FAIReconomics Newsletter KW 13 – NACHRICHTEN
Ausstieg aus Obamas Klimapolitik: In dieser Woche könnte US-Präsident Donald Trump eine  Executive Order unterzeichnen, die auf den Clean Power Plan zielt. Dieser beinhaltet strenge Abgasvorschriften für die US-Kohlekraftwerke, die. Vorgänger Obama durchgesetzt hatte. Trump will sie rückgängig machen.  zeit.de
Verkehrswende : Die Verkehrswende muss mehr sein, als der reine Austausch einer Antriebsform durch eine andere. Die Verkehrswende in Deutschland steht auf zwei Säulen:  Auf einer Energiewende im Verkehrsbereich und einer umfassenderen Mobilitätswende. Die Mobilitätswende erfordere Verhaltensänderungen, dieser Prozess sei eher auf Jahrzehnte ausgelegt. Der ThinkTank agora wird voraussichtlich in dieser Woche eine Studie zu diesem Thema veröffentlichen. Der Energieverbrauch des Verkehrs in Deutschland könne bis 2050 um rund ein Viertel vermindert werden. Rechnete man noch Effizienzgewinne hinzu, könne der verkehrsbedingte Energieverbrauch zur Mitte des Jahrhunderts bei nur noch knapp der Hälfte des Verbrauchs von 2005 liegen. klimaretter.info

Rund 51 Terawattstunden (Milliarden Kilowattstunden) betrug der deutsche Stromexport im vergangenen Jahr. Das ist mehr als eineinhalb Mal soviel wie Dänemark pro Jahr verbraucht.  bizzenergytoday.com

EU –  Zurück zu den alten Energielabels: Rolle rückwärts bei den EU-Politikern. Die verwirrende Bezeichnung von Kühlschränken und Waschmachinen wird zurückgedreht. Die Skala von A bis G gilt wieder und nicht die Verwirrende von A+++. Letzte Woche haben sich die Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten auf diesen Schritt verständigt. Die Geräte sollen künftig in einer Datenbank erfasst werden. So sollen die Verbraucher die Möglichkeit haben den Energieverbrauch ZU vergleichen und das sparsamste Gerät zu finden. spiegel.de
UNO prophezeit weiterhin „extreme Wetterphänomene“: Die extremen Wetterbedingungen und Klimaveränderungen werden sich nach Einschätzung der UNO auch 2017 fortsetzen. Wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO)mitteilte, sind „extreme Wetterphänomene“ im laufenden Jahr weiterhin aktuell und vor allem die Erwärmung der Ozeane könne stärker ausfallen als prognostiziert. Die Arktis sei in diesem Winter bereits drei Mal von einer Wärmewelle erfasst, bei der starke Atlantikstürme warme, feuchte Luft heranführen. Auch das Packeis in der Arktis ist in einem besorgniserregenden Zustand. n-tv.de
Zwei Strompreiszonen in Deutschland? Der deutsche Strommarkt ist erheblich ungleichgewichtig. Während im Norden die Windkraft an Land und im Meer in den nächsten Jahren kräftig ausgebaut werden soll und dort zugleich weiterhin viele Kohlekraftwerke am Netz sind, wird die  Stromproduktion die Nachfrage übersteigen. Der deutsche Süden setzt bislang vor allem auf Solarkraft – und wird damit die Abschaltung von sechs Atomkraftwerken bis 2023 nicht kompensieren können.  Damit wackelt die Preiseinheit für den deutschen Strommarkt.  Ökonomen denken darüber nach, Deutschland in eine südliche und eine nördliche Preiszone zu teilen, dann könnten die Preise für Elektrizität sich jeweils regional an die wahre Situation von Angebot und Nachfrage anpassen. taz.de
G20 sollen sich zu Klimaschutz bekennen: Trotz des Widerstands der USA setzt Außenminister Sigmar Gabriel auf ein Klimaschutz-Bekenntnis der G20-Staaten. Die Ergebnisse der Pariser Klimakonferenz und des UN-Gipfels in New York müssten umgesetzt werden. Im Rahmen des „Global Energy Transition Dialogue“ ging es um schnelle Entscheidungen und Handlungen, um die Welt mit einer Zwei-Drittel-Wahrscheinlichkeit unter einer Erhitzung um zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu halten.  energate-messenger.de

Buchtipp der Woche: „Einfach Öko“  Eine Wohnungseinrichtung aus gesunden Materialien, sparsame Elektrogeräte, weniger Müll, Bettwäsche aus fair gehandelter Baumwolle oder Kosmetika ohne Schadstoffe – wer möchte das nicht? Aber wo anfangen auf dem Weg zu einem nachhaltigen Lifestyle? Muss man gleich sein ganzes Leben umkrempeln, oder gibt es einfache Tipps und Tricks, die richtig was bringen und dabei auch noch Spaß machen?
Marcus Franken und Monika Götze haben Wohnen, Leben und Einkaufen unter die Lupe genommen, ökologische Fußabdrücke bestimmt, Einsparpotenziale errechnet – und aus den dabei gewonnenen Erkenntnissen konkrete, leicht umsetzbare Tipps formuliert. Das Resultat ist ein Ratgeber mit klarem, einfachem Konzept: Durch einen Gang durch Haus oder Wohnung lassen sich Nachhaltigkeits- und Einsparpotenziale entdecken. oekom.de
Mieterstromgesetz:  Das Bundeswirtschaftsministerium hat ein Gesetz entworfen, in dem die Förderung von Mietersolaranlagen geregelt wird. erneuerbareenergien.de
Anhörung: Bundestag will Carsharing stärken  fair-economics.de
BUND-Klage: Umweltorganisation will Verkauf von Dieselautos gerichtlich verbieten lassen suedeutsche.de
Kein Klimawandel mehr in Talkshows: Seit 2015 war der Klimawandel in keiner der etablierten Talkshows mehr ein Thema marco-buelow.de
BMW: Drittgrößter Hersteller von e-Autos welt.de
Atomkraftaus: CDU-Südbaden für Ende von Fessenheim swr.de
Earth Day: 7000 Städte in 178 Ländern bei Klimaaktion dabei blick.ch 

WÖRTLICH GENOMMEN
“ Ich kenne jetzt noch kein Szenario, was ohne einen weiteren Ausbau der Windenergie zustande kommt. Entscheidend ist für mich aber eine Gesamtplanung. Da wollen wir uns als NABU mal ganz intensiv mit beschäftigen. Denn es geht ja nicht darum, fossile Energien allein durch erneuerbare zu ersetzen. Das ist ja kein Ziel. Sondern wir müssen ganz erheblich in die Reduktion des Stromverbrauchs kommen und wir müssen auch sehen, dass wir das mit dem Wärmemarkt koppeln.“
Olaf Tschimpke, Präsident des NABU, es mache keinen Sinn, nur erneuerbaren Strom zu erzeugen, sondern auch der Wärmemarkt müsse sich verändern, um Klimaschutzziele zu erreichen, und das stehe im Mittelpunkt. eine weitere Riesenherausforderung sei der Verkehr. deutschlandfunk.de
„In weiten Kreisen der Bevölkerung führt das zu starken Biorhythmus-Störungen, starker Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten.“
Korbinian von Blanckenburg,  Professor für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsmathematik an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo, die Zeitumstellung zur europäischen Sommerzeit führe zu keinen Ersparnissen. Die Europäische Union müsse deswegen von dieser Praxis abrücken. Vor allem beim Stromverbrauch privater Haushalte käme es mit der Zeitumstellung im Vergleich zu einer ganzjährigen Sommerzeit aktuell zu keinen Ersparnissen. Vielmehr gebe es zahlreiche negative Effekte. Auch Nutztiere müssten sich immer wieder an die neuen Futterzeiten gewöhnen. So klagten Landwirte darüber, dass sie ihre Kühe schrittweise auf die neue Zeit umstellen müssten. deutschlandradiokultur.de

MEHR WISSEN
Upcycling: Stylische Taschen aus alten Plastiktüten, Kleidung aus Textilabfällen, Möbelstücke aus alten Gummireifen oder modifizierte Holzpalletten in der Wohnung, immer mehr Menschen setzen derartige Produkte auch im Design ein. Beim Upcycling geht es um nachhaltigen Konsum und darum, alte und gebrauchte Dinge wiederzuverwerten und in neue Produkte zu verwandeln hnee.de
Ende der Kohleförderung: Die Tage der fossilen Brennstoffe sind gezählt, das betrifft auch den Braunkohletagebau in der Lausitz. In der ansonsten strukturschwachen Region hängen rund 8.000 Arbeitsplätze direkt von der Kohleförderung ab, 16.000 indirekt. Jetzt muss die Region einen Transformationsprozess durchmachen. Doch der Tourismus beispielsweise wird die Arbeitsplätze in der Braunkohle nicht ersetzen können. welt.de
Methanblasen in Sibirien: Der Untergrund in Sibirien wird instabil. Weil der Permafrost dort auftaut, wölben tausende von Methanblasen den Boden auf und könnten demnächst explodieren. Damit gelangte ein starkes Treibhausgas in die Atmosphäre und dies verstärkt den Effekt noch weiter. Bodenmikroben die organische Substanzen umwandeln und dabei unter anderem Methan erzeugen, werden ebenfalls aktiver. Die Gasblasen haben einen 1000-mal höheren Methangehalt als die sie umgebende Atmosphäre. Auch die Kohlendioxidwerte sind um das 25-Fache erhöht. handelsblatt.com
Fahrrad: 200 Jahre nach seiner Erfindung spielt es seine Stärken erneut aus spektrum.de
Nachhaltige Bildung: Die Zukunft der Arbeit hängt von unserer bildungspolitischen Gegenwart ab. Diese orientiert sich noch zu stark an den Prämissen der Industrialisierung. piqd.de
Sektorkoppelung:  In Berlin wurde eine Studie vorgestellt, die für den Energieträger Erdgas und die Speichertechnologie Power-to-Gas im Rahmen der Sektorkopplung eine wichtige Rolle sieht. stadt-und-werk.de

KALENDER
„Nominierungsrunde 2017 für Nachhaltigkeitspreis der Bundesvereinigung Nachhaltigkeit endet am 31.03.2017.
Noch bis zu diesem Datum können Nominierungen online übermittelt werden in den Kategorien Gesellschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Ein Überblick über die bisher Nominierten findet sich auf der Webseite: http://nachhaltigkeit.bvng.org/nachhaltigkeitspreis/

DAS LETZTE:
Falsche Führungskultur: Schlechte Führungskräfte kosten die deutsche Volkswirtschaft auch bis zu 105 Milliarden Euro im Jahr. Die Mehrheit (70 Prozent) macht das, was Pflicht ist. Rund jeder Siebte hat innerlich schon gekündigt. Motivation hinge demnach meist vom Vorgesetzten ab: Gerade einmal jeder Fünfte gab an, sein Chef motiviere ihn. Die Führungskräfte selbst sind sich dessen gar nicht bewusst: 97 Prozent halten sich für eine gute Führungskraft. marktforschung.de