zur englischen Ausgabe

Nicht alle Schutzgebiete müssen vor Windkraft geschützt werden: Für das Ziel, zwei Prozent der Fläche Deutschlands für Windkraft zu reservieren, ist der Umweltrat der Bundesregierung beim Naturschutz zu Kompromissen bereit. Am Freitag hat das Beratergremium seine Windkraft-Stellungnahme an die Umweltministerin übergeben. Beim Natur- und Artenschutz zeigt sich der Umweltrat überraschend kompromissbereit. „Wir denken, dass nicht alle in Deutschland ausgewiesenen Schutzgebiete einen strengen Schutz vor der Windenergie erfordern“, sagt Köck. Bei schwächeren Schutzkategorien wie Landschaftsschutzgebieten sei der Umweltrat durchaus offen, zu schauen, ob Windkraftanlagen realisiert werden können. klimareporter.de , Original-Dokument

Atomenergie- und Gas klimafreundlich: Durch einen sogenannten delegierten Rechtsakt hat die  Europäische Kommission nun ein „Klima-Siegel“ für Atomenergie und Erdgas beschlossen. Beide Energiearten werden in die  Taxonomie-Verordnung aufgenommen, mit der Milliarden-Investitionen in „grüne“ Energien angekurbelt werden sollen.  Die zuständige EU-Kommissarin Mairead McGuinness sagte, dies biete „eine echte Lösung“ für das Ziel der EU, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Dafür sind nach Angaben der Kommission jährliche Investitionen von 350 Milliarden Euro nötig. Die Taxonomie soll einen Anreiz für private Investoren bieten. Kritiker monieren, dass mit Atom und Gas die Taxonomie an Glaubwürdigkeit verliert und am Ende von Investoren am Kapitalmarkt nicht akzeptiert werden könnte. Nun haben noch Rat und Parlament das Wort. dw.com , ec.europa.eu , heise.de

500 Milliarden Euro

das ist die Summe der wirtschaftlichen Schäden in Europa, die Stürme, Überschwemmungen und weitere wetter- und klimabedingte Extremereignisse in den vergangenen vier Jahrzehnten angerichtet haben. Zwischen 1980 und 2020 beliefen sich die Gesamtschäden in den 27 EU-Ländern sowie der Schweiz, Norwegen, Island, Liechtenstein und der Türkei auf 450 bis 520 Milliarden Euro (in Preisen des Jahres 2020 gerechnet), wie die EU-Umweltagentur EEA  in einer neuen Analyse mitteilte. Schätzungsweise drei Prozent aller extremen Wetterereignisse seien für gut 60 Prozent aller wirtschaftlichen Verluste verantwortlich gewesen. Lediglich ein Viertel bis ein Drittel der Schäden waren versichert.  tagesspiegel.de

Solardeckel verhindert Ausbau der Energiewende: Ein alter Fehler aus der schwarz-gelben Koalition bremst die Energiewende aus: Investitionen in Solarenergie werden ausgebremst. Die wichtigsten und potentesten Investoren sind Stadtwerke und Bürgerenergiegenossenschaften, sie sind aber vom Markt ausgeschlossen. Verantwortlich dafür war der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP),  dessen Ministerium den „Solardeckel“ erfand, mit dem künftig der Staat bestimmen sollte, dass nie mehr als 2.500 Megawatt solare Leistung pro Jahr neu aufgestellt werden. Zudem führet Philipp Rösler „die Ausschreibung“ und damit „die Marktprämie“ ein: Wer beispielsweise einen Windpark bauen will, der muss vorher kalkulieren, zu welchem Preis er Strom produzieren kann und dafür „bieten“. Das schließe Stadtwerke und Bürgerenergiegenossenschaften aus, erklärt der Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin, Volker Quaschning. freitag.de

Klagewelle gegen Energie-Discounter Teldafax, Flexstrom und Care-Energy – Energieversorger, die Insolvenz angemeldet haben. Inzwischen sind jedoch Unternehmen in die Insolvenz gegangen, die vorher keine Zeichen einer wirtschaftlichen Schieflache gezeigt haben. Dies ist bei Stromio, Gas.de und Grünwelt in den letzten Wochen geschehen. Nun rollt offensichtlich eine Klagewelle auf sie zu.  Versucht man das absonderliche Verhalten der Firmen zu interpretieren, gibt es zwei Optionen. Entweder hatten die Unternehmen den Strom beziehungsweise das Erdgas, das sie ihren Kunden zu einem vereinbarten Preis zugesagt hatten, nicht in ausreichender Menge am Markt eingekauft – und wurden jetzt durch den Anstieg der Preise an den Energiebörsen überrollt. Oder aber sie hatten die Energie sehr wohl für ihre Kunden frühzeitig beschafft, diese Mengen angesichts der gestiegenen Preise im Großhandel aber dann lieber dort mit Gewinn wieder verkauft, als ihre Lieferverpflichtungen zu erfüllen. taz.de

Medizinische Abfallberge wachsen in der Pandemie: Die Coronapandemie hat einen riesigen medizinischen Abfallberg entstehen lassen, davor hat jetzt die Weltgesundheitsorganisation WHO gewarnt.Viele Zehntausend Tonnen an zusätzlichem Müll sind inzwischen angefallen. Die Entsorgungssysteme im Gesundheitswesen sind dadurch stark belastet. Die zusätzlichen Abfälle „bedrohen die Gesundheit von Mensch und Umwelt“, warnte die WHO und forderte Strategien zur richtigen Entsorgung. Die WHO hat nur eines kleinen Teil der verwendeten Medizinprodukte ausgewertet, nämlichMaterial, das die Vereinten Nationen zwischen März 2020 und November 2021 für ärmere Staaten beschafft und ausgeliefert haben. Darunter befinden sich unter anderem etwa 87.000 Tonnen medizinische Schutzbekleidung. Darüber hinaus wurden laut WHO mehr als 140 Millionen Coronatestkits geliefert. Diese endeten aller Wahrscheinlichkeit nach größtenteils als Kunststoffabfälle. spiegel.de

EU verhindert aussagekräftige Statistik zu Pestiziden: Pflanzenschutzmittel sind mit dafür verantwortlich, dass immer mehr Pflanzen- und Tierarten aussterben. Die EU-Kommission will nun, dass der Pestizideinsatz und die damit verbundenen Risiken bis 2030 im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre von 2015 bis 2017 um 50 Prozent sinken.  Umweltschützer kritisieren de Rat der EU-Staaten,  er wolle aussagekräftige Statistiken zum Pestizideinsatz verhindern. Ohne die Daten lasse sich nicht messen, ob die Europäische Union das von der Kommission ausgegebene Ziel erreicht, die Pflanzenschutzmittelmenge bis 2030 zu halbieren, erklärten das Pesticide Action Network (PAN) Europe und die österreichische Organisation Global 2000. Der Rat versuche in den heute beginnenden Verhandlungen mit dem EU-Parlament und der Kommission, eine geplante Verordnung über die Pestizidstatistik zu verwässern.  taz.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Autokorrektur – Mobilität für eine lebenswerte Welt

Ein Plädoyer für eine inklusive und klimagerechte Verkehrswende – Mit Schwung, Know-how und Kreativität macht die Mobilitätsexpertin Katja Diehl Lust auf eine Gesellschaft, die gemeinsam eine attraktive und klimafreundliche Zukunft für alle baut. Eine Zukunft, die mehr Lebensqualität in Städten und auf dem Land bietet sowie moderne Formen von Arbeit berücksichtigt. »Jede:r sollte das Recht haben, ein Leben ohne ein eigenes Auto führen zu können.« »Autokorrektur« will Kick Off einer Gesellschaft sein, die gemeinsam eine attraktive Mobiltätszukunft baut – und zwar schon heute. In Katja Diehls Vorstellung der Zukunft können die Menschen Auto fahren, so sie es denn wollen. Sie müssen es aber nicht mehr – denn es gibt attraktive Alternativen. Momentan ist nicht alles in unserem Land fair und klimagerecht, inklusiv und bezahlbar aufgestellt. Die Bedürfnisse vieler Menschen werden nicht angemessen berücksichtigt. Das können wir ändern, davon ist Mobilitätsexpertin Katja Diehl überzeugt und läutet die Verkehrswende ein. Die Mobilitätsexpertin Katja Diehl weist den Weg zu einer gerechten und fairen Mobilität der Zukunft, die den Menschen ins Zentrum stellt und unsere Welt lebenswert macht. fischerverlage.de


Geothermie: Erdwärme als Energieträger. deutschlandfunk.de
Ecuador: Nach heftigen Regenfällen war Ende vergangener Woche bei einem Erdrutsch eine Pipeline des Energiekonzerns OCP leckgeschlagen. heute.de
Colipi: Forscher produzieren einen Palmölersatz ohne Regenwaldzerstörung. utopia.de
Energieversorger: Unterschiedliche Geschwindigkeiten beim Umsetzen der Energiewende. wiwo.de 
Verbesserungsbedarf: Der EU-Rechnungshof hat analysiert, inwieweit Energiesteuern, CO2-Bepreisung und Energiesubventionen mit den Klimazielen der EU einhergehen.  energiezukunft.de
Bundesverfassungsgericht: Lehnt elf Klagen von Klimaschützern ab. spiegel.de
Grüne Bundesvorsitzende: In Berlin und anderen Städten haben Demonstranten jüngst Straßen blockiert. Die neue Bundesvorsitzende der Grünen findet das in Ordnung, solange sie friedlich bleiben. faz.net

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Klimakiller Apfelkuchen?

Der Apfel ist das beliebteste Obst der Deutschen. Um die Nachfrage abzudecken, werden große Mengen Äpfel importiert und bei der Produktion werden Pestizide eingesetzt. Das schadet der Umwelt. Streuobstwiesen wollen dem etwas entgegen setzen und den Apfelanbau wieder klimafreudlicher machen.

In den vergangenen zehn Jahren sind 80 Prozent der Streuobstwiesen in Deutschland verschwunden. Und das, obwohl Streuobstwiesen zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas gehören. Nicht nur Insekten wie Bienen, Käfer, Schmetterlinge und Co, sondern auch zahlreiche Vögel und einige Reptilien und Amphibien fühlen sich auf Streuobstwiesen wohl. Eine Streuobstwiese bietet bis zu 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und Nahrung. Der Vormarsch von modernen Plantagen, die höhere Erträge und damit mehr Profit versprechen, sorgt dafür, dass diese Lebensräume heute stark bedroht sind. spektrum.de


MOBILITÄT:

Die Sache mit der Maut: Ob eine Straßenmaut Mobilität für die Menschen kostspieliger macht oder nicht, hängt davon ab, was die Politik mit den Einnahmen macht. Entlastet sie, insbesondere die sozial schwachen, Autofahrerinnen und -fahrer in dem Maße, wie sie Einnahmen aus der Maut generiert, wird Mobilität nicht teurer. Die gesellschaftlichen Kosten der Mobilität werden lediglich gerechter auf diejenigen verteilt, die sie verursachen. So setzt die Maut Kräfte für eine Verkehrswende frei, ohne die Belastung der Verkehrsteilnehmer insgesamt zu erhöhen. Dennoch wird die Maut gerne vorschnell als neue Belastung wahrgenommen, während zugleich ihre positiven Effekte systematisch und erheblich unterschätzt werden. faz.net

Digitale Vernetzung in der Mobilität: Die Digitalisierung ist ein zentraler Treiber des Wandels im Verkehrssektor. Sie ermöglicht beispielsweise via App den einfachen Zugang zu Sharing-Angeboten, etwa für Pkw, Fahrräder, Elektroroller oder EScooter. Sie liefert die technischen Möglichkeiten für die Integration verschiedener Verkehrsträger auf multi- und intermodalen Mobilitätsplattformen. Sie schafft die Voraussetzungen für automatisierte und vernetzte Formen von Mobilität, etwa den Einsatz autonomer Shuttles als Teil des öffentlichen Personenverkehrs. bmvi.de

Neuzulassungen in Deutschland: Im Januar sind erstmals seit Juni wieder mehr neue Autos zugelassen worden als im gleichen Monat des Vorjahres. zeit.de

Können autonome Busse die Mobilität auf dem Land revolutionieren? Selbstfahrende Kleinbusse sind schon jetzt auf vielen Teststrecken im Einsatz. Künftig könnten sie, per App bestellt, auch eine flexible Alternative zum Auto auf dem Land bieten. derstandard.at

Deutsche Bahn: Setzt auf Biokraftstoffe und Batterieantrieb. Biokraftstoffe aus Rest- und Abfallstoffen, dazu Wasserstoff und Batterieantriebe: Die Deutsche Bahn baut ihren Fuhrpark um. golem.de

Deutsche Bahn und Nahverkehr: An Ideen fehlt es nicht. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die Deutsche Bahn will und muss attraktiver werden. Mit modularen Zügen, technischen Features und zukunfts­weisenden Investitionen könnte sie das auch schaffen. Erste Ideen für die DB 2.0 sind dafür bereits in der Umsetzung. rnd.de

„Der Zwang zum Auto ist krass in uns verankert“:  Das Auto ist aus dem Leben vieler nicht wegzudenken – aus Sicht der Autorin und Aktivistin Katja Diehl ist das ein riesiges Problem. Sie findet: Die Privilegien des Pkw müssen fallen. Und hat auch Ideen, wie das gehen kann. spiegel.de

WASSERSTOFF:

Deutsche Wasserstoffdiplomatie: Die deutsche Wasserstoffdiplomatie sorgt derzeit nicht nur in Kiew für Stirnrunzeln – ihr scheint auch ein programmatischer Widerspruch innezuwohnen. Denn während Baerbock in Russland beim “Thema Energie eine vertiefte Zusammenarbeit gerade auch mit Blick auf Nachhaltigkeit” betonte, sprach Vizekanzler Habeck zeitgleich von einer internationalen Gefahrenlage, die selbst die Zeit des Kalten Krieges noch an Intensität übertrifft. Die deutsche Herangehensweise hat mit Moskau, Riad, Luanda, Abuja und bald Kiew zu tun. Denn all diese Städte beherbergen deutsche Wasserstoffdiplomatiebüros, so das Auswärtige Amt. Diese von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) betriebenen Büros haben zwei erklärte Ziele. Deutschland habe “ein hohes Interesse daran, dass im Ausland mehr Produktionskapazitäten für grünen Wasserstoff entstehen, um unseren zukünftigen Importbedarf zu decken,” so heißt es aus Baerbocks Ministerium. Andererseits wolle man erwirken, “dass heutige Exporteure fossiler Brennstoffe frühzeitig ihr Geschäftsmodell anpassen, um so wirtschaftliche Verwerfungen – und somit auch potenzielle sicherheitspolitische Risiken zu mindern”. euractiv.de

13.300 Kilometer Wasserstoff-Leitungen:Das Wasserstoffnetz wird bis 2030 zumindest erste Wasserstoffmengen durchs Land transportieren können und zeigt sich 2050 dann relativ engmaschig. Künftig werden Wasserstoff-Netze den umgewandelten Regenerativstrom von der Nordsee bis in den Süden bringen. Je mehr regional genutzt werden kann, desto weniger Netze werden gebraucht.  

Linde und ITM Power bauen Wasserstoff-Anlage in Norwegen: Der Industriegase-Weltmarktführer Linde wird für den norwegischen Chemiekonzern Yara in dessen Heimatland eine 24-Megawatt-Anlage für grünen Wasserstoff errichten. Die Anlage soll einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Ammoniakindustrie leisten. Ammoniak wird etwa zur Herstellung von Düngemitteln benötigt. ecoreporter.de

Wasserstoff – Immer mehr Autohersteller setzen auf die Alternative: Wasserstoff-betriebene Nutzfahrzeuge sind nach wie vor eine veritable Option für den Zukunftsverkehr. Doch auch bei diesem Energieträger müssen die Parameter aus Energiedichte und Preis passen. Die Analysten der Unternehmensberatung Berylls haben eine klare Meinung, welche die geeignete Version ist. Viele Experten setzen daher bei der Lkw-Transportbranche auf Wasserstoff als den Energieträger der Zukunft. Die hohe Energiedichte und die vergleichsweise schnelle Betankung sprechen für das chemische Element. Allerdings ist die Wasserstoff-Aufbewahrung nicht ganz trivial. „Soll der von den Tankstellen abgegebene Wasserstoff gasförmig oder flüssig sein? Es müssen Standards definiert und Technologien weiterentwickelt werden und es gilt, parallele Investitionen in beide Szenarien zu vermeiden. Die Entscheidung hängt von den Anforderungen der Nutzer, der Lkw-Technologie, dem Aufbau der Infrastruktur und der Beschaffung des Wasserstoffs ab“, erklärt Berylls-Experte Steffen Stumpp. stern.de

Hamburger Hafen kooperiert bei Wasserstoff: Der US-Industriegasriese Air Products will den Aufbau einer kompletten Wertschöpfungskette für Wasserstoff im Hamburger Hafen erkunden. Eine entsprechende Vereinbarung trafen das Unternehmen und die Hafenbehörde HPA laut Mitteilung vom Freitag. «Air Products und die HPA teilen das Ziel, den Ausbau der Produktion, der Lieferketten und des Verbrauchs von Wasserstoff in Norddeutschland und in der Freien Hansestadt Hamburg zu beschleunigen», heißt es darin. Unternehmen und Hafenbehörde wollen demnach vor allem die Nachfrage nach Wasserstoff generell erhöhen und so den klimaneutralen Umbau des Schwerlastverkehrs und der Industrie vorantreiben. zeit.de

Wasserstoff-Startup: Das Start-up Cryomotive entwickelt Wasserstoff-Tank- und Betankungstechnik für hohe Dichte und Kapazität. Bis zum Jahr 2025 sollen diese die Kleinserienreife erreichen. Ein Entwicklungsziel ist das Speichern von tiefkaltem Cryogas-Wasserstoff. Einer der Unternehmensgründer leitete eine Vorstufe der Entwicklung bereits bei BMW: Der Autohersteller hatte die „Kryodruckgas-Speicherung“ von Kryodruck-Wasserstoff (CcH2 ) für die Anwendung im Pkw erfolgreich erprobt. Die Entwickler bei Cryomotive sehen aber vor allem im Nutzfahrzeug ein Einsatzfeld für das Gas. automobil-industrie.vogel.de

Airbus: Erwägt Bau von Wasserstoff-Motoren. Das Unternehmen denkt verstärkt über Wasserstoff-Motoren nach und will bis 2035 ein Passagierflugzeug damit auf den Markt bringen. golem.de

Rekord-Anzahl an Wasserstoff-Tankstellen: Doch die Zahl ist weiterhin ein Witz: Weltweit wurden im vergangenen Jahr 142 neue Wasserstoff-Tankstellen in Betrieb genommen. Doch auch wenn dieser Wert einen neuen Rekord markiert, ist die Verfügbarkeit von Wasserstoff gegenüber Strom-Ladesäulen weiterhin sehr dürftig. Insgesamt gibt es nun 685 Wasserstoff-Tankstellen in 33 Ländern. In Deutschland stehen rund 100 Wasserstoff-Tankanlagen. efahrer.chip.de

Grüner Wasserstoff auf Knopfdruck: Ulmer Forschende haben die sonnenlichtgetriebene Herstellung von Wasserstoff vom Tagesverlauf entkoppelt. Ihr Einzelmolekülkatalysator kann solaren Wasserstoff auch an dunklen Wintertagen herstellen. Das neue System macht sogar die Speicherung von Lichtenergie möglich: So kann die Produktion des grünen Wasserstoffs nachfrageorientiert starten. Mögliche zukünftige Anwendungen reichen von der klimafreundlichen Strom- und Wärmeerzeugung bis zu solarbetriebenen Wasserstoff-Tankstellen. fair-economics.de

Wasserstoff-Hype löst Nachfrage nach seltenen Metallen aus: Innerhalb der Anlagekategorie Rohstoffe sind Exoten wie Iridium und Scandium heisse Eisen.nzz.ch

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

Damwildbestand wird durch Jagd beeinflusst: Die Zahl des auf der Jagd erlegten Damwilds ist in den Jahren 2010/2011 bis 2020/2021 nahezu gleichgeblieben. Das teilt die Bundesregierung in einer Antwort (20/532) auf eine Kleine Anfrage (20/452) der AfD-Fraktion mit. Die Abgeordneten hatten die Regierung unter anderem gefragt, ob bekannt sei, wie hoch der Gesamtbestand von Damwild sei und welche Mengen pro Jahr durch Jagd zur Strecke gebracht werden.

Demnach habe die Jagdstrecke beim Damwild in den vergangenen zehn Jahren zwischen 62.000 und 68.000 Stück gelegen. Der Trend sei für die Zeitspanne als nahezu gleichbleibend oder geringfügig ansteigend zu beschreiben. Diese Einschätzung treffe mit Ausnahme von Brandenburg und Niedersachsen für alle Bundesländer zu. Werde von einem Geschlechterverhältnis von 1:1,2 bei einem Zuwachs von 80 Prozent beim weiblichen Wild ausgegangen, liege der Mindestbestand bei rund 150.000 Tieren. Keine Daten lägen über von Wölfen gerissenes Damwild vor, da solche Zahlen nicht zentral erfasst würden.

Auch plane die Bundesregierung keine Änderungen am Bundesjagdgesetz oder andere Maßnahmen, die die Ausgestaltung der Abschussplanung oder die Bejagungsart von Dam-, Muffel- oder Gamswild beträfen. Die Durchführung der Abschussplanung nach § 21 BJagdG sei Aufgabe der zuständigen Behörden der Länder.

WÖRTLICH GENOMMEN

Verschwendung von Steuergeldern und die Torpedierung der selbst definierten Ziele haben nichts mit Pragmatismus zu tun. Atomkraftwerke sind inkompatibel mit erneuerbaren Energien, weil sie immer durchlaufen müssen und sich nur sehr langsam und nur zu wenigen Prozent hoch- und runterregeln lassen. Wenn man jetzt ein neues Atomkraftwerk bauen will, kommt es frühestens in zehn Jahren ans Netz und der Strom ist um ein Vielfaches teurer als Energie beispielsweise aus Wind- und Solarenergie. Die Risiken und die ungeklärte Atommüllproblematik lassen sich nicht einfach durch eine EU-Verordnung wegwischen.

Gunter Greiner, Head of Investments & Portfolio Management bei der Mainzer Investmentplattform WIWIN, weder Atomkraftwerke noch Gaskraftwerke seien nachhaltig. Durch die Entscheidung der EU-Kommission würden sie aber als solche eingestuft. Dies führe dazu, dass EU-Subventionen, verbilligte Kredite und letzten Endes auch die Gelder aus grünen Fonds in Atomenergie und fossile Energie fließen würden. Das Kapital landet dann eben nicht dort, wo es wirklich gebraucht werde. manager-magazin.de

AFRIKA

Grenze wieder geöffnet: Überraschend wurde am vergangenen Montag die Grenze zwischen Ruanda und Uganda wieder geöffnet. Nach einer dreijährigen Schließung veranlasste Ruanda nun die Wiedereröffnung der Landgrenze in Gatuna (auch Katuna), sodass der Handel sowie der Reiseverkehr zwischen den beiden ostafrikanischen Ländern wieder stattfinden kann. Die Grenze war im Februar 2019 geschlossen worden, nachdem Ruandas Präsident Paul Kagame Uganda die Unterstützung bewaffneter Rebellengruppen in Ruanda sowie die Entführung, Folterung und Tötung ruandischer Staatsbürger vorgeworfen hatte. africa-live.de

Ägypten: Polizeigewalt, Folter, willkürliche Haftstrafen und andere Repressalien, eine praktisch gleichgeschaltete Presse und eine regimekritische Zivilgesellschaft, die existentiell bedroht ist: Das immer paranoider agierende Regime unter Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi geht weiter gnadenlos gegen jede Form der Opposition vor und wird gar für systematische Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht – und das ohne ernstzunehmende Kritik aus Brüssel, Paris oder Berlin. taz.de

Burkina Faso: Junta in Burkina Faso sagt Rückkehr zur Verfassungsordnung zu,. Zuvor hatten die Afrikanische Union und die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas die Mitgliedschaft des Landes nach dem Militärputsch ausgesetzt. derstandard.at

Guinea-Bissau: Regierung wendet offenbar Putschversuch ab. Am Präsidentenpalast in Guinea-Bissau soll es einen mehrstündigen Schusswechsel gegeben haben. Präsident Umaro Sissoco Embaló sagt, er habe einen Mordanschlag überlebt. zeit.de 

Kenia: Wassermangel in einem Slum in Nairobi führt zu Erpressung – und Sexualverbrechen.mg.co.za

Kongo: Heftige Kämpfe im Ostkongo: Marodierende Rebellen. Die einst mächtige Rebellenarmee Ostkongos hat kein Asylland mehr. Sie verwickelt sie Kongos Armee in schwere Kämpfe. taz.de

Madagaskar: Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 235 km/h hat Zyklon „Batsirai“ die Ostküste Madagaskars erreicht. Häuser, Stromleitungen und auch ein Friedhof wurden zerstört. Weil es kein sauberes Trinkwasser gibt, drohen nun Krankheiten. tagesschau.de

Mali: Gehen oder bleiben? In Mali steht die Zukunft von Frankreichs grösstem Auslandseinsatz auf dem Spiel. Die Beziehung zur ehemaligen Kolonie ist auf dem Tiefpunkt. Nun fasst Frankreich einen Truppenabzug ins Auge – und sucht nach einem Weg, den Kampf gegen Jihadisten im Sahel dennoch fortzusetzen. nzz.ch

Südafrika: Die Gupta-Familie hat Transnet gekapert, indem sie systematisch den Vorstand und das Top-Management des staatlichen Unternehmens übernommen und gleichzeitig die internen Kontrollen und Aufsichtsstrukturen geschwächt hat, um ihren Unternehmen illegal Milliarden von Rands zuzuschanzen. Dies geht aus dem zweiten Teil des Berichts der State Capture Commission hervor, der diese Woche veröffentlicht wurde. mg.co.za

Südsudan: Quadratmeter für Quadratmeter suchen Mitarbeiter einer britischen Organisation Südsudan nach den Minen ab, die der Krieg um die Unabhängigkeit hinterlassen hat. Es geht dabei um viel mehr als um die Verhinderung von Unfällen. faz.net

Westafrika: Fast sah es so aus, dass es neun Tage nach dem Staatsstreich in Burkina Faso zu einem weiteren Regierungsumsturz in Guinea-Bissau kommt. Zwar gibt es mittlerweile Entwarnung, doch die Entwicklung zeigt, wie instabil die Lage in zahlreichen Ländern Westafrikas ist. Einerseits sind diese Länder anfällig für globale Entwicklungen wie den aufkeimenden Terrorismus. In Mali und Burkina Faso haben die Anschläge wesentlich zu den Militärcoups beigetragen. Den Sol­da­ten und Soldatinnen war lange klar, dass sie einen aussichtslosen Kampf führen, da sie weder passend ausgebildet noch adäquat für den Anti-Terror-Kampf ausgerüstet sind. taz.de

Social media und afrikanische Politiker: Es besteht kein Zweifel, dass die sozialen Medien die politische Landschaft in Afrika verändern, da immer mehr Politiker diese Medien a nutzen, um ihre Wähler zu mobilisieren und zu vergrößern. Für die meisten Wählerinnen und Wähler ist der einfache Zugang zu den sozialen Medien sehr nützlich, um die politische Führung zur Verantwortung zu ziehen und eine politische Agenda voranzutreiben. Ghanas #FixtheCountry-Kampagne und Südafrikas #ZumaMustFall-Bewegung sind nur einige der vielen erfolgreichen Proteste, die über soziale Medien gestartet wurden. Aufgrund dieser Vorteile ist es für politische Führer notwendig geworden, ihre Anhängerschaft in den sozialen Medien zu vergrößern, damit sie eine möglichst große Gruppe von Menschen erreichen können. africanews.com

Die Kalahari: Temperaturanstieg um bis zu 2,2 Grad Celsius prognostiziert: In der Kalahari ist es heißer und trockener als an vielen Orten der Erde. Tiere und Pflanzen müssen sich steigenden Temperaturen und geringer werdenden Niederschlägen anpassen, um zu überleben, darunter zahlreiche bedrohte Arten. In den vergangenen 50 Jahren sind nach Angaben des südafrikanischen Wetterdienstes die Temperaturen in Teilen des südlichen Afrikas doppelt so schnell gestiegen wie im globalen Durchschnitt. Forscher prognostizieren, dass die Durchschnittstemperatur in der Kalahari um 2,2 Grad Celsius steigen wird, wenn weltweit ein Anstieg von 1,5 Grad Celsius zu verzeichnen ist. Das heißt: Die Kalahari gewährt Klima-Forschern ein außergewöhnliches Fenster in die Zukunft, aus dem der Rest der Welt wichtige Schlüsse ziehen kann. enorm-magazin.de

MEHR WISSEN

Konzepte zur Bergung und Sanierung von Munitionsfunden in der Ost- und Nordsee: Am Boden der deutschen Nord- und Ostsee liegen noch immer 1,6 Millionen Tonnen Munition aus dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg. Wie gefährlich sind diese Altlasten für die marine Umwelt und die Menschen? Wie lassen sie sich sicher bergen und entsorgen? Der jetzt im Rahmen der Forschungsmission „Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume“ der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) gestartete Forschungsverbund CONcepts for conventional MArine Munition Remediation in the German North and Baltic Sea (CONMAR, Konzepte zur Sanierung konventioneller Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee) liefert neues Wissen über das schlummernde Risiko, Strategien und Handlungsansätze. fair-economics.de

Was sind unterschiedliche Nachhaltigkeitstypen? Nachhaltigkeit ist der Mega-Trend der 20er Jahre – immer mehr Menschen versuchen, Umweltschutz und Konsum in Einklang zu bringen. Dabei reicht die Bandbreite von Menschen, die glauben, mit korrekter Mülltrennung könne man auch die Welt retten bis hin zu radikalen Konsumkritikern. Der Außenwerber Ströer hat in einer qualitativen Studie sieben verschiedene Nachhaltigkeitstypen identifiziert – und natürlich auch gefragt, was sie von Werbung halten. nsgesamt konnte Ströer durch Gruppendiskussionen und eine Online-Umfrage sieben verschiedene Nachhaltigkeitstypen identifizieren: Missionar:innen, Ästhetiker:innen, Verwerter:innen, Minimalist:innen, Erbauer:innen, Genüsslinge und Nachhaltigkeitskäufer:innen. Insgesamt lassen sich diesen Gruppen in Deutschland 33 Millionen Menschen zuordnen. horizont.net

Das Ende der Viehzucht hilft dem Planeten: Die landwirtschaftliche Tierhaltung trägt zur Erderwärmung bei, dies gehört inzwischen zum Allgemeinwissen. Viehzucht und ihre Versorgungsketten produziert zu einem Großteil  Methan-, Lachgas- und Kohlenstoff­emissionen. Um Platz für Weiden zu schaffen, müssen großflächig Wälder gerodet werden, auch für den Anbau von Futtermitteln. Nun haben sich Wissenschaftler damit beschäftigt, was wäre wenn keine Nutztiere mehr gehalten und sich alle vegan ernähren würden. Das Ergebnis: Ein Ende der Viehzucht würde die Treibhausgaswerte lange stabilisieren und die Erderwärmung erheblich verlangsamen, schreiben die Wissenschaftler. Auf vielen ehemaligen Weideflächen könnten demnach wieder Bäume wachsen – und CO₂ absorbieren. Vor allem aber werde eines der wichtigsten Treibhausgase reduziert: Methan, das Rinder und andere Wiederkäuer bei der Verdauung produzieren. rnd.de

Antarktis: Klimamodelle zeigen, dass das Meereis am Südpol schwinden müsste. Nur ist davon nichts zu sehen. Das hat etwas mit den Eddies zu tun. zeit.de
Investitionen: Wachsende Investitionen in Energiewende. Fast die Hälfte davon wurde in Asien getätigt. energiezukunft.de
Nicaragua: Mit Bäumen gegen den Klimwandel. utopia.de

DAS LETZTE:

Studie mit 9000 Befragten zeigt digitale Klüfte auf: Männer, jüngere und höher gebildete Menschen nutzen das Internet und digitale Geräte häufiger als Frauen, ältere und weniger hochgebildete Menschen. Zudem scheint die Coronavirus-Pandemie teilweise diese Unterschiede zu verstärken: Insbesondere junge Menschen sowie Personen mit höherer formaler Bildung oder höherem Haushaltsnettoeinkommen geben an, digitale Geräte infolge der Pandemie häufiger zu nutzen. Allgemein hat die Umfrage ergeben, dass 91 Prozent der Menschen in Deutschland ab 14 Jahren das Internet privat nutzen. Der Anteil ist in Hamburg mit 95 Prozent am höchsten, in Bayern mit 89 und Brandenburg mit 88 Prozent am niedrigsten. 85 Prozent haben ein Smartphone, 71 Prozent einen Laptop, 66 Prozent ein Radiogerät, 53 Prozent einen Smart-TV, 31 Prozent tragen eine Smartwatch, 22 Prozent haben smarte Haushaltsgeräte und 3 Prozent eine VR-Brille. Von den 791 Personen, die das Internet nicht nutzen, haben 32 Prozent gesagt, sie würden es künftig privat nutzen, wenn ihnen jemand dabei hälfe. 26 Prozent würden es tun, wenn es sicherer wäre und 21 Prozent, wenn es ihnen mehr Vorteile bringen würde. Für 20 Prozent wäre es wichtig, dass Webseiten oder Apps einfacher zu verstehen wären, für 15 beziehungsweise 12 Prozent ist der Preis für ein Gerät beziehungsweise den Internetanschluss ausschlaggebend. bit.digital.

zur englischen Ausgabe

Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

Sie erhalten diesen Newsletter, weil Sie sich für Umwelt- und nachhaltige Themen interessieren.