steht es im Entwurf des IPCC-Berichtes, zudem sieht der Berichtsentwurf bis zum Jahr 2050 ein Hungerrisiko für acht bis 80 Millionen Menschen zusätzlich. Das Ausmaß dieses Risikos sei abhängig von der Entwicklung bei den Treibhausgasemissionen.tagesspiegel.de

Deutschland gibt grünes Licht für Corona-Aufbauprogramm:  Nach Portugal, Spanien, Griechenland und weiteren EU-Ländern hat auch Deutschland grünes Licht für sein Corona-Aufbauprogramm erhalten. 25,6 Milliarden Euro darf die Bundesregierung in den nächsten Jahren in Brüssel abrufen, um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Dabei sollen vor allem der Klimaschutz gestärkt werden. Die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht in dem Resilienzplan eine „wichtige Antwort auf die Pandemie“. Doch dem deutschen Reformplan  bläst zumindest im Europaparlament viel Wind ins Gesicht. taz.de

Bis Ende 2021 werden 51 Prozent mobil arbeiten

Laut einer Studie werden bis Ende 2021 voraussichtlich 51  Prozent aller Wissensarbeiter weltweit aus der Ferne arbeiten, gegenüber 27 Prozent der Wissensarbeiter im Jahr 2019. Telearbeiter werden bis Ende 2021 32 Prozent aller Mitarbeiter weltweit ausmachen werden. Dies ist ein Anstieg von 17 Prozent der Mitarbeiter gegenüber  Jahr 2019. Definiert werden Wissensarbeiter als diejenigen, die in wissensintensiven Berufen tätig sind, wie z. Buchhalter oder Ingenieure. Ein Remote Worker ist  ein Mitarbeiter, der mindestens einen ganzen Tag pro Woche außerhalb seines Unternehmens, seiner Regierung oder seines Kundenstandorts arbeitet (Hybridarbeiter) oder vollständig von zu Hause aus arbeitet (vollständiger Remotearbeiter). it-daily.net

 

Römisches Statut könnte um Ökozid ergänzt werden: Bislang hat der Internationale Strafgerichtshof gegen Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen verhandelt, nun könnte es dazu kommen, dass hier auch gegen die Verursacher von Umweltkatastrophen zu Gericht gesessen wird. Die Gründungsakte des Gerichts, das auch Römisches Statut genannt wird, soll um die Verbrechen gegen die Umwelt ergänzt werden. In einem Vorschlag dazu heisst es,  dass ein „Ökozid“ vorliegt, wenn „rechtswidrige oder mutwillige Handlungen“ begangen werden, durch die eine „erhebliche Wahrscheinlichkeit“ für schwere, „weit verbreitete oder langfristige Umweltschäden“ bestehe.  spiegel.de

Bundeswirtschaftsminister will Fichten fällen: Wahlkampfgag oder ernst gemeint? Aufgrund der hohen Kosten für Bauholz schlägt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier vor mehr Fichten fällen lassen. Im Ministerium wird laut darüber nachgedacht die derzeit geltende Einschlagsbegrenzung für Fichtenholz schnellstmöglich aufheben. Das im Ministerium erstellte Papier trägt den Titel „Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung der Versorgung mit Holzprodukten und anderen Baustoffen und Vorprodukten.“ Noch in dieser Legislaturperiode will Altmaier eine Einigung mit den zuständigen Ressorts über die Umsetzung der Vorschläge anstreben. tagesschau.de

CO2 Kosten auf Mieterinnen und Mieter abgewälzt: Der Kompromiss zwischen CDU und SPD, Mieterinnen und Mieter in Deutschland zu entlasten ist geplatzt. Mieterinnen und Mieter müssen die Zusatzkosten durch den CO₂-Preis auf Öl und Gas weiter alleine tragen. Dabei hatten sich die Koalitionäre schon über eine hälftige Teilung geeinigt. Für den Kompromiss hatte die SPD monatelang gekämpft. Ursprünglich war vorgesehen, die neue Kostenaufteilung spätestens in dieser Woche gesetzlich zu verankern. Dafür sei es nun zu spät, hieß es aus der SPD-Fraktion. Der Kompromiss scheitere an der CDU, die die Vermieter nicht weiter belasten wollte. wiwo.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Treibhausgasemissionen verstehen – Der Klimawandel im Kontext von Wissenschaft und Politik

Der Bedrohung der Erderwärmung steht das immense Wissen gegenüber, welches die Menschheit darüber besitzt. Ein gutes Verständnis der Zusammenhänge sollte aber nicht nur bei den Experten in Wissenschaft und Politik vorhanden sein – sondern auch bei den einzelnen Menschen als den Verursachern. Denn diese haben einen großen Spielraum, Treibhausgasemissionen im persönlichen Handlungsbereich zu reduzieren. Voraussetzung dafür ist eine eigene Überzeugung.

Stephan Buhofer erläutert die klimawissenschaftlichen Grundlagen, analysiert den Ausstoß von Treibhausgasen und untersucht die weltweiten Anstrengungen zu deren Reduktion. Im Sinne eines Leitfadens bietet das Buch einen umfassenden Einblick in die technischen Aspekte des Themas – für alle, die sich eingehend informieren möchten. oekom.de
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Klimastiftung: Umstrittene Klimastiftung startet erstes Projekt. zeit.de
Klimaschutzgesetz: Was steht drin. deutschlandfunk.de
Meeresspiegelanstieg: Auch die deutsche Provinz ist betroffen. spiegel.de
North Stream 2: USA und Deutschland wollen Streit beilegen. dlf.de
Boni-Zahlungen: Bei VW sollen Umwelt- und Sozialziele bei Topmanagern berücksichtigt werden. bnn.de
Mehr Schutz Zum Schutz von Insekten gelten in Deutschland künftig strengere Regeln unter anderem für den Pestizid-Einsatz in der Landwirtschaft. dlf.de
Solardachpflicht: Die Bundesregierung plant einem Zeitungsbericht zufolge nun doch keine Pflicht für Solardächer bei Neubauten. handelsblatt.com
EU-Staaten und EU-Parlament: Einigkeit bei Agrarreform Umweltschützer fürchten jedoch eine Mogelpackung. rnz.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.

MOBILITÄT:

Wissenschaftler fordern Technologieoffenheit in der Mobilität: Ist Elektromobilität der oder ein Weg? Diese Fragen werfen Wissenschaftler in einem Offenen Brief an die EU-Kommission auf. Sie stellen fest, dass die realen CO2-Emissionen von Elektroautos doppelt so hoch seien als bisher dargestellt. Die Wissenschaftler argumentieren, dass durch die immer höher werdende Anzahl von E-Autos mehr konventioneller Strom nötig sei – und daraus ergebe sich zwangsläufig der höhere CO2-Ausstoß. Die Unterzeichner sprechen sich für Technologieoffenheit aus, Wasserstoff oder auch synthetischen Kraftstoffen sowie für Hybrid-Fahrzeuge können Antriebsarten sein. zdf.de

Flüge auf Kurzstrecken – sinnvoll oder Symbolpolitik: Nicht nur in Deutschland auch in Spanien wird über ein Verbot von Kurzstreckenflügen diskutiert und das Thema entwickelt sich zu einem Wahlkampfrenner. In Frankreich sind sie teilweise schon verboten. Etwa acht Prozent machen diese Kurzstreckenflüge an den Gesamtemissionen des Flugverkehrs aus. Ist diese Diskussion deshalb lediglich eine Sympolpolitische Diskussion?  tagesspiegel.de

Bahn hat Probleme mit dem Klimawandel:  Es gibt das Ziel, dass die Deutsche Bahn bis 2040 klimaneutral sein will. Doch vor allem die Fahrzeuge und die Infrastruktur werden zunehmend vor Herausforderungen gestellt. Während insbesondere der Winter als der größte Feind des Schienenunternehmens gilt, hat sie inzwischen auch in den Sommermonaten zu kämpfen. Seit letzten Donnerstag verzeichnet die Deutsche Bahn ein „erhöhtes Störungsgeschehen“ bei den Klimaanlagen ihrer Züge, so Infrastruktur-Vorstand Ronald Pofalla. Fachleute sehen schwere Zeiten auf das Verkehrsunternehmen zukommen.  Nun hat die Bahn bei Klimaforschern eine Studie in Auftrag gegeben, welche Folgen der Klimawandel für den Bahnverkehr haben wird. Das Ergebnis: Vor allem die Hitze wird der DB künftig noch deutlich häufiger zu schaffen machen. welt.de

Ohne eigenes Auto unterwegs: Wie Mitfahrbankerln auf dem Land funktionieren. Auf dem Land in Österreich werden mancherorts Bankerln aufgestellt, auf denen Platz nimmt, wer eine Mitfahrgelegenheit sucht. In der Lausitz startet in Vetschau ein ähnliches Projekt. derstandard.at lr-online.de

WASSERSTOFF:

Sachverständigenrat für Umweltfragen: Der SUR veröffentliche ein Gutachten zum Thema Wasserstoff. Nach Auffassung des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU) drohen falsche Weichenstellungen: Derzeit wird diskutiert, massiv in Wasserstoff aus fossilen Brennstoffen zu investieren. Die Herstellung verursacht jedoch signifikante Treibhausgasemissionen – auch wenn Wasserstoff aus Erdgas in Kombination mit einer CO2-Abscheidung und Speicherung (CCS) hergestellt wird. Bei der CO2-Speicherung bestehen zudem Umwelt- und Gesundheitsrisiken. „Damit würde in Technologien und Infrastrukturen investiert, die in einer treibhausgasfreien und umweltfreundlichen Wirtschaft keinen Platz mehr haben“, sagt Prof. Claudia Kemfert. „Statt teurer Brückentechnologien brauchen wir Investitionen in die Zukunft.“ umweltrat.de

Hydrogen Europe mit neuem Vorstand: Jon André Løkke wurde zum neuen Präsidenten von Hydrogen Europe gewählt und übernimmt das Amt von Valerie Bouillon-Delporte. Løkke, der seit 2016 CEO von Nel Hydrogen ist, arbeitet seit 20 Jahren in der Branche der erneuerbaren Energien. Generalsekretär ist und bleibt Jorgo Chatzimarkakis. h2-view.com

Norddeutsche Bundesländer wollen Wasserstoff ausbauen: Norddeutschland ist durch den fast permanenten Wind ein privilegierter Standort zur Erzeugung klimaneutralen Stroms. Die Erzeugung von Wasserstoff gehört dazu. heise.de

Daimler: Wasserstoff-LKWs, man könne nicht nur auf eine Technologie setzen. efahrer.chip.de

Neue Wasserstoff-Pipeline von Rotterdam nach Deutschland: Der Hafenbetrieb Rotterdam hat eine Machbarkeitsstudie für den Bau einer neuen Pipelineverbindung nach Deutschland gestartet. Die Leitung mit dem Namen „Delta Corridor“ soll vor allem Wasserstoff transportieren. Die geplante Trasse soll von Rotterdam zum Industriepark Chemelot und nach Nordrhein-Westfalen führen – auch eine Erweiterung nach Belgien ist möglich. chemietechnik.de

Gasbranche: Streitet über EU-Wasserstoffstrategie: Experten der Gas- und der Finanzwirtschaft sowie der Industrie sind sich uneinig darüber, wie die EU-Wasserstoffstrategie umgesetzt werden kann. Dies wurde auf einer Konferenz des Netzwerkes „Energy Council“ deutlich. Insbesondere das Blending, also das Beimischen von Wasserstoff ins Netz, ist umstritten. energate-messenger.de

Wasserstoffregelung im Energiewirtschaftsgesetz: Der Wirtschaftsausschuss des Bundestages hat den Weg für eine gesetzliche Regelung zu Wasserstoffnetzen im Energiewirtschaftsrecht frei gemacht. Die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung soll damit einen entscheidenden Schritt vorankommen. In einer Sitzung am Dienstag beschlossen die Abgeordneten mit den Stimmen von CDU/CSU und SPD und gegen die der Opposition, den Gesetzentwurf der Bundesregierung „zur Umsetzung unionsrechtlicher Vorgaben und zur Reglung reiner Wasserstoffnetze im Energiewirtschaftsrecht“ (19/27453, 19/28407) anzunehmen. Ein FDP-Antrag zu Wasserstoffnetzen (19/27819) fand keine Mehrheit, auch ein Gesetzentwurf der Grünen (19/29288) wurde abgelehnt, genauso wie ein Grünen-Antrag zur Gasnetzplanung (19/29753). Zusätzlich nahm der Ausschuss eine Verordnung der Bundesregierung zur Umsetzung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 2021 und zur Änderung weiterer energierechtlicher Vorschriften (19/29793) in geänderter Fassung an. Auch hier stimmten die Regierungsfraktionen dafür, die Oppositionsfraktionen votierten dagegen. In der Debatte verwiesen Vertreter der Regierungsfraktionen auf zuletzt vorgenommene Änderungen am Gesetzentwurf wie etwa Vereinfachungen bei Energiespeichern, um deren Hochlauf zu beschleunigen. Sie sahen auch wichtige Weichenstellungen, um private Investitionen beim Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern. Die Opposition kritisierte den Gesetzentwurf mit unterschiedlicher Stoßrichtung. Während ein AfD-Vertreter planwirtschaftliche Ansätze sah und Wasserstoff als dauerhaftes Zuschussgeschäft bewertete, hieß es von der FDP, die Regelungen müssten einfacher, klarer und großmaßstäblicher ausgestaltet werden. Die Linksfraktion forderte eine Neuausrichtung der gesamten Klima- und Energiepolitik – derzeit würden die erneuerbaren Energien zu zögerlich ausgebaut und gleichzeitig vorrangig Verbraucher zur Kasse gebeten. Eine Vertreterin der Grünen bemängelte ein Sammelsurium kleinteiliger Bestimmungen, ohne dass die ganz großen Fragen beantwortet würden.

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

Mehr Transparenz beim Einsatz von recycelten Kunststoffen: Im Jahr 2019 hat der Anteil von Post-Consumer-Rezyklaten an den in Deutschland verarbeiteten Kunststoffen 7,2 Prozent betragen. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung (19/30321) auf eine Kleine Anfrage (19/30038) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor. 2017 waren es erst 5,6 Prozent. Post-Consumer-Rezyklate sind Rezyklate, die aus der Wiederaufbereitung von Verbraucherabfällen entstehen. Grundsätzlich seien verbesserte Informationen über die Zusammensetzung von Produkten und Verpackungen sinnvoll, um mehr Abfälle für ein hochwertiges Recycling zu erschließen, schreibt die Bundesregierung. Sie teile die Auffassung, dass ein digitaler Produktpass ein geeignetes Instrument sein könne, um alle Produktinformationen zu speichern. In diesem Zusammenhang begrüße sie, dass die Europäische Kommission einen solchen digitalen Produktpass im Rahmen der Sustainable Product Initiative (SPI) als potenziell geeignete Maßnahme benannt habe.

Experten fordern Konkretisierung des Klimaschutzgesetzes:  Die geplante Änderung des Bundesklimaschutzgesetzes (19/30230) ist in einer öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit teilweise scharf kritisiert worden. Sachverständige bemängelten in der von der Ausschussvorsitzenden Sylvia Kotting-Uhl (Bündnis 90/Die Grünen) geleiteten Sitzung am Montag, 21. Juni 2021, insbesondere, dass der Gesetzentwurf zwar Ziele festlege, die zur Erreichung dieser Ziele erforderlichen Maßnahmen aber offen lasse. Die Novelle des Klimaschutzgesetzes geht auf einen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zurück. Dem Gesetzentwurf zufolge soll der Ausstoß an Treibhausgasen bis zum Jahr 2030 um 65 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 verringert werden; bisher betrug das Reduktionsziel 55 Prozent. Bis 2040 sollen die Emissionen um 88 Prozent verringert werden, und im Jahr 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Der Umweltausschuss gibt am Dienstag seine Beschlussempfehlung zur Novelle ab. Das Bundestagsplenum wird laut Tagesordnung am 24. Juni über die Vorlage entscheiden. Die verschärften Klimaschutzziele müssten mit konkreten Maßnahmen unterlegt werden, forderte Detlef Raphael von der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände. Damit diese Maßnahmen nicht die gleichwertige Entwicklung der Regionen gefährdeten, brauche es Ausgleichsmechanismen. Nötig seien ferner ein rascher Ausbau der erneuerbaren Energien und eine Weiterentwicklung des Gebäudeenergiegesetzes, wobei der Schwerpunkt auf Quartieren und nicht auf Einzelgebäuden liegen müsse. mehr auf bundestag.de

Umweltausschuss billigt Klimaschutzgesetz: Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit hat dem Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Bundes-Klimaschutzgesetzes (19/30230) zugestimmt. In einer Sondersitzung am Dienstag votierte der Ausschuss mit den Stimmen der Fraktionen von CDU/CSU und SPD für den Gesetzentwurf in geänderter Form. Alle Oppositionsfraktionen stimmten gegen die Vorlage, die am Donnerstag auf der Tagesordnung des Bundestagsplenums steht. Der zuvor angenommene Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen legt unter anderem fest, dass die ökonomischen und sozialen Folgen der Klimaschutzpolitik zu berücksichtigen sind. mehr auf bundestag.de

Stellungnahme zur deutschen Nachhaltigkeitsstrategie: Der Parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung begrüßt, dass die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2021 „einen weitaus größeren Fokus auf die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Handlungsbereichen legt“. Durch die Definition von Transformationsbereichen werde die Notwendigkeit von transdisziplinären Ansätzen für nachhaltigen Wandel unmissverständlich und mit Nachdruck dargestellt, heißt es in der Stellungnahme des Beirates zur Nachhaltigkeitsstrategie (19/30530). Erstmals werde damit eine zielübergreifende Darstellung und auch Zuordnung von entsprechenden Maßnahmen durch die Bundesregierung vorgenommen. Diese Handlungsbereiche müssten nun konkret in der Praxis umgesetzt werden und sollten als Grundlage zur Ausarbeitung künftiger Maßnahmenprogramme dienen, fordern die Abgeordneten.

Zuwendungen an Agora Energiewende: Zuwendungen an den Thinktank Agora Energiewende thematisiert die Bundesregierung in der Antwort (19/30811) auf eine Kleine Anfrage (19/30068) der FDP-Fraktion. Sie listet darin Förderprogramme auf, an denen die gemeinnützige GmbH beteiligt war, und äußert sich zu Projektbudgets. Beraterbeträge mit der Agora Energiewende bestehen den Angaben zufolge nicht. Sie erhalte auch keine institutionelle Förderung aus Haushaltsmitteln des Bundes.

WÖRTLICH GENOMMEN

„Die Frage ist nur in welchem Ausmaß (das Klima geschützt wird) und da ist doch dieses Gesetz weit hinter dem zurückgeblieben, was man eigentlich hätte vereinbaren müssen, um tatsächlich die 65 Prozent dann auch zu schaffen bis 2030, 65 Prozent Reduktion gegenüber 1990. Insbesondere ist man sehr vage geblieben. Wenig Konkretes ist dort zu lesen. Und das Ganze – das verwundert natürlich auch nicht – ist der Bundestagswahl geschuldet. Man möchte jetzt niemanden verschrecken und deswegen hat man so ein Larifari-Gesetz hier verabschiedet.“

Mojib Latif, deutscher Meteorologe, Klimaforscher, Hochschullehrer und Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome. Niemand wisse, wie jetzt der Weg bis 2030 und darüber hinaus aussehen soll. Man habe zwar ein neues Ziel festgelegt, die 65 Prozent, aber wie man da hinkommen soll, das sei völlig unklar. Man habe ein paar kleine Maßnahmen beschlossen wie zum Beispiel, dass es jetzt einfacher werde, Windkraftanlagen etwas zu verstärken. Das bedeute, dass man sie zum Beispiel höher bauen könne, dass sie leistungsfähiger werden können. Man habe ein bisschen beim grünen Wasserstoff gemacht, dass der nicht mehr die Erneuerbare-Energien-Umlage zahlen müsse. Aber das sei alles viel zu wenig. Wir bräuchten systemische Veränderungen und man könne nicht ein bisschen Herumdoktern an dem, was man heute habe. Wir bräuchten eine sogenannte Transformation. Wir müssten die Wirtschaft vom Kopf auf die Füße stellen. All das fehle einfach, zum Beispiel auch die Frage, wo soll eigentlich der grüne Wasserstoff herkommen. dlf.de

AFRIKA

Ägyptens «Tiktok-Girls»: Zehn Jahre Gefängnis für ein bisschen Spass. Hanin Hossam hatte ein Millionenpublikum im Internet und verdiente mit Tanzvideos gutes Geld. Bis die Justiz in ihr eine Gefahr für die öffentliche Moral erkannte. Wegen Menschenhandels erhielt die Influencerin nun eine harte Strafe. nzz.ch

Äthiopien: Der Friedensnobelpreisträger, der zum Kriegsherren wurde. Letzten Montag wurde in Äthiopien gewählt. Es ist die erste Wahl für den Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed – der als Reformer antrat und sein Land innerhalb kürzester Zeit in ein brutales Chaos gestürzt hat. spiegel.de , dw.com

Burkina Faso: Rund zehn Polizisten bei Jihadisten-Angriff in Burkina Faso getötet. Armee hilft bei der Suche nach den Tätern. derstandard.at

Kongo: Der australische Milliardär Andrew Forrest will für 80 Milliarden Dollar Staudämme im Kongo bauen. Auch Europa soll von der Energie profitieren. Doch das Projekt ist umstritten. faz.net

Libyen-Konferenz in Berlin: Tausende ausländische Kämpfer, Streit über die rechtliche Grundlage für Wahlen, Misstrauen unter Politikern und Milizen: In Reichweite ist ein dauerhafter Frieden in Libyen noch lange nicht. sueddeutsche.detaz.de

Enda Iten Schuhpoduktion in Kenia. (Foto: Enda Iten)

Gemeinwohlunternehmen für Afrika: In Berlin hit es ein Startup namens Manuyoo. Es hat sich zum Ziel gesetzt, mangelnde Wertschöpfung, die zu Abhängigkeiten im Rohstoffhandel führt, in Afrika zu verbessern. Dazu wurde eine Plattform entwickelt, dass es Unternehmen vom afrikanischen Kontinent ermöglicht, ihre Waren in Deutschland anzubieten. fair-economics. de 

Schmetterlinge können Sahara durchqueren: Schmetterlinge können bis 14.000 Kilometer im Jahr zurücklegen. Schmetterlingen, die aus ihrem afrikanischen Winterquartier gen Europa fliegen, gelingt es sogar, die Sahara zu durchqueren. Das ist der längste bekannte Migrationszyklus bei einem Insekt. Forscherinnen und Forscher aus China haben ermittelt, dass wennDdie Raupen des Distelfalters ausreichend Blätter von Pflanzen fressen können, die in feuchten Wintern in der Subsahara gedeihen, dann entwickeln sich im Frühling genügend Schmetterlinge, die durch die Sahara gen Norden strömen. Dabei benötigen die Tiere günstigen Rückenwind, der in einer Höhe von etwa drei Kilometer über dem Meeresspiegel herrscht. spektrum.de

Nachhaltige Stadtentwicklung in Afrika: Für die Begleitung und Unterstützung von Urbanisierungsprozessen in Afrika im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung treten die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD in einem Antrag (19/30985) ein. Die Abgeordneten fordern die Bundesregierung unter anderem auf, das Thema Stadtentwicklung im Anschluss an die 2030-Reform des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung als wichtiges Aktionsfeld der deutschen Entwicklungszusammenarbeit insbesondere in Afrika weiter auszubauen. Besonders in der Kooperation mit afrikanischen Staaten müsse die nachhaltige Stadtentwicklung eine deutlich größere Rolle spielen. Dabei sollten die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, das Pariser Klimaabkommen und die New Urban Agenda sowie die Prinzipien guter Stadtentwicklungspolitik gemäß der Neuen Leipzig-Charta den inhaltlichen Rahmen für die Zusammenarbeit bilden.

Grüne fordern Umdenken bei Migrationspolitik in Afrika: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert einen Paradigmenwechsel in der europäischen Migrationspolitik mit afrikanischen Staaten. So sollen die Interessen von Herkunftsländern, Zielländern und Migranten und Migrantinnen gleichberechtigt berücksichtigt und einbezogen werden, heißt es in einem Antrag (19/30953). Vor dem Abschluss von völkerrechtlichen Verträgen und Vereinbarungen, aber auch im Zuge der Erarbeitung und Ausrichtung migrationspolitischer und entwicklungspolitischer Instrumente mit Auswirkungen auf den afrikanischen Kontinent, sollen außerdem auf nationaler und EU-Ebene Stellungnahmen und Expertisen afrikanischer Akteure aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und regionalen Organisationen gehört und einbezogen werden. Deutschland solle darüber hinaus ein modernes Einwanderungsgesetz einführen, das den Zugang zur Bildungs- und Arbeitsmigration vereinfacht, globale und regionale Bedürfnisse berücksichtigt und langfristige Aufenthaltsperspektiven schafft.


PODCAST EMPFEHLUNG:

Die Urlaubszeit steht vor der Tür und Wandern ist gerade auch in Pandemiezeiten wieder en vogue. Nachhaltig wandern – mit diesen Tipps schonst du die Umwelt – Was brauche ich wirklich zum Wandern? Welche Alternativen gibt es zu chemiebelasteten Funktionsjacken? Darf man in Deutschland eigentlich wildcampen? Und wie schone ich auf Wanderungen die Natur? In den letzten Monaten sind viele von uns sämtliche Parks und Straßen vor der Haustür abgelaufen. Wer mal was neues sehen will, nämlich richtig schöne Natur, für den ist Wandern genau das richtige. Lena und Kathi liefern Tipps für Wander-Anfänger:innen und Profis, zu Ausrüstung, Routen und mehr – natürlich alles mit Blick auf die Umwelt. utopia.de


MEHR WISSEN

Ozonschicht über der Arktis: Der Klimawandel sorgt über der Arktis durch einen komplizierten und sehr komplexen Mechanismus für einen verstärkten Abbau von Ozon über der Arktis, das sind die Ergebnisse einer Expedition aus dem vergangenen Jahr. Besorgnis erregend ist, so fast jetzt eine Studie zusammen , dass trotz des weltweiten Verbots Ozon zerstörender Substanzen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts mit weiter zunehmenden Ozonverlusten im Bereich des arktischen Polarwirbels zu rechnen ist, wenn der Klimawandel ungebremst voranschreitet. Das kann Folgen für die Menschen in Europa, Nordamerika und Asien haben.  spektrum.de

EU-Gerichtshof rettet Naturpark Doñana: Die EU-Kommission hat Spanien verklagt und gewonnen. Das Land auf der Iberischen Halbinsel tut zu wenig, um den Nationalpark Coto de Doñana zu schützen. Zu diesem Urteil kam der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) in Luxemburg am vergangenen Donnerstag. Die EU-Kommission bemängelte, dass die Madrider Regierung, die europäischen Wasserrichtlinien nicht einhalte. Der EuGH spricht von „übermäßiger Entnahme von Grundwasser“ in und um den Coto de Doñana. Der Nationalpark liegt am Unterlauf des Guadalquivir und ist eines der größten Feuchtgebiete Europas. Auf ihrem weg nach Afrika und zurück ist der Nationalpark ein sehr wichtiger Rastplatz für die Zugvögel. Der Guadalquivir mündet in der Nähe von Sevilla in den Atlantik.  taz.de

Containerschifffahrt: Größenwahn mit Folgen, Containerschiffe von über 400 Meter Länge sind möglich – doch mit mehr Effizienz wachsen auch die Risiken für Mensch und Umwelt. Internationale Sicherheitsstandards haben mit der Entwicklung der Mega-Frachter nicht Schritt gehalten. Mögliche Havarien könnten technisch verhindert werden, doch das kostet viel Geld. deutschlandfunk.de

Eckart von Hirschhausen: Nur einmal die Woche Fleisch. fair-economics.de 
New Work:  Neue Arbeitsmodelle nach der Pandemie. totalrewards.de
Green Banking: Wie nachhaltig ist unser Geld?  fink.hamburg

DAS LETZTE:

UFOS oder nicht? Rund 140 unerklärliche Himmelserscheinungen haben NASA und andere US-Behörden in den letzten zwei Jahrzehnten dokumentiert. Das geht aus dem öffentlichen Ufo-Bericht des amerikanischen Verteidigungsministeriums in Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten hervor, der am letzten Freitag veröffentlicht wurde. Lediglich eines der 144 untersuchten Phänomene konnte identifiziert werden. Das war ein Ballon, aus dem die Luft entwich. Die übrigen Beobachtungen wurden bislang nicht geklärt.  heise.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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