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Habeck will Gasverbrauch von Industrie und Stromerzeugung reduzieren: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will angesichts geringerer russischer Gaslieferungen zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um Gas einzusparen und die Vorsorge zu erhöhen. So soll der Einsatz von Gas für die Stromerzeugung und Industrie gesenkt und die Befüllung der Speicher vorangetrieben werden. Dazu stellt der Bund Milliardenmittel bereit, wie die Nachrichtenagentur dpa aus Regierungskreisen erfuhr. Außerdem sollen mehr Kohlekraftwerke zum Einsatz kommen. Die Situation sei ernst, wird Habeck in dem fünfseitigen Papier zitiert, das der dpa vorlag. „Der Gasverbrauch muss weiter sinken, dafür muss mehr Gas in die Speicher, sonst wird es im Winter wirklich eng. sueddeutsche.de, rnd.de

Umwelt- und Wirtschaftsausschuss sprechen sich gegen Atom – Taxonomie aus: Letzte Woche setzen die Mitglieder des Umwelt- und Wirtschaftsausschusses des Europäischen Parlaments ein Zeichen gegen die Taxonomie bei der Atomkraft. Mehrheitlich stimmten sie gegen die Aufnahme von Gas- und Atomkraft in die  Taxonomie aus. Sie ließen damit den Vorschlag der EU-Kommission abblitzen, dass Investitionen in Gas und Atomkraft künftig als nachhaltig gelten sollen. Die zwei Ausschüsse entschieden sich aber mit einer Mehrheit von 76 gegen 62 Stimmen für eine Resolution, die sich gegen das grüne Label für Gas und Atom ausspricht. Die Grünen im Europaparlament sprachen von einem „starken Signal für Europas Energiewende“ spiegel.de  

90 Tonnen in einer Stunde – Satellit misst rekordverdächtige Methanemission

Wohl noch nie wurde von einem Kohlebergwerk so viel klimaschädliches Methan auf einmal ausgestoßen wie nun in Russland. Methan (chemisch CH4 ) ist ein geruchs- und farbloses Gas. Es gelangt sowohl durch natürliche Quellen wie Sumpf- und Moorgebiete in die Atmosphäre, aber auch durch Emissionen der Industrie, Nutzung fossiler Energieträger oder Landwirtschaft, insbesondere Viehzucht. Methanemissionen haben in den vergangenen Jahren global zugenommen. Laut Daten der US-Behörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) stieg die Konzentration 2021 auf die höchste je gemessene. spiegel.de

Erneuerbare Energienanteil kaum gestiegen: In zehn Jahren stieg der Anteil erneuerbarer Energien nur um zwei Prozent von 10,6 Prozent im Jahre 2009 auf 12,6 im Jahr 2019.  Der Anteil fossiler Energieträger beträgt hingegen fast unverändert an die 80 Prozent. Der Bericht „sendet eine deutliche Warnung, dass die Energiewende nicht stattfindet“, erklärte der Thinktank REN21, der die Studie erarbeitet hat. Damit werde es zunehmend unwahrscheinlich, dass die Welt kritische Klimaziele in diesem Jahrzehnt erreicht. Laut den Forschern müsste der Zubau von CO₂-neutralen Technologien etwa dreimal so schnell verlaufen, um die globalen Klimaziele zu erreichen und den Treibhausgasausstoß bis Mitte des Jahrhunderts auf Null zu senken.  sueddeutsche.de

Geothermie kann großen Teil des Gasimports ersetzen: Das Beratungsunternehmen DWR eco kommt zu sehr eindeutigen Ergebnissen: „Die Tiefengeothermie in Deutschland hat das Potenzial, über ein Viertel des gesamten deutschen Wärmebedarfs zu decken und 60 Prozent der russischen Gasimporte mittelfristig zu ersetzen“, heißt es in einer noch unveröffentlichten Studie von DWR eco. Damit könnte die Nutzung der Erdwärme einen ganz wesentlichen Beitrag leisten, um die Wärmewende zu schaffen. Das politische Ziel der Klimaneutralität bis 2045 macht es erforderlich, das Heizen und Kühlen von Gebäuden und die Warmwasseraufbereitung vollkommen umzustellen.  Der Gebäudebestand in Deutschland ist jedoch von Klimaneutralität noch meilenweit entfernt. Jahr für Jahr geben Bund und Länder Milliardenbeträge aus, um den energetischen Zustand von Gebäuden zu verbessern und den Austausch von Heizungssystemen anzureizen. Doch die Sanierungsraten bleiben weit hinter den erforderlichen Werten zurück. handelsblatt.com

Fraktionen im EU-Parlament finden Kompromiss im Streit über CO2-Emissionshandel: Im Streit über die Klimaschutzgesetze haben sich drei Fraktionen im Europäischen Parlament auf einen Kompromiss verständigt. Das teilten Vertreter der Sozialdemokraten, Christdemokraten und Liberalen mit. Die Einigung betrifft unter anderem den Handel mit Zertifikaten für CO2-Emissionen. Sie sieht den Angaben zufolge vor, dass die kostenlose Vergabe von Zertifikaten für die Industrie ab 2027 schrittweise bis 2032 auslaufen soll. Die Emissionen sollen nach Angaben der Europäischen Volkspartei bis 2030 um 63 Prozent auf dem Stand von 1990 zurückgehen. Die EU-Kommission hatte als Zielmarke 61 Prozent vorgeschlagen. Die Abstimmung über eine Vorlage, die als Enddatum des Zertifikatehandels 2034 vorsah, war am Widerstand von Grünen und Sozialdemokraten im Europäischen Parlament gescheitert. faz.net


BUCHTIPP DER WOCHE:

Sylvicultura oeconomica 

oder Haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur Wilden Baum-Zucht

Das Epochenthema Nachhaltigkeit hat seine Wiege im Wirken eines deutschen Vordenkers: des Sachsen Hans Carl von Carlowitz. Angesichts einer drohenden Rohstoffkrise verwendete er 1713 erstmals den Begriff »Nachhaltigkeit«. Seine Kritik an der Ausrichtung des Wirtschaftens an kurzfristigen Gewinnen ist immer noch hochaktuell. Durch eine fundierte Einführung, editorische Notizen und einen Glossar zugänglich gemacht, liegt sein epochales Werk nun endlich wieder vor. Hans Carl von Carlowitz (1645-1714) ist als Schöpfer des Begriffes Nachhaltigkeit bekannt. Mit seinem Hauptwerk, der Sylvicultura oeconomica (1713), legte der Universalgelehrte das erste geschlossene Werk über die Forstwirtschaft vor. Als Leiter des Oberbergamtes Freiberg kritisierte er den Raubbau an der Ressource Holz und formulierte den Grundsatz, dass immer nur soviel Holz entnommen werden darf, wie natürlicherweise nachwächst. oekom.de


Geld für Natur: Reiche Länder bezahlen dafür, dass arme Länder ihre natürlichen Ressourcen nicht ausbeuten. taz.de
Kabinettsbeschluss: Windkraft soll zügig ausgebaut werden. br.de
Australien: Neue Regierung verschärft Klimaziele.  tagesschau.de
Gasdrosselung in Pipeline: Habeck: Es ist noch nicht vorbei“. spiegel.de
Narkosegas: Was Patienten die Schmerzen nehmen soll, ist fürs Klima extrem schädlich. taz.de
Norditalien: Wegen extremer Trockenheit Trinkwasserrationierung. tagesspiegel.de
FDP: Stellt Verbot von Fracking in Frage. welt.de
Gorleben: Der Salzstock in Gorleben wird verfüllt. ndr.de 
Klimaerwärmung: Es wird zunehmend unrealistischer, das 1,5-Grad-Limit aus dem Pariser Klimavertrag noch zu halten. spiegel.de


Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Deutsche Inseln und der Klimawandel

Die deutschen Inseln in Nord- und Ostsee sind von den Folgen des Klimawandels direkt betroffen – durch Hochwasser, Stürme und die Erwärmung des Meeres. Der Klimawandel ist daher neben Themenkomplexen wie bezahlbarem Wohnen und Tourismus eines der zentralen Themen auf der zweiten deutschen Inselkonferenz auf Rügen. Das Treffen von Vertreterinnen und Vertretern der Inseln und Halligen hat ein Forum geschaffen; ein zentraler Programmpunkt war darüber hinaus die Unterzeichnung einer Inselresolution. Die Folgen von Extremwettern können zum Beispiel an norddeutschen Küsten oftmals direkt danach begutachtet werden. So wird beispielsweise regelmäßig der Badestrand der Nordseeinsel Wangerooge durch Stürme weggerissen und muss dann aufwendig wieder aufgeschüttet werden. Das kostet viel Geld und steuert gegen die Eigendynamik von Inseln an. Wie bereiten sich Rügen, Sylt und andere deutsche Inseln auf die Klimakrise vor und was kostet das?  spektrum.de 


MOBILITÄT:

Christian Lindner will Kaufprämien für e-Autos abschaffen: Bundesfinanzminister Christian Lindner will Kaufprämien für Elektroautos abschaffen. „Wir können uns fehlgeleitete Subventionen schlicht nicht mehr leisten“, sagte der FDP-Chef . „Wenn es nach mir geht, werden zum Beispiel die Kaufprämien für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride gestrichen. Die Autos werden bisher über die Lebensdauer teils mit bis zu 20.000 Euro subventioniert, auch für Top-Verdiener. Das ist zu viel. Da können wir Milliarden sparen, die wir sinnvoller einsetzen können.“ tagesspiegel.de

Berliner Verkehrssenator kritisiert Wissing: Beim Thema Verkehrswende wirft Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch Bundesverkehrsminister Volker Wissing Tatenlosigkeit vor. Der FDP-Politiker rede gern von Verkehrswende und Klimaschutz, doch sie sehe nicht, «dass er massiv genug umsteuert», sagte Grünen-Politikerin Jarasch. Der Verkehr müsse entschlossener von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Doch da sehe ich von ihm keine wirklich signifikanten Anstrengungen. welt.de

BUND-Umfrage zur Mobilität: Mehrheit der Menschen für den Erhalt statt Neubau von Autobahnen und Bundesstraßen und für mehr Natur- und Klimaschutz beim Fernstraßenbau. bund.net

So schlecht für das Klima sind riesige E-Pick-ups: Mit der Elektrifizierung von Fahrzeugmodellen versuchen Hersteller riesiger Pick-up-Trucks sich ein grünes Image zu verleihen. Wenn man sich die Treibhausgasemissionen im kompletten Lebenszyklus ansieht, kommt man aber zum Schluss, dass es sich allerdings eher um Greenwashing handelt. Schwere Pick-up-Trucks seien auch mit E-Motor eine größere Belastung für das Klima, als es kleinere Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sind.  thedrive.com

Fahrgastverband: Sieht Nahverkehr mit 9-Euro-Tickets gestärkt. zeit.de
Ende der Wallbox-Förderung: Bundesregierung stellt Ausbau öffentlicher Ladepunkte in den Fokus. finanzen.net
Dieselgate-Prozess: Verteidiger attackieren Ankläger. zeit.de

WASSERSTOFF:

Wasserstoff – eine verpasste Chance der Energiewende? Während es ehrgeizige Aussagen über die herausragende Rolle gibt, die Wasserstoff in der Energiewende spielen könnte, sei die derzeit produzierte Menge an kohlenstoffarmem und erneuerbarem Wasserstoff zu vernachlässigen, heißt es in dem Report. DNV geht davon aus, dass Wasserstoff bis 2050 wahrscheinlich nur fünf Prozent des weltweiten Energiebedarfs decken wird – zwei Drittel weniger, als es in einem Netto-Null-Pfad sein sollte. Fünf Prozent bedeuten weltweit mehr als 200 Millionen Tonnen Wasserstoff als Energieträger. Davon wird ein Fünftel Ammoniak, ein weiteres Fünftel E-Fuels wie E-Methanol und sauberer Flugbenzin, der Rest reiner Wasserstoff sein. In Europa mache der Wasserstoff bis 2050 wahrscheinlich elf Prozent des Energiemixes aus. dnv.com

Batteriespeicher für Wasserstoff:  Wasserstoff kann in einer Batterie chemisch gespeichert werden. Eine Forschungsgruppe hat das katalytisches System dafür entwickelt und jüngst vorgestellt. Das neu entwickelte Reaktionssystem folgt dem Prinzip einer elektrischen Batterie, mit dem Unterschied, dass anstelle von Elektrizität Wasserstoff genutzt wird. Eine solche Batterie wird also einmal zu Beginn mit CO2 aus der Luft befüllt. Sie kann dann den Zyklus der Hydrierung (H2-Speicherung) und Dehydrierung (H2-Freisetzung) mehrmals durchlaufen, wobei stets neuer Wasserstoff in den Speicher geladen wird. automobil.industrie.vogel.de

Wasserstoff stützt Stromnetz: Die Speicherung von potenziell überschüssiger erneuerbarer Energie stellt die Stromerzeuger weiterhin vor Schwierigkeiten. Bald könnte sich zu Batteriespeichern und der Speicherung als grüner Wasserstoff eine weitere Möglichkeit hinzugesellen: Reversible Brennstoffzellen sollen das Stromnetz laut Forschern aus den USA und Deutschland ebenfalls stützen können. efahrer.chip.de

Rostocker Forscher entwickeln Wasserstoff-Batterie aus Ameisensäure und Mangan: Das Einspeichern von Wasserstoff ist derzeit noch recht teuer. Die stofflichen Eigenschaften von Wasserstoff machen ihn nur schwer handhabbar. Die Entwicklung einer Arbeitsgruppe aus Rostock hat die Möglichkeiten zur chemischen Einspeicherung deutlich vorangebracht. pv-magazine.de

Thyssenkrupps Wasserstoffftochter doch nicht an die Börse: Thyssenkrupp wagt derzeit keinen Börsengang seiner Wasserstoff-Tochter Nucera. Der Konzern habe mit Blick auf das gegenwärtige Börsenumfeld und die Situation am Kapitalmarkt beschlossen, einen Börsengang von Nucera zum jetzigen Zeitpunkt nicht umzusetzen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. boerse-online.de

Wasserstoffimport aus Australien ist technisch machbar: Der Import von Wasserstoff aus Australien in großen Mengen ist trotz der großen Distanz machbar. Das ist das Ergebnis einer dem Handelsblatt vorliegenden Studie des Instituts für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) zum regulatorischen Rahmen einer deutsch-australischen Wasserstoffbrücke. Damit rücken die ehrgeizigen Vorhaben deutscher Unternehmen zum Import von australischem Wasserstoff der Realisierung ein Stück näher. handelsblatt.com

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

Zeitplan zum Klimageld: Ein konkreter Zeitplan zur Einführung des Klimagelds wird aktuell von der Bundesregierung erarbeitet. Das geht aus der Antwort (20/2180) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU (20/1529) hervor. Das Instrument Klimageld soll es ermöglichen, als sozialer Kompensationsmechanismus Bürgerinnen und Bürger für den künftigen CO2-Preisanstieg im Bereich Wärme und Verkehr zu entlasten und die Akzeptanz des Marktsystems zu gewährleisten. Der Beschluss vom 23. März 2022 zielte auf kurzfristige Entlastungsmaßnahmen für aktuell gestiegene Energiepreise, die nicht auf den CO2-Preis zurückzuführen sind. Die Bundesregierung stehe mit den entscheidenden Akteuren im Austausch, heißt es in der Antwort weiter.

Vier LNG Terminals sollen zum Jahreswechsel fertig sein: In den Jahren 2016 bis 2020 wurden jeweils zwischen 46,0 bis 56,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland nach Deutschland importiert. Das berichtet die Bundesregierung in einer Antwort (20/2123) auf eine Kleine Anfrage (20/1814) der AfD-Fraktion. Die Zahlen hat die Bundesregierung dem „Statistical Review of World Energy July 2021“ des Mineralölkonzerns BP entnommen. In den Angaben seien auch Liefermengen enthalten, die in Speicher eingebracht und nicht im Lieferjahr verbraucht wurden, sowie Mengen, die exportiert wurden, heißt es in der Antwort. Auf die Frage der AfD-Abgeordneten, aus welchen Ländern die Bundesregierung plant, den Anteil russischen Gases zu substituieren, heißt es: „Die Bundesregierung erwirbt selbst kein Erdgas am internationalen Gasmarkt.“ Der Einkauf erfolge durch die europäischen und deutschen Gashändler. Man gehe davon aus, dass neben leicht höheren Liefermengen aus Norwegen hauptsächlich Flüssigerdgas (LNG) aus unterschiedlichen Ländern nach Europa und Deutschland geliefert würde, darunter zählten die USA, Katar sowie Algerien und weitere Lieferländer aus Afrika. Auf die Frage, welche Baumaßnahmen notwendig seien, um das russische Gas ersetzen zu können, lautet die Antwort: „Die Bundesregierung geht davon aus, dass die für die Nutzung der vier schwimmenden LNG-Terminals notwendige Infrastruktur zum Jahreswechsel 2022/2023 (Wilhelmshaven und Brunsbüttel) und Mitte 2023 für zwei weitere, momentan noch in Prüfung befindliche Terminals fertiggestellt werden.“ Die geplanten festen Terminals in Brunsbüttel und Stade sollen 2026 fertiggestellt werden, heißt es weiter.

Deutschland zweitgrößtes Geberland bei humanitärer Hilfe: Seit 2016 ist Deutschland weltweit zweitgrößter Geberstaat für humanitäre Hilfe. Das geht aus dem als Unterrichtung (20/2000) vorliegendem „Bericht der Bundesregierung über die deutsche humanitäre Hilfe im Ausland 2018 bis 2021“ hervor. Seit 2018 hat die Bundesregierung den Angaben zufolge die Mittel für humanitäre Hilfe um rund 70 Prozent auf 2,57 Milliarden Euro (2021) erhöht. Der starke Anstieg 2020 habe sich aus den zusätzlichen Bedarfen aufgrund der Covid-Pandemie ergeben. Der erneut starke Anstieg 2021 beruhe sowohl auf überplanmäßigen Mitteln für die Covid-Hilfen, aber insbesondere auch auf den massiv angestiegenen Bedarfen in Afghanistan.

WÖRTLICH GENOMMEN

 „Was wir heute erleben ist leider ein Vorgeschmack auf die Zukunft“

Clare Nullis,  Sprecherin der Weltwetterorganisation (WMO), die extrem hohen Temperaturen, die sich von Nordafrika über Südeuropa ausgebreitet haben und an diesem Wochenende in der Schweiz und Deutschland herrschten, sind laut der WMO eher typisch für den Juli oder August. Die Zahl der Unwetterkatastrophen zwischen 1970 und 2019 verfünffacht. who.int

 

AFRIKA

Africa CEO Forum in  Abidjan: Am Montag und Dienstag fand zum zehnten Mal das größte internationale Treffen der afrikanischen Privatwirtschaft statt. Rund 1.500 Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft diskutierten beim Africa CEO Forum im ivorischen Abidjan über Wachstum, Entwicklung und insbesondere die wirtschaftliche Souveränität der afrikanischen Volkswirtschaften. Unter den Gästen waren 800 CEOs afrikanischer und internationaler Unternehmen ebenso vertreten wie 50 Staatsoberhäupter, Ministerinnen und Minister

EU-Gasabkommen mit Ägypten und IsraelAuf einer Energiekonferenz in Kairo unterzeichneten die EU, Israel und Ägypten eine Absichtserklärung für ein Erdgas-Abkommen. Wie das israelische Energieministerium mitteilte, werden damit erstmals bedeutende Exporte von israelischem Gas nach Europa ermöglicht. Das Gas soll zunächst durch eine Pipeline zu Verflüssigungsanlagen in Ägypten geleitet und von dort nach Europa verschifft werden. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen erklärte in Kairo, dass die Vereinbarung auch die regionale Zusammenarbeit stärken werde. Mit Ägypten plane die EU zudem ein Abkommen über die Produktion von Wasserstoff. deutschlandfunk.de

Angola könnte grünen Wasserstoff nach Deutschland liefern: Angola soll Deutschland als erstes afrikanisches Land mit grünem Wasserstoff beliefern. Der staatliche angolanische Energiekonzern Sonangol und die beiden deutschen Firmen Gauff Engineering und Conjuncta unterzeichnete diese Woche eine Absichtserklärung für den Bau einer Fabrik. Sie soll ab 2024 rund 280.000 Tonnen grünes Ammoniak für den Export produzieren. dw.com

Wie eine schwere Dürre in Afrika die Weißkehlchenpopulationen einbrechen ließ: Das Wetterereignis von 1968, bei dem Millionen von Vögeln starben, war ein frühes Anzeichen dafür, dass sich das Weltklima verändert. theguardian.com

Kenia: Blinder kenianischer Sänger geht wegen abgelehnter Präsidentschaftskandidatur vor Gericht. Reuben Kigames Wahlkampfteam behauptet, die Wahlkommission habe ihn wegen seiner Behinderung diskriminiert. theguardian.com

Ruanda: Die britische Regierung wollte Dutzende Asylsuchende nach Ruanda deportieren. An Bord des Flugzeugs dürfen nun aber nur ganz wenige. sueddeutsche.de

Sudan: Schiffshavarie in Sudan: Tausende Schafe ertrunken. Im Roten Meer ist ein völlig überladendes Frachtschiff beim Auslaufen gen Saudi-Arabien gekentert. Die Besatzung konnte sich retten. taz.de

Tunesien: Generalstreik legt das Land lahm. sueddeutsche.de

Demokratische Republik Kongo: wirft Ruanda „Invasion“ von Grenzstadt vor: Rebellen haben im Osten des Landes eine Grenzstadt eingenommen. Ruandische Streitkräfte sollen dabei geholfen haben.Die Demokratische Republik Kongo hat den Nachbarstaat Ruanda einer Invasion bezichtigt. Die kongolesische Armee erklärte am Montagabend, dass ruandische Streitkräfte bei der Einnahme der Grenzstadt Bunagana in der östlichen Provinz Nord-Kivu durch Rebellen geholfen haben sollen. Die Rebellenorganisation M23 erklärte, Bunagana unter ihrer Kontrolle zu haben. derstandard.at

Auf der Suche nach SteuermilliardenSteuereinnahmen könnten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung afrikanischer Länder leisten. Aber Schattenwirtschaft und fehlende Transparenz sorgen dafür, dass Steuern oft gar nicht erhoben werden. dw.com

MEHR WISSEN

Unternehmen haben ambitionierte Klimaziele – doch bei der Umsetzung hapert es: Viele Unternehmen sind vom Klimaschutz überzeugt – doch bei der konkreten Umsetzung ihrer CO2-Reduktionspläne gibt es noch viel Luft nach oben. Das zeigt eine neue Studie der Stiftung Klimawirtschaft. Das Ziel ist klar – aber den genauen Weg dorthin gilt es noch zu finden. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen hat sich demnach selbst ein wissenschaftsbasiertes Klimaziel gesetzt oder ist dabei, eines zu entwickeln. Die Dekarbonisierung sei „in den allermeisten Unternehmen als zentrale und transformative unternehmerische Herausforderung anerkannt“, schreiben die Studienautoren. Und in einer weiteren Studie heisst es, dass mehr als ein Drittel der größten börsennotierten Unternehmen der Welt inzwischen über selbstgesetzte Null-Emissions-Ziele verfügt – vor zwei Jahren lag der Anteil noch bei lediglich einem Fünftel. Die Datenbank wird unter anderem von der britischen Energy and Climate Intelligence Unit sowie der Universität Oxford betrieben. Auch die jährlich von Capital und Statista durchgeführte Studie zu Deutschlands klimabewussten Unternehmen ergab im Januar: Mehr und mehr Unternehmen setzen sich immer ehrgeizigere Ziele für eine bessere Klimabilanz. capital.de

Meere und Klima gemeinsam schützen: Mangrovenwälder, Seegraswiesen oder Salzwiesen, Makroalgen und Meeressedimente: Diese marinen Ökosysteme können atmosphärisches CO2 aufnehmen und langfristig speichern. Aufbauend auf einer Literaturstudie wurden für eine Publikation des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) Empfehlungen für die deutsche Meeres- und Klimapolitik entwickelt.
iass-potsdam.de

Algen säubern radioaktives Abwasser: Nach der Reaktorhavarie von Fukushima Daiichi forderte die japanische Regierung die Forscher auf, neue Ideen zur Reinigung von belastetem Wasser zu entwickeln. Vor allem ein Algenstamm erwies sich als sehr nützlich – NAK 9 wurde dieser Strang getauft, der ohne zusätzliche Behandlung bis zu 90 Prozent des Cäsiums aus einem Kulturmedium herausholen konnte. Wie und wo die Mikroalgen die Radionuklide anreichern, sei offen. Vielleicht auf der Zelloberfläche, aber das sei nur ein Verdacht. Trotzdem wurde die Idee bislang nicht weiterverfolgt – sie blieb sozusagen in der Schublade. Und so fehlen die Forschungsgelder, die es brauchen würde, um die die Forschungsergebnisse in die Praxis umzusetzen. Etwa wenn es um die Frage geht, wie Mikroalgen massenhaft kultiviert werden könnten. deutschlandfunk.de

US-Gericht: Elefant ist keine Person. spiegel.de
Kunststoff: Superwürmer fressen Styropor. spektrum.de
Pink Elements: Das Unternehmen will die weltweit größte Plattform für Umweltdaten schaffen. handelsblatt.com

DAS LETZTE:

Apple und der Umweltschutz: In einem Testlauf schickt Apple zunächst reparierte iPhone 12-Geräte in einer braunen statt einer weißen Box zurück. Der US-Konzern verfolgt damit große Ziele. Aktuell handele es sich um einen Testlauf, der im Erfolgsfall wahrscheinlich auf alle reparierten Geräte weltweit ausgeweitet wird. Apple will damit seinen Verzicht auf Plastik voranbringen. Bis zum 2025 soll es aus allen Verpackungen verschwinden. Seit dem Jahr 2015 hat der US-Konzern nach eigener Aussage seinen Plastikeinsatz um 75 Prozent reduziert. Aktuell mache Plastik noch vier Prozent aller Verpackungen aus. heise.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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