FAIReconomics Newsletter KW 06/21 NACHRICHTEN

zur englischen Ausgabe

Fleischkonsum ist der größte Feind der Natur: Laut einem Uno-Bericht muss sich die Menschheit sofort von ihrem immensen Fleischverzehr verabschieden, um den weltweiten Verlust an Tierarten und Ökosystemen zu stoppen. Insbesondere die Intensive Landwirtschaft, die Pestizide und Monokulturenfür ihre Produktion einsetzt, schadet der Umwelt. Laut UN Bericht würden damit die Böden dauerhaft zerstört, was in der Folge zu weiterem Flächenverbrauch führe. Für die Produktion von Fleisch würden zudem große Mengen fossiler Energie, Dünger und Wasser gebraucht. Befeuert werde das durch den Trend von immer mehr Billig-Lebensmitteln. Für ein Kilogramm essbare Pflanzen wird im Schnitt 20-mal weniger Wasser benötigt. Gemüse und Früchte benötigen bis zu 40-mal weniger Fläche und erzeugen bis zu 30-mal weniger Treibhausgase bei der Produktion. spiegel.de,   klimacrash.com,  fair-economics.dechathamhouse.org

Wintereinbruch in Deutschland als Folge des Klimawandels? Kalte Winter hat es in den vergangenen Jahren immer gegeben, sagen die einen. Allerdings ist der extreme Wintereinbruch der nördlichen Hälfte Deutschlands auf eine Störung des Polarwirbels – eines sogenannten „Polarwirbel-Split“ zurückzuführen. Dabei strömt sehr kalte Luft bis nach Mitteleuropa. Ursache ist ein plötzlicher Temperaturanstieg in der Atmosphäre über dem Nordpol. Man nennt diese Wetterentwicklung, das der Berliner Meteorologen Richard Scherhag entdeckte auch  „Berliner Phänomen“. Klimaforscher sehen sehen in diesem Wintereinbruch Hinweise, dass das Phänomen aufgrund der Erderwärmung häufiger auftritt. Ein wahrscheinlicher Grund ist das Schwinden des arktischen Meereises und die zunehmende Erwärmung des Nordatlantik. klimareporter.de

70 Prozent der globalen landwirtschaftlichen Flächen wird für die Viehzucht genutzt. Auf 40 Prozent dieser Fläche werden Futtermittel angebaut, vor allem Soja. Weil der Fleischhunger steigt und damit auch der Bedarf an Futter und Weideland für die Tiere, müssen Wald und Grasland weichen. Biodiversität und CO2-speichernde Pflanzen verschwinden. dw.com

Verdi und Fridays for Future wollen kooperieren: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und Fridays for Future haben verabredet  im  Vorfeld der zahlreichen Wahlen 2021 und insbesondere der Bundestagswahl eine gemeinsame Kampagne für eine sozialökologische Transformation aufzulegen. „Um Einfluss auf den Diskurs der Bundestagswahl zu bekommen und auch über den Dunstkreis von Gewerkschaften hinaus zu wirken, suchen wir die Zusammenarbeit und Bündnisse mit anderen gesellschaftlichen Akteuren“, kündigte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke an. taz.de

Eisverlust hat sich beschleunigt: Deutlich beschleunigt hat sich der Verlust an Eis. Ein Team unter der Leitung der Universität Leeds hat frühere Studien mit weiteren  Daten belegt. Die Erde habe zwischen 1994 und 2017  28 Billionen Tonnen Eis verloren, so die Forscher in der Fachzeitschrift „The Cryosphere“. Wissenschaftler haben errechnet, dass für jeden Zentimeter rund eine Million Menschen in Küstenregionen in Gefahr sind, vom Meeresanstieg vertrieben zu werden. derstandard.at

Müller sieht keinen wirklichen Willen bei der Bekämpfung der Klimakrise: Bundesentwicklungsminister Gerd Müller kritisiert, dass in der Bekämpfung der Klimakrise „der politische Wille fehlt“. Wir wüssten, was zu tun sei, täten es aber nicht. Die Lobbyverbände der globalen Wirtschaft seien so stark in den Regierungen vernetzt, dass sie verhindern würden, die Nachhaltigkeitskapitel in internationalen Freihandelsabkommen nachprüfbar zu verfestigen Speziell nannte er das Mercosur-Abkommen, in dem ein solches „Nachhaltigkeitskapitel“ festgelegt sei, die Umsetzung werde jedoch nicht kontrolliert und Verstöße nicht sanktioniert. Müller fordere bereits seit fünf Jahren, dass Europa nur noch Soja und Palmöl aus zertifiziertem Anbau importieren solle – eine Forderung, die bislang nicht umgesetzt wurde. tagesspiegel.de

Streit über Schwachstellen bei Erbgut: Das Erbgut von Bakterien oder Pflanzen ist extrem wertvoll, wenn man daraus etwa eine wirksames Krebsmedikament entwickelt kann. Im sogenannten Nagoya-Protokoll ist geregelt, dass die Länder, aus denen die Organismen stammen, am Gewinn beteiligt werden. Das funktioniert nur nicht.Zu kompliziert, zu aufwändig und zu bürokratisch sei das verfahren, hört man von Spezialisten. Die Sache wird noch dadurch erschwert, dass man bestimmte genetische Sequenz bereits im Internet und ist damit für jeden zugänglich findet. Diese sind auch für  Unternehmen mit kommerziellen Interessen zugänglich. Nun wollen einige Länder, die zu den mega-biodiversen Länder zählen wie Brasilien, Peru, Ecuador, Indonesien und Staaten aus Sub-Sahara-Afrika  auf finanzielle Gegenleistungen bestehen.  deutschlandfunk.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Von hier an anders – Eine politische Skizze

»Es gibt keine Zwangsläufigkeit in der Politik. Energisches Handeln kann zu einem ehrgeizig gesteckten Ziel führen«.
Von einem, der sich anstrengt im Herbst Regierungsverantwortung zu übernehmen. Robert Habeck, schreibt in seinem Buch, dass es E keine intakte, heile, sichere Welt war, in die die Corona-Pandemie einbrach. Schon zuvor war die Normalität in der Krise. Robert Habeck erkundet die Gründe für den Verlust an Selbstverständlichem und entwirft eine Politik, die den Problemen unserer Zeit angemessen ist. Nichts scheint mehr selbstverständlich und sicher zu sein. Nicht die Art, wie wir wirtschaften und arbeiten werden, nicht die Werte von Demokratie und Menschenrechten, noch nicht einmal, was privates Glück in Zukunft sein wird. Und das alte Stabilitätsversprechen wird keine neue Sicherheit bringen. Dringlich stellt sich daher die Frage, was die Gründe für die Verunsicherungen und zunehmend schneller ablaufenden Krisen sind. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen der letzten Jahre, die von Erfolgen geprägt waren, ihn aber auch zu einer Projektionsfläche des Hasses gemacht haben, sucht Robert Habeck in seinem neuen Buch Antworten auf die Frage, warum der Erfolg der liberalen Demokratie zum Misserfolg zu werden droht. Selbstkritisch tastet er sich an die blinden Flecken der Politik der letzten Jahrzehnte und ihre Widersprüche heran. Und entwirft eine Politik, die nicht mehr nur reparieren will, sondern die die Probleme und Verluste des Fortschritts möglichst gar nicht erst entstehen lässt. Denn, so Habeck: Wenn wir der Erosion der Demokratie, dem Vertrauensverlust in Politik, dem Auseinanderfallen Europas, der Klimakrise entgegenwirken wollen, dann können wir das tun. Wir müssen uns nur dafür entscheiden. Für alle die wissen wollen, wie die neuen Grünen ticken: Lesen. kiwi-verlag.de


RWE: Verklagt Niederlande wegen Kohleausstieg. handelsblatt.com
EU-Parlamentsausschuss: Stimmt für CO2 Bordertax. fair-economics.de 
Frankreich: unternimmt zu wenig für den Klimaschutz, meint ein Gericht. sueddeutsche.de
Deutschland: Liefert nach wie vor Brennelemente in Nachbarstaaten. freitag.de
Boston Consulting Chef: Wettet dass die USA keinen CO2 Preis einführen werden. faz.net
Dänemark: Erste künstliche Energieinsel in der Nordsee. zeit.de
Atomvorfall in Baden-Württemberg: Radioaktives Abwasser in Kernkraftwerk ausgetreten. t-online.de
North Stream 2: Konsortium baut auch angesichts drohender US Sanktionen weiter. tagesschau.de


Das seventeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.

Wie Lichtkunst zu nachhaltiger Landwirtschaft beiträgt: Der niederländische Designer Dann Roosegaarde ist ein echter Visionär. Mit seinem neuesten Werken GROW schafft er Aufmerksamkeit für die Schönheit und Bedeutung nachhaltiger Landwirtschaft. 17goalsmagazin.de

MOBILITÄT:

Umweltministerin Svenja Schulze: E-Mobilität reicht nicht für klimafreundlichen Verkehr. Die Tech-Branche könne mehr tun, um Innovation mit Klimaschutz zu verbinden, meint Umweltministerin Svenja Schulze. Verkehr müsse smart organisiert werden. heise.de

Gratis-Nahverkehr macht die Luft nicht sauberer: Der Bund versucht seit 2019 den Schadstoffausstoß in den Städten reduzieren. Die Luft ist nun tatsächlich besser – aber nicht wegen Projekten wie kostenlosem Nahverkehr. handelsblatt.com
Daimler: Kraftfahrt-Bundesamt lehnt Widersprüche gegen Diesel-Rückrufe ab. rnd.de
Lieferketten: Die Neuordnung der Lieferketten bedroht den Wohlstand. Die Pandemie hat die Schwächen der Globalisierung offengelegt. Politik und Wirtschaft diskutieren deshalb über die Renationalisierung der Produktion. handelsblatt.com
Auf Eis gelegt: Gerüchte darüber, dass Apple angeblich an einem Auto arbeitet, kursieren bereits länger. In den vergangen Tagen verdichteten sie sich jedoch und es war auch von konkreten Partnerschaften die Rede. So soll Apple angeblich mit Hyundai bzw. dem Tochterunternehmen Kia ab März ein Fahrzeug entwickeln. futurezone.at

Mobilität in der zweiten Januarhälfte 2021 höher als zu Jahresbeginn: Eine Sonderauswertung von Mobilfunkdaten zeigt: Rückgang der Mobilität im zweiten harten Lockdown deutlich schwächer als im Frühjahr 2020. Die Ergebnisse zeigen, dass die bundesweite Mobilität derzeit noch immer unter dem Referenzwert im Januar 2019 liegt. Allerdings lässt sich im Laufe des Januars 2021 durchschnittlich eine Annäherung der Gesamtmobilität an das Vorkrisenniveau beobachten. Zudem ging die Mobilität im aktuellen zweiten „harten“ Lockdown schwächer zurück als im ersten Lockdown im Frühjahr 2020. destatis.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

Emissionsbepreisung von Baustoffen: Alle in Deutschland hergestellten emissionsrelevanten Baustoffe sind nach Ansicht der Bundesregierung in ein Emissions-Bepreisungssystem einbezogen. Dies betreffe etwa die emissionsintensiven Vorprodukte von Baustoffen und die Stromerzeugung in Anlagen von mehr als 20 MW Feuerungswärmeleistung. Kleinere Anlagen sowie Anlagen zur Weiterverarbeitung von Vorprodukten unterfallen nicht dem EU-Emissionshandelssystem, werden allerdings indirekt über das nationale Emissionshandelssystem bepreist, wie die Bundesregierung in der Antwort (19/25931) auf eine Kleine Anfrage (19/25629) der FDP-Fraktion weiter erklärt.Zu den Emissionswerten einzelner Bau-Teilbranchen wie Transport oder Abriss weiß die Bundesregierung ebenso wenig wie zu möglichen Folgen der Emissions-Bepreisung auf die Baupreise.

Zubau von Windkraft auf niedrigem Niveau: Der Neubau von Windkraftanlagen ist 2020 auf niedrigem Niveau geblieben. Wie die Bundesregierung in der Antwort (19/25955) auf eine Kleine Anfrage (19/25399) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen erklärt, kamen 2020 insgesamt 374 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1.262,6 Megawatt hinzu. Mit Abstand am meisten wurden in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg errichtet, während in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen kein Windrad gebaut wurde. Den Angaben zufolge war der Neubau 2019 eingebrochen. Damals wurden insgesamt 282 neue Anlagen gebaut. Im Jahr davor waren es fast drei Mal so viele, im Jahr 2017 mehr als sechs Mal so viele. In Berlin, Bremen und Hamburg wurde 2019 kein einziges Windrad errichtet, in Flächenländern wie dem Saarland, Hessen oder Sachsen lag die Zahl im niedrigen einstelligen Bereich. Insgesamt standen den Angaben zufolge Ende 2019 etwa 29.500 Windenergieanlagen in Deutschland. Gründe für den Rückgang sieht die Bundesregierung in „Vorzieheffekten in den Jahren 2016 und 2017 durch die Umstellung von der Festvergütung zur verpflichtenden Ausschreibung ab 2017“, mangelnder Akzeptanz vor Ort und etwa der Flächenkonkurrenz mit Belangen der zivilen und militärischen Luftfahrt.

Abfallvermeidungsprogramm wird fortgeschrieben:  Für das 2013 erstmals aufgelegte Abfallvermeidungsprogramm liegt jetzt eine Fortschreibung vor, wie aus einer Unterrichtung (19/26160) der Bundesregierung hervorgeht. Das gemeinsame Programm von Bund und Ländern steht unter der Überschrift „Wertschätzen statt Wegwerfen“ und bietet eine Bestandsaufnahme der Maßnahmen, die Bund, Länder und Kommunen zur Abfallvermeidung ergriffen haben. Darüber hinaus soll es Bürgern, Unternehmen, Vereinen und anderen Institutionen konkret aufzeigen, wie sie Abfälle vermeiden können. Vorgestellt werden deshalb beispielhafte Projekte und Initiativen in Bereichen wie Verpackungen, Lebensmittel und Bekleidung

Deutschland verfehlt 30 Hektar Ziel beim Flächenverbrauch:  Im Jahr 2018 hat sich die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland jeden Tag um 56 Hektar vergrößert. Angaben für das Jahr 2019 liegen noch nicht vor. Dies schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/25725) auf eine Kleine Anfrage (19/23814) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, die den sogenannten Flächenverbrauch thematisiert. Das im Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung formulierte Ziel, den täglichen Flächenverbrauch im Jahr 2020 auf 30 Hektar zu begrenzen, sei wohl nicht erreicht worden, räumt die Bundesregierung in ihrer Antwort ein. Allerdings habe sich der Flächenverbrauch in Deutschland seit dem Jahr 2000 etwa halbiert. Als Gründe für diese Entwicklung nennt die Bundesregierung unter anderem verschärfte Regelungen im Bau- und Planungsrecht, eine verhaltene konjunkturelle Entwicklung und den demografischen Wandel.

Export von Umwelttechnologien in Entwcklungsländer:  Die Bundesregierung teilt die Einschätzung, dass Umwelttechnologien im Kampf gegen den Klimawandel und im weltweiten Einsatz für den Umweltschutz eine wichtige Rolle zukommt. Dies geht aus der Antwort (19/26096) auf eine Kleine Anfrage (19/25559) der FDP-Fraktion hervor. Die Bundesregierung unterstützt deshalb nach eigenen Angaben sowohl mit konkreten Förderprogrammen als auch allgemein im Rahmen ihrer Außenwirtschaftsförderung die deutsche Umweltwirtschaft beim Export ihrer Produkte und Dienstleistungen. Wie es in der Antwort weiter heißt, arbeiten unterschiedliche Bundesressorts daran, innovative Umwelttechnologien zu unterstützen und marktfähig zu machen. Dabei stimmen sich die Ressorts den Angaben zufolge sowohl bilateral als auch im Rahmen von Ressorttreffen miteinander ab.

WÖRTLICH GENOMMEN

„Die Studie, die wir vorstellen, zeigt, dass die CO2-Bindung der Wälder, wieviel sie jedes Jahr an CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen können, sich durchaus von 245 Millionen Tonnen zurzeit in den Wirtschaftswäldern verdoppeln ließe auf nahezu 500 Millionen Tonnen, und das ist eine Größenordnung dann von zirka elf Prozent der gegenwärtigen Emissionen. Aber elf Prozent zeigt natürlich auch, dass die Hauptaufgabe, wenn die EU klimaneutral werden will, sein muss, so schnell wie möglich mit den fossilen Emissionen runterzugehen und die zu beenden.“

Christoph Thies, Waldexperte bei Greenpeace, die Wälder müstsen naturnäher werden. Das heißt, in großen Teilen Europas bis auf den Norden, Schweden und Finnland, da würden wir natürlicherweise hauptsächlich Laubbäume haben, und die seien in Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern Europas, verdrängt worden durch angepflanzte, schnell wachsende Nadelbäume, Fichten, Kiefern, neuerdings Douglasien und so weiter. Das müssten wir zurückdrehen, denn die Laubwälder, die speicherten viel mehr CO2. Die würden auch auch mehr Wasser speichern. Das heiße, die seien auch deutlich robuster und resilienter gegenüber den Folgen der Klimakrise, die wir ja jetzt schon deutlich sehen würden: Dürre, Hitze, Brände und so weiter. deutschlandfunk.de

AFRIKA

Faki als Kommissionspräsident der Afrikanischen Union wiedergewählt: Der tschadische Ex-Regierungschef Moussa Faki Mahamat ist als Kommissionspräsident der Afrikanischen Union (AU) wiedergewählt worden. Bei einem Online-Gipfel der Staats- und Regierungschefs stimmten am Samstag 51 der 55 AU-Mitgliedstaaten für eine zweite vierjährige Amtszeit. Faki zeigte sich „zutiefst geehrt“ und sprach von einem „überwältigenden und historischen Vertrauensvotum“. Zu Fakis Stellvertreterin wurde die Vize-Gouverneurin der Zentralbank von Ruanda, Monique Nsanzabaganwa, gewählt. derstandard.at

Südafrika fordert Impfgerechtigkeit: Südafrika hat die ersten Impfdosen erhalten, andere Staaten des Kontinents warten weiter. Zu wenig Impfstoff zum doppelten Preis – das will Präsident Ramaphosa nicht hinnehmen. Er fordert eine eigene Produktion. tagesschau.de

Günstige Bedingungen: Die Pläne der EU, eine „strategische Partnerschaft“ mit Afrika aufzubauen, litten sehr unter der COVID-19-Pandemie. Die portugiesische Regierung, die die sechsmonatige rotierende EU-Ratspräsidentschaft innehat, möchte das Vorhaben nun bis zum Sommer zum Abschluss bringen. euractiv.de

Corona-Restriktionen: Deutlich weniger Nashörner und Elefanten gewildert. In Kenia wurde 2020 zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren kein einziges Nashorn gewildert. Auch in Südafrika wurden 33 Prozent weniger Rhinozerosse getötet, allerdings immer noch mehr als ein Nashorn am Tag. Grund für den Rückgang – auch bei der Wilderei von Elefanten – sind unter anderem Restriktionen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. rnd.de

Neue Mückenart könnte Malaria in Afrika befördern: Eine neue Mückenart könnte zu einem Anstieg von Malaria in afrikanischen Städten führen. Der Moskito Anopheles stephensi war in der Vergangenheit vor allem in Indien zu finden, breitet sich aber seit einigen Jahren am Horn von Afrika aus. Wissenschaftler aus Äthiopien und den Niederlanden haben nun beobachtet, dass diese Mücke sehr anfällig für die örtlichen Malaria-Arten ist. Die Krankheit tötete dort laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2019 etwa 384.000 Menschen. sueddeutsche.de

WHO Corona Zahlen angezweifelt: Offiziell stehen für den gesamten afrikanischen Kontinent nur vier Prozent aller weltweiten Corona-Toten in der Statistik. ntv-Korrespondentin Nicole Macheroux-Denault berichtet, warum diese Zahlen hinten und vorne nicht stimmen und wie gefährlich die Impf-Blockade der WHO ist. n-tv.de

Uganda: Ex-Rebellenchef Ongwen in Den Haag verurteilt. Es ist das erste Urteil, das die Richter in Den Haag gegen die Rebellen der LRA in Uganda gesprochen haben. Bei Dominic Ongwen handelt es sich in gewisser Hinsicht um einen Täter und um ein Opfer zugleich. dw.com

Hunger und Mangelernährung in der Elfenbeinküste: Mehr als 46 Prozent der Bevölkerung der Elfenbeinküste lebt nach Informationen der Bundesregierung unterhalb der Armutsgrenze, davon leide ein Großteil unter Unterernährung, Mangelernährung oder Mikronährstoffdefiziten. Das geht aus einer Antwort (19/25961) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/25453) der AfD-Fraktion hervor. Rund 21 Prozent der Kinder unter fünf Jahren seien chronisch mangelernährt. Die Covid-19-Pandemie habe überdies zu einer geringeren Produktion und Ernte von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, zur Verringerung des Einkommens von vielen Familien in ländlichen Gebieten, Verlust von Arbeitsplätzen und gleichzeitig zu Preisanstiegen von Grundgütern geführt.


Gesundheit weltweit schützen

Auch wenn es in der Corona-Krise vor allem um Infektionsschutz geht: Auf dem Weg zur „Gesundheit für alle“ braucht es mehr medizinische Grundversorgung, soziale Gerechtigkeit, demokratische Teilhabe und eine intakte Umwelt. Die WHO braucht Reformen, und der Norden kann aus den Erfahrungen des Südens einiges lernen. welt-sichten.org
Global Health Gesundheit – nicht nur Medizin
Die Corona-Pandemie hat eindrücklich gezeigt, dass Gesundheit heute ein globales Problem ist. Seuchen sind aber bei weitem nicht die einzige Anforderung. Es geht um das Recht auf Gesund­­heit als universelles Gut. weiter gehts hier

MEHR WISSEN

Wein – Hoher Wasserverbrauch, schlechte CO2-Bilanz: Im Wein ist die Wahrheit – beim konventionellen Weinanbau auch ein nicht zu verachtender CO2 Fußabdruck und weitere Umweltbelastungen, die beim Anbau auftreten. Immer mehr Weinliebhaber und  -liebhaberinnen greifen daher zu Biowein. Doch auch Öko ist nicht gleich Öko. Der Überblick auch bei den Bioweinen fällt inzwischen aufgrund der vielfältigen Auswahl schwer. enorm-magazin.de

Verzicht auf Brom und Chlor: Beide Stoffe werden beispielsweise zu Reinigungszwecken, aber auch bei der Kunststoffproduktion eingesetzt. Nun haben Chemiker aus Mainz und Zürich nachgewiesen, wie wichtige Industrie-Grundstoffe ohne giftiges Chlor und Brom synthetisiert werden können. Mit diesem Verfahren könnten neue Wege zum Entsorgen von Pflanzenschutzmitteln eingeschlagen werden. Sie nutzen alternative chemischen Verbindungen, die zwar ebenfalls die Elemente Chlor und Brom enthalten, jedoch weniger giftig und weniger reaktiv sind. Diese Verbindungen – dazu gehören Dichlorethan und Dibromethan – können darum einfacher gehandhabt und transportiert werden. Die Sicherheit der industriellen Prozesse könnte damit erhöht werden. Das Elektrolyse-Verfahren können auch kleinere Labore übernehmen, die sich nicht für den Umgang mit Chlor eignen. faz.net

Marshallplan für Biodiversität: Der britische Ökonom Partha Dasgupta hat berechnet, dass jedes Jahr weltweit rund 500 Milliarden US-Dollar für die Umweltzerstörung – etwa in Form von staatlichen Zuschüssen für fossile Kraftstoffe, für Landwirtschaft und Fischerei – ausgegeben werden. . Es bedarf eines kompletten Umdenkens, wenn das tatsächliche Ziel ein nachhaltigerer Umgang mit der Natur erreicht werden soll. Er spricht von einem „Marshallplan“ für die Biodiversität vor und schlägt eine Reihe von Strategien vor. derstandard.at,

Bienen-Vermittlung per App: Brasilianisches Start-up hilft Farmern und Imkern. Die Gründer von Agrobee bringen die Bienenzüchter mit den Kaffeebauern in Brasilien zusammen. Auch Investoren sind bei der Plattform schon eingestiegen. handelsblatt.com
Schutz der Weltmeere: EU tritt Korallenriff-Initiative bei. ec.europa.eu
Sport: Kann das Bewusstsein für die Umwelt schärfen. euractiv.de
Büromarkt: Klimaneutralität wichtiger Vermarktungs-Faktor. gewerbeimmobilien24.de

DAS LETZTE:

Krach laut wie Straßenlärm könnte Vögel „dümmer“ machen:  Dass zumindest sind Forschungsergebnisse, die Wissenschaftler in den USA ermittelt haben. So untersuchten sie in einer Reihe von Versuchsanordnungen die kognitive Leistung von Vögeln. Zebrafinken sollten beispielsweise  unter verschiedenen Bedingungen Futter zu suchen. Während eine Zebrafinken-Gruppe die Aufgaben ohne Hintergrundlärm lösen musste, musste die andere Gruppe im Hintergrund Verkehrsgeräusche hören. Die Finken, die dem Lärm ausgesetzt waren, lösten die Aufgaben langsamer. Sie brauchten teils doppelt so lange, um ihr Futter zu finden.  deutschlandfunk.de

zur englischen Ausgabe

Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

Sie erhalten diesen Newsletter, weil Sie sich für Umwelt- und nachhaltige Themen interessieren.