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UN-Ozeankonferenz; Fortschritte beim Meeresschutz – viele Baustellen bleiben: Auf der UN-Ozeankonferenz in Nizza kamen 170 Staaten dem Ziel näher, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Weltmeere unter Schutz zu stellen. Mehrere Länder ratifizierten das Hochseeschutzabkommen – nur wenige fehlen nun für das Inkrafttreten. NGOs wie Ocean Care sprechen von einem „ermutigenden Fortschritt“. Auch beim Kampf gegen Plastikmüll gab es Bewegung: 95 Staaten fordern künftig strengere Berichtspflichten und Beschränkungen für Primärkunststoffe. Beim Tiefseebergbau setzen sich Deutschland und 36 weitere Länder für ein Moratorium ein – auch als Reaktion auf US-Pläne unter Präsident Trump. Trotz positiver Signale mahnt Ocean Care: Von den 2030-Zielen beim Meeresschutz ist die Staatengemeinschaft noch weit entfernt. Die nächste UN-Ozeankonferenz findet 2028 in Südkorea und Chile statt. sueddeutsche.de, fr.de , fair-economics.de , derstandard.at

Flasbarth warnt vor Blockaden – BUND stellt sich auf Widerstand ein: Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth zeigt sich zum Start der schwarz-roten Bundesregierung kompromissbereit – und zugleich ernüchtert. „Wir werden uns nicht immer durchsetzen können“, sagte er beim BUND und forderte ein Ende der politischen Blockaden wie in früheren Koalitionen. Statt Konfrontation will Flasbarth auf pragmatische Verständigung zwischen den Ressorts setzen. Der BUND kontert mit klarer Kante: Vorsitzender Olaf Bandt kündigte Widerstand gegen jeden Rückschritt in der Umweltpolitik an. Man stehe zu den Ergebnissen von Zukunfts- und Borchert-Kommission, sei aber bereit zu klagen und Volksbegehren zu starten, sollte die neue Regierung versuchen, auf Kosten von Klima und Natur zurückzurudern.  flasbarth   topagrar.com

15,79 °C – Zweitwärmster Mai weltweit gemessen

Die globale Durchschnittstemperatur im Mai 2025 lag bei 15,79 °C – das ist +0,53 °C über dem Mittelwert von 1991–2020 und +1,4 °C über dem vorindustriellen Niveau. Damit war es der zweitwärmste Mai seit Beginn der Aufzeichnungen, wie der Copernicus Climate Change Service berichtet. Besorgniserregend: 21 der letzten 22 Monate überschritten die 1,5 °C-Marke, die laut Pariser Klimaabkommen möglichst nicht dauerhaft überschritten werden darf. Auch wenn Monatswerte allein noch keine dauerhafte Zielverfehlung bedeuten, zeigt sich ein klarer Trend: Das Weltklima gerät zunehmend aus dem Gleichgewicht. deutschlandfunk.de

 

OECD-Studie – Klimaschutz stärkt Wirtschaftswachstum: Investitionen in den Klimaschutz zahlen sich nicht nur für das Klima, sondern auch für die Wirtschaft aus. Das zeigt eine neue Studie der OECD und des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP). Zwei Szenarien wurden untersucht: Während beim aktuellen Klimaschutztempo die Risiken für Wohlstand und Stabilität wachsen, verspricht ambitionierter Klimaschutz – mit 34  Prozent weniger Emissionen bis 2040 – stabile wirtschaftliche Entwicklung, vor allem in einkommensschwachen Ländern. Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, betonte: Nicht der Klimaschutz gefährdet den Wohlstand, sondern zu wenig Klimaschutz.“ Parallel dazu beginnt in Berlin eine internationale Konferenz mit Vertretern aus 40 Staaten. Ziel ist es, die nationalen Klimabeiträge bis 2035 möglichst ehrgeizig auszugestalten. Klar ist: Nur mit ambitionierten Plänen lässt sich das Pariser Abkommen noch erreichen. deutschlandfunk.de

„Geheimverträge“ in Brüssel? Kritik an EU-Förderpraxis für Klima-NGOs: Ein Bericht der Welt am Sonntag wirft der EU-Kommission vor, über vermeintliche „Geheimverträge“ mit Klima-NGOs gezielt Einfluss auf deutsche Unternehmen und politische Prozesse genommen zu haben. Doch bei genauerer Betrachtung relativiert sich der Vorwurf: Die Fördermittel stammen aus dem offiziellen EU-Programm „Life“, das vom Parlament 2020 beschlossen wurde. Es dient dazu, zivilgesellschaftliche Organisationen im Umweltbereich zu stärken – als Gegengewicht zur übermächtigen Wirtschafts­lobby in Brüssel. Zwar enthalten die Fördervereinbarungen detaillierte Arbeitspläne, diese stammen laut EU-Kommission jedoch von den NGOs selbst. Auch Recherchen von Politico konnten keine Hinweise auf konkrete politische Weisungen aus Brüssel finden. Vielmehr soll mehr Transparenz in der politischen Debatte geschaffen werden – auch wenn Kritiker den Einfluss von Aktivisten zunehmend problematisieren. Inzwischen hat die EU-Kommission ihre Regeln verschärft: Treffen mit EU-Institutionen dürfen nicht mehr über Fördermittel finanziert werden. Der Vorwurf eines „grünen Deep State“ in Brüssel ist kaum haltbar – wohl aber Ausdruck eines intensiver werdenden Machtkampfs zwischen Klimapolitik, Industrieinteressen und demokratischer Teilhabe. zeit.de , fair-economics.de

Hitze-Ranking 2025 –  Diese Städte sind besonders betroffen: Ein neuer „Hitze-Check“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt, welche Städte in Deutschland besonders unter extremer Sommerhitze leiden. Auf Basis von Satellitendaten und Bevölkerungszahlen wurden 190 Städte analysiert – 31 davon erhielten eine „rote Karte“ für hohe Hitzebelastung, darunter Mannheim, Ludwigshafen, Worms und Frankfurt. Über zwölf Millionen Menschen leben in besonders betroffenen Gebieten. Der sogenannte Hitzebetroffenheitsindex bewertet Oberflächentemperaturen, Versiegelungsgrad, Grünanteil und Bevölkerungsdichte. Besonders gefährdet sind dicht bebaute Städte mit wenig Grün. Die DUH fordert gezielte Maßnahmen wie Entsiegelung, mehr Bäume und Wasserflächen – denn bereits heute sterben jährlich Tausende in Folge extremer Hitze. spektrum.de

Munich Re zieht sich aus Klimainitiativen zurück – Klimaziele bleiben: Der Rückversicherer Munich Re verlässt vier internationale Klimabündnisse, darunter die Net Zero Asset Owner Alliance. Grund seien wachsende regulatorische Unsicherheiten und hoher bürokratischer Aufwand. Klimaschutz bleibe dennoch „zentrales Anliegen“, so das Unternehmen – die eigenen Ziele bis 2025 seien erreicht oder übertroffen worden. Andere deutsche Versicherer wie Allianz, R+V oder SV Sparkassenversicherung halten an der Zusammenarbeit fest. Der Schritt zeigt: Klimainitiativen stehen zunehmend unter Druck – zwischen politischen Spannungen, Bürokratie und Eigenverantwortung. handelsblatt.com , ecoreporter.de , dasinvestment.com

BUCHTIPP DER WOCHE:

Grundrisse einer Marktwirtschaft ohne Kapitalismus

50 Fragen und Antworten

Werner Onken legt mit Grundrisse einer Marktwirtschaft ohne Kapitalismus“ einen pointierten und zugleich tiefgründigen Beitrag zur aktuellen Wirtschaftsdebatte vor. In 50 präzise formulierten Fragen und Antworten entwickelt er eine Vision jenseits von Wachstumszwang, Kapitalakkumulation und ungleicher Machtverteilung – und zeigt, dass eine Marktwirtschaft auch ohne Kapitalismus denkbar ist.

Sein Modell basiert auf Dezentralität, Gemeinwohlorientierung und ökologischer Verantwortung. Dabei bleibt Onken nicht bei abstrakter Kritik stehen, sondern liefert konkrete und konstruktive Denkanstöße: Er plädiert für die Vergesellschaftung von Boden und natürlichen Ressourcen, für eine gerechtere Unternehmensorganisation und für eine Entmachtung des Geldes als strukturelles Herrschaftsinstrument.

Besonders überzeugend ist Onkens ideengeschichtliche Verankerung: Er kritisiert klassische, neoklassische und marxistische Wirtschaftstheorien gleichermaßen und beleuchtet die Lücken, die sie im Umgang mit Eigentum, Natur und Demokratie offenlassen. Seine „Realutopie“ ist kein revolutionäres Gegenmodell, sondern ein evolutionärer Vorschlag für eine Wirtschaftsordnung, die mit dem Klima, der Gesellschaft und sich selbst in Einklang steht. Dieses Buch ist kompakt, aber voller gedanklicher Tiefe. Es richtet sich an alle, die jenseits von Marktgläubigkeit und Staatszentralismus nach neuen Wegen suchen – ein kluges, realistisches und inspirierendes Plädoyer für eine gerechtere Zukunft der Wirtschaft. oekom.de

 


Kurz und Knapp:

Regen nach Dürre: Nur Tropfen auf das heiße Feld? mdr.de
Grüne Geldanlagen nicht nachhaltig: Warum Hunderte Fonds betroffen sind. focus.de
Baden-Württemberg: Umwelthilfe verklagt Land wegen verfehlten Klimazielen. sueddeutsche.de
Minister warnt: Ohne CO2 Speicherung wird die Industrie abwandern. tagesspiegel.de
Umweltpolitik: Trump unterzeichnet Resolutionen gegen Kaliforniens Politik zugunsten von E-Autos. fair-economics.de
Kernenergie als Zukunftsstrategie: Großbritannien investiert Milliarden in neues Atomkraftwerk. rnd.de
Atomenergie: Weltbank steigt wieder in Atomkraft-Finanzierung ein. zeit.de
Landwirte (fast) machtlos: In diesen Lebensmitteln lauert Mikroplastik. agrarheute.com
Der Wachstums-Klimaminister: Einen Monat nach Amtsübernahme fremdelt der neue Umwelt- und Klimaminister Carsten Schneider (SPD) noch mit der neuen Verantwortung. klimareporter.de
Solaranlage im Check: Kleines Kraftwerk im Test: Lohnt sich das Balkonkraftwerk? morgenpost.de
DWS: Bußgeld wegen Greenwashings. tagesschau.de , fair-economics.de
Krise bei Erneuerbaren: Warum Solardächer nicht mehr gefragt sind – und es für Installateure eng wird. rnd.de
Klimawandel und Gesundheit: Neues WHO-Gremium zur Vorbeugung von Gesundheitsrisiken durch Klimawandel gegründet. ksta.de

Energiemonitor: Die wichtigsten Daten zur Energieversorgung – täglich aktualisiert

Eingeschränkter Bewegungsradius: Ob zu Fuß, mit dem Auto oder der Bahn: Wie sich Mobilitäts-Hürden im Alter am besten überwinden lassen. rnd.de
VDA: Zehn Punkte Plan zur Mobilität der Zukunft. verkehrsrundschau.de
Urbane Mobilität: Was Leute mehr radeln und laufen lässt.deutschlandfunknova.de
Verkehrspolitik: Wegner will mehr Geld vom Bund fürs Deutschlandticket. sz.de
E-Autos für unter 25.000 Euro: Diese 10 Modelle machen Elektromobilität endlich bezahlbar. t3n.de

Amsterdam: Wasserstoff-Korridor von Oman nach Europa. marineforum.online
H2 Flugzeug: Neues Design macht das Fliegen mit Wasserstoff realistischer. golem.de
Wasserstoff direkt aus Sonnenlicht: Ein neues Verfahren soll teure Katalysatoren überflüssig machen. t3n.de
Grüner Wasserstoff aus Afrika: Mehr Problem als Lösung? Eine Studie warnt: Das könnte teurer und risikoreicher sein als bisher angenommen. nature.com
„Green Bridge“: EnviaM steigt aus Wasserstoff-Projekt aus. mdr.de


PODCAST DER WOCHE:

Overtourism: Wenn Reisen die Welt belastet

Massentourismus hinterlässt Spuren – auf Umwelt, Städte und Menschen. Reiseziele wie Barcelona, Dubrovnik oder selbst der Mount Everest kämpfen längst mit „Overtourism“. Folge: Vermüllte Natur, steigende Mieten, kultureller Verlust. Besonders Kreuzfahrten gelten laut NABU als extreme Umweltsünder – pro Passagier und Tag fallen bis zu 450 kg CO₂ an.

WWF-Tourismusexpertin Martina von Münchhausen warnt: Wenn Städte sich zu stark an Tourist*innen anpassen, verlieren sie ihre Identität. Ihre Empfehlung: nachhaltiger reisen – durch lokale Unterkünfte, bewusste Zielwahl und umweltfreundliche Mobilität. Denn Reisen kann verbinden – oder zerstören.  Den ganzen Podcast gibt es bei detektor.fm


VIDEO DER WOCHE:

CO₂-Speicherung: Klimaretter oder Feigenblatt?

Europäische Regierungen planen Milliardeninvestitionen in CCS – die Speicherung von CO₂ im Erdreich. Ingenieur Thomas Le Guenan sieht darin eine unverzichtbare Brückentechnologie für den Klimaschutz: sicher, effektiv und notwendig zur Erreichung der Pariser Klimaziele.

Ganz anders Umweltökonomin Kerstin Meyer: Sie hält CCS für eine riskante und unausgereifte Scheinlösung – vor allem ein Instrument der fossilen Industrie, um weiter Öl und Gas zu verkaufen. Das Geld, so ihre Forderung, solle lieber in natürliche CO₂-Senken fließen.

Wie effektiv diese sein können, zeigt Moorforscher Prof. Gerald Jurasinski: Allein trockengelegte Moore verursachen rund 7 Prozent der deutschen CO₂-Emissionen. Durch Wiedervernässung könnten sie wieder zu wertvollen Kohlenstoffspeichern werden – ganz ohne technische Risiken. arte.tv


KOMMENTAR DER WOCHE:

Das ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Klimapolitik

von  Philipp Krohn

Die Klimapolitik droht sich in Nebenfragen zu verlieren. Während in den USA die ESG-Debatte zwischen extremer linker Kapitalismuskritik und rechter Klimawandelleugnung zerrieben wird, zeigen sich auch in Europa ähnliche Übertreibungen – etwa die Illusion, Nachhaltigkeitsberichte allein könnten Unternehmen klimafreundlicher machen. Dabei gerät aus dem Blick, was wirklich zählt: die konsequente Bepreisung von Treibhausgasemissionen. Nur so können Märkte und Unternehmen wirksam zu klimafreundlichem Handeln gelenkt werden. Reporting und ESG-Richtlinien sind unterstützend, aber nicht der Hebel der Klimapolitik. Auch die politische Mitte verliert diese Priorität zu oft aus den Augen.  Den ganzen Kommentar gibt es bei faz.net


LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Grüne fragen nach Industriestrompreis: Über hohe Energiepreise klagen die Vertreter der energieintensiven Industrie in Deutschland. Die schwarz-rote Regierung plant mit der Einführung eines vergünstigten Industriestrompreises Entlastungen und verankerte das Vorhaben im Koalitionsvertrag. In einer Kleinen Anfrage (21/420) wollen die Abgeordneten der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen von der Bundesregierung nun unter anderem wissen, wie hoch ein möglicher staatlich gestützter Industriestrompreis ausfallen soll und wie viele Unternehmen in Deutschland anspruchsberechtigt sein werden.

Externe Mitarbeiter im BMZ: Die Bundesregierung macht keine konkreten Angaben zur Anzahl externer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). In ihrer Antwort (21/375) auf eine Kleine Anfrage (21/162) verweist sie auf die bestehende Berichtspflicht im Rahmen des jährlichen „Integritätsberichts der Bundesverwaltung“, der vom Bundesministerium des Innern (BMI) veröffentlicht wird. Danach waren im Jahr 2023 16 externe Personen in der Bundesverwaltung eingesetzt. In dem Integritätsbericht werden laut Antwort seit dem Jahr 2020 die erfragten Daten veröffentlicht, soweit sie datenschutzrechtlich zulässig seien. Davor seien entsprechende Berichte an den Haushalts- und Innenausschuss des Bundestages gegangen. Auch diese seien vom BMI online veröffentlicht worden. Für die Jahre 2006 und 2007 liegen die entsprechenden Daten laut Antwort nicht vor. Den Angaben der Bundesregierung zufolge erhalten externe Mitarbeiter regelmäßig begrenzt für die Zeit ihrer Tätigkeit im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung einen Hausausweis.

 

WÖRTLICH GENOMMEN:

„Ich möchte verlorenes Vertrauen zurückgewinnen. Mein Ziel ist, dass wir innerhalb der Koalition geräuschlos verhandeln und dann geeint im Sinne der Landwirte und der Umwelt nach außen treten. Mein Eindruck ist, dass der neue Bundesumweltminister das auch so sieht. Wir haben uns im Koalitionsvertrag darauf verständigt, Umwelt- und Klimaschutzstandards umzusetzen und dabei auf Freiwilligkeit und Eigenverantwortung zu setzen. Wir brauchen hier eine gesunde Balance.“

Alois Rainer, Bundeslandwirtschaftsminister,  will einen „echten Kurswechsel“ in der Agrarpolitik einleiten – mit weniger Bürokratie, mehr Planungssicherheit und einem neuen Miteinander. In den ersten 100 Tagen plant er u. a. die Abschaffung der Stoffstrombilanz, die Rücknahme des Agrardiesel-Stopps und die Aufnahme des Wolfs ins Bundesjagdgesetz.

Rainer betonte seine persönliche Nähe zur Landwirtschaft als Metzgermeister, Forstbesitzer und Ex-Bürgermeister. Beim Umbau der Tierhaltung setzt er auf ein langfristig finanziertes Tierwohl-Förderprogramm. In der EU-Politik fordert er mehr Klarheit und Einfluss für Deutschland, etwa bei der entwaldungsfreien Lieferkettenverordnung. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) müsse aus seiner Sicht praxistauglich, wettbewerbsfähig und zweisäulig bleiben – trotz angespannter Haushaltslage. Junge Landwirte sollen gezielt gefördert werden, auch durch bessere Kombination bestehender GAP-Instrumente. Besonders Frauen will er dabei stärker ansprechen. Als „Heimatminister“ möchte Rainer regionale Vielfalt stärken – mit besserer Infrastruktur, Förderung regionaler Wertschöpfung und stärkerer ressortübergreifender Zusammenarbeit für gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land. dbk.de

 

AFRIKA:

Kinderarbeit nimmt ab – doch nicht in Afrika: Trotz der weltweiten Erfolge bei der Bekämpfung der Kinderarbeit ist die Zahl der minderjährigen Arbeitnehmer in Subsahara-Afrika am höchsten. dw.com
Nigeria: Mindestens 100 Tote bei Angriff im Bundesstaat Benue.In der Region kommt es immer wieder zu Konflikten rund um Landnutzung, Religion und Ethnie. derstandard.at
Afrika empört über den US-Präsidenten: Trumps „Travel Ban“ tritt trotz Kritik in Kraft. taz.de
Kreml will Präsenz in Afrika erhöhen: Die russische Söldnergruppe Wagner zieht aus Mali ab. Doch das hat nichts mit Moskaus Engagement in Afrika zu tun, betont der Kreml. Im Gegenteil. wiwo.de
„Moses-Brücke“:  Milliarden-Projekt verbindet Afrika und Asien. auto-motor-sport.de
Handelspolitik: China und Afrika fordern die USA auf, in Handelsstreitigkeiten auf den richtigen Weg zurückzukehren. marketscreener.de
Kenia: Die Regierung online kritisieren ist lebensgefährlich. Wieder ist in Kenia ein Online-Aktivist in Polizeigewahrsam ums Leben gekommen. taz.de

MEHR WISSEN:

Waldzustand 2024: Erholung bleibt aus – Kronenschäden auf hohem Niveau: Die aktuelle Waldzustandserhebung zeigt: Deutschlands Wälder haben sich auch 2024 kaum von den Dürrejahren 2018–2020 erholt. Nur 21 Prozent der untersuchten Bäume weisen eine intakte Krone auf – bei 79 Prozemnt sind deutliche Verlichtungen oder Schäden sichtbar. Besonders betroffen sind ältere Bäume über 60 Jahre. Auffällig: Die Eiche weist mit 29,3 Prozent die höchste mittlere Kronenverlichtung auf, oft verursacht durch Insekten- und Pilzbefall. Auch Buche und Fichte zeigen weiterhin starke Schwächen. Nur die Kiefer bleibt relativ stabil. Insgesamt zeigt sich, dass Hitze, Trockenheit und Schädlinge den Wäldern langfristig zusetzen. Trotz der hohen Schädigungsraten bleibt der Wald ein zentraler Klimaschützer: Er speichert große Mengen Kohlenstoff – in Bäumen, Totholz und Böden. Doch die Klimakrise macht den Wald zunehmend zur CO₂-Quelle. Ziel muss es daher sein, Wälder resilienter zu machen und ihre Funktion als Kohlenstoffspeicher dauerhaft zu sichern. thuenen.de

Waldbrände werden zur neuen Normalität – EU-Experten fordern Kurswechsel: Laut einem alarmierenden Bericht des European Academies Science Advisory Council (EASAC) drohen vermehrt extreme Waldbrände in Europa – nicht nur in Wäldern, sondern zunehmend auch in Städten. Ursachen seien Klimawandel, Landflucht und veränderte Landnutzung. Bereits heute brennen jährlich rund 500.000 Hektar Wald in der EU – Tendenz steigend. EASAC fordert einen radikalen Wandel: Statt reaktiver Brandbekämpfung brauche es präventive Strategien, etwa durch gezielte Landbewirtschaftung, resilientere Landschaften und klimagerechte Raumplanung. Ohne diese Wende könnten schwere Brände in einigen Regionen bald alle zwei Jahre auftreten. Europa, so die Botschaft, müsse lernen, mit Feuer zu leben – und handeln, bevor es zu spät ist. fr.de

Die Luft da unten – Wie neue Abgasnormen Millionen retten könnten, wenn die Welt sich traut: Eine neue Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) warnt: Ohne strengere Abgasnormen drohen bis 2040 rund 1,9 Mio. vorzeitige Todesfälle – vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern. Besonders betroffen sind Kinder und ältere Menschen, wie die Beispiele Lagos und Addis Abeba zeigen, wo alte Dieselbusse, ruinöse Luftqualität und fehlende Regulierung Alltag sind. Der Export alter, schmutziger Fahrzeuge aus Europa, Japan und den USA verschärft die Situation. Laut UNEP waren 80 % der exportierten Gebrauchtwagen 2020 veraltet und umweltschädlich. Länder wie Marokko und Kenia reagieren bereits mit strengeren Regeln – doch globale Abgasstandards wie Euro 6 und ein Ende des Exports von Alt-Dieseln wären laut ICCT entscheidend, um Millionen Leben zu retten. Die technische Lösung ist da – was fehlt, ist der politische Wille. Europa steht in der Verantwortung: für mehr Kohärenz zwischen Umweltpolitik und Exportpraxis – und für saubere Luft, weltweit. fair-economics.de

KALENDER:

16. – 26. Juni, EU & UN-Zwischenkonferenz zum Klimaschutz 

Vom 16. bis 26. Juni 2025 findet im World Conference Center in Bonn die 62. Sitzung der Nebenorgane der UN-Klimarahmenkonvention (SB 62) statt – eine zentrale Zwischenkonferenz auf dem Weg zur nächsten Weltklimakonferenz COP 30 in Belém, Brasilien. Die sogenannte June Climate Session bringt über 5.000 Delegierte aus Regierungen, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen zusammen. Im Fokus stehen die weiteren Verhandlungen zur Umsetzung des Pariser Abkommens: Es geht um Fortschritte bei Klimaanpassung, Emissionsminderung, Klimafinanzierung, technologische Zusammenarbeit, transparente Berichterstattung und die Rolle nichtstaatlicher Akteure. Auch Themen wie Wälder, Ozeane, Städte und Gendergerechtigkeit stehen auf der Agenda. Parallel zur SB 62 finden begleitende Veranstaltungen wie die „Bonn Dialogues“ und „Daring Cities“ statt, die lokale und regionale Perspektiven in den globalen Klimadialog einbringen. Die Konferenz dient als inhaltlicher und diplomatischer Taktgeber für die COP 30 im November 2025 – und als Gradmesser für die Ambitionen der internationalen Gemeinschaft im Klimaschutz. . UNFCCC-Konferenzseite SB62 ,CINEA & Nebenveranstaltungen

17. Juni 2025, Welttag für die Bekämpfung der Wüstenbildung und der Dürre

Der Welttag für die Bekämpfung der Wüstenbildung und der Dürre wurde 1994 in Ergänzung zu einem von 179 Staaten unterzeichneten Abkommen gegen das weitere Ausbreiten von Wüsten beschlossen. Er macht auf die Probleme der zunehmenden Wüstenbildung, wie Armut, Hunger und Massenwanderungen, aufmerksam und gemahnt daran, die damit verbundenen Anstrengungen weiterhin mit Intensität zu unternehmen. Jedes Jahr existiert ein anderes Thema zu diesem Aktionstag.

17. Juni 2025,  EU Umweltrat, Luxemburg

Diskussion über die Verordnung zu Altfahrzeugen (End-of-life vehicles) und Vorbereitungen für die COP 30 in Belém.
Mehr Infos: Agenda des EU-Umweltrats (17. Juni)

16.–18. Juni 2025,

7. European Climate Change Adaptation Conference (ECCA 2025), Rimini (Italien)
Fokus auf Anpassungsstrategien: „Smarter, faster and more systemic adaptation“. Zahlreiche Plenar- und Workshop-Sessions.
ECCA 2025 Conference

16. – 18. Juni: European Climate Change Adaptation Conference 2025 in Rimini

Die ECCAC dreht sich um das Thema Klimaanpassung. Im italienischen Rimini kommen Experten zusammen, um über eine intelligentere, schnellere und systematischere Klimaanpassung in Europa zu diskutieren.
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26. Juni 2025 – Buchvorstellung & Business Lunch: „Deutschland und Polen“

Der Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA) lädt am Donnerstag, 26. Juni 2025 um 12:00 Uhr in den Berlin Capital Club ein zur Vorstellung des Buches: Deutschland und Polen. Die Geschichte der amtlichen Beziehungen“

Die Autoren Enrico Seewald und Urs Unkauf präsentieren die erste quellengestützte Gesamtdarstellung zu den deutsch-polnischen Amtsbeziehungen – von der Diplomatie über Wirtschaft bis zur Kultur. Das Werk gewährt tiefe Einblicke in mehr als tausend Jahre Nachbarschaft aus diplomatischer Sicht und wurde im Auftrag der Deutschen Botschaft Warschau erstellt.Ort: Berlin Capital Club, Mohrenstraße 30, 10117 Berlin, Teilnehmerbeitrag: 39 Euro (inkl. Lunch & Getränke)
Anmeldung: events@berlincapitalclub.de Ein Termin für alle, die Außenpolitik, europäische Nachbarschaft und internationale Wirtschaftsbeziehungen aus erster Hand reflektieren möchten.

25. – 26. Juni: Sustainability Summit in Hamburg

Der Sustainability Summit in Hamburg ist eine Fachmesse und Konferenz für Nachhaltigkeit in der Wirtschaft, die 2025 zum zweiten Mal stattfindet. Der Summit richtet sich an Unternehmen und Start-ups. Im Ausstellungsbereich präsentieren Teilnehmer ihre IT-Lösungen für Nachhaltigkeit und ESG.
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1. – 2. Juli: LZ Summit Verpackung & Nachhaltigkeit in Frankfurt

Die Konferenz richtet sich an Führungskräfte und Verantwortliche im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement und -Strategie und fokussiert sich auf die Optimierung der nachhaltigen Unternehmensführung in der Konsumgüter-Branche.
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21. – 22. Juli: Sustainability Standards Conference 2025 in Frankfurt

Das Deutsche Rechnungslegungs Standards Commitee (DRSC), das IFRS Stiftung, die Goethe-Universität Frankfurt am Main und das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE veranstalten gemeinsam die Sustainability Standards Conference. Der Schwerpunkt der Konferenz liegt auf der Umsetzung und Weiterentwicklung der IFRS-Nachhaltigkeitsstandards
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2. – 3. September: Carbon Capture Global Summit in London

Der Carbon Capture Global Summit 2025 will das Einfangen und Einspeichern von CO2 voranbringen. Die Konferenz in London bringt Branchenvertreter, politische Entscheidungsträger, Investoren, Finanziers und Käufer zusammen.
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9. – 10. September: BME Sustainable Procurement Summit 2025 in Darmstadt

Der BME Sustainability Summit ist eine Konferenz des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik, die sich um das Thema nachhaltige Beschaffung dreht.
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17. – 18. September: Impact Festival in Frankfurt

Das Impact Festival soll ein Treffpunkt für Greentech-Start-ups und KMU, Nachhaltigkeitsmanagern von Unternehmen und Investoren sein. 2025 findet die Konferenz zum fünften Mal statt – und zum zweiten Mal auf dem Gelände der Messe Frankfurt.
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21. – 28. September: Climate Week NYC in New York

Die Climate Week ist eine jährlich in New York stattfindende Veranstaltung, die über 900 Events und Aktivitäten in der Stadt bietet. Zu der Konferenz reisen jedes Jahr Entscheider aus der Wirtschaft, der Politik und der Zivilgesellschaft an, um über die Transformation und den Klimawandel zu debattieren.
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24. September: TW Sustainability Summit in Hamburg
Der Sustainability Summit der Textilwirtschaft (TW) ist ein Branchentreffpunkt für alle, die sich auf den Weg gemacht haben für mehr Nachhaltigkeit in der Modebranche – von Big Playern ebenso wie von First Movern.

25. – 26. September: Deutsche Klimamanagementtagung in Hamburg
Im Fokus der Tagung steht das Thema Klimastress, das vor allem aus Perspektive von Gemeinden und Kommunen betrachtet wird.
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25. – 26. September: ESG-Reporting und -Steuerung 2025 in Düsseldorf

Die Konferenz, veranstaltet durch das Handelsblatt, konzentriert sich auf die Themen Nachhaltigkeitsberichterstattung und ESG-Management. In Präsenz und digital.
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3. – 4. November: Dena Energiewende-Kongress in Berlin

Auf dem Energiewendekongress der Deutschen Energie-Agentur (Dena) treffen sich mehr als 1200 hochkarätige Teilnehmende aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, um über Klimaschutz und die integrierte Energiewende zu diskutieren. Im Rahmen des Kongresses wird auch der Dena Energy Efficency Award an Unternehmen mit innovativen Konzepten verliehen.
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10. – 21. November: Weltklimakonferenz (COP30) in Belém (Brasilien)
Vor dem Hintergrund vermehrter Wetterextreme und Naturkatastrophen werden sich die Vertragsstaaten des Pariser Klimaabkommens 2025 in der brasilianischen Stadt Belém treffen, um die nächsten Schritte zur Erreichung der globalen Klimaziele zu besprechen.
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13. – 14. November: EcoCompute in Berlin

Nachdem sie im vergangenen Jahr in München stattfand, findet die EcoCompute in 2025 in Berlin statt. Sie widmet sich der digitalen Nachhaltigkeit in Hardware und Software und will laut Veranstalter Fachleuten eine Plattform bieten, um aktuelle Trends, Forschungen und Praktiken im Bereich der grünen Technologie zu diskutieren.
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17. – 21. November: Euro Finance Week mit Green Finance Forum in Frankfurt

Im Rahmen der von der dfv Mediengruppe veranstalteten Euro Finance Week wird auch 2025 wieder das Green Finance Forum stattfinden, das sich um die Themen ESG und grüne Investments dreht. Es findet am zweiten Konferenztag (18.11) statt und versammelt hochkarätige Speakerinnen und Speaker.
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02. – 05. Dezember: Global Carbon Markets Conference in Barcelona

Die Global Carbon Markets Conference 2024 des Finanzspezialisten S&P beschäftigt sich mit der Entwicklung der globalen Kohlenstoffmärkte. Marktteilnehmer erhalten Einblicke und Hintergründe, worauf Sie sich für die Zukunft einstellen müssen.
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04. – 05. Dezember: 18. Deutscher Nachhaltigkeitstag und 18. Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Düsseldorf

Der Deutsche Nachhaltigkeitstag ist hat einen festen Platz im jährlichen Eventkalender. Im Rahmen der Konferenz wird auch der Deutsche Nachhaltigkeitspreis verliehen. In dem umfangreichsten nationalen Nachhaltigkeitswettbewerb werden jedes Jahr Unternehmen in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Zudem wird der „Next Economy Award“ an besonders innovative Start-ups verliehen.
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Voraussichtlich September: Preisverleihung Blauer Kompass des UBA und BMUV in Berlin

Das Umweltbundesamt und das Bundesumweltministerium verleihen jedes Jahr den Preis „Blauen Kompass“ an fünf Unternehmen, Kommunen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie an Verbände, die innovative, wirksame und nachhaltige Lösungen für den Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels präsentieren können.

Voraussichtlich November: Circulaze Summit 2025 in München

Auch 2025 dürfte wieder im Spätherbst der Circulaze Summit in München stattfinden. Die Konferenz dreht sich um das Thema Kreislaufwirtschaft und richtet sich an Circular Economy Start-ups als auch an in dem Bereich tätige Unternehmen und deren Führungskräfte.
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Voraussichtlich November: 10. Jahreskonferenz Stiftung Klimawirtschaft in Berlin

Im November dürfte wieder die Jahreskonferenz der Stiftung Klimawirtschaft stattfinden. Die Veranstaltung, die 2025 wohl ihr zehnte Ausgabe ausrichten wird, richtet sich an Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
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DAS LETZTE:

Wenn der Hurrikan schon die Windel füllt

Die Klimakrise ist längst nicht mehr nur eine Frage schmelzender Gletscher oder brennender Wälder – nein, sie bohrt sich jetzt sogar ins Gehirn ungeborener Kinder. Wie eine aktuelle Studie aus New York zeigt, verformen kombinierte Wetterextreme wie Hitze und Sturm buchstäblich das Denkorgan im Mutterleib. J Während die Kleinen noch Fruchtwasser schlürfen, zieht draußen Sandy vorbei – und formt schon mal vorsorglich die Emotionszentren fürs spätere Leben. Die MRT-Daten achtjähriger Kinder zeigen: Wo Hitzewellen auf Hurrikans treffen, da schrumpft der Nucleus accumbens – das Belohnungszentrum. Eine Art Klimadelle fürs Gemüt. Der Hirnbauplan wird offenbar empfindlich gestört, noch bevor das erste Babyspielzeug klimaneutral produziert ist.

Man muss sich das mal vorstellen: Während in Berlin über Klimaziele debattiert und in Brüssel an CO₂-Zertifikaten gefeilt wird, bringt die globale Erwärmung schon pränatal die Gefühlswelt aus dem Takt. Die Klimakrise kommt nicht – sie schreit längst in der Wiege. Nur leider ohne Belohnungssystem. focus.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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