zur englischen Ausgabe
Peruanischer Bauer verliert – und verändert das Klimarecht: Der peruanische Landwirt Saúl Luciano Lliuya hat seine Klage gegen den Energiekonzern RWE offiziell verloren – und dennoch ein wichtiges Signal gesetzt. Das Oberlandesgericht Hamm wies die Forderung auf Kostenbeteiligung für den Schutz vor Gletscherfluten ab. Doch das Gericht stellte klar: Große CO₂-Verursacher können grundsätzlich haftbar gemacht werden – auch über Kontinente hinweg. Ein juristischer Türspalt ist geöffnet. Für Unternehmen wächst damit das Risiko künftiger Klimaklagen. Für Betroffene weltweit bedeutet das Urteil: Globale Verantwortung könnte vor lokalen Gerichten einklagbar werden. Noch ist der Weg steinig – aber er führt weiter. fair-economics.de , tagesschau.de , justiz.nrw.de
Klimaschutz mit Hintertür – Kritik an CCS-Plänen der Bundesregierung: Die neue Bundesregierung plant, mit der umstrittenen CCS-Technologie (CO₂-Abscheidung und Speicherung) weiter auf fossile Energien zu setzen – statt sie konsequent zu verlassen. Nachhaltigkeitsexperte Felix Ekardt kritisiert diesen Kurs als teuer, riskant und klimapolitisch irreführend. CCS sei bislang weder marktreif noch verlässlich – und lenke von bewährten Alternativen wie Energieeffizienz, Erneuerbaren, Moor- und Waldschutz ab. Besonders problematisch: Klimaschutzmittel in Milliardenhöhe könnten so für fragwürdige Techniken statt für wirksame Maßnahmen verwendet werden. zeit.de
50 Hitzetage: Klimawandel verdoppelt Extremtemperaturen in Deutschland
In den letzten zwölf Monaten hat Deutschland 50 extreme Hitzetage erlebt – doppelt so viele wie ohne den Klimawandel zu erwarten gewesen wären. Das zeigt eine neue Analyse von Climate Central und Partnerorganisationen. Rund die Hälfte dieser Tage ist direkt auf die menschengemachte Erderwärmung zurückzuführen. Weltweit waren rund vier Milliarden Menschen von mindestens 30 zusätzlichen Hitzetagen betroffen. Forschende warnen vor zunehmenden Gesundheitsrisiken – besonders für Ältere, Schwangere und Kinder. noz.de
Steuerpaket geplant – Investitionsanreize und E-Auto-Förderung: Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) will mit einem neuen Gesetz Unternehmen steuerlich entlasten und Investitionen fördern. Geplant sind Sonderabschreibungen von 30 Prozent für Investitionen zwischen 2025 und 2027 sowie eine gestaffelte Senkung der Körperschaftsteuer von 15 Prozent auf zehn Prozent bis 2032. Besonders attraktiv: Beim Kauf von E-Autos sollen Firmen ab Juli 2025 im ersten Jahr 75 Prozent abschreiben dürfen. Das Gesamtvolumen der Entlastungen soll bis 2029 auf 17 Milliarden Euro steigen. Der Gesetzentwurf wird aktuell zwischen den Ministerien abgestimmt – einzelne Bundesländer äußerten bereits Kritik. spiegel.de
EU-Klimaziel 2040 – Kommission will CO₂-Gutschriften aus dem Ausland anrechnen: Die EU-Kommission plant laut Insidern, beim Klimaziel für 2040 auch internationale CO₂-Gutschriften zuzulassen. Das 90-Prozent-Ziel bei der Emissionssenkung bis 2040 könnte so mit weniger Belastung für Industrie und Mitgliedstaaten erreicht werden. Statt rein auf eigene Maßnahmen zu setzen, sollen Klimaprojekte im Ausland angerechnet werden dürfen. Kritiker warnen vor einer Verwässerung der Klimapolitik – Befürworter sehen darin einen pragmatischen Weg zur Einigung. Der offizielle Vorschlag wird für den 2. Juli erwartet. n-tv.de
Kälteres Wetter treibt Energieverbrauch und CO₂-Emissionen nach oben: Der Energieverbrauch in Deutschland ist im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,5 Prozent gestiegen. Ursache war vor allem das Wetter: Kühle Temperaturen und wenig Wind führten zu einem höheren Heizbedarf und geringerer Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen. Stattdessen kamen vermehrt Kohle-, Gas- und Ölkraftwerke zum Einsatz – mit entsprechend höheren Emissionen. Laut AG Energiebilanzen stiegen die energiebedingten CO₂-Emissionen dadurch um rund sieben Prozent. Besonders deutlich fiel der Rückgang bei Wind- und Wasserkraft aus, während Solarstrom weiter zulegte. spiegel.de
Europäische Unternehmen fordern ambitionierteres Klimaziel für 2040: Rund 150 europäische Unternehmen – darunter DAX-Konzerne wie SAP, Allianz und die Otto-Gruppe – appellieren in einem offenen Brief an die EU, das Klimaziel für 2040 deutlich zu verschärfen. Sie fordern eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 90 Prozent gegenüber 1990 – als Unter- und nicht als Obergrenze. Ziel sei es, Europas Widerstandsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Energiesicherheit zu stärken. Bislang gibt es für 2040 kein verbindliches Zwischenziel – das aktuelle EU-Ziel sieht Klimaneutralität erst bis 2050 vor. zeit.de
1,5-Grad-Ziel kippt – Kipppunkte rücken näher: Die Welt steuert deutlich schneller auf eine gefährliche Klimaerwärmung zu als bislang gedacht. Laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) könnte die globale Durchschnittstemperatur bereits 2027 dauerhaft über der 1,5-Grad-Marke liegen – und damit früher als je zuvor prognostiziert. Ursachen sind steigende Emissionen, weniger kühlende Luftverschmutzung und die zusätzlichen Effekte des El-Niño-Phänomens. Damit rücken unumkehrbare Kipppunkte wie das Abschmelzen der Eisschilde oder das Absterben von Korallenriffen bedrohlich nahe. Forscher sprechen vom Ende einer hoffnungsvollen Phase – und warnen: Ohne drastischen Kurswechsel bleibt bald nur noch Plan B – und der heißt Geo-Engineering. fr.de
BUCHTIPP DER WOCHE:
Umwege. Essays für schwieriges Terrain
Wie wir bei allem Realismus nicht die Hoffnung verlieren
Mit Umwege präsentiert Rebecca Solnit eine Sammlung von Essays, die in ihrer poetischen Sprache und intellektuellen Tiefe gleichermaßen beeindrucken. Die deutsche Ausgabe, übersetzt von Michaela Grabinger, bietet einen eindrucksvollen Einblick in Solnits Gedankenwelt, die sich mit Themen wie Klimakrise, Demokratiebedrohung und Frauenrechten auseinandersetzt.
Solnit beginnt mit einer Betrachtung einer 300 Jahre alten Geige, die als Symbol für Nachhaltigkeit und die Verbindung zwischen Mensch und Natur dient. Sie beleuchtet die Rolle kinderloser Frauen in der Gesellschaft und kritisiert die Machtkonzentration bei Milliardären, die demokratische Prozesse untergraben. Dabei gelingt es ihr, persönliche Anekdoten mit globalen Herausforderungen zu verknüpfen und so eine tiefgreifende Analyse unserer Zeit zu liefern.
Ein zentrales Thema des Buches ist die Hoffnung. Solnit argumentiert, dass Hoffnung kein naiver Optimismus ist, sondern eine bewusste Entscheidung, trotz Unsicherheiten und Rückschlägen weiterzumachen. Sie betont die Bedeutung von Geschichten und Erzählungen, die unsere Wahrnehmung der Welt formen und Veränderung ermöglichen. Wie sie in einem Interview sagte: „Ich sehe Langsamkeit als eine Weltanschauung, die uns befähigt, das zu tun, was getan werden muss, schneller zu tun.“ The Observer
Solnits Essays sind ein Aufruf zum Handeln, ein Plädoyer für Geduld und Ausdauer in Zeiten des Wandels. Sie zeigt, dass Veränderungen oft auf Umwegen erfolgen und dass gerade in der Unvorhersehbarkeit Chancen liegen. Ihre Texte sind eine Einladung, die Welt mit neuen Augen zu sehen und aktiv an ihrer Gestaltung teilzunehmen.
Umwege ist ein inspirierendes Werk, das Leserinnen und Leser dazu ermutigt, trotz aller Herausforderungen nicht die Hoffnung zu verlieren und sich für eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft einzusetzen. rowohlt.de
Kurz und Knapp:
Nach Grünen-Kritik: Bundesregierung will Klima-Investments erhöhen. merkur.de
Green-Claims-Richtlinie: Verbände fordern einen Stopp des Trilog-Verfahrens. markenartikel-magazin.de
Tabakkonsum im öffentlichen Raum: Frankreich verhängt Rauchverbote an Stränden, in Parks und vor Schulen, aber nicht für e-Zigaretten. n-tv.de
UN prüft Budget- und Personalkürzungen: Gesamtbudget soll um 20 Prozent reduziert werden. sn.at
Was die neue EU-Wasserstrategie bedeutet: Freiwilligkeit statt Verpflichtung. fair-economics.de
Klimagruppe Neue Generation: „Parlament der Menschen“ und Protestwoche. stern.de
US-Umweltbehörde: Will Treibhausgas-Grenzwerte für Kohle- und Gaskraftwerke streichen. wiwo.de
Trifluoressigsäure: Die umstrittene Chemikalie TFA ist nun offiziell als fortpflanzungsgefährdend eingestuft. klimareporter.de
Nachhaltiges regieren: Deutschland Platz fünf wackelt im OECD Vergleich. rnd.de
Klimakollaps in den Alpen: Warum Permafrost und Eis zur Gefahr werden. focus.de
Der grüne Wettbewerb der Systeme: Und was Trump damit zu tun hat. fair-economics.de
Für Touristen wird es teurer: Hawaii führt Klimasteuer ein. utopia.de
Zugvögel im Klimawandel: Klapperstorch, Klima, Kanibalismus: Müssen wir den Zugvogel neu denken? mdr.de
Deutscher Ärztetag: Mehr Rücksicht auf Klima und Umwelt bei der Medikamentenverordnung. aerztezeitung.de
Umwelt- und Naturschutz: Immer weniger Vögel in deutschen Gärten. sueddeutsche.de
Weltraum: Beschleunigt den Klimawandel? tagesschau.de
Bundesentwicklungsministerin warnt vor Handlungsunfähigkeit: Deutschland verfehlte schon im vergangenen Jahr das UN-Ziel für die Unterstützung ärmerer Länder. Es drohen weitere Kürzungen. dw.com
Verkehrswende: Wie Städte Autobahnen verschwinden lassen. derstandard.at
Bahn stellt Projekt KIRA vor: ÖPNV – on demand und autonom. tagesschau.de
Verkehr in Deutschland: Autonomes Fahren krempelt die Verkehrspolitik um. kommunal.de
Wettbewerb für die Deutsche Bahn: Der Reiseanbieter Flix will mehr und auch grenzüberschreitende Zugverbindungen anbieten und hat 65 Hochgeschwindigkeitszüge bestellt. br.de
Nachhaltigkeit: Deutsche pendeln weniger per Auto. vision-mobility.de
Fluggesellschaften: EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen. sueddeutsche.de
Pleite: Der Bundesverband eMobilität hat jetzt Insolvenz angemeldet. welt.de
Internationale Zugtickets buchen wie beim Fliegen: Bahn fahren über Landesgrenzen ist oft kompliziert. Das fängt schon beim Ticketkauf an. Bald soll es besser werden. saarbrücker-zeitung.de
Fünf Tonnen pro Tag: Europas leistungsstärkste Wasserstofftankstelle eröffnet. ingenieur.de
Bundesverband Erneuerbare Energien: Drängt auf mehr „grünen Wasserstoff made in Germany“. hzwei.info
Lubmin: Von russischem Nord-Stream-Gas zu Wasserstoff. ndr.de
Neom wird zum Fass ohne Boden für das saudische Königshaus: Das saudische Megaprojekt Neom und die angebundenen Wasserstoffprojekte stocken. Das Land hat Geldsorgen und zu wenige Abnehmer. wiwo.de
Windenergie trifft Wasserstoff: Enertrag startet innovatives Windfeld Mattheshöhe. offshore-windenergie.de
Neuentwicklung: Deutschlands energieintensive Industrien profitieren von neuem Ammoniak-Projekt. marktsteel.de
VIDEO DER WOCHE:
Meeresforscher: „Der Ozean ist unser größter Garant gegen die Klimakrise“
PODCAST DER WOCHE:
Neue Studie räumt mit Mythen über Elektroautos auf
Teuer, umweltschädlich, gefährlich – Vorurteile über Elektroautos halten sich hartnäckig. Doch wie viel davon ist wirklich wahr? Die Energieökonomin Claudia Kemfert analysiert in einem aktuellen Beitrag eine neue Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung und bringt Klarheit in die Debatte.
Im Gespräch erklärt sie, warum E-Autos im Vergleich zu Verbrennern oft die bessere Wahl sind – auch in puncto Klimabilanz. Gleichzeitig zeigt sie auf, wo es noch hakt: etwa beim Ausbau der Ladeinfrastruktur oder der Nutzerfreundlichkeit.
Ein weiteres Thema: Warum Windräder trotz Strombedarf oft abgeschaltet werden – und weshalb die Idee, überschüssige Energie gleich für die Wasserstoffproduktion zu nutzen, bisher nicht konsequent umgesetzt wird.
🎧 Jetzt reinhören und mitreden: mdr.de
KOMMENTAR DER WOCHE:
Der Berg warnt
von Joachim Wille
Der Bergrutsch im Wallis erschüttert uns – zu Recht. Umso nachdenklicher muss stimmen, dass Fachleute einen klaren Zusammenhang mit der Klimaerwärmung sehen.
Der Bergsturz im Schweizer Wallis, der das Dorf Blatten zerstörte, ist nicht nur eine Naturkatastrophe – er ist auch ein deutliches Warnsignal. Fachleute wie Permafrostforscher Christophe Lambiel sehen einen klaren Zusammenhang mit der Klimaerwärmung: Die Böden in den Alpen über 3.000 Metern Höhe haben sich in den letzten Jahren, besonders seit 2022, stark aufgeheizt. Das Auftauen des Permafrosts destabilisiert ganze Berghänge.
Der Vorfall zeigt, wie real die Auswirkungen des Klimawandels bereits sind – auch bei einer globalen Erwärmung von „nur“ 1,5 Grad. Die Katastrophe von Blatten mahnt eindringlich: Ohne wirksamen Klimaschutz drohen künftig noch schwerwiegendere Folgen. Der Berg warnt – wir sollten zuhören. Den ganzen Kommentar gibt es bei klimareporter.de
LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:
Rechtliche Verfahren unter Beteiligung des BMZ: Die AfD-Fraktion erkundigt sich in einer Kleinen Anfrage (21/260) nach rechtlichen Verfahren unter Beteiligung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beziehungsweise des zuständigen Bundesministers. Im Fokus stehen dabei sowohl gerichtliche als auch außergerichtliche Verfahren sowie die damit verbundenen Kosten und anwaltlichen Vertretungen. Die Abgeordneten fragen unter anderem, wie viele Klagen, einstweilige Verfügungen, Strafanzeigen und Strafanträge das BMZ im ersten Quartal 2025 initiiert oder gegen sich gerichtet gesehen hat. Diese Kleine Anfrage hat die größte Oppositionspartei auch für andere Ministerien gestellt.
Seenotrettung im Mittelmeer durch deutsche Organisationen: Von den neun der Bundesregierung bekannten Seenotrettungsorganisationen im Mittelmeer mit Sitz in Deutschland sind 2024 insgesamt 3.613 Personen gerettet worden. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (21/259) auf eine Kleine Anfrage (21/127) hervor. Wie es darin weiter heißt, seien fünf Organisationen im Jahr 2024 mit jeweils bis zu 500.000 Euro aus Bundesmitteln gefördert worden.
WÖRTLICH GENOMMEN:
„Die Halbleiter-Front-End-Fertigung ist sehr energie- und ressourcenintensiv, besonders in den komplexen Produktionsschritten, die über 1000 Schritte umfassen. Eine der größten ökologischen Herausforderungen ist der hohe Energieverbrauch, da Reinräume konstant mit Energie versorgt werden müssen. Ein anschauliches Beispiel: Neue Halbleiterfabriken in den USA von Intel und Samsung verbrauchen doppelt so viel Energie wie die Stadt Seattle. Und auch meine letzte Studie hat gezeigt, dass sich der Energieverbrauch in der Halbleiterproduktion in den letzten acht Jahren global mehr als verdoppelt, genau genommen um 125 Prozent gestiegen ist. Auch der Wasserverbrauch ist enorm – eine große Fabrik kann täglich bis zu 38 Millionen Liter verbrauchen. Zudem stellen nicht oder nur schwer ersetzbare fluorierte Gase und PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) eine Herausforderung dar, da sie sowohl hohe Treibhausgasemissionen als auch Kontamination der Umwelt verursachen.“
Julia Christina Hess, Senior Policy Researcher bei interface betonte, dass Europas Anteil an der globalen Halbleiterproduktion bei nur etwa acht Prozent liege und der ökologische Fußabdruck deshalb vergleichsweise gering sei – auch weil emissionsintensive Schritte oft ausgelagert würden. Die größten Emissionsquellen seien laut ihr hochwirksame Prozessgase, der hohe Energieverbrauch sowie Emissionen entlang der Lieferkette.
Besonders problematisch seien fluorierte Gase und PFAS, die zwar notwendig, aber umweltschädlich seien. Ein Umstieg auf nachhaltigere Chemikalien werde laut Hess mindestens 15 Jahre dauern, da neue Stoffe nicht nur entwickelt, sondern auch in bestehende Prozesse integriert werden müssten.
Auch der Wasserverbrauch sei hoch – bis zu 38 Millionen Liter täglich pro Werk –, wobei ein Teil recycelt werde. Hess wies darauf hin, dass es noch an einheitlichen Standards zur Bewertung der Umweltauswirkungen fehle und Verbindungshalbleiter einen höheren Fußabdruck hätten als Siliziumchips, jedoch für viele Schlüsseltechnologien unverzichtbar seien.
Das ganze Interview gibt es bei silicon-saxony.de
AFRIKA:
Mächtiger Kreditgeber: Wie sich afrikanische Staaten bei China verschulden. tagesschau.de
AfDB-Jahrestagung: BMZ will multilaterale Lösungen. epo.de
Ägypten: Ex-Präsidentschaftskandidat Ahmed al-Tantawi aus Haft entlassen. deutschlandfunk.de
Nigeria: Amnesty kritisiert Sicherheitslage und warnt vor humanitärer Krise. sueddeutsche.de
Russlands Afrika-Beziehungen: Renaissance einer historischen Partnerschaft. telepolis.de
Strategie: Trumps zweite Amtszeit bringt neue US-Militärstrategie für Afrika. fr.de
Namibia: Erster nationaler Gedenktag. Das Land erinnert an die Opfer deutscher Verbrechen. tagesschau.de
Südafrika: Was hat Trump gegen Südafrikas Gesetz zur Landreform? dw.com
Warum Kenia China zum Tee lädt: Das ostafrikanische Land will seine Tee-Exporte nach China ausbauen. Im Gegenzug soll China Tee-Verpackungsmaterial zollfrei nach Kenia exportieren. dw.com
Uganda: Setzt Militärkooperation mit Deutschland aus. Die ugandische Armee hat ihre militärische Zusammenarbeit mit Deutschland pausiert. Dem deutschen Botschafter wirft die Armee „umstürzlerische Aktivitäten“ vor. zeit.de
MEHR WISSEN:
Mode aus dem Meer – Wie Ecoalf Plastikmüll in Kleidung verwandelt: Während viele Modemarken Nachhaltigkeit wieder aus dem Blick verlieren, bleibt das spanische Label Ecoalf seiner Mission treu: Kleidung aus Abfall. Gemeinsam mit über 5000 Fischern in Europa, Ägypten und Thailand sammelt Ecoalf Plastikmüll aus dem Meer – und verwandelt ihn in Jacken, Taschen und Shirts. Was als Herzensprojekt begann, ist längst ein funktionierendes Geschäftsmodell: 59 Mio. Euro Umsatz 2024, ein Plus von 22 Prozent. Doch für Gründer Javier Goyeneche ist Ecoalf mehr als Mode – es ist gelebter Wandel. Statt Greenwashing setzt er auf glaubwürdige Produkte, klare Designs und messbare Wirkung. Sein Motto: „Because there is no Planet B“ und genau deshalb bleibt Ecoalf unbequem, innovativ und ein leuchtendes Beispiel für echte Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie. sueddeutsche.de
Nachhaltigkeit unter Druck; warum viele Unternehmen nur reagieren – statt zu überzeugen: Nachhaltigkeit ist in deutschen Unternehmen angekommen – aber meist nicht aus Überzeugung, sondern wegen wachsendem Druck von Kunden, Markt und Gesetzgebern. Das zeigt eine neue Studie des Fraunhofer IAO unter 99 Dienstleistungsunternehmen aus Baden-Württemberg. Zwar setzen 29 Prozent bereits auf grüne Angebote, doch echte Umweltethik bleibt selten. Für 71 Prozent ist Nachhaltigkeit ein aktuelles oder künftiges Thema – oft jedoch ohne klaren Plan. Die Wirtschaft steht an einem Wendepunkt: Zwischen regulatorischer Pflicht und öffentlicher Erwartung entsteht ein neues, aber noch unsicheres Verständnis von Verantwortung. Die entscheidende Frage bleibt: Reicht Reaktion, wo Transformation gefragt ist? fair-economics.de
Bakterien als Batterie-Recycler – CO₂-negative Metallrückgewinnung: Das britische Start-up Cellcycle entwickelt ein innovatives Verfahren, bei dem gentechnisch veränderte Bakterien Lithium, Cobalt und weitere Metalle aus alten Batterien extrahieren. Der Recyclingprozess soll nicht nur energiearm, sondern sogar CO₂-negativ sein: Die Mikroben nehmen beim „Abbau“ CO₂ auf und setzen Sauerstoff frei. Derzeit wird die Skalierung vorbereitet, ein marktfähiger Prototyp soll Ende 2025 verfügbar sein. Ziel ist es, bis zu 95 Prozent der zehn wichtigsten Batteriemetalle zurückzugewinnen – ein vielversprechender Schritt Richtung nachhaltiger Kreislaufwirtschaft. golem.de
KALENDER:
2. – 3. Juni: Hamburg Sustainability Conference
Das Motto der Hamburg Sustainability Conference lautet „Together We Co-Create Sustainable Development“. Die Konferenz in Hamburg fokussiert sich auf das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele. Ziel der Veranstaltung ist es, Verantwortliche aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus aller Welt zusammenzuführen, um Möglichkeiten und praktische Wege zum Erreichen der 17 Nachhaltigkeitsziel auszuloten.
Zur Website2. – 3. Juni: ZNU Zukunftskonferenz in Ludwigsburg
Die Veranstaltung diskutiert Lösungen und Wege zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Unternehmen. Sie zählt zu den etablierten und renommierten Events der Nachhaltigkeitsszene und wird vom Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke ausgerichtet.
Zur Website3. – 4. Juni: Scope 3 Innovation Forum in Amsterdam
Das Scope 3 Innovation Forum konzentriert sich auf die Herausforderung der Scope-3-Emissionen. Auf der Konferenz in Amsterdam, Niederlande, werden Möglichkeiten und Innovationen diskutiert, die zum Senken der Treibhausgasemissionen in der Wertschöpfungskette dienen können.
Zur Website10. – 12. Juni: European Sustainable Energy Week 2025 in Brüssel und online
Die European Sustainable Energy Week (EUSEW) ist die nach eigenen Angaben größte jährlich stattfindende Veranstaltung zum Thema erneuerbare Energien und effiziente Energienutzung in Europa. Sie wird von der Europäischen Kommission organisiert und findet in der belgischen Hauptstadt statt.
Zur Website16. – 18. Juni: European Climate Change Adaptation Conference 2025 in Rimini
Die ECCAC dreht sich um das Thema Klimaanpassung. Im italienischen Rimini kommen Experten zusammen, um über eine intelligentere, schnellere und systematischere Klimaanpassung in Europa zu diskutieren.
Zur Website25. – 26. Juni: Sustainability Summit in Hamburg
Der Sustainability Summit in Hamburg ist eine Fachmesse und Konferenz für Nachhaltigkeit in der Wirtschaft, die 2025 zum zweiten Mal stattfindet. Der Summit richtet sich an Unternehmen und Start-ups. Im Ausstellungsbereich präsentieren Teilnehmer ihre IT-Lösungen für Nachhaltigkeit und ESG.
Zur Website1. – 2. Juli: LZ Summit Verpackung & Nachhaltigkeit in Frankfurt
Die Konferenz richtet sich an Führungskräfte und Verantwortliche im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement und -Strategie und fokussiert sich auf die Optimierung der nachhaltigen Unternehmensführung in der Konsumgüter-Branche.
Zur Website21. – 22. Juli: Sustainability Standards Conference 2025 in Frankfurt
Das Deutsche Rechnungslegungs Standards Commitee (DRSC), das IFRS Stiftung, die Goethe-Universität Frankfurt am Main und das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE veranstalten gemeinsam die Sustainability Standards Conference. Der Schwerpunkt der Konferenz liegt auf der Umsetzung und Weiterentwicklung der IFRS-Nachhaltigkeitsstandards
Zur Website2. – 3. September: Carbon Capture Global Summit in London
Der Carbon Capture Global Summit 2025 will das Einfangen und Einspeichern von CO2 voranbringen. Die Konferenz in London bringt Branchenvertreter, politische Entscheidungsträger, Investoren, Finanziers und Käufer zusammen.
Zur Website9. – 10. September: BME Sustainable Procurement Summit 2025 in Darmstadt
Der BME Sustainability Summit ist eine Konferenz des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik, die sich um das Thema nachhaltige Beschaffung dreht.
Zur Website17. – 18. September: Impact Festival in Frankfurt
Das Impact Festival soll ein Treffpunkt für Greentech-Start-ups und KMU, Nachhaltigkeitsmanagern von Unternehmen und Investoren sein. 2025 findet die Konferenz zum fünften Mal statt – und zum zweiten Mal auf dem Gelände der Messe Frankfurt.
Zur Website21. – 28. September: Climate Week NYC in New York
Die Climate Week ist eine jährlich in New York stattfindende Veranstaltung, die über 900 Events und Aktivitäten in der Stadt bietet. Zu der Konferenz reisen jedes Jahr Entscheider aus der Wirtschaft, der Politik und der Zivilgesellschaft an, um über die Transformation und den Klimawandel zu debattieren.
Zur Website24. September: TW Sustainability Summit in Hamburg
Der Sustainability Summit der Textilwirtschaft (TW) ist ein Branchentreffpunkt für alle, die sich auf den Weg gemacht haben für mehr Nachhaltigkeit in der Modebranche – von Big Playern ebenso wie von First Movern.25. – 26. September: Deutsche Klimamanagementtagung in Hamburg
Im Fokus der Tagung steht das Thema Klimastress, das vor allem aus Perspektive von Gemeinden und Kommunen betrachtet wird.
Zur Website25. – 26. September: ESG-Reporting und -Steuerung 2025 in Düsseldorf
Die Konferenz, veranstaltet durch das Handelsblatt, konzentriert sich auf die Themen Nachhaltigkeitsberichterstattung und ESG-Management. In Präsenz und digital.
Zur Website
3. – 4. November: Dena Energiewende-Kongress in BerlinAuf dem Energiewendekongress der Deutschen Energie-Agentur (Dena) treffen sich mehr als 1200 hochkarätige Teilnehmende aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, um über Klimaschutz und die integrierte Energiewende zu diskutieren. Im Rahmen des Kongresses wird auch der Dena Energy Efficency Award an Unternehmen mit innovativen Konzepten verliehen.
Zur Website10. – 21. November: Weltklimakonferenz (COP30) in Belém (Brasilien)
Vor dem Hintergrund vermehrter Wetterextreme und Naturkatastrophen werden sich die Vertragsstaaten des Pariser Klimaabkommens 2025 in der brasilianischen Stadt Belém treffen, um die nächsten Schritte zur Erreichung der globalen Klimaziele zu besprechen.
Mehr Informationen13. – 14. November: EcoCompute in Berlin
Nachdem sie im vergangenen Jahr in München stattfand, findet die EcoCompute in 2025 in Berlin statt. Sie widmet sich der digitalen Nachhaltigkeit in Hardware und Software und will laut Veranstalter Fachleuten eine Plattform bieten, um aktuelle Trends, Forschungen und Praktiken im Bereich der grünen Technologie zu diskutieren.
Zur Website17. – 21. November: Euro Finance Week mit Green Finance Forum in Frankfurt
Im Rahmen der von der dfv Mediengruppe veranstalteten Euro Finance Week wird auch 2025 wieder das Green Finance Forum stattfinden, das sich um die Themen ESG und grüne Investments dreht. Es findet am zweiten Konferenztag (18.11) statt und versammelt hochkarätige Speakerinnen und Speaker.
Zur Website02. – 05. Dezember: Global Carbon Markets Conference in Barcelona
Die Global Carbon Markets Conference 2024 des Finanzspezialisten S&P beschäftigt sich mit der Entwicklung der globalen Kohlenstoffmärkte. Marktteilnehmer erhalten Einblicke und Hintergründe, worauf Sie sich für die Zukunft einstellen müssen.
Zur Website04. – 05. Dezember: 18. Deutscher Nachhaltigkeitstag und 18. Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Düsseldorf
Der Deutsche Nachhaltigkeitstag ist hat einen festen Platz im jährlichen Eventkalender. Im Rahmen der Konferenz wird auch der Deutsche Nachhaltigkeitspreis verliehen. In dem umfangreichsten nationalen Nachhaltigkeitswettbewerb werden jedes Jahr Unternehmen in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Zudem wird der „Next Economy Award“ an besonders innovative Start-ups verliehen.
Zur WebsiteVoraussichtlich September: Preisverleihung Blauer Kompass des UBA und BMUV in Berlin
Das Umweltbundesamt und das Bundesumweltministerium verleihen jedes Jahr den Preis „Blauen Kompass“ an fünf Unternehmen, Kommunen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie an Verbände, die innovative, wirksame und nachhaltige Lösungen für den Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels präsentieren können.
Voraussichtlich November: Circulaze Summit 2025 in München
Auch 2025 dürfte wieder im Spätherbst der Circulaze Summit in München stattfinden. Die Konferenz dreht sich um das Thema Kreislaufwirtschaft und richtet sich an Circular Economy Start-ups als auch an in dem Bereich tätige Unternehmen und deren Führungskräfte.
Zur WebsiteVoraussichtlich November: 10. Jahreskonferenz Stiftung Klimawirtschaft in Berlin
Im November dürfte wieder die Jahreskonferenz der Stiftung Klimawirtschaft stattfinden. Die Veranstaltung, die 2025 wohl ihr zehnte Ausgabe ausrichten wird, richtet sich an Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Zur Website
DAS LETZTE:
Royal Recycling: Prinz Harry entdeckt das Klima in China
Während König Charles in Kanada höflich Hände schüttelt, pflanzt sein Sohn Harry medienwirksam Bedenken in Shanghai. Überraschend tauchte der 40-Jährige auf einer Nachhaltigkeitskonferenz der Reiseplattform Trip.com auf – mit ernster Miene, dringlicher Rede und einem Appell an die asiatisch-pazifische Tourismusbranche: Sie möge doch bitte das Klima retten.
Der selbst ernannte Klimabotschafter nutzte die Bühne seiner Umweltinitiative Travalyst, um den Klimawandel als „kritischen wirtschaftlichen Notfall“ auszurufen. Und auch ein royales Lebensfazit gab es gratis dazu: Bedeutender Wandel sei nie einfach – was viele vermutlich spätestens seit dem Megxit bestätigen können.
Während Harry sich mit Klimazahlen profilierte, postete Meghan parallel ein Video vom Familien-Imkern mit Tochter Lilibet – musikalisch untermalt von „Sugar, Sugar“. Ein perfektes Timing also: Während Papa Charles Kanada eröffnet, eröffnen die Sussexes neue Kapitel in der Disziplin „grünes Storytelling“.
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