FAIReconomics Newsletter KW 23/21  

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Merkel will weltweit mehr Klimaschutz: Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert verstärkte Anstrengungen für den Klimaschutz. Die Klimaschutz-Konferenz in Glasgow Ende des Jahres müsse neue Impulse für konkrete Maßnahmen bringen. In Europa sei man schon recht weit. In Deutschland habe man sich noch ehrgeizigere Ziele gesetzt, sagte Merkel. „Diese Ziele sind ambitioniert, aber wir können sie erreichen. Merkel warnte, dass gerade auf dem Gebiet der Artenvielfalt die Lage dramatisch sei. Bis zu einer Million Arten seien vom Aussterben bedroht. „Wir müssen diese Entwicklung dringend stoppen.“ Die UN-Biodiversitätskonferenz im Oktober in China könne dafür ein Meilenstein sein. Eines der weltweit wichtigsten Umweltthemen sei der Kampf gegen Plastikmüll, sagte die Kanzlerin. Sie verwies darauf, dass ab Juli in der EU die Produktion vieler Wegwerfprodukte wie Trinkhalme und Wattestäbchen nicht mehr erlaubt sei. faz.net,  zdf.de,

EU will Einfuhrzölle:  Mit Zöllen kann man Klimaschutz betrieben, das ist zumindest das Ansinnen der EU-Verantwortlichen. Die EU verantwortlichen wollen verhindern, dass keine klimaschädlichen Preiswertprodukte auf den gemeinsamen Binnenmarkt gelangen.   Deshalb erwägt die EU Einfuhrzölle beispielsweise auf Stahl, Zement, Düngemittel oder Aluminium. In Brüssel arbeitet man derzeit an diesen Kohlenstoff-Einfuhrzöllen auf besonders energieintensive oder klimaschädliche Produkte.  EU-KOM_Draft_CBAM-Regulation ,  spiegel.de

37 Prozent aller hitzebedingter Todesfälle

schätzen Wissenschaftler, sind auf die von Menschen gemachte Klimaerwärnung zurückzuführen. Ein internationales Forschungsteam Die Werte liegen dabei in den untersuchten Ländern zwischen 21 und 76 Prozent. Am stärksten betroffen sind Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen in Süd- und Mittelamerika sowie Südostasien. Dabei waren diese in der Vergangenheit nur für einen geringen Teil der menschengemachten Emissionen verantwortlich. srf.ch

Offshore Windkraft und Grüner Wasserstoff: Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, will, um das Ziel der EU, den Kohlendioxid-Ausstoß um 55 Prozent bis zum Jahr 2030 zu senken. viele neue paneuropäische Projekte auf See, Technologie-Offenheit und Pragmatismus im Umgang mit Großbritannien. Europa müsse seine Vorreiterrolle bei der Offshore-Windkraft und bei der Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff verteidigen. Nachdem die EU bei der industriellen Fertigung von Batterien für die Elektromobilität von asiatischen Staaten wie China oder Südkorea bereits abgehängt worden sei: „Keine Region der Welt ist bei der Nutzung der Offshore-Windkraft und der daraus abgeleiteten Erzeugung von Wasserstoff so fortgeschritten wie die Europäische Union“ welt.de

Nachhaltige Wälder belohnen: Wenn es nach dem Willen von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) geht, dann sollen nachhaltige Wälder besser gefördert werden. Die Erkenntnis, dass gut und nachhaltige Wälder CO2 binden und damit helfende Klimakrise zumindest abzumildern, hat das Ministerium zu diesen Hilfen veranlasst. Allerdings: Die Umwelt überall anders beschaffen, weshalb ein Einheitskonzept nicht hilfreich als Ansatz für eine effektive Aufforstung ist. Nun sollen insbesondere nachhaltige Wälder belohnt werden. Kritiker wenden ein, dass noch nicht einmal die staatlich zugesagten Hilfen vom letzten nationalen Waldgipfel bisher erst spärlich angekommen seien. zdf.de

Spritpreisdiskussion kostet Grünen Sympathie: Einiges erinnert an die Veggie-day Diskussion in vorherigen Wahlkämpfen. Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat ein Reizthema in Deutschland angesprochen, das insbesondere bei rund 1,50 Euro Benzinpreis breite Bevölkerung betrifft. Um 16 Cent pro Liter sollen die Preise steigen, was nicht gut ankommt, selbst bei der Kernwählerschaft in den Metropolen, wo es einen gut ausgebauten ÖPNV gibt. Auch bei der ländlichen Bevölkerung,  wo der Angebot von Busse und Bahnen noch niedriger ist, lehnt die Mehrheit eine Benzinpreiserhöhung ab.  spiegel.de

Deutschlands permanente Grenzüberschreitung: Anhaltend und systematisch hat die Bundesrepublik die Grenzwerte für Stickoxide zwischen 2010 bis 2016 überschritten. Nun hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) Deutschland wegen Verletzung von EU-Recht verurteilt. Das Urteil geht auf ein Vertragsverletzungs-Verfahren der EU-Kommission zurück. Stickoxide (NOx) zählen zu den Reizgasen, für die überwiegend Dieselmotoren verantwortlich sind. Stickoxide werden für die erhöhte Wahrscheinlichkeit von Husten und Bronchitis verantwortlich gemacht. Betroffen sind insbesondere Kinder und Jugendliche sowie Asthmatiker. Eine höhere NOx-Konzentration vergrößert außerdem das Risiko, vorzeitig an Herz-Kreislauf-Krankheiten zu sterben.  taz.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Zwischen Gut und Böse – Philosophie der radikalen Mitte

Ein gutes Leben, das Richtige tun: Wie kann das gelingen? Gert Scobel und Markus Gabriel entwerfen eine neue Ethik, auf die wir – als Einzelne, als Gesellschaft und als Staat – unser Handeln auch in Krisenzeiten aufbauen können. Zwischen Gut und Böse gibt es unzählige Möglichkeiten. Entsprechend weit spannen Markus Gabriel und Gert Scobel ihre Gedanken: Anknüpfend an Traditionen der guten Lebenspraxis und an abendländische und asiatische Denkwege gehen die beiden Philosophen der Frage nach, wie wir in einer komplexen Welt mit begrenzter Erkenntnis gute Entscheidungen treffen können. Wie finden wir heraus, was wir aus moralischen Gründen tun bzw. unterlassen sollen?

Im Dialog entwickeln Gabriel und Scobel das Prinzip der »radikalen Mitte«, in der sich unser Wissen, Denken, Fühlen, unsere Werte und Erfahrungen in einer Entscheidung und zugleich im Handeln verdichten. Werden wir uns dieser Mitte bewusst und kultivieren sie, erkennen wir in ihr die Wirklichkeit, in der wir nun einmal leben.

Und diese klare Erkenntnis brauchen wir, um den Herausforderungen unserer Zeit mit geübter Urteilskraft zu begegnen und die Zukunft zu gestalten, betonen die beiden Philosophen. Vor uns liegt ein gewaltiger Raum der Möglichkeiten. Und in dem ist, davon sind Markus Gabriel und Gert Scobel überzeugt, das Gute immer eine reale Option. koerber-stiftung.de

 


Windparks: Können sich gegenseitig ausbremsen.  fair-economics.de
CDU: Lehnt Einigung zur Halbierung der CO2 Kosten bei den Heizkosten ab. handelsblatt.com 
China-Investment: Im Saarland soll Batteriefabrik entstehen. n-tv.de  
Autobahnbau: Sonnabend war bundesweiter Aktionstag gegen Autobahnbau. dlf.de
Veggie-Boom: Vom Trend profitieren besonders die großen Unternehmen aus der Fleischindustrie. tagesschau.de
Mindeststeuer: G7 Verhandlungen vor Durchbruch. heute.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.

MOBILITÄT:

Mobilität und Wasserstoff: Bundesregierung fördert 62 Wasserstoff-Großprojekte. Mit den Maßnahmen möchte Deutschland Nummer 1 in Sachen Wasserstoff-Technologien werden und klimafreundliche Mobilität vorantreiben. logistik-heute.de

1/4 aller Grünen-Wähler könnten sich vorstellen SUV zu fahren: Das SUV ist zum Sinnbild des Autoverkehrs geworden, und zum Feind von Fußgängern und Radfahrern geworden. Auch wenn es ums Parken in Metropolen geht, nehmen die Vehikel viel Straßenraum ein. Das Problem, dass auch Wähler der Grünen dieser Fahzeugklasse zuneigen. Folgt man einer repräsentativen Umfrage können sich immerhin ein Viertel der Anhänger der Grünen grundsätzlich vorstellen, einen SUV zu kaufen – der zweitniedrigste Wert nach den Anhängern der Linken. Dagegen können sich 48 Prozent der Wähler von CDU/CSU einen SUV-Kauf grundsätzlich vorstellen. Bei der FDP liegt dieser Wert bei 52 Prozent, bei der AfD sind es sogar 54 Prozent. spiegel.de

Wiederbelebung der Autobatterien:  Batterien, die ihre Leistungsfähigkeit verlieren, könnten ein zweites Leben bekommen. Zum Beispiel als Ersatz für Diesel-Generatoren oder auch als Stromlieferanten für Kleinfahrzeuge. Rainer Hönig ist Gründer des Start-up-Unternehmens „Betteries AMPS“. Seine Geschäftsidee: Er baut aus altersschwachen E-Auto-Batterien kleinere mobile Einheiten, sogenannte „betterPacks“, die er vor allem in die Länder des Südens liefert. deutschlandfunk.de

Wasserverbrauch und Tesla-Gigafactory: Unabhängig von möglicherweise offenen und vorab erteilten Genehmigungen, könnte das Tesla-Elektroautowerk weniger Wasser verbrauchen, als Umweltverbände bislang befürchten. Diese hatten vor nicht ausreichendem Wasser in der Region gewarnt und bereiten bereits eine Klage vor. Bislang errichtet Tesla die Gigafactory auf dem 300-Hektar-Areal am östlichen Berliner Ring auf Grundlage von mittlerweile 15 Vorab-Erlaubnissen der Behörden auf eigenes Risiko und müsste im Falle einer Nichtgenehmigung alles wieder abreißen. tagesspiegel.de

Trendumkehr im Bahnverkehrs gefordert: Ältere Leser von FAIReconomics erinnern sich vielleicht noch an die Generation Interrail. Diese wurde irgendwann von der Generation EasyJet abgelöst. Noch in den achtziger Jahres des 20. Jahrhunderts verband ein Bahnnetz ganz Europa miteinander. Die Klimaaktivistinnen Kathrin Henneberger, Anna Emmendörffer und Emilia Fester sehen in der Ausdünnung der transeuropäischen Bahnverkehrs eine grobe Fehlleistung der Verkehrspolitik. Die Klimakrise mache es zwingend notwendig, den Trend der letzten Jahrzehnte umzukehren: Europäische Kurzstreckenflüge müssten schnellstmöglich überflüssig und eine klimafreundliche Mobilität muss für alle Menschen barrierefrei angeboten werden. klimareporter.de

Bedeutung des Nord-Ostsee-Kanals: Für die Bundesregierung ist der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) „eine der Hauptverkehrsadern Nordeuropas und zugleich die meistbefahrene künstliche Wasserstraße weltweit“. Das geht aus ihrer Antwort (19/29326) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/28706) hervor. Der NOK verbinde Skandinavien und die baltischen Staaten mit den Nordseehäfen und den Hauptschifffahrtsrouten im internationalen Welthandel, heißt es. Außerdem sei der Kanal Teil des Transeuropäischen Verkehrsnetzes der EU (TEN-V). „Nach Auffassung der Bundesregierung ist der NOK mit seinen Schleusen sehr bedeutend für die maritime Wirtschaft und für den Hamburger Hafen im Besonderen“, heißt es in der Antwort weiter. Durch die Verkürzung des Seeweges um mehrere hundert Kilometer würden zum einen erhebliche Transportkosten für die Wirtschaft und CO2 für die Umwelt eingespart. Das stärke die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Ostseehäfen sowie des Hamburger Hafens und sichere Arbeitsplätze im norddeutschen Raum. Der Bund sichere die Infrastruktur des Kanals und passe sie den gestiegenen verkehrlichen Anforderungen an, wird mitgeteilt. 2,6 Milliarden Euro investiere der Bund in laufende und geplante Ersatz-, Aus- und Neubaumaßnahmen in den kommenden Jahren und damit in die Zukunft dieser internationalen Wasserstraße. Im Jahr 2020 allein seien rund 186 Millionen Euro verausgabt worden, „so viel wie an keiner anderen Bundeswasserstraße“. Hinzu kämen jährliche Erhaltungsinvestitionen in Höhe von rund 30 Millionen Euro.

„Fahrzeuge faszinieren uns“ – Chiphersteller drängen auf den Automarkt: Autos brauchen immer mehr Rechenpower – und Chip-Entwickler wittern ihre Chance. Qualcomm, die Nummer eins bei Smartphone-Chips, geht jetzt in die Offensive. handelsblatt.com

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden: Die Bundesregierung will die nationalen Klimaschutzziele verschärfen und Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral machen. Das ist der zentrale Inhalt des Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Bundes-Klimaschutzgesetzes (19/30230), das der Bundestag am 10. Juni in erster Lesung beraten wird. Mit dem Gesetzentwurf reagiert die Bundesregierung auf den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts, wonach das Klimaschutzgesetz von 2019 in Teilen mit den Grundrechten unvereinbar ist. Laut dem Gesetzentwurf wird für 2030 ein neues Zwischenziel von 65 (statt wie bisher 55) Prozent Treibhausgasminderung gegenüber dem Jahr 1990 vorgegeben. Bis zum Jahr 2040 soll die Minderung 88 Prozent betragen. Bis 2045 sind die Treibhausgasemissionen so weit zu verringern, dass Treibhausgasneutralität erreicht wird. Um diese Vorgaben einzuhalten, werden die Minderungsziele für die einzelnen Sektoren (Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft) neu festgelegt. Besonders stark in die Pflicht genommen wird dabei die Energiewirtschaft, die ihre Jahresemissionsmenge von 280 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 2020 auf 108 Millionen Tonnen im Jahr 2030 verringern muss. Für die Jahre 2031 bis 2040 werden sektorübergreifend jährliche Minderungsziele festgelegt. Wie diese zwischen den Sektoren aufgeteilt werden, soll im Jahr 2024 entschieden werden. In seiner Stellungnahme begrüßt der Bundesrat grundsätzlich den Änderungsentwurf. Er weist jedoch darauf hin, dass die Bundesregierung nun in der Pflicht stehe, die richtigen Weichen für die Zielerreichung zu stellen. Im Einzelnen schlägt der Bundesrat vor, den Gesetzentwurf durch einen Absatz zu ergänzen, der vorschreibt, die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu verbessern. Die Bundesregierung stimmt diesem Vorschlag in ihrer Gegenäußerung nicht zu. Sie argumentiert, dass eine eigenständige Regelung zur Klimaanpassung nicht ohne weiteres in die derzeitige Systematik des Klimaschutzgesetzes passe.

IASS wird institutionalisiert: Das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) soll von einer befristeten Projektförderung in eine institutionelle Förderung überführt werden. Wie es in der Antwort der Bundesregierung (19/30103) auf eine Kleine Anfrage (19/29469) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen heißt, streben das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (MWFK) eine wissenschaftlich-fachliche Anbindung des IASS an die Programme der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) und eine rechtliche Einbindung in das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) an. Sie reagieren damit auf eine Stellungnahme des Wissenschaftsrats, der Handlungsbedarf bei einer zukünftigen Institutionalisierung des IASS sieht. Alternative Möglichkeiten der Institutionalisierung seien von der Bundesregierung geprüft worden und hätten sich als nicht passfähig erwiesen. Die fachliche Anbindung des IASS an die HGF-Programme und die rechtliche Einbindung in das GFZ hingegen „bieten die besten wissenschaftlichen und strategischen Entwicklungsperspektiven“, erklärte die Bundesregierung. Die wissenschaftliche Unabhängigkeit des IASS sei durch die rechtliche Integration in das GFZ nicht berührt.

Steigerung bei vegetarischen und veganen Lebensmitteln: Die Produktion von vegetarischen und veganen Lebensmittelzubereitungen ist im Jahresvergleich 2020 zu 2019 mengenmäßig um 38,7 Prozent auf 83,7 Tausend Tonnen gesteigert worden. Das geht einer Antwort (19/29955) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/29555) der AfD-Fraktion auf Grundlage der Produktionsstatistik des Statistischen Bundesamtes zur Erzeugung von vegetarischen und veganen Lebensmittelzubereitungen in Deutschland hervor.Weiter heißt es dazu, dass damit der Wert dieser Produkte im selben Zeitraum um 37,4 Prozent auf 374,9 Millionen Euro gestiegen sei.

Bericht des Beirates für nachhaltige Entwicklung: Der Bericht zur Arbeit des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung in der 19. Wahlperiode liegt dem Bundestag jetzt als Unterrichtung (19/30130) vor. Unter anderem geht es darin um die parlamentarische Begleitung des Nachhaltigkeitsprozesses auf Ebene der Europäischen Union und der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie.

INTERVIEW

Jorgo Chatzimarkakis, Secretary General Hydrogen Europe (Foto: Hydrogen Europe)

Jorgo Chatzimarkakis, Generalsekretär von Hydrogen Europe über Grünen und Blauen Wasserstoff, Wasserstoffimporte und technischen Fortschritt in der Technologie.

WÖRTLICH GENOMMEN

„Na ja, Herr Schäuble scheint irgendwie nicht so ganz die Zeichen der Zeit zu verstehen, denn er glaubt ja allen Ernstes, dass man die großen Herausforderungen, die sich durch den Klimawandel stellen, dass man die mit einer schwarzen Null bewältigen kann. Er müsste ja nur mal ein bisschen in der Welt sich umschauen und sich fragen, wie machen das denn andere Volkswirtschaften.

Peter Bofinger, deutscher Ökonom und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Würzburg. Von März 2004 bis Ende Februar 2019 war er Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen EntwicklungUnd dann nehmen Sie die USA und nehmen Sie China, die hätten im Augenblick riesige Defizite im Haushalt, die etwa doppelt so hoch seien wie im Euroraum, und das setzten sie aber auch ein, um ihre Wirtschaften zu stimulieren und ihre Wirtschaften zukunftsfähig zu machen. Nebenbei würden wir in Deutschland ja auch im Norden davon profitieren, unsere ganze Exportwirtschaft lebe ja davon, dass Impulse in diesen Wirtschaftsräumen gesetzt würden. Jetzt zu glauben, dass er (Schäuble d.Red.)mit einer schwarzen Null die Zukunft bewältigen kann, das halte ich doch für ziemlich naiv.“  deutschlandfunk.de

AFRIKA

Afrikanische SpitzenverdienerDer kamerunische Präsident Paul Biya ist erster im Ranking der afrikanischen Führer mit einem Jahresgehalt von 620.976 Dollar an. Biya wird gefolgt von Marokkos König Mohammed, der aber natürlich viel reicher ist -angeblich reicher als die Königin von England –  und Südafrikas Cyril Ramaphosa, mit einem Jahresgehalt von 488.604 $ bzw. 223.500 $. Die Daten wurden von Länderwebseiten und Daten von Organisationen wie dem Internationalen Währungsfonds und dem CIA World Factbook ausgewertet.Die Jahresgehälter der meisten Führungspersönlichkeiten liegen weit über dem Pro-Kopf-BIP des Landes oder dem Durchschnittslohn: 1.Paul Biya – Kamerun – $620.976 –$ 1.469 (BIP pro Kopf), 2. König Mohammed VI – Marokko – $488.604 – $3.121 (BIP pro Kopf) 3. Cyril Ramaphosa – Südafrika – $223.500 – $ 4.736 (BIP pro Kopf). Die ganze Liste gibt es bei africa.businessinsider.com

Afrika Stiefkind beim Klimawandel: Der Kontinent trägt durch seine geringe industrielle Produktion nur wenig zum Klimawandel bei, leidet aber um so stärker unter den Folgen. Der Kontinent findet zu wenig Beachtung in dieser Diskussion, findet zumindest die Aktivistin Vanessa Nakate aus Uganda. Man vergleicht Nakate oft mit einer afrikanischen Variante von Greta Thunberg. Nakate kämpft nicht nur gegen den Klimawandel, sondern auch um mehr Aufmerksamkeit für den Kontinent, der am meisten unter den Folgen leidet – und für mehr Beachtung auf der globalen Bühne des Klimaaktivismus.  enorm-magazin.de

2,4 Milliarden Dollar für Corona-Impfkampagne: Ziel übertroffen: Bei einer Geberkonferenz für die Corona-Impfinitiative COVAX kommt mehr Geld zusammen als erwartet. Fraglich bleibt allerdings, ob arme Länder tatsächlich schnell mehr Impfdosen erhalten. dw.com

Neue Gewalt im Ostkongo: Kriegsrecht bringt erst mal Krieg. Mindestens 65 Menschen sterben im Ostkongo beim einem blutigen Massaker. Die Provinz Ituri, wo Rebellen der ADF nun aktiv sind, versinkt in Gewalt. taz.de

NamibiaAbkommen zum Genozid. Namibia zwischen Lob und Widerstand. Nach fünf Jahren Verhandlungen will Deutschland den Genozid an den Herero und Nama anerkennen, sich entschuldigen und Entwicklungsprojekte finanzieren. Nicht alle befürworten das Abkommen. dw.com

African Union: Afrikanische Union spaltet Afrika: Fußtritte und Morddrohungen. Während einer laufenden Sitzung im Panafrikanischen Parlament kommt es zu Prügelszenen. Grund sind die Differenzen zwischen Afrikas Regionalblöcken. Dass die Sitzung des AU-Parlaments im südafrikanischen Midrand im Fernsehen übertragen wurde, hinderte rivalisierende Gruppen nicht daran, die Kammer am Montag in eine Kriegszone zu verwandeln. Sie sorgten für eine Aussetzung der Wahl eines neuen Parlamentspräsidenten, aber ihre Wirkung geht tiefer: Spannungen und Spaltungen zwischen den regionalen Machtblöcken Afrikas wurden offengelegt. taz.de

Restution der Cape Cross Säule verzögert sich: Die zur Restitution vorgesehene Säule von Cape Cross ist noch nicht offiziell an die Republik Namibia übergeben worden. Die teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/29464) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/28896). Die notwendigen vertraglichen Übergabevereinbarungen zwischen der Stiftung Deutsche Historisches Museum (DHM) und Namibia unter Beteiligung des Auswärtiges Amtes und der deutschen Botschaft in Windhuk seien durch die Corona-Pandemie verzögert und noch nicht abgeschlossen worden. Die Säule sei im August 2019 nach Namibia verschifft worden und werde seitdem in einem Lagerhaus in Walvis Bay eingelagert. Eine angemessene öffentliche Präsentation in Namibia sei geplant, im Entwurf der Übergabevereinbarung sei eine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Museum vorgesehen.

Deutsch-Marokkanische Beziehungen: Aus Sicht der Bundesregierung gibt es keinen Grund für eine Beeinträchtigung der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Marokko. Das schreibt sie in der Antwort (19/29980) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/28943). Hinsichtlich des Rückrufs der marokkanischen Botschafterin zu Konsultationen nach Rabat am 6. Mai 2021 sei die marokkanische Regierung um Erklärung gebeten worden. Diese Erklärung sei bis heute nicht gegeben worden. Gleichzeitig habe die Bundesregierung ihre Bereitschaft zu einer raschen Normalisierung der Beziehungen bekräftigt. Hintergrund etwaiger Missverständnisse zwischen beiden Ländern dürfte nach Ansicht der Fragesteller Deutschlands Position zum völkerrechtlichen Status des Territoriums der Westsahara sein. Die Anerkennung der marokkanischen Souveränität über das Territorium der Westsahara scheine für die marokkanische Regierung von hoher Wichtigkeit zu sein.

Schröpft China Afrika mit seinen Krediten? Eines ist unbestreitbar: Ohne Chinas Projekte, Investitionen und Kredite sähe Afrika heute an vielen Orten ganz anders aus. In fast allen Ländern Subsahara-Afrikas – einzige Ausnahme: eSwatini – ist die Volksrepublik mit ihren Staatskonzernen direkt involviert und finanziert große Infrastruktur-Vorhaben. Zu welchen Konditionen das passiert, darüber ranken sich einige Mythen. dw.com

MEHR WISSEN

Good News für die Bienen:  Nach einem acht Jahre lange dauernden Prozess hat der Europäische Gerichtshof Anfang Mai diesen Jahres, also 2021, das Verbot von bienenschädlichen Insektiziden, sogenannte Neonicotinoide, bestätigt. Naturschützer vom Bund begrüßen das Urteil, genauso wie der Imkerei-Verband und Greenpeace. Und nicht nur Bienen und andere Insekten sind durch dieses Verbot geschützt, sondern auch viele Vögel, denen es an Futter mangelt, wenn diese Insektizide verbreitet werden. enorm-magazin.de

Der Klimawandel lässt die mächtigen Eisschilde in der Antarktis und auf Grönland schmelzen:  Und im gleichen Atemzug verlangsamt sich der Golfstrom. Diese beiden Entwicklungen hängen miteinander zusammen, wie eine neue Studie zeigt. Der Klimaforscher Jonathan Donges vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat dies mit seinem Team berechnet. Donges sagt unter anderem: „Das Risiko, dass es zu einer Art Dominokaskade sich gegenseitig verstärkender Kippvorgänge kommt, ist sehr hoch, und es steigt mit zunehmender Temperatur. Am stärksten steigt es übrigens bei einer Erwärmung zwischen einem und drei Grad Celsius – ein Grad plus haben wir schon erreicht“ zeit.de

Umweltsteuern könnten hunderte Milliarden Euro mobilisieren – und damit Haushalte an anderer Stelle entlasten: Klimawandel, Luftverschmutzung, Überdüngung, Plastikmüll oder Staus verursachen jährlich erhebliche Folgekosten für die Gesellschaft. Fachleute des Kopernikus-Projekts Ariadne haben jetzt erstmals die Kosten verschiedener Umwelt- und Gesundheitsschäden für Deutschland heruntergebrochen – ihre Schätzungen gehen von mehr als 13 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. fair-economics.de

Todeszonen: Nicht nur in Ozeanen sondern weltweit auch an Seen.  derstandard.at
Kreuzfahrten: Streit um Kreuzfahrtschiff in der Lagune von Venedig. faz.net
Milliarden-Investitionen: Ørsted will weltgrößter Ökostromkonzern werden. manager-magazin.de

DAS LETZTE:

Gescheiterte E-Autos:  Inzwischen sind e-Autos im Portfolio nahezu aller Autohersteller. Viele wurden bombastisch angekündigt und endeten mit einer Bauchlandung- Auch wenn in Elon Musks Wortschatz Bescheidenheit und Rücksichtnahme nicht vorkommen dürfte, so brachte er die Community mit einem Tweed mal wieder zum Kochen. Dafür brauchte er lediglich sechs Worte, als Antwort auf denUser und Vlogger Utsav Techie, der sich über die vielen Firmen gewundert, die sich an Elektroautos versuchen würden. Namentlich hatte er Apple, Xiaomi, LG, Sony und Huawei genannt. Tech-Firmen, die mit Autos nichts zu tun haben. Musk antwortete nur: „Prototypes are easy, production is hard.“ Es gab fast 200.000 Interaktionen. Dabei war das durchaus einer der seltenen selbstkritischen Beiträge von Musk.  Tesla hatte häufig mit Pleiten, Pech und Pannen zu kämpfen.  heise.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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