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Steigende Heizkosten, sinkendes Verständnis – Wo unsere Klimapolitik ins Stocken gerät:  Ab 2027 wird Heizen und Tanken durch den Emissionshandel deutlich teurer – doch eine neue Umfrage zeigt: Nur fünf Prozent der Menschen in Deutschland verstehen überhaupt, wie der CO₂-Preis funktioniert und welche Folgen er hat. Gerade sozial schwächere Haushalte sehen sich steigenden Kosten gegenüber, haben aber oft keine Möglichkeit, auf klimafreundliche Alternativen umzusteigen. Das geplante Klimageld, das diese Ungerechtigkeit abfedern sollte, ist gestrichen – stattdessen setzt die neue Regierung auf Strompreissenkungen und Großinvestitionen. Ein fehlender Plan für eine faire Verteilung der Emissionshandelserlöse ist ein zentrales Problem unserer Klimapolitik. focus.de , utopia.de , merkur.de, wirtschaftswoche.de

Habeck kritisiert Trennung von Wirtschaft und Klimaschutz – Richtungsstreit um Deutschlands Zukunft:  Mit den geplanten Neuzuschnitten der Ministerien steht ein politischer Kurswechsel bevor: Klimaschutz soll künftig nicht mehr Teil des Wirtschaftsressorts sein. Wirtschaftsminister Robert Habeck warnt vor einem schweren Rückschritt für die Transformation der deutschen Industrie und kritisiert die Trennung als gefährliches Signal in Zeiten globaler Umbrüche. Diese Entscheidung gehe weit über eine bloße Ressortreform hinaus. rheinische-post.de

USA verhängen bis zu 3521  Prozent Zoll auf Solarpanels

Mit Zusatzzöllen in nie dagewesener Höhe will die US-Regierung Solarpanels aus Kambodscha, Malaysia, Thailand und Vietnam belegen – bis zu 3521 Prozent sind angekündigt. Der Vorwurf: chinesische Subventionen sollen den Wettbewerb massiv verzerrt haben. Die Entscheidung könnte nicht nur die Solarbranche erschüttern, sondern auch die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Asien neu ordnen. manager-magazin.de

Klimakrise rückt bei Beschäftigten und Politik in den Hintergrund: Angesichts geopolitischer Konflikte und wirtschaftlicher Unsicherheiten verliert der Klimaschutz an Priorität – sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch auf politischer Ebene. Laut einer aktuellen Umfrage sehen nur noch gut zehn Prozent der Beschäftigten den Klimaschutz als dringendstes gesellschaftliches Problem. Stattdessen rücken soziale Ungleichheit, Arbeitsplatzsicherung und Wettbewerbsfähigkeit in den Fokus. Trotzdem bleibt eine klare Mehrheit für eine schnelle oder zumindest stabile Transformation zur Klimaneutralität. Auch die Politik setzt zunehmend andere Akzente: Die EU will Autobauern mehr Zeit bei der Einhaltung von Klimazielen geben und prüft das geplante Verbrenner-Aus bereits früher als geplant. Dieser Stimmungswandel hat Folgen für den Klimaschutz und die Zukunft der Wirtschaft. tagesspiegel.de , taz.de

Speichern statt ausstoßen: Deutschland plant CO₂-Deponien unter der Nordsee: Die künftige Bundesregierung will die unterirdische Speicherung von CO₂ vorantreiben – ein zentraler, aber auch umstrittener Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045. Geplant ist ein umfassendes Gesetzespaket, das die Abscheidung, den Transport und die Lagerung von Kohlendioxid insbesondere für schwer vermeidbare Industrieemissionen ermöglicht. Doch einfache Lösungen gibt es nicht: Die Kapazitäten unter der deutschen Nordsee sind begrenzt, die technischen und ökologischen Risiken hoch. Zudem bleibt offen, ob auch Lagerstätten an Land genehmigt werden können – eine Debatte, die an frühere Proteste erinnert.  fr.de

Wärmepumpen: Nachfrage zieht wieder an – aber die Branche bleibt angespannt: Nach einem schwierigen Jahr kehrt bei Wärmepumpenherstellern wie Viessmann und Vaillant etwas Hoffnung zurück: Der Absatz stieg im ersten Quartal 2025 um 35 Prozent. Dennoch bleibt die Lage angespannt – neue politische Unsicherheiten könnten die Erholung gefährden. faz.net

Energie-Update: Weniger Windstrom, mehr Sonnenkraft: Im ersten Quartal 2025 ist die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien in Deutschland deutlich gesunken – vor allem wegen eines wetterbedingten Einbruchs bei der Windkraft. Auch die Wasserkraft litt unter trockenen Monaten. Positiv entwickelt sich dagegen die Photovoltaik: Dank neuer Anlagen und eines sonnigen März stieg die Solarstromerzeugung um rund 32 Prozent. sueddeutsche.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Zukunft ohne Angst

Wie Anti-Dystopien neue Perspektiven eröffnen. Science-, Social- und Climate-Fiction als Mutmacher für Veränderung und gesellschaftlichen Wandel.

In Zeiten, in denen düstere Zukunftsszenarien unsere Nachrichten, unsere Literatur und unsere Filme bestimmen, setzt Isabella Hermann ein wichtiges Gegengewicht: In ihrem neuen Buch wirbt sie für ein anderes Narrativ – eines, das nicht resigniert, sondern inspiriert.

Hermann analysiert, wie Science-, Social- und Climate-Fiction inmitten von Krisen nicht nur Schreckensbilder zeichnen, sondern auch Hoffnungsräume eröffnen. Ihre zentrale These: Anti-Dystopien bilden ein eigenes Genre, das sich bewusst gegen die verbreitete Diagnose gesellschaftlicher Hoffnungslosigkeit stellt. Statt utopischer Luftschlösser präsentieren sie reale, erreichbare Ansätze für Veränderung – geboren aus der Krise, aber getragen von dem Mut zur Handlung.

Anhand ausgewählter Werke gelingt es Hermann, die feinen Unterschiede zwischen bloßer Dystopie und Anti-Dystopie herauszuarbeiten. Sie zeigt, wie Erzählungen über Widerstand, Innovation und Zusammenhalt neue Perspektiven für gesellschaftlichen Wandel erschließen können, ohne die Komplexität der Gegenwart zu verleugnen.

Was dieses Buch besonders macht, ist seine Aktualität und sein Anspruch, Literatur und Popkultur nicht nur als Spiegel unserer Ängste, sondern auch als Motor unserer Hoffnungen zu verstehen. Hermann lädt dazu ein, die Krise nicht als Endpunkt zu sehen, sondern als Ausgangspunkt für Engagement und Veränderung. „Wie Anti-Dystopien neue Perspektiven eröffnen“ ist eine kluge, inspirierende Analyse – und ein Mutmacher für alle, die sich zwischen Klimaangst, sozialen Spannungen und politischen Unsicherheiten nicht mit Pessimismus abfinden wollen. Ein kompaktes, aber kraftvolles Plädoyer für neue Geschichten und neue Wege.

oekom.de


Kurz und Knapp:

Merz nominiert: Wadephul ins Außenamt, Prien für Bildung und Forschung, Reiche, Warken und Frei besetzen Ressorts für Bildung, Wirtschaft, Gesundheit und Kanzleramt. table.media
Papst Franziskus und der Klimawandel: „Seine Worte hatten Gewicht“. merkur.de , deutschlandfunknova.de
Mitgliedervotum der Sozialdemokraten: SPD-Klimanetzwerk empfiehlt  „Nein“ zum Koalitionsvertrag. spiegel.de
Grüne: Schwarz-Rot plant bei Umweltgenehmigungen Frontalangriff auf Bürgerbeteiligung.rnd.de
Umweltpolitik: Zementindustrie spricht sich für CO2-Verpressung aus. sueddeutsche.de
Klimakrise in der Arktis: Nördlichster Flughafen der Welt: Spitzbergens Landebahn schmilzt. rnd.de
Earth Day 2025: Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz. epo.de
Produktion: Apple will 60 Prozent seiner CO2 Produktion seit 2015 eingespart haben. heise.de
Elementarschadenversicherung: Laut Koalitionsvertrag soll die Pflicht zur Versicherung von Elementarschäden in Deutschland kommen. Versicherer fürchten hohe Kosten. handelsblatt.com
Schweden galt als Vorreiter im Umweltschutz: Jetzt verfehlt das Land all seine Klimaziele. tagesanzeiger.ch
Gesundheit und Klimakrise: Extreme Hitze lässt Menschen schneller altern. taz.de
Der bunte Dhow und das dreckige Meer: Wie ein Segelboot aus Flip-Flops eine Antwort auf eine Frage gibt, die wir alle verdrängen: Wohin mit dem Müll? fair-economics.de
Betonkugeln unter Wasser als Stromspeicher? Warum das Konzept besser als Batterien abschneidet. t3n.de
Wie man ohne schlechtes Klimagewissen Fleisch essen kann: Ein Forschungsteam errechnete, dass eine nachhaltige Ernährung mit Fleisch möglich ist. derstandard.at
Nachhaltig investieren: Rüstung ist notwendig, aber nicht ethisch nachhaltig. energiezukunft.de

Tempolimits und Straßensperrungen: Verkehrswende in Paris verbessert Klima erheblich. rnd.de
Unfallstatistik: Auch wenn die Zahl der Verkehrstoten sinkt. Jeder sechste Verkehrstote war ein Radfahrer. spiegel.de
Schwarz-rote Verkehrspolitik: „Ein fataler Vorrang fürs Auto“. klimareporter.de
Verkehrspolitik: Städte fordern mehr Spielraum für moderne Mobilität. sazbike.de
E-Mobilität: Tausende Ladesäulen in Deutschland werden kaum genutzt. merkur.de
McKinsey-Studie 2025 zeigt: E-Mobilität in den USA stagniert. elektroauto-news.net

Wasserstoff: So lässt sich die Effizienz der Elektrolyse steigern. ingenieur.de
Sauteuer, dafür 90 Tage autark: Familie schafft sich Wasserstoff-Speicher an. chip.de
Wasserstoff: VDI sieht Stillstand und fordert Kurswechsel. verkehrsrundschau.de
Kooperation: Deutsch-Britische Studie über den gemeinsamen Handel mit Wasserstoff veröffentlicht. bmwk.de
Probleme mit der Technik: Sind Wasserstoffzüge ein millionenteurer Flop? tagesschau.de

 


PODCAST DER WOCHE:

Balkonkraftwerke und Bürokratie: Warum kleine Solaranlagen oft an großen Hürden scheitern

Kleine Solaranlagen auf Balkonen und an Gartenzäunen gelten als unkomplizierte Lösung für die private Energiewende – doch wer selbst Strom erzeugen will, muss oft überraschend große bürokratische Hürden überwinden. Genehmigungen, Bauanträge und komplizierte Einspeiseformulare machen es vielen schwer, ihre eigenen Panels zu installieren.

Im Podcast sprechen wir mit dem Youtube-Akkudoktor Andreas Schmitz über seine Erfahrungen aus der Praxis, den „Basteltrieb“ der Community und seine Petition für weniger Bürokratie. Warum Balkonkraftwerke großes Potenzial haben – und was sich dringend ändern muss, um Solarenergie wirklich für alle zugänglich zu machen, erfahren Sie in unserer neuen Folge. golem.de

 


KOMMENTAR DER WOCHE:

Habeck für Auswärtigen Ausschuss, aber wozu?

von Tilman Weber

Robert Habeck, derzeit noch geschäftsführender Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister, soll nach seiner Amtszeit in den Auswärtigen Ausschuss des Bundestags wechseln und sich dort um die Beziehungen zu den USA kümmern. Dieser Wechsel wird von Tilman Weber als Symbol für Habecks politische Entwicklung und als Spiegel seiner durchwachsenen Bilanz gewertet.

Habeck hatte nach dem Amtsantritt 2021 zunächst große Erfolge vorzuweisen: Er setzte zentrale Reformen für die Energiewende um, darunter das umfassende „Osterpaket“, neue Ausbauziele für Wind- und Solarenergie sowie erste Schritte zur Wasserstoffwirtschaft. Auch die Abkehr von russischem Gas nach Beginn des Ukrainekrieges gelang unter seiner Führung. Doch gleichzeitig wuchs die Kritik: Das missglückte Heizungsgesetz, die stockende Auszahlung des Klimagelds und teure Kompromisse – etwa beim Ausbau der LNG-Infrastruktur – schadeten seiner Glaubwürdigkeit.

Der Kommentar zeigt auf, dass Habeck zunehmend außenpolitische Themen in den Mittelpunkt rückte, während innenpolitisch zentrale sozial-ökologische Fragen ungelöst blieben. Seine außenpolitischen Aktivitäten, etwa LNG-Deals mit Katar und die Förderung doppelter Energieinfrastrukturen, hätten die Energiewende belastet und zum Vertrauensverlust beigetragen. Statt eine klare, sozial gerechte Klimapolitik zu verteidigen, habe Habeck zu oft Rücksicht auf geopolitische Zwänge genommen. Weber vergleicht Habecks möglichen weiteren Weg mit dem früherer Politiker wie Joschka Fischer oder Sigmar Gabriel, die nach ihrer aktiven Zeit außenpolitische Rollen übernahmen. Er fragt kritisch, warum Habeck nicht den Weg eines glaubwürdigen internationalen Klimapolitikers wie Klaus Töpfer wählt, der einst das Umweltprogramm der Vereinten Nationen leitete.

Den ganzen Kommentar gibt es bei erneuerbareenergien.de


LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:

Linke fragt nach Atomtransporten: Die Castortransporte aus Jülich in das Zwischenlager Ahaus sind Thema einer Kleinen Anfrage der Fraktion Die Linke (21/55). Insbesondere befasst sich die Fragestellerin mit der Frage eines Neubaus eines Zwischenlagers für Atommüll am Standort Jülich. Sie fragt in diesem Zusammenhang, weshalb die Bundesregierung „ausgerechnet jetzt“ den Transport nach Ahaus forciere. Auch nach den Kosten der Transporte wird gefragt.

 

WÖRTLICH GENOMMEN:

 „Sind etwa die Überschwemmungen Anfang Mai in Brasilien durch den Klimawandel beeinflusst? Und wenn ja: wie sehr? Wir vergleichen das aktuelle Geschehen mit vergangenen Niederschlagsereignissen in dieser Region Brasiliens und zu dieser Jahreszeit. Haben wir es mit einem Jahrhundertereignis zu tun, oder eines, das vielleicht alle zehn Jahre zu erwarten ist? Und da wir sehr genau wissen, wie viele Treibhausgase seit Beginn der industriellen Revolution zusätzlich in die Atmosphäre gelangt sind, können wir in den Modellen diese Treibhausgase wieder herausholen – so haben wir eine Welt ohne Klimawandel. Wenn man dann feststellt, dass zum Beispiel in der heutigen Welt, das Ereignis ein 10-Jahres-Ereignis ist, aber in der Welt ohne Klimawandel es nur alle 100 Jahre zu erwarten wäre, dann kann man eben diesen Unterschied dem menschengemachten Klimawandel zuordnen. Denn der einzige Unterschied zwischen diesen beiden Welten möglichen Wetters ist eben der menschengemachte Klimawandel.“

Die Klimaforscherin Friederike Otto beschreibt die großen Herausforderungen der Klimaforschung: Für verlässliche Analysen sind historische Wetterdaten unerlässlich, doch viele Länder stellen diese nur eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung. Während Hitzewellen inzwischen weltweit häufiger und heftiger auftreten, nehmen auch extreme Niederschläge vielerorts zu – jedoch regional unterschiedlich stark. Das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens hält Otto trotz aktueller Überschreitungen weiterhin für politisch essenziell, weil es die Bedürfnisse besonders verletzlicher Staaten widerspiegelt.

Otto betont, dass Temperaturveränderungen in den Tropen trotz geringerer absoluter Erwärmung oft gravierendere Auswirkungen haben als etwa in der Antarktis. Kipppunkte wie das Abschmelzen der Eisschilde auf Grönland und in der Antarktis seien bereits in Gang gesetzt – ihre Folgen würden sich jedoch erst auf lange Sicht voll zeigen. Für Otto steht fest: Ob Kipppunkte bereits überschritten sind oder nicht, ändert nichts an der Dringlichkeit zu handeln.

Zudem kritisiert sie die verbreitete Vorstellung, Klimafolgen seien in wohlhabenden Ländern weniger dramatisch: Schon heute sterben in Europa Zehntausende Menschen an den Folgen von Hitzewellen – insbesondere sozial benachteiligte Gruppen. Otto macht klar, dass sogenannte „Naturkatastrophen“ in Wahrheit oft durch soziale Ungleichheiten verschärft werden. Ihre zentrale Botschaft: Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit müssen gemeinsam gedacht werden, anstatt kurzfristige Gewinne für wenige über das Wohl der breiten Bevölkerung zu stellen.  das ganze Interview hier bei diepresse.com

AFRIKA:

Welternährungsprogramm: Äthiopien droht wegen fehlender Entwicklungshilfe Hungerkrise. zeit.de
Kenianisch-chinesische Kooperation:
Der kenianische Präsident William Ruto hat im Rahmen eines fünftägigen Staatsbesuchs ein Abkommen im Wert von 1 Milliarde US-Dollar mit China unterzeichnet, um die strategische Partnerschaft zwischen Nairobi und Peking weiter zu vertiefen. africanews.com
Sparkurs unter Trump:
US-Regierung erwägt, Aktivitäten in Afrika drastisch zurückzufahren. spiegel.de
Konflikte:
Kongo und Ruanda unterzeichnen unter US-Vermittlung ein Abkommen über den Weg zum Frieden. reuters.com
Krankheiten:
Malaria bleibt tödliche Gefahr für Kinder in Afrika. ksta.de

MEHR WISSEN:

Internationale CO₂-Zertifikate – große Erwartungen, große Risiken:  Auf der letzten Weltklimakonferenz in Baku wurden Regeln für den Handel mit internationalen CO₂-Zertifikaten verabschiedet – und schon denken Berlin und Brüssel über deren Einsatz zur Erreichung der eigenen Klimaziele nach. Die Hoffnung: Klimaschutz kostengünstiger und flexibler gestalten. Doch Experten warnen: Minderwertige Zertifikate, neue Abhängigkeiten und das Risiko eines schleichenden Aufweichens ambitionierter Klimaziele könnten den Nutzen schnell ins Gegenteil verkehren. Gerade jetzt, wo Deutschland und die EU über zentrale Weichenstellungen für das Jahr 2040 entscheiden, steht viel auf dem Spiel. Internationale CO₂-Zertifikate sind kein Freifahrtschein für weniger Klimaschutz. Es müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, damit sie verantwortungsvoll eingesetzt werden können. tagesspiegel.de

Klimakosten neu berechnet: Wer soll wirklich zahlen? Extremwetter, Hitzewellen, Überschwemmungen – die Schäden der Klimakrise gehen in die Billionen. Doch wer trägt die Verantwortung? Eine jüngst veröffentlichte Studie in Nature liefert eine bahnbrechende Antwort: Erstmals gelingt es, wirtschaftliche Verluste durch Klimaschäden direkt auf einzelne Unternehmen der fossilen Industrie zurückzuführen. Fünf Großkonzerne – darunter ExxonMobil und Saudi Aramco – sollen laut den Berechnungen allein für 9 Billionen US-Dollar Schäden verantwortlich sein. Mit neuen wissenschaftlichen Methoden weisen die Forscher nach, wie die Welt ohne die Emissionen dieser Firmen aussehen könnte – und liefern damit eine potenzielle Grundlage für künftige Klimaklagen. Ein großer Schritt für die Klimahaftung – und ein Weckruf an die Verursacher. mdr.de

Droht Europas Wäldern ein radikaler Wandel? Eine aktuelle Studie zeigt: Sollte der Golfstrom kollabieren, könnten sich Temperatur und Niederschlag in Europa abrupt verändern – mit gravierenden Folgen für unsere Wälder. Viele bekannte Baumarten wie Fichte, Buche und Kiefer würden dramatisch an Lebensraum verlieren, während sich neue, trockenheitsresistente Arten ausbreiten könnten. Försterinnen und Förster testen schon heute im Experimentierfeld, welche Bäume den Wald der Zukunft prägen könnten. tagesschau.de

 

KALENDER:

29. April: Sustainable Investment Forum Europe 2024 in Paris

Der Kongress richtet sich vorrangig an Investoren und Asset Manager. Veranstaltet wird die Messe von der Organisation Climate Action in Kooperation mit dem UN-Umweltprogramm.
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29. April: Digisustain in Frankfurt

Der Name, eine Wortschöpfung aus „Digitalization“ und „Sustainability“, soll bei der Digisustain Programm sein. Die Messe ist als B2B-Konferenz konzipiert und dreht sich um Digitalisierung und Zukunftstechnologien in Verbindung mit Nachhaltigkeit.
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5. – 6. Mai: Global Solutions Summit in Berlin
Der Global Solutions Summit ist eine internationale Konferenz, die sich mit den wichtigsten politischen Herausforderungen für die G20, die G7 und andere Global-Governance-Gremien befasst. Die Veranstaltung bringt hochkarätige Vertreter von Politik, Wissenschaft, Think Tanks, internationalen Organisationen und Unternehmen zusammen. Eine Online-Teilnahme ist möglich. zur Website

6. – 7. Mai: OMR Festival 2024 in Hamburg

Das OMR Festival in der Messe Hamburg gilt als Mekka der deutschen Marketingszene und bezeichnet sich selbst als „Das Festival für das Digitale Universum“. Aber auch für das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz hat die Veranstaltung Relevanz, ein Teil des Programms wird sich voraussichtlich wie im vergangenen Jahr um Nachhaltigkeitsthemen drehen.
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21. Mai: Fashion Law – 2. Deutscher Moderechtstag in Berlin

Für die Textilwirtschaft spielen rechtliche Fragen der Nachhaltigkeitstransformation eine wichtige Rolle. Das genaue Programm für die Veranstaltung wird noch bekanntgegeben.
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12. – 14. Mai: Global Water Summit in Paris

Wasser gewinnt als Thema immer stärker an Bedeutung angesichts des Klimawandels. Auch Deutschland ist von Wasserstress betroffen. Auf dem Global Water Summit in Paris kommen die Entscheidungsträger der Wasserindustrie zusammen, die diesjährige Veranstaltung steht unter dem Motto „Accelerating Investment“.
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20. – 22. Mai: Greentech Festival und Greentech Konferenz in Berlin

Das Greentech Festival ist eine der größten Nachhaltigkeitskonferenzen in Deutschland. Im Rahmen der Messe findet die Greentech Konferenz statt, auf der Stakeholder aus Politik und Wirtschaft über nachhaltige Unternehmenslösungen diskutieren. 2025 wird die Konferenz in die Bereiche Mobilität & Transport, Energie & Infrastruktur und Industrie & Materialien gegliedert sein.

22. – 23. Mai: Circular Republic Festival in München

Mehrere tausend Teilnehmende waren auf dem ersten Circular Republic Festival in München. Für den 22. und 23. Mai 2025 lädt das Kreislaufwirtschaftsevent zur zweiten Ausgabe. Es bezeichnet sich selbst als „Europas führende Veranstaltung für Innovationen in der Kreislaufwirtschaft“. Unternehmen, Start-ups und Visionäre sind eingeladen, Themen wie Ressourcenknappheit, Klimwandel und Lieferkettenresilienz zu diskutieren. | GREEN.WORKS ist Medienpartner.
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26. – 28. Mai: Re:publica in Berlin

Die Digitalkonferenz Re:publica diskutiert den Einfluss der Digitalisierung auf Wirtschaft und Gesellschaft. 2025 steht das Festival unter dem Motto „Generation XYZ“. Dabei geht es auch darum, nachhaltige Lösungen für die Wirtschaft von morgen zu finden.
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2. – 3. Juni: Hamburg Sustainability Conference

Das Motto der Hamburg Sustainability Conference lautet „Together We Co-Create Sustainable Development“. Die Konferenz in Hamburg fokussiert sich auf das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele. Ziel der Veranstaltung ist es, Verantwortliche aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus aller Welt zusammenzuführen, um Möglichkeiten und praktische Wege zum Erreichen der 17 Nachhaltigkeitsziel auszuloten.
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2. – 3. Juni: ZNU Zukunftskonferenz in Ludwigsburg

Die Veranstaltung diskutiert Lösungen und Wege zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Unternehmen. Sie zählt zu den etablierten und renommierten Events der Nachhaltigkeitsszene und wird vom Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke ausgerichtet.
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3. – 4. Juni: Scope 3 Innovation Forum in Amsterdam

Das Scope 3 Innovation Forum konzentriert sich auf die Herausforderung der Scope-3-Emissionen. Auf der Konferenz in Amsterdam, Niederlande, werden Möglichkeiten und Innovationen diskutiert, die zum Senken der Treibhausgasemissionen in der Wertschöpfungskette dienen können.
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10. – 12. Juni: European Sustainable Energy Week 2025 in Brüssel und online

Die European Sustainable Energy Week (EUSEW) ist die nach eigenen Angaben größte jährlich stattfindende Veranstaltung zum Thema erneuerbare Energien und effiziente Energienutzung in Europa. Sie wird von der Europäischen Kommission organisiert und findet in der belgischen Hauptstadt statt.
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16. – 18. Juni: European Climate Change Adaptation Conference 2025 in Rimini

Die ECCAC dreht sich um das Thema Klimaanpassung. Im italienischen Rimini kommen Experten zusammen, um über eine intelligentere, schnellere und systematischere Klimaanpassung in Europa zu diskutieren.
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25. – 26. Juni: Sustainability Summit in Hamburg

Der Sustainability Summit in Hamburg ist eine Fachmesse und Konferenz für Nachhaltigkeit in der Wirtschaft, die 2025 zum zweiten Mal stattfindet. Der Summit richtet sich an Unternehmen und Start-ups. Im Ausstellungsbereich präsentieren Teilnehmer ihre IT-Lösungen für Nachhaltigkeit und ESG.
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1. – 2. Juli: LZ Summit Verpackung & Nachhaltigkeit in Frankfurt

Die Konferenz richtet sich an Führungskräfte und Verantwortliche im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement und -Strategie und fokussiert sich auf die Optimierung der nachhaltigen Unternehmensführung in der Konsumgüter-Branche.
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21. – 22. Juli: Sustainability Standards Conference 2025 in Frankfurt

Das Deutsche Rechnungslegungs Standards Commitee (DRSC), das IFRS Stiftung, die Goethe-Universität Frankfurt am Main und das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE veranstalten gemeinsam die Sustainability Standards Conference. Der Schwerpunkt der Konferenz liegt auf der Umsetzung und Weiterentwicklung der IFRS-Nachhaltigkeitsstandards
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2. – 3. September: Carbon Capture Global Summit in London

Der Carbon Capture Global Summit 2025 will das Einfangen und Einspeichern von CO2 voranbringen. Die Konferenz in London bringt Branchenvertreter, politische Entscheidungsträger, Investoren, Finanziers und Käufer zusammen.
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9. – 10. September: BME Sustainable Procurement Summit 2025 in Darmstadt

Der BME Sustainability Summit ist eine Konferenz des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik, die sich um das Thema nachhaltige Beschaffung dreht.
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17. – 18. September: Impact Festival in Frankfurt

Das Impact Festival soll ein Treffpunkt für Greentech-Start-ups und KMU, Nachhaltigkeitsmanagern von Unternehmen und Investoren sein. 2025 findet die Konferenz zum fünften Mal statt – und zum zweiten Mal auf dem Gelände der Messe Frankfurt.
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21. – 28. September: Climate Week NYC in New York

Die Climate Week ist eine jährlich in New York stattfindende Veranstaltung, die über 900 Events und Aktivitäten in der Stadt bietet. Zu der Konferenz reisen jedes Jahr Entscheider aus der Wirtschaft, der Politik und der Zivilgesellschaft an, um über die Transformation und den Klimawandel zu debattieren.
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24. September: TW Sustainability Summit in Hamburg
Der Sustainability Summit der Textilwirtschaft (TW) ist ein Branchentreffpunkt für alle, die sich auf den Weg gemacht haben für mehr Nachhaltigkeit in der Modebranche – von Big Playern ebenso wie von First Movern.

25. – 26. September: Deutsche Klimamanagementtagung in Hamburg
Im Fokus der Tagung steht das Thema Klimastress, das vor allem aus Perspektive von Gemeinden und Kommunen betrachtet wird.
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25. – 26. September: ESG-Reporting und -Steuerung 2025 in Düsseldorf

Die Konferenz, veranstaltet durch das Handelsblatt, konzentriert sich auf die Themen Nachhaltigkeitsberichterstattung und ESG-Management. In Präsenz und digital.
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3. – 4. November: Dena Energiewende-Kongress in Berlin

Auf dem Energiewendekongress der Deutschen Energie-Agentur (Dena) treffen sich mehr als 1200 hochkarätige Teilnehmende aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, um über Klimaschutz und die integrierte Energiewende zu diskutieren. Im Rahmen des Kongresses wird auch der Dena Energy Efficency Award an Unternehmen mit innovativen Konzepten verliehen.
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10. – 21. November: Weltklimakonferenz (COP30) in Belém (Brasilien)
Vor dem Hintergrund vermehrter Wetterextreme und Naturkatastrophen werden sich die Vertragsstaaten des Pariser Klimaabkommens 2025 in der brasilianischen Stadt Belém treffen, um die nächsten Schritte zur Erreichung der globalen Klimaziele zu besprechen.
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13. – 14. November: EcoCompute in Berlin

Nachdem sie im vergangenen Jahr in München stattfand, findet die EcoCompute in 2025 in Berlin statt. Sie widmet sich der digitalen Nachhaltigkeit in Hardware und Software und will laut Veranstalter Fachleuten eine Plattform bieten, um aktuelle Trends, Forschungen und Praktiken im Bereich der grünen Technologie zu diskutieren.
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17. – 21. November: Euro Finance Week mit Green Finance Forum in Frankfurt

Im Rahmen der von der dfv Mediengruppe veranstalteten Euro Finance Week wird auch 2025 wieder das Green Finance Forum stattfinden, das sich um die Themen ESG und grüne Investments dreht. Es findet am zweiten Konferenztag (18.11) statt und versammelt hochkarätige Speakerinnen und Speaker.
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02. – 05. Dezember: Global Carbon Markets Conference in Barcelona

Die Global Carbon Markets Conference 2024 des Finanzspezialisten S&P beschäftigt sich mit der Entwicklung der globalen Kohlenstoffmärkte. Marktteilnehmer erhalten Einblicke und Hintergründe, worauf Sie sich für die Zukunft einstellen müssen.
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04. – 05. Dezember: 18. Deutscher Nachhaltigkeitstag und 18. Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Düsseldorf

Der Deutsche Nachhaltigkeitstag ist hat einen festen Platz im jährlichen Eventkalender. Im Rahmen der Konferenz wird auch der Deutsche Nachhaltigkeitspreis verliehen. In dem umfangreichsten nationalen Nachhaltigkeitswettbewerb werden jedes Jahr Unternehmen in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Zudem wird der „Next Economy Award“ an besonders innovative Start-ups verliehen.
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Voraussichtlich September: Preisverleihung Blauer Kompass des UBA und BMUV in Berlin

Das Umweltbundesamt und das Bundesumweltministerium verleihen jedes Jahr den Preis „Blauen Kompass“ an fünf Unternehmen, Kommunen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie an Verbände, die innovative, wirksame und nachhaltige Lösungen für den Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels präsentieren können.

Voraussichtlich November: Circulaze Summit 2025 in München

Auch 2025 dürfte wieder im Spätherbst der Circulaze Summit in München stattfinden. Die Konferenz dreht sich um das Thema Kreislaufwirtschaft und richtet sich an Circular Economy Start-ups als auch an in dem Bereich tätige Unternehmen und deren Führungskräfte.
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Voraussichtlich November: 10. Jahreskonferenz Stiftung Klimawirtschaft in Berlin

Im November dürfte wieder die Jahreskonferenz der Stiftung Klimawirtschaft stattfinden. Die Veranstaltung, die 2025 wohl ihr zehnte Ausgabe ausrichten wird, richtet sich an Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
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DAS LETZTE:

„Digital Only“ – und Millionen bleiben außen vor


Die neue Koalition aus CDU, CSU und SPD setzt auf „Digital Only“: Verwaltungsleistungen sollen künftig ausschließlich online zugänglich sein. Was auf den ersten Blick modern wirkt, droht auf den zweiten Blick zum sozialen Problem zu werden. Denn rund vier Millionen Menschen in Deutschland – überwiegend ältere Frauen – sind Offliner, viele davon ohne Bezug oder Zugang zur digitalen Welt.
Professorin Doris Weßels mahnt: Digitalisierung per Zwang wird die gesellschaftliche Kluft verschärfen. Wer sich Endgeräte, Internetzugang und digitale Weiterbildung nicht leisten kann oder lebenslang kaum Berührungspunkte mit Technik hatte, wird abgehängt.
Ohne niedrigschwellige, finanzierte und wirklich adressatengerechte Bildungsangebote bleiben digitale Kompetenzen Illusion – und „Digital Only“ wird zur Barriere statt zur Brücke. Was fehlt, ist eine echte Strategie für lebenslanges Lernen, die Hemmnisse abbaut statt neue zu schaffen.
Digitalisierung darf kein Privileg für Junge, Gebildete und Wohlhabende sein – sondern muss Teilhabe für alle ermöglichen. Andernfalls wird aus Fortschritt sozialer Rückschritt. heise.de

 

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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