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CO2-Speicherungsgesetz . Deutschland plant unterirdische Lagerung: Das Bundeskabinett hat den Entwurf für ein Gesetz zur unterirdischen CO2-Speicherung beschlossen, der die Speicherung von CO2 in der Nordsee ermöglichen soll. Wirtschaftsminister Robert Habeck betont, dass die Technologie unerlässlich sei, um Deutschlands Klimaziele zu erreichen. Kritiker warnen jedoch vor möglichen Erdbeben und CO2-Lecks, die das Ökosystem gefährden könnten, während die Kosten für die Technologie hoch bleiben. focus.de , handelsblatt.com

Streit ums Geld: Ab heute, am. Montag,  findet in Bonn eine zehn Tage dauernde UN-Klima-Zwischenkonferenz statt, bei der 6.000 Delegierte aus fast 200 Ländern über die Finanzierung des Klimaschutzes debattieren. Die Entwicklungsländer fordern zwischen 100 Milliarden und einer Billion Dollar pro Jahr ab 2025, um Investitionen in erneuerbare Energien und Klimaanpassungsmaßnahmen zu decken. Deutschland steht unter Druck, da die öffentliche Finanzierung angesichts geplanter Haushaltskürzungen und der Verpflichtung von Olaf Scholz, jährlich mindestens sechs Milliarden Euro bereitzustellen, angespannt ist. stern.de

EU-Wahl könnte Bremse für den Klimaschutz werden: Bis 2050 will die EU klimaneutral sein. Doch falls rechte Parteien bei der EU-Wahl im Juni viele Stimmen bekommen, könnte das den Klimaschutz gefährden. Was bedeutet das für den europäischen Green Deal? Die Straßen europäischer Hauptstädte waren im März von großen Traktoren blockiert, Reifen brannten, und Landwirte kippten Mist auf die Straßen. Diese Proteste richteten sich gegen ein Gesetz, das die Natur in Europa schützen und wiederherstellen soll. Die Demos in einigen europäischen Ländern symbolisieren auch die Gegenkampagne gegen die Klimapolitik der EU. Unter dem Druck der Demonstrationen und dem Erstarken populistischer, rechtsextremer Stimmen haben die Gesetzgeber im Europäischen Parlament das Naturschutzgesetz vor den EU-Wahlen im Juni weiter abgeschwächt. Das Gesetz zielt darauf ab, zwanzig Prozent der europäischen Natur bis 2030 zu sanieren und die Biodiversität auf Agrarflächen zu stärken. dw.com

239 Milliarden Dollar

auf diese Summe beliefen sich die Investitionen in den USA in saubere Technologien. Der Inflation Reduction Act hat 2023 in den USA zu einem fast 40-prozentigen Anstieg der Investitionen in grüne Technologien  geführt, wie der Clean Investment Monitor berichtet. Besonders stark stiegen die Investitionen in E-Autos und Batteriespeicher, während auch neue Technologien wie nachhaltige Flugkraftstoffe und Wasserstoff signifikant gefördert wurden. spiegel.de

Umweltverbände und Gewerkschaften fordern Abschaffung klimaschädlicher Subventionen: Ein Bündnis aus Umweltverbänden und Gewerkschaften drängt die Bundesregierung zu einem Kurswechsel in der Verkehrspolitik. Die Organisationen fordern in einem gemeinsamen Fünf-Punkte-Plan das Ende „sozial ungerechter und klimaschädlicher Subventionen“, um Milliardeneinsparungen zu erzielen. Zu den konkreten Forderungen zählen mehr Investitionen in das Schienennetz, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Sanierung statt Neubau von Autobahnen sowie die Verdopplung der Pauschalbesteuerung für Dienstwagen mit Verbrennungsmotoren und die Streichung von Vergünstigungen für Hybridfahrzeuge. Unterzeichnet wurde der Plan unter anderem von der Klima-Allianz Deutschland, dem BUND, Greenpeace, dem Auto Club Europa, verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG. deutschlandfunk.de

So steht es um die Windkraft in Deutschland: Der Umstieg auf erneuerbare Energien läuft gut – darin sind sich die meisten Beobachter einig. Bis 2030 sollen mindestens 80 Prozent des verbrauchten Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Quellen stammen. Beim Ausbau der Windkraft gab es jedoch Befürchtungen, dass der Klimawandel selbst diesen Fortschritt gefährden könnte. Ein mögliches Szenario: In Deutschland könnte durch das veränderte Klima weniger Wind wehen. Das Jahr 2021 schien diese Sorge zu bestätigen, da es besonders windstill war. Renate Hagedorn vom Deutschen Wetterdienst gibt jedoch Entwarnung: Das Jahr 2023 war das windreichste seit 2007. tagesschau.de

Gewässer in Europa massiv mit „Ewigkeitschemikalien“ verunreinigt: Ein Bericht des Europäischen Pestizid-Aktions-Netzwerks zeigt, dass die EU-Grenzwerte für Trifluor-Essigsäure in vielen Fällen überschritten werden. In Deutschland sind die Elbe und die Spree besonders betroffen. Die Verunreinigung von Flüssen, Seen und Grundwasser erfordert dringende Maßnahmen, einschließlich eines Verbots von PFAS-Pestiziden, die in vielen Alltagsprodukten vorkommen und sich in der Umwelt und im menschlichen Körper anreichern. dlf.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Durstiges Land

Der Welt geht das Wasser aus, können wir uns retten?

„Der Welt geht das Wasser aus: Können wir uns retten?“ von Annika Joeres und Susanne Götze ist ein fesselndes und alarmierendes Buch, das sich mit einem der drängendsten Probleme unserer Zeit auseinandersetzt: dem Wassermangel. Die vielfach ausgezeichneten Journalistinnen nutzen eine Mischung aus fiktiven Erzählungen und realen wissenschaftlichen Erkenntnissen, um ein eindringliches Bild unserer möglichen Zukunft zu zeichnen. Zwei Drittel der Erde sind zwar mit Wasser bedeckt, aber nur drei Prozent davon sind Süßwasser – und diese Bestände schrumpfen in vielen Regionen rapide. Joeres und Götze nehmen uns mit auf eine Reise in eine nahe Zukunft, in der die Auswirkungen des Wassermangels bereits spürbar sind. Durch die Augen fiktiver Protagonisten erleben wir, wie das Leben aussehen könnte, wenn wir uns entweder rechtzeitig anpassen oder die notwendigen Maßnahmen versäumen.

Die Geschichten, die die Autorinnen erzählen, sind spannend und erschreckend real. Sie basieren auf umfangreichen Studien und Interviews mit Wissenschaftlern, was den erzählten Szenarien eine beunruhigende Glaubwürdigkeit verleiht. Die dargestellten Situationen sind nicht nur hypothetische Extremszenarien, sondern könnten tatsächlich eintreten, wenn keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden. Das Buch macht deutlich, wie entscheidend unser Umgang mit der Wasserkrise unseren Alltag beeinflussen wird. Es zeigt sowohl die düsteren als auch die hoffnungsvollen Möglichkeiten auf, die vor uns liegen. Joeres und Götze fordern ihre Leser auf, die Dringlichkeit des Problems zu erkennen und aktiv zu handeln, um das Schlimmste zu verhindern. „Der Welt geht das Wasser aus: Können wir uns retten?“ ist eine packende und aufrüttelnde Lektüre, die wichtige Fragen über unsere Zukunft stellt und uns zum Nachdenken anregt. Es ist ein unverzichtbares Buch für alle, die die kommenden Herausforderungen verstehen und bewältigen möchten. dtv.de


Kurz und Knapp:

FDP pocht auf Ende der EEG-Förderung für Neuanlagen: Selbst bei negativen Strompreisen werden Betreiber von Solaranlagen vergütet. Deshalb fordert die FDP einen Neuanfang bei der Förderung der Erneuerbaren. handelsblatt.com
Energiecharta-Vertrag: EU tritt aus umstrittenem Energieabkommen aus. Aber erst weit in der Zukunft. zeit.de
Ladesäulen: Bundestag beschließt Pflicht für Tankstellen. heise.de
Chinas CO₂-Emissionen sind erstmals seit der Coronapandemie gesunken: Eine Studie sieht den chinesischen CO₂-Ausstoß auf einem Plateau angekommen – fortan könnte er weiter sinken. zeit.de
Wasser und Strom werden knapp: Hitzerekord in Indien mit 5,3 Grad. n-tv.de
Wattenmeer: Energieunternehmen darf Gasförderprojekt vorantreiben. abendblatt.de
Erdgaswerbung: Eon riskiert Klage der Deutschen Umwelthilfe. handelsblatt.com
Weltraum: Umweltverschmutzung durch Batterietrümmer im All. deutschlandfunk.de
Produktpass, Reparaturindex: Ökodesign-Verordnung der EU kann in Kraft treten.heise.de

Diesel: Wie klimafreundlich ist der neue HVO Öko-Diesel?  freitag.de
SUV: Fast die Hälfte aller neu zugelassenen Fahrzeuge weltweit. spiegel.de
Immer noch gut zu Fuß: Nach dem Auto sind die eigenen Füße derzeit das meistgenutzte Verkehrsmittel in Deutschland. klimareporter.de
Erderwärmung:  Die fatalen Folgen sauberer Schifffahrt. welt.de
Radverkehr: Wie Deutschland mit dem Fahrrad jährlich 19 Millionen Tonnen CO₂ einsparen kann. manager-magazin.de

Deal für grünen Wasserstoff aus Nordafrika: Ideale Bedingungen für die Wasserstoffproduktion gibt es in Nordafrika. Für den Import per Pipeline hat Deutschland nun eine Absichtserklärung mit Österreich und Italien unterzeichnet. tagesschau.de
Wasserstoff: Gesetz gibt Infrastruktur „überragendes öffentliches Interesse“. Damit der Wasserstoff-Hochlauf losgehen kann, braucht es schnellere behördliche Verfahren. Dafür soll ein neues Gesetz sorgen. heise.de
Pipelines: Ein Großteil des künftigen Wasserstoffbedarfs soll aus dem Ausland kommen. Die Bundesregierung arbeitet an einer Importstrategie. Der Energiewirtschaftsverband BDEW will mehr Tempo. logistik-heute.de
EU-Kommission genehmigt milliardenschwere Wasserstoff-Förderung: Deutschland und sechs weitere EU-Staaten dürfen mehrere Wasserstoff-Projekte mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro fördern. Die EU-Kommission in Brüssel genehmigte die Staatshilfen mit Verweis auf den Nutzen für den Klimaschutz. dlf.de

Das seventeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.

 


PODCAST DER WOCHE:

„Gesunde Hoffnung“ – Ein indonesischer Arzt kämpft gegen Plastikmüll

Zehn Plastikflaschen kostet die Behandlung bei einem indonesischen Arzt aus Jakarta. Durch diese Bezahlmethode schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe: Medizinische Versorgung für die Armen und die Bekämpfung des Plastikmülls vor Ort. swr.de


KOMMENTAR DER WOCHE:

Warum die Grillparty hochpolitisch ist

Annette Jensen betont in ihrem Kommentar, dass unsere gegenwärtige Ernährungsweise sowohl die Umwelt als auch unsere Gesundheit massiv schädigt und besonders ungerecht für einkommensschwache Menschen ist. Sie argumentiert, dass die Produktion und der Transport von Futtermitteln für die Massentierhaltung sowie die Emissionen der Tiere selbst erheblich zur Umweltverschmutzung und zum Klimawandel beitragen. Hinzu kommt, dass hochverarbeitete Lebensmittel, die oft viel Zucker enthalten, Übergewicht und andere Gesundheitsprobleme fördern, besonders bei Kindern aus benachteiligten Familien.

Jensen fordert einen radikalen Wandel, der politisch unterstützt werden muss, um diese negativen Entwicklungen zu stoppen. Dazu gehören Maßnahmen wie der Ausbau von Trinkwasserbrunnen in Schulen und öffentlichen Plätzen sowie die Bereitstellung hochwertiger und kostenfreier Mahlzeiten in Kitas und Schulen. Sie betont, dass ein nachhaltiges und gesundes Ernährungssystem für alle zugänglich und bezahlbar sein muss. Das Nackensteak sollte künftig von Weidetieren stammen, die unter besseren Bedingungen leben, auch wenn das den Preis erhöht. den ganzen Kommentar gibt es hier


LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Neue Ernährungsempfehlungen: Gesunde und nachhaltige Ernährung laut Bundesregierung möglich: Die Bundesregierung betont in ihrer Antwort auf eine Anfrage, dass mit den neuen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine gesunde und ökologisch nachhaltige Ernährung möglich sei. Die DGE hatte am 5. März ihre aktualisierten Empfehlungen veröffentlicht und eine pflanzenbetonte Ernährung vorgeschlagen, die auch Aspekte wie Nachhaltigkeit und Umweltbelastung berücksichtigt. Laut DGE sollte eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Ernährung zu über drei Vierteln aus pflanzlichen Lebensmitteln und zu weniger als einem Viertel aus tierischen Lebensmitteln bestehen, was einen geringeren Anteil tierischer Lebensmittel im Vergleich zu früheren Empfehlungen darstellt. Antwort

Bundesregierung zur Nachhaltigkeit im BMBF: Die Bundesverwaltung wird künftig ihre Vergaben stärker auf Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit ausrichten. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion hervor. Rechtsgrundlagen dafür sind unter anderem Paragraf 13 des Bundes-Klimaschutzgesetzes, die allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Beschaffung klimafreundlicher Leistungen sowie Paragraf 45 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes. Forscherinnen, Forscher und Selbstständige, die im Rahmen der Projektförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt werden, sind von diesen Regelungen jedoch ausgenommen.Auf die Frage der Unions-Abgeordneten nach dem vom BMBF verwendeten Toilettenpapier gab die Bundesregierung an, dass dieses nach dem Zertifizierungssystem für nachhaltigere Waldwirtschaft ausgezeichnet sei. Zudem trage der für den „Servierdienst“ des BMBF verwendete Kaffee ein Fair Trade Label. Antwort

 

WÖRTLICH GENOMMEN:

Bei uns in Deutschland sehen wir, wie schwer es ist, Veränderungen durchzusetzen. Wir sind ein Volk von Bedenkenträgern geworden. Damit trotzdem alle mitziehen, müssen wir den Gewinn in den Vordergrund stellen, nicht den Verzicht. Dass Gemeinden durch die Erträge aus Windkraft beispielsweise mehr Geld für Sanierungen haben und die Steuern senken können, muss klarer kommuniziert werden. Aber immerhin haben wir in Deutschland schon Fortschritte gemacht, was die Begrenzung des CO2-Ausstoßes angeht. 

Mojib Latif, Klimaforscher,  betont, dass internationale Zusammenarbeit notwendig ist, um die globalen Auswirkungen von CO2-Emissionen zu bewältigen, diese jedoch aufgrund nationaler Interessen immer schwieriger wird. Er spricht sich für bestimmte Verbote wie etwa gegen Plastik aus, da ohne diese keine Veränderungen erreicht werden. Zudem plädiert er für finanzielle Anreize und ein Wirtschaftssystem, das Umweltschutz belohnt, um nachhaltiges Verhalten zu fördern. Er kritisiert die ungleiche Verteilung von Geld und betont die Notwendigkeit, das Wirtschaftssystem zu reformieren, um die Klimakrise zu bewältigen. Latif lobt die aktuelle Bundesregierung trotz Herausforderungen wie dem Ukraine-Krieg und der Gasproblematik und hebt hervor, dass wirtschaftliche Interessen oft über Klimaschutz gestellt werden. Abschließend ruft er dazu auf, die Weisheit und Verantwortung des Menschen zu reflektieren. Das ganze Interview hier. 

AFRIKA:

ANC verliert die Wahlen in Südafrika: Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) hat in der jüngsten Wahl in Südafrika nur 40 Prozent der Stimmen erhalten und steht vor einer Zerreißprobe, da er erstmals seit 30 Jahren die absolute Mehrheit verloren hat. Der ANC benötigt nun einen Koalitionspartner, doch programmatisch passt nur die liberalen Democratic Alliance (DA), die als „Partei der Weißen“ wahrgenommen wird, was eine schwierige Allianz darstellt. Andere mögliche Koalitionspartner wie die Economic Freedom Fighters (EFF) und die Partei des früheren Präsidenten Jacob Zuma (MK) haben radikale Pläne und könnten das Land weiter destabilisieren, weshalb alles vom Geschick des aktuellen Staatspräsidenten Cyril Ramaphosa abhängt, die politische Stabilität aufrechtzuerhalten.

Mehr Bildung für Afrika: Experten auf einem hochrangigen Dialog der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) in Kenia haben afrikanische Nationen dazu aufgerufen, verstärkt private Finanzierungen für die Hochschulbildung zu gewinnen, um die Jugend des Kontinents mit wettbewerbsfähigen Fähigkeiten auszustatten. Der ehemalige tansanische Präsident Jakaya Kikwete betonte die Notwendigkeit, die nationalen Ausgaben für Bildung zu erhöhen, um das demografische Potenzial Afrikas zu nutzen. Die Veranstaltung, organisiert in Zusammenarbeit mit der kenianischen Regierung, der Afrikanischen Union und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), diskutierte innovative Finanzierungsstrategien für die Hochschulbildung und unterzeichnete eine gemeinsame Absichtserklärung zur Förderung der beruflichen Ausbildung und der Beschäftigungsfähigkeit der Jugend.  allafrica.com

Ruto in den USA: Jüngst besuchte William Ruto Washington DC, der erste Staatsbesuch eines afrikanischen Führers seit mehr als fünfzehn Jahren. Dieser Besuch markiert eine bedeutende Ausweitung der bilateralen Beziehungen zwischen Nairobi und Washington. Rutos Besuch war erst der sechste Staatsbesuch unter Präsident Joe Biden und der erste eines afrikanischen Führers seit 2008, was Kenias wachsende Bedeutung als strategischer Partner der USA unterstreicht.Die USA und Kenia pflegen seit Kenias Unabhängigkeit von Großbritannien 1963 enge Beziehungen, die mehrere Bereiche wie wirtschaftlichen Wohlstand, Verteidigung, regionale Sicherheit, Demokratie und öffentliche Gesundheit umfassen. Der Biden-Administration ging es darum, ihre Einflusssphäre auf dem afrikanischen Kontinent auszubauen, besonders angesichts der wachsenden Präsenz von Rivalen wie China und Russland. Ein bedeutender Erfolg für Kenia war die Ankündigung Bidens, Kenia als „wichtigen nicht-NATO-Verbündeten“ zu benennen – das erste Land südlich der Sahara mit diesem Status. Dies spiegelt die lange Geschichte der strategischen Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen wider. Während des Besuchs wurden Sicherheitsabkommen unterzeichnet, die die Erweiterung der Manda-Basis in Lamu beinhalten. Zudem hat die USA finanzielle Unterstützung für Kenias Einsatz von Polizisten in Haiti zugesagt. Ein weiterer Schwerpunkt des Besuchs war die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die USA sind Kenias größter Exportmarkt, insbesondere durch das African Growth and Opportunity Act (AGOA). Wichtige Handelsabkommen, wie der Bau einer Schnellstraße zwischen Mombasa und Nairobi im Wert von 3,6 Milliarden Dollar und Investitionen in Datenzentren und die Getränkeindustrie, wurden abgeschlossen.Trotz des Ausbaus der Beziehungen zu den USA behält Ruto Kenias Optionen offen und verfolgt eine unabhängige Außenpolitik, die weder Osten noch Westen bevorzugt. african.business

Tansanias Präsidentin Samia strebt mehr chinesische Kredite beim diesjährigen Focac an: Präsidentin Samia Suluhu Hassan wird im September China für das Forum für China-Afrika-Kooperation (Focac) besuchen, um neue Kreditverträge abzuschließen. Während eines kürzlichen Besuchs des tansanischen Außenministers January Makamba in Peking bestätigte China seine Bereitschaft zu neuen Projektfinanzierungen. Bei ihrem letzten Besuch in Peking im November 2022 wurden 15 bilaterale Abkommen unterzeichnet, darunter die Aufrüstung der Tanzania-Zambia Railway und ein Schuldenerlass von 31,4 Milliarden TZS. China stellte zudem einen 56,72 Millionen USD Kredit für ein neues Terminal am Flughafen Sansibar bereit. Unter Präsidentin Samia verfolgt Tansania eine neutrale Außenpolitik und setzt auf wirtschaftliche Diplomatie. Chinesische Unternehmen sind die größten ausländischen Investoren in Tansania, und das Land strebt an, seine Exporte nach China bis 2025 auf 1 Milliarde USD zu steigern. theeastafrican.co.ke

Dürre bedroht Sambia: Eine schwere Dürre in Sambia bedroht Millionen Menschen mit Hunger, unterbricht die Stromversorgung und zerstört die Wirtschaft, warnte Umweltminister Collins Nzovu. Die Dürre, die durch extrem niedrige Niederschläge verursacht wurde, führte zu massiven Ernteausfällen, insbesondere beim Grundnahrungsmittel Mais. Präsident Hakainde Hichilema hat den Notstand ausgerufen und Maßnahmen zur Wassernutzung eingeführt, während das Land versucht, sich durch den Anbau dürreresistenterer Pflanzen wie Maniok und Sorghum zu diversifizieren. Nzovu betonte, dass Sambias Situation ein Vorbote für zunehmende Katastrophen in der Region aufgrund des Klimawandels ist und forderte dringende internationale Klimafinanzierungshilfen. theguardian.com

In Uganda wird es immer enger: Uganda ist nicht nur für Flüchtlinge ein attraktives Land. Mit knapper werdendem Land droht jedoch die Gastfreundschaft zu kippen. taz.de

 

MEHR WISSEN:

Was unser Geruchssinn mit dem Klima zu tun hat: Der Klimawandel, Landnutzung und Umweltverschmutzung verändern die natürlichen Düfte, die unser Wohlbefinden fördern, wie eine internationale Studie zeigt. Diese Veränderungen könnten negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben, da natürliche Düfte helfen, Emotionen zu regulieren und gegen Depressionen wirken. Die Forscher fordern, dass der Wert dieser natürlichen Düfte bei politischen Entscheidungen mehr Gewicht erhält. t3n.de

Wie Beton grün werden soll: Beton ist ein dominierender Baustoff wegen seiner Vielseitigkeit und Beständigkeit, aber er verursacht sechs bis neun Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen. Die Herstellung von Zement, dem Hauptbestandteil von Beton, erfordert enorme Energie und setzt viel CO₂ frei. Um klimaneutral zu werden, setzt die Zementindustrie auf innovative Bindemittel, CO₂-Abscheidung und -Speicherung sowie die Reduktion des Klinkeranteils, doch eine Kombination verschiedener Ansätze wird nötig sein, um die Emissionen signifikant zu senken. sueddeutsche.de

Wie Deutschland CO2 einfangen könnte: Ein Forschungsteam hat verschiedene CO2-Entnahmemethoden für Deutschland bewertet, wobei sowohl biologische als auch technologische Ansätze untersucht wurden. Biologische Maßnahmen wie Aufforstung und Wiedervernässung von Mooren sind einfach umzusetzen, aber bieten nur begrenztes Potenzial zur CO2-Reduktion, während chemische und bioenergetische Verfahren leistungsfähiger, aber schwieriger und teurer sind. Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass es keine einheitliche Lösung gibt und verschiedene Methoden je nach Region und Kontext unterschiedlich effektiv sind. spektrum.de

 

KALENDER:

GLF Moorgebiete 2024: Die Klimalösung, die wir vergessen haben

Wann: 6. Juni 2024
Wo: Bonn, Deutschland, und online
Weitere Informationen: Website
Moore machen nur 3-4 Prozent der Landfläche der Erde aus, aber sie speichern mehr Kohlenstoff als alle Wälder der Welt zusammen. Auf dieser Hybridveranstaltung, die parallel zur Bonner Klimakonferenz stattfindet, erfahren Sie, warum dieses wichtige Ökosystem bedroht ist – und was wir zu seinem Schutz tun können.
Für alle, die online teilnehmen, sind die Tickets kostenlos. Sichern Sie sich Ihre jetzt!

GLF Afrika 2024

Wann: 17. September 2024
Wo: Nairobi, Kenia, und online
Weitere Informationen: Website in Kürze!
Kann Afrika eine globale grüne Renaissance einleiten? Der Kontinent verfügt über enorme natürliche Ressourcen, die seine Nahrungsmittelsysteme, seinen Lebensunterhalt und seine wachsende junge Bevölkerung unterstützen – doch die Klimakrise könnte diese Vorteile zunichte machen. Auf dieser gemischten Konferenz wird untersucht, wie Afrika diese Herausforderungen bewältigen kann, indem es das Potenzial seiner vielfältigen Landschaften und Völker nutzt

Bonner Klimakonferenz – Juni 2024

Wann: 3-13 Juni 2024
Wo: Bonn, Deutschland
Weitere Informationen: Website
Das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) wird die 60. Tagung seiner Nebenorgane an seinem Sitz in Bonn, Deutschland, abhalten. Bleiben Sie dran für weitere Details.

III. Weltforum für biologische Vielfalt

Wann: 16-21 Juni 2024
Wo: Davos, Schweiz
Weitere Informationen: Website
Unter dem Motto „Von der Wissenschaft zum Handeln“ wird das dritte Weltbiodiversitätsforum Forscher, Praktiker und die Zivilgesellschaft zusammenbringen, um zu erkunden, wie man von der Wissenschaft zum Handeln und zu Lösungen kommt, um die biologische Vielfalt zu erhalten und uns auf den Weg zu einem Wandel zur Nachhaltigkeit zu bringen.

VII. Europäischer Kongress für Naturschutzbiologie (ECCB 2024)

Wann: 17-21 Juni 2024
Wo: Bologna, Italien
Weitere Informationen: Website
Die von der europäischen Sektion der Society for Conservation Biology (SCB) organisierte 7. ECCB wird sich auf das Schlüsselthema „Biodiversität positiv bis 2030“ konzentrieren und einen Aufruf zum Handeln für die Erhaltung der biologischen Vielfalt unseres Planeten formulieren.

ICLEI-Weltkongress 2024

Wann: 18-21 Juni 2024
Wo: São Paulo, Brasilien
Weitere Informationen: Website; Pressemitteilung; Anmeldeformular
Im Juni wird ICLEI – Local Governments for Sustainability seinen alle drei Jahre stattfindenden Weltkongress veranstalten. Gastgeber ist die Stadt São Paulo. Die Veranstaltung wird zeigen, wie lokale und regionale Regierungen aus unserem Netzwerk die nachhaltige Stadtentwicklung weltweit vorantreiben.

IUFRO-Weltkongress

Wann: 23-29 Juni 2024
Wo: Stockholm, Schweden
Weitere Informationen: Website
Der IUFRO-Weltkongress ist eine der größten globalen Forstveranstaltungen, die seit 1893 alle fünf Jahre stattfindet und führende Wissenschaftler und Spitzenkräfte zusammenbringt, um gemeinsam eine nachhaltige Zukunft für Forstwirtschaft, Klima und Gesellschaft zu gestalten. Unter dem Motto „Forests and Society Towards 2050“ wird sich die Veranstaltung 2024 mit den Herausforderungen befassen, die Bevölkerungswachstum, Klimawandel, Globalisierung und eine wachsende Weltwirtschaft für die Wälder und ihre Bewirtschaftung mit sich bringen.
Der GLF und CIFOR-ICRAF werden sich an dieser Veranstaltung beteiligen. Bleiben Sie dran für weitere Details.

Internationaler Torfkongress

Wann: 4-9 August 2024
Wo: Taizhou, Zhejiang, China
Weitere Informationen: Website
Der 17. Internationale Torfkongress, der von der International Peatland Society veranstaltet wird, bietet Wissenschaftlern, Unternehmern und anderen Interessenvertretern eine Plattform für den Austausch von Wissen, bewährten Verfahren und neuen Ideen zur Erhaltung von Torfgebieten und setzt sich für eine verantwortungsvolle Nutzung von Torf und Torflandressourcen ein. Das für dieses Jahr vorgeschlagene Thema lautet „Torfgebiete in einer sich verändernden Welt“.

Gipfel der Zukunft

Wann: 22-24 September 2024
Wo: UN-Hauptquartier, New York, NY, Vereinigte Staaten
Weitere Informationen: Website
Der Zukunftsgipfel ist eine hochrangige Veranstaltung, bei der führende Politiker der Welt zusammenkommen, um einen neuen internationalen Konsens darüber zu erzielen, wie wir eine bessere Gegenwart schaffen und die Zukunft sichern können.
Das Gipfeltreffen verfolgt zwei Hauptziele: die Beschleunigung der Anstrengungen zur Erfüllung unserer bestehenden internationalen Verpflichtungen und die Einleitung konkreter Schritte zur Bewältigung neuer Herausforderungen und Chancen. Erreicht werden soll dies durch ein handlungsorientiertes Ergebnisdokument, den Pakt für die Zukunft, der im Vorfeld und während des Gipfels ausgehandelt und von den Ländern gebilligt werden soll.

Klimawoche NYC 2024

Wann: 22-28 September 2024
Wo: New York, NY, Vereinigte Staaten, und online
Weitere Informationen: Website
In der gleichen Woche wie der Zukunftsgipfel wird die jährliche Klimawoche NYC über 500 persönliche, hybride und Online-Veranstaltungen und Aktivitäten in der ganzen Stadt New York organisieren.

2024 Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen

Wann: 21. Oktober-1. November 2024
Wo: Cali, Kolumbien
Weitere Informationen: Pressemitteilung
Tagung der Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (COP16) sowie die Tagungen der Vertragsparteien des Protokolls von Cartagena über die biologische Sicherheit und des Nagoya-Protokolls.
Auf der COP16 haben die Regierungen die Aufgabe, den Stand der Umsetzung des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming und Montreal zu überprüfen, der auf der COP15 in Montreal (Kanada) im Dezember 2022 angenommen wurde.

2024 Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29)

Wann: 11-22 November 2024
Wo: Baku, Aserbaidschan
Weitere Informationen: Pressemitteilung von COP28
Auf der letztjährigen COP28-Konferenz in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) einigten sich die Länder zum ersten Mal auf eine Abkehr von fossilen Brennstoffen und auf die Finanzierung des Fonds für Schäden und Verluste.
Im November treffen sich Staats- und Regierungschefs und Delegierte aus aller Welt erneut in Aserbaidschan zur größten Klimaveranstaltung des Jahres, um ein neues globales Ziel für die Klimafinanzierung festzulegen.

Tagung der UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz (COP16)

Wann: 2-13 Dezember
Wo: Riyadh, Saudi-Arabien
Weitere Informationen: Website
Nicht zu verwechseln mit der UN-Biodiversitätskonferenz: Auf der COP16 werden die Staats- und Regierungschefs der Welt zusammenkommen, um im Rahmen des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) Maßnahmen für Trockengebiete zu ergreifen. Seit der letzten UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz im Mai 2022 in Abidjan (Elfenbeinküste) wird dies der weltweit größte Gipfel zum Thema Landprobleme sein.

DAS LETZTE:

Für weniger Metallschrott: Japans Holz-Satellit

Endlich eine Lösung für das Weltraumschrottproblem: Japanische Forscher haben einen Satelliten aus Holz gebaut, der beim Wiedereintritt in die Atmosphäre vollständig verglühen soll – keine Metallpartikel, keine Umweltverschmutzung. Der Satellit, liebevoll „Lignosat“ genannt, ist gerade mal zehn Zentimeter groß und wird von einer SpaceX-Rakete ins All geschossen. Weil normale Satelliten einfach zu viel Metallschrott hinterlassen, setzt Japan nun auf Magnolienholz, das selbst den härtesten Bedingungen im All trotzen soll. Wer hätte gedacht, dass die Zukunft der Raumfahrt in der Holzbearbeitung liegt? n-tv.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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