FAIReconomics Newsletter KW 12 /21 

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Tag des Waldes- der deutsche Wald ist bedroht:  Gestern war der Tag des Waldes. 90 Milliarden alte und junge Fichten, Kiefern, Buchen, Eichen und seltenere Baumarten prägen unsere Wälder. Dort leben über 6700 Tierarten und unzählige Pflanzen. Doch Dürren, Stürme, Schädlinge und der Klimawandel setzen dem Deutschen Wald zu. Nur jeder fünfte Baum in Deutschland ist noch komplett gesund. Den Wald zu retten, ist eine Jahrhundertaufgabe, die immer noch unterschätzt wird. 83 Prozent der Bundesbürger sind besorgt, dass der deutsche Wald infolge des Klimawandels vertrocknet und stirbt. Gleichzeitig berichten 57 Prozent, dass sie zwar klimafreundlich handeln wollen – im konkreten Fall aber nicht konsequent sind.  tagesschau.de ,  sonnenseite.com, deutschlandfunkkultur.de

Ungleichheit zum Thema gemacht: Die Corona-Pandemie trifft die Bevölkerung unterschiedlich hart. Geringverdiener gehören nach Angaben der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm zu den größten Verlierern. Wohlhabende konnten dagegen insgesamt sehr viel Geld ansparen. Die „Wirtschaftsweise“ Veronika Grimm hat vor der Gefahr von sozialen Spaltungen gewarnt. „Die unteren Einkommensgruppen gehören zu den größten Verlierern in der Corona-Krise, in vielfacher Hinsicht“, sagte Grimm. „Befragungsdaten zeigen, dass sie im Durchschnitt eher Einbußen hinnehmen mussten als die mittleren und oberen Einkommensgruppen. Zum anderen sind viele Minijobs weggefallen, was für diese Einbußen einer der Gründe sein könnte“, sagte Grimm. „Außerdem arbeiten viele Personen in den unteren Einkommensklassen in Berufen, die jetzt besonderen Belastungen ausgesetzt sind, wie zum Beispiel im Gesundheitswesen oder in den geöffneten Supermärkten.“ n-tv.de 

Um 8,7 Prozent sinken die deutschen Treibhausgasemissionen 2020.

In Deutschland wurden im Jahr 2020 rund 739 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt – das sind rund 70 Millionen Tonnen oder 8,7 Prozent weniger als 2019. Das geht aus den Emissionsdaten des Umweltbundesamtes (UBA) hervor, die erstmals nach den Vorgaben des Bundesklimaschutzgesetzes vorgelegt wurden. bmu.de

Fridays for Future – Kreative Demonstration: Für vergangenen Freitag hatte „Fridays for Future“ erneut international zum Klimastreik aufgerufen. Die Bewegung ist wegen der Corona-Pandemie ein Jahr lang wenig sichtbar gewesen – das hat sich am Freitag geändert. Weltweit waren in mehr als 50 Ländern Proteste geplant. In Deutschland sollte es in 210 Städten Aktionen geben – alle mit strengen Hygienekonzepten. In Berlin bereitete die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer ihre Mitstreiter auf das Superwahljahr 2021 ein. Es seien düstere Zeiten, aber der internationale Großprotest sei nur „der Auftakt für ein Jahr, in dem wir so viel zu tun haben“, sagte Neubauer. „Fridays for Future“ werde sich „in die Strukturen und Institutionen hinein“ organisieren und die Klimapolitik in diesem Jahr mitgestalten. „Wir werden die Regierung herausfordern.“  taz.de,  spiegel.desueddeutsche.de,  tagesschau.de

Drohende Megadürren: Zwei aktuelle Studien betrachten die Trockenheit in Mitteleuropa – mit unterschiedlicher Einschätzung, aber ähnlichen Warnungen. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass es im Zuge des Klimawandels in Deutschland zukünftig zu Extremdürren kommen kann, die in der modernen Land- und Forstwirtschaft enorme Schäden anrichten“, so die Forscherin Monica Ionita-Scholz. tagesspiegel.de

EU plant Ökofinanzlabel für Verbraucher: Die EU-Kommission will ein Ökolabel für Finanzprodukte einführen, die sich an Privatkunden richten. Dafür hat die Kommission jetzt einen ersten Entwurf vorgelegt mit dem  Ziel, Kleinanlegern künftig eine bessere Orientierung zu geben. Experten warnen jedoch vor zu strengen Vorgaben beim geplanten  Umweltlabel, für sie ist die Umsetzung kaum umsetzbar und nicht praktikabel. handelsblatt.com

Junge Generationen und die Grünen: 13 Prozent der unter 30-jährigen Wählerinnen und Wähler haben bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg ihr Kreuz bei Parteien gemacht, die sich hinter diesem Begriff verstecken. In Rheinland-Pfalz waren es immerhin zehn Prozent. Experten stehen bei einigen Jungwählern und Jungwählerinnen keine Nähe mehr zu den etablierten Parteien, selbst die Grünen seien nicht progressiv genug – deshalb wählten sie beispielsweise eher die „Klimaliste“, wenn ihnen Klimathemen wichtig seien.  jetzt.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Draußen ist es anders -Auf neuen Wegen zu einer Wissenschaft für den Wandel

 

Wir stehen am Scheideweg. Tief greifender gesellschaftlicher Wandel ist nötig, um ein gutes Leben für alle zu ermöglichen – heute und in Zukunft. Wissenschaft kann diesen Wandel anstoßen und beschleunigen, wenn sie stärker als bisher mit Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zusammenarbeitet. Das ist der Anspruch einer transformativen Wissenschaft, deren Akteure Wandel nicht nur analysieren, sondern aktiv, informiert und auf Augenhöhe mitgestalten. Dies kann allerdings nur gelingen, wenn die Wissenschaft auch ihre eigenen Praktiken in Wissenschaftsförderung, Hochschulpolitik und im täglichen Handeln der Wissenschaftler*innen kritisch hinterfragt.  Jan Freihardt stellt Ansätze und konkrete Beispiele vor, die schon heute die Wissenschaft der Zukunft erproben. Draußen ist es anders ist eine ehrliche und ermutigende Einladung für all diejenigen, die mit Neugier und Gestaltungswillen studieren, forschen und lehren oder es in Zukunft möchte. oekom.de

 


Ärger in der Agrarkommission: Greenpeace steigt aus dem Gremium der Bundesregierung aus, das neue Landwirtschaftspolitik erarbeiten soll: Ministerin Klöckner übergehe die Gruppe. taz.de
Vogel des Jahres 2021: Das Rotkehlchen. swr.de
Enteignungen: Enteignungen für den Straßenbaum gehen umgebremst weiter. sueddeutsche.de
Deutsche Bank: Erste grüne Dollar-Anleihe ausgegeben. faz.net
Braunkohle in NRW: Petition für Abrissstopp an Laschet übergeben. rp-online.de 
Ottmar Edenhofer: Forderung nach einem neuen Emissionshandelssystem. handelsblatt.com
Change.org:  Verliert Gemeinnützigkeit. taz.de
Kaffee StartUp: Kaffeekonsum zu moralisch vertretbaren Bedingungen. faz.net

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.

MOBILITÄT:

Milliardensubventionen für Tesla für Batterieproduktion: Bei der Bilanzpressekonferenz berichtete VW-Chef Herbert Diess  nicht nur von den Planungen von sechs eigenen Batteriezellwerken in Europa sondern auch über Subventionen, die VW-Mitbewerber Tesla erhält: „Tesla hat übrigens auch für die Batteriefertigung in Brandenburg einen Milliardenbetrag zugesprochen bekommen“, sagte Diess. Diese Zahl wurde bislang jedoch nicht veröffentlicht. handelsblatt.com

Gewinne trotz Pandemie: BMW und Daimler haben im ersten Pandemiejahr rund vier Milliarden Euro Gewinn gemacht, VW mehr als doppelt so viel. taz.de

Schifffahrt will CO2 Abgabe: Die Schifffahrt will eine neuen Abgabe einführen. Die Einnahmen sollen in die Erforschung CO2-freier Treibstoffe fließen. Umweltexperten vermuten jedoch, dass die Reeder dies nicht ausSorge um das Klima tung, sondern verhindern wollen, dass ihre Schiffe in das  europäische Emissionshandelssystem mit einbezogen werden. klimareporter.de

Fußgänger mit Blick aufs Mobiltelefon leben gefährlich: Das Mobiltelefon ist ein ständiger Begleiter des menschen geworden und ein Kommunikationstöter, denn klingelt ein Mobiltelefon widmet man sich eher dem Anrufer, denn seinem Gesprächspartner. Ein Mobiltelefon am Steuer ist seit Jahren verboten, dennoch schert es viele Autofahrer nicht. Und Menschen mit dem Mobiltelefon in der Hand als Fußgänger bremsen den Passantenfluss. Das haben  jetzt japanische Forscher ermittelt und fordern, dies bei Planungen für Fußwege stärker zu berücksichtigen, denn vom Mobiltelefon  abgelenkte Personen behindern den Verkehrsfluss von Fußgängern und damit die Kapazität solcher Wege beträchtlich. tagesspiegel.de

Fraunhofer Institut: Gesteigerte Lebensqualität durch geteilte Mobilität. fair-economics.de

Bundesregierung legt Gesetzentwurf für autonomes Fahren vor: Autonome Fahrzeuge sollen künftig bundesweit ohne einen physisch anwesenden Fahrer in festgelegten Betriebsbereichen des öffentlichen Straßenverkehrs im Regelbetrieb fahren können. Um dafür einen Rechtsrahmen zu schaffen, hat die Bundesregierung den Gesetzentwurf „zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und des Pflichtversicherungsgesetzes – Gesetz zum autonomen Fahren“ (19/27439) vorgelegt.

Vier Ministerien kümmern sich im E-Moblität: Mit dem Thema Elektromobilität befassen sich einer Antwort der Bundesregierung (19/27105) auf eine Kleine Anfrage (19/26336) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zufolge sowohl das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) als auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die genannten Bundesressorts stünden zu den relevanten Themenfeldern in ständigem Austausch miteinander, heißt es in der Antwort. Gesonderte Arbeitsgruppen bestünden auf Ebene der Ministerien nicht. „Nach Auffassung der Bundesregierung besteht aufgrund des bestehenden kontinuierlichen Austauschs zwischen den Bundesressorts keine Notwendigkeit für den Einsatz einer Koordinatorin beziehungsweise eines Koordinators oder eines beziehungsweise einer Beauftragten“, wird mitgeteilt.

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

Gesetz gegen Kükentöten vorgelegt: Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes für ein Verbot des Kükentötens (19/27630) vorgelegt. Mit dem Gesetz will die Regierung das Verbot des Tötens von Hühnerküken der Art Gallus Gallus in das Tierschutzgesetz aufnehmen. Das Verbot soll auch die Zucht- und Vermehrungstiere betreffen. Ebenso verboten werden sollen Eingriffe an einem Hühnerei und der Abbruch des Brutvorgangs ab dem siebten Bebrütungstag, die bei oder nach der Anwendung von Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei durchgeführt werden und den Tod des Hühnerembryos verursachen. Vorgesehen ist ein Inkrafttreten in Stufen: Das Verbot für die Tötung von Hühnerküken soll vom 1. Januar 2022 an gelten, das Verbot für die Eingriffe am Hühnerei und für den Abbruch des Brutvorgangs erst vom 1. Januar 2024 an. Damit will die Regierung der Branche Zeit gegeben, sich an die neue Rechtslage anzupassen.

Verpackungsvorschriften sollen geändert werden: Um die EU-Richtlinie 2019/904 in deutsches Recht umzusetzen, hat die Bundesregierung den Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung von Vorgaben der Einwegkunststoffrichtlinie und der Abfallrahmenrichtlinie im Verpackungsgesetz und in anderen Gesetzen (19/27634) vorgelegt. Der Bundestag soll den Gesetzentwurf am kommenden Donnerstag ohne Aussprache zur federführenden Beratung an den Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit überweisen.

Strombedarf für die Wasserstoffherstellung: Die Bundesregierung geht davon aus, dass im Jahr 2030 fünf Gigawatt Strom für die Produktion von grünem Wasserstoff zur Verfügung stehen. Die Nationale Wasserstoffstrategie sehe eine entsprechende elektrische Elektrolysekapazität vor, heißt es in der Antwort (19/27338) auf eine Kleine Anfrage (19/26446) der Grünen-Fraktion. „Bei unterstellten Vollbenutzungsstunden von 4.000 pro Jahr wäre hiermit ein Stromverbrauch von 20 Terawattstunden verbunden.“ Zehn Jahre später, also 2040, sollen den Vorstellungen zufolge 10 Gigawatt Elektrolyseleistung installiert sein. Derzeit seien lediglich kleine Elektrolyseure installiert, so dass der Stromverbrauch für die Herstellung von grünem Wasserstoff im Vergleich zum Gesamtstromverbrauch in Deutschland zu vernachlässigen sei, erklärt die Bundesregierung weiter.

Bundesregierung weiss nichts über Umweltstiftung in Mecklenburg-Vorpommern: Die Bundesregierung hat keine weitergehenden Informationen zur vom Land Mecklenburg-Vorpommern gegründeten „Stiftung Klima- und Umweltschutz MV“. Darauf verweist sie in einer Antwort (19/27335) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/26691). Es habe keine Abstimmung über die Gründung und Arbeit der Stiftung mit der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern gegeben. Die Fragesteller wollten wissen, ob mithilfe der Stiftung die gegen Nord Stream 2 gerichteten Sanktionen umgangen werden können. Nach Angaben der Bundesregierung liegt die Fertigstellung der Gaspipeline in der Verantwortung der Nord Stream 2 AG. Wegen der amerikanischen Sanktionsdrohungen sei die Bundesregierung weiterhin in Gesprächen mit der US-Regierung. Die Problematik von extraterritorialen US-Sanktionen werde auch auf EU-Ebene thematisiert, heißt es in der Antwort.

Ökosystemleistung von Wäldern: Entscheidend für die Speicherleistung der Wälder ist die Bilanz aus Zufluss und Entzug von Kohlenstoff. Die Kohlenstoffbilanz hänge dabei entscheidend vom Altersklassenaufbau ab, heißt es in einer Antwort (19/27164) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/26466) der AfD-Fraktion. Demnach besäßen junge Wälder eine starke Senkenleistung für Kohlenstoffdioxid, während sich in alten Wäldern mit natürlicher Waldentwicklung, bezogen auf die oberirdische Biomasse, über lange Zeiträume von bis zu 500 Jahren und mehr ein Gleichgewicht zwischen Kohlenstoffdioxid-Aufnahme beim Wachstum und der Abgabe bei der Verrottung einstellen würde. In Wäldern, die sich natürlich entwickeln, könne sich kurz- bis mittelfristig die Speicherleistung für Kohlenstoffdioxid erhöhen, mit zunehmendem Alter der Bestände würde die Kapazität für weitere Kohlenstoffbindung durch Vorratsaufbau in der oberirdischen Biomasse abnehmen. Des Weiteren könnten nicht mehr bewirtschaftete Waldflächen instabil werden und bei Erreichen der natürlichen Altersgrenze absterben. Dies sei ein natürlich ablaufender Prozess, der aus Sicht des Naturschutzes in der Regel erwünscht ist. Er führe zunächst zu einer Zunahme des Kohlenstoffspeichers Totholz und durch Zersetzungsprozesse auch zu einer Zunahme des Bodenkohlenstoffs. Ein Teil des Kohlenstoffs gehe während der Zersetzung des Totholzes wieder in die Atmosphäre über. Der gleichzeitige Aufwuchs von Biomasse führe aber langfristig zu einem Gleichgewicht in der Kohlenstoffbilanz, schreibt die Bundesregierung.

Bundesregierung und ihre Haltung zur Einfuhr von Jagdtrophäen:  Deutschland hat sich nach Ansicht der Bundesregierung mit Erfolg für eine stärkere Regulierung und Kontrolle der Trophäenjagd auf internationaler und europäischer Ebene eingesetzt. Dies geht aus der Antwort (19/27306) auf eine Kleine Anfrage (19/26760) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor. So hätten sich Deutschland und die EU beispielsweise dafür eingesetzt, dass die Quoten für Leopard-Jagdtrophäen in regelmäßigen Abständen überprüft würden. Informationen dazu, welchen monetären Beitrag Trophäenimporte geschützter Arten für die lokale Bevölkerung der Ursprungsländer erbringen, liegen der Bundesregierung nach eigenen Angaben nicht vor. Auf die Frage, inwiefern sich die Jagd zum Zweck des Trophäenerwerbs mit den Anforderungen des Bundestierschutzgesetzes vereinbaren lasse, wonach Wirbeltiere nur aus vernünftigem Grund getötet werden dürfen, erklärt die Bundesregierung, dass deutsches Recht auf die Jagd im Ausland keine Anwendung finde.

Studie zur Ökobilanz von Getränkeverpackungen geplant: Mit der Veröffentlichung einer Studie über die Ökobilanz von Getränkeverpackungen ist für das erste Halbjahr 2023 zu rechnen. Das teilt die Bundesregierung in der Antwort (19/27305) auf eine Kleine Anfrage (19/26754) der FDP-Fraktion mit. Demnach planen das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt derzeit die Vergabe eines Vorhabens „Ökobilanzielle Analyse von Optimierungspotentialen von Getränkeverpackungen“. Erkenntnisse über die Ökobilanz von Getränkeverpackungen lägen aber bereits jetzt vor, schreibt die Bundesregierung. Diese zeigten „eine grundsätzliche ökologische Vorteilhaftigkeit von Mehrwegsystemen“, machten aber auch deutlich, dass sich die Umweltbelastung durch bestimmte Einwegflaschen teilweise deutlich verringert habe. Zurückzuführen sei diese Verringerung vor allem auf die sortenreine Erfassung im Pfandsystem und die anschließende hochwertige Verwertung.

Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie: Durch die Weiterentwicklung 2021 der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) will die Bundesregierung den umfassenden Anforderungen an Nachhaltigkeit gerecht werden. Das knapp 400 Seiten umfassende Papier ist dem Bundestag jetzt als Unterrichtung (19/27530) zugeleitet worden. Damit wird die nationale Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickelt, die es bereits seit 2002 in Deutschland gibt. Die neue Fassung beruht auf der Agenda 2030, die 2015 von den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Die Bundesregierung stellt darin nach eigenen Angaben dar, welche Aktivitäten zur Umsetzung der Strategie in der laufenden Legislaturperiode ergriffen worden sind und welche weiteren Maßnahmen geplant werden.

WÖRTLICH GENOMMEN

Wir uns eher an anderen europäischen Ländern orientieren. Ungarn ist beispielsweise im Jahr 2025 dabei, aus der Kohle auszusteigen. Österreich ist schon aus der Kohle raus, andere Länder auch.

Volker Quaschning, Professor für regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, Die Zeit werde extrem knapp, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens noch zu erreichen. Er verwies dabei auch auf die derzeitigen Probleme der Coronakrise, man sei schlecht auf eine Pandemie vorbereitet gewesen. Deutschland sei mit dem Jahr 2038 so im hintersten Mittelfeld der Europäischen Union und wir wüssten, wenn wir wirklich die erneuerbaren Energien, die Solar- und Windenergie in dem Tempo ausbauen würden wollen, was wir für das Pariser Klimaschutzabkommen bräuchten, dass wir aus wirtschaftlichen Gründen sowieso nicht über das Jahr 2030 hinaus Kohlekraftwerke betreiben könnten. Dann sollte man auch ehrlich zu den Kohlekumpels sein und sagen, spätestens im Jahr 2030 sei Schluss.
deutschlandfunk.de

AFRIKA

Ansteckungen sich nach Jahren: Guinea kämpft erneut mit Ebola. Genomanalysen deuten darauf hin, dass ein Überlebender der von 2013 bis 2016 währenden Epidemie den aktuellen Ausbruch ausgelöst hat. sueddeutsche.de

Tansanischer Präsident gestorben: Der wegen seiner Corona Politik zuletzt umstrittene Präsident Tansanias John Pombe Magufuli ist am Mittwoch im Alter von 61 Jahren verstorben. Offiziellen Angaben zufolge starb er in einem Krankenhaus in Dar es Salaam an Herzversagen. Ende Februar war er das letzte Mal in die Öffentlichkeit getreten. dw.com

Tansanias neue Präsidentin: Nach dem Tod von Präsident John Magufuli ruhen nun alle Hoffnungen auf seiner Nachfolgerin. Mit Samia Suluhu Hassan bekommt Tansania erstmals eine Präsidentin. dw com

Laufende Entwicklungsmaßnahmen in Afrika: Konkrete Projekte und Maßnahmen der verschiedenen Bundesministerien in afrikanischen Staaten, die in der 19. Wahlperiode begonnen wurden und auf den Anteil der öffentlichen Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit am Bruttonationaleinkommen (ODA-Quote) angerechnet werden können, führt die Bundesregierung tabellarisch in einer Antwort (19/27222) auf eine Kleine Anfrage (19/26381) der FDP-Fraktion auf. Darüber hinaus betont die Bundesregierung in ihrer Vorbemerkung, dass sie die Annahme der Fraktion hinsichtlich fehlender Kohärenz in der Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten und der Förderung wirtschaftlichen Engagements deutscher Unternehmen in Afrika „ausdrücklich nicht“ teile. Zu Vorhaben in Entwicklungsländern erfolge innerhalb des Kabinetts eine „regelmäßige, enge Abstimmung und Koordinierung“, schreibt sie. Außerdem gebe es formalisierte Abstimmungsverfahren, etwa im Rahmen der Außenwirtschaftsförderung oder mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative.

Save the Children: Fundamentalisten in Mosambik enthaupten auch Kinder. Zu dieser erschreckenden Einschätzung ist Save the Children nach Gesprächen mit Opfern in der Konfliktregion Cabo Delgado gelangt. Dort terrorisieren mit dem IS verbündete Islamisten die Bevölkerung. dw.com

Das Lagos-Paradox: Laut einer Studie haben sich in der nigerianischen Metropole über drei Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Doch vor Ort sagen viele, Covid-19 gebe es nicht. nzz.ch

Westliche Technologien in Afrika – Die neuen Kolonialmächte: Bezahlen per SMS, mit wenigen Klicks zum Kredit: Der afrikanische Kontinent ist für westliche Digital-Startups ein großer Markt. Doch die Produkte setzen oft alte Denkmuster vom „weißen Retter“ fort – anstatt auf die Potentiale vor Ort einzugehen. deutschlandfunkkultur.de

Minister Müller: Brauchen Engagement von EU und Privatwirtschaft gegen Energiemangel in Afrika. bmz.de

MEHR WISSEN

Was kann de Einzelne für den Klimaschutz tun? Einige Menschen bezweifeln, dass sich Klimaschutz in Deutschland lohnt. Global betrachtet ist Deutschlands Anteil an den CO2-Emissionen eher klein. Dennoch ist die Reduktion von Kohlendioxid auch hierzulande wichtig. Global gesehen machen die CO2-Emissionen in Deutschland nur rund 2,5 Prozent aus – das klingt erstmal vergleichsweise wenig. Nimmt man aber die 27 EU-Staaten zusammen, wären sie bei den Gesamt-Emissionen weltweit auf Platz drei hinter China und den USA.  quarks.de

Ausbau von Flüssen weltweit umstritten: Oder, Elbe, Donau, Nil oder Jangtsekiang – über den Ausbau von Flüssen wird auf der ganzen Welt gestritten. Es geht dabei um Ausbaggern, um Staudämme und um Kanalisierung. Energiegewinnung und Wirtschaftsinteressen stehen gegen Umweltbedenken und Interessen der lokalen Bevölkerung. rnd.de

Expedition an Eiskante: Vor drei Wochen ist am Brunt-Schelfeis in derAntarktis ein großes Stück des Eises abgebrochen. Nun nutzen Forscherinnen und Forscher auf dem Forschungsschiff der „Polarstern“ die Gelegenheit, die bisher unter einem dicken Eispanzer verborgene Zone genauer zu erkunden. Sie wollen ihr Augenmerk darauf richten, wie sich die Bodenfauna in den kommenden Jahren entwickeln wird. Durch den Abbruch ist der Meeresgrund jetzt exponiert. Wenn das Plankton im nächsten antarktischen Sommer blüht, wird frisches organisches Material in die Tiefe sinken und  manche Arten könnten davon profitieren; andere, auf Nahrungsknappheit spezialisierte Organismen, könnten das Nachsehen haben. sueddeutsche.de

Halbinsel Krim: Trocknet aus. tagesschau.de 
Australien: Klimapolitik vor Gericht. taz.de
Zufriedene Selbständige:  Selbständige sind zufriedener als Angestellte. brandeins.de

DAS LETZTE:

Energieerzeugung auf dem Parkett: Tanzen könnten, wenn es nach dem Willen von schweizerischen Wissenschaftlern geht, in Zukunft nicht nur eine schweißtreibende Tätigkeit sein, sondern auch zur Energieerzeugung genutzt werden. Die Wissenschaftler haben den Grundstein für die Stromerzeugung aus Parkettboden gelegt, indem sie einen Holzwürfel in einen Mini-Generator verwandelt haben. Basis der Technik ist der sogenannte piezoelektrische Effekt im Holz. derstandard.at  Standard

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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