FAIReconomics Newsletter KW 03 NACHRICHTEN
Schneechaos durch Klimawandel verursacht: Einen Zusammenhang zwischen den aktuellen Schneemassen in den Alpen und dem Klimawandel schließt das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)  nicht aus. „Die Atmosphäre ist wärmer geworden, deshalb gibt es mehr Feuchtigkeit“, sagte der Klimaforscher Peter Hoffmann.  Von der Nordsee blase der Wind relativ milde, feuchte Luft gegen die Mittelgebirge und Alpen. Aus Sicht des Forschers ist es nicht unwahrscheinlich, dass solche Wetterereignisse künftig häufiger auftreten. „Starkregen oder starker Niederschlag in Form von Schnee werden eher durch den Klimawandel begünstigt.“ Vor lauter Technik und Ehrgeiz haben Menschen das Gefühl für die lebensbedrohlichen Gewalten der Na­tur verloren, Wetter und der Natur müsse Respekt entgegengebracht werden. taz.de  sueddeutsche.de
15 Klagen aus Brüssel gegen Deutschland: So weit scheint es mit dem Musterschüler Deutschland im Bereich Umweltschutz nicht zu sein. Die EU-Kommission hat die Bundesrepublik wegen Verstöße gegen die Natur-und Umweltschutzgebung der Europäischen Union verklagt. Unter anderem wegen Fehler bei der Ausweisung von Naturschutzgebieten,  Nitraten im Grundwasser, der Überschreitung von Stickoxidgrenzwerten sowie wegen Lärmschutz-Defiziten. 15 Verfahren waren 2018 anhängig. haz.de

Mit einem Cent pro Einwohner fördert das Bundesverkehrsministerium den Fußverkehr in Deutschland pro Jahr. Dabei werden 20 Prozent aller Wege in Deutschland zu Fuß zurückgelegt.  Dabei braucht das in Städten meistgenutzte Verkehrsmittel dringend bessere Wege und mehr Sicherheit. tagesspiegel.de

Maschinen schaffen mehr Jobs als sie vernichten: Durch die Automatisierung sind im vergangenen Jahrzehnt 1,6 Millionen Jobs in Europa weggefallen. Gleichzeitig sind jedoch doppelt so viele neue entstanden. Unter dem Strich blieben demnach 1,5 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze. sueddeutsche.de , iza.org
Treibhausgasemissionen fallen um fast sechs Prozent: Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind im Jahr 2018 erstmals gesunken. In einer vorläufigen Schätzung liegen die Emissionen bei etwa 854 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Das sind etwa 50 Millionen Tonnen weniger als noch im Vorjahr. Lediglich 2009 sanken die Emissionen in Deutschland stärker. Der Energieverbrauch fiel so stark, dass er das Niveau von 1970 erreichte. Allerdings beruht der Rückgang nicht etwa auf Klimaanstrengungen, sondern der Grund ist die milde Witterung im Winter mit einem entsprechend geringeren Heizbedarf. agora-energiewende.de
Absurdes deutsches Energiesystem: Zwei Gaskraftwerke in bayerischen Irsching stehen als Investitionsruinen nutzlos herum. Nun will der Betreiber Uniper an der gleichen Stelle ein weiteres Kraftwerk bauen und hält dies für ein gutes Geschäft, weil die Allgemeinheit zahlen wird. nzz.ch  
Hauptsache es schmeckt – neuer Ernährungsreport erschienen: 1.000 Menschen wurden repräsentativ ausgewählt, und für den neuen Ernährungsreport des Bundeslandwirtschaftsministeriums zu ihren Essgewohnheiten befragt. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner leitete daraus ab: „Am Ende wird alles nichts bringen, wenn es nicht schmeckt.“ Deswegen spricht sich die die Ministerin gegen eine Zuckersteuer, die es in Großbritannien gibt., aus. Die Ministerin lehnt es auch ab, die Ernährungsindustrie zu verpflichten, Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten radikal zu reduzieren. Natürlich stößt sie damit auf Kritik. heute.defr.de 

Neues Gesetz soll Bürgervertrauen in Gütesiegel stärken: Gütesiegel etwa für Bio-Lebensmittel oder Fair-Trade-Produkte können künftig als Marken geschützt werden. Diese für Verbraucher wichtige Änderung des deutschen Markenrechts tritt jetzt in Kraft.  Der Gesetzgeber hat dafür eine neue Kategorie im Markenrecht eingeführt: die „Gewährleistungsmarke“. Die Markeninhaber müssen neutral sein. Sie dürfen die von ihnen zertifizierten Waren und Dienstleistungen also nicht gleichzeitig selbst vermarkten. dpma.de

BUCHTIPP DER WOCHE:
Klima und Umweltpolitik
Der Klimawandel findet jetzt und überall statt. Das Buch von Ulrich Ranke legt die institutionellen Rahmenbedingungen dar, die notwendig sind, um im Kampf gegen den Klimawandel die Emissionen unter dem notwendigen Schwellwert von 2 °C zu halten. Ohne internationale Zusammenarbeit und grenzüberschreitende Initiativen wird dieses Ziel nicht zu erreichen sein. Eine Auswahl der bedeutendsten Klimaabkommen wird in diesem Buch in den naturwissenschaftlichen Kontext der Klimagenese gestellt und auf ihre sozioökonomischen und kulturellen Auswirkungen hin beleuchtet. Dazu werden zunächst die Themenfelder Klimawirkungen und die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimageschehens beschrieben. Es werden die institutionellen und technischen Instrumente der Klimaschutzpolitik diskutiert und ausführlich ausgewählte Konferenzen unter dem Dach der Vereinten Nationen dokumentiert. Nach Paris 2015 lässt sich feststellen, dass der Klimawandel nur durch eine noch umfassendere Internationalisierung beeinflusst werden kann. springerprofessionell.de
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Keine Klage: Wegen des Fabrikbrandes in Pakistan gibt es keine Klage gegen KiK. heute.de
Hambacher Forst: Heutige Räumung möglicherweise ausgesetzt. klimareporter.de
USA: Deutlicher CO2 Anstieg. faz.net
Zu gut für die Tonne: Wie eine App hilft Speisereste zu retten. zeit.de
Im Porträt: Der neue Energiestaatssekretär Andreas Feicht. taz.de
Gaspipeline: US-Botschafter schreibt Drohbriefe an Unternehmen. welt.de
Volkswagen und Ford: Allianz in der e-Mobility und beim autonomen Fahren? elektroauto-news.net
Kohlekommission: Mit Verzögerung wird gerechnet. energie-und-management.de
EU-Kommission: Welche klimarelevanten Daten Unternehmen offen legen sollen. ec.europe.eu
Volkswagen: Weitere Manipulationen an Software? spiegel.de
LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG
Batteriezellenfertigung in Deutschland: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fragt nach konkreten Planungen für eine Batteriezellfertigung in Deutschland. In einer Kleinen Anfrage (19/6754) erwähnen die Abgeordneten unterschiedliche Aussagen über finanzielle Organisation und Ausstattung einer solchen Fertigung von Seiten der Bundesregierung einerseits und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) andererseits. Nun möchten sie wissen, wie der strategische Ansatz lautet, welche Grundlage es für Zielfestlegungen gibt, und sie erkundigen sich detailliert nach dem Stand in verschiedenen Handlungsfeldern.
Was ist Ökostrom: Die AfD-Fraktion möchte wissen, wie die Bundesregierung Ökostrom definiert. In einer Kleinen Anfrage (19/6809) erkundigen sich die Abgeordneten darüber hinaus nach einer Kontrolle der Stromquellen. Sie fragen auch, ob und woher Ökostrom gegebenenfalls zugekauft wird.
Doppelprüfungen möglich: Die Bundesregierung hält es für möglich, dass es bei Prüf- und Messmitteln im Bereich Abgasuntersuchung zu Doppelprüfungen kommen kann. Sie habe zwar die Länder aufgefordert, ihre Eichbehörden akkreditieren zu lassen, um sicherzustellen, dass ausreichend Kapazitäten für die Kalibrierung von Abgasmessgeräten zur Verfügung stehen, erklärt die Bundesregierung in der Antwort (19/6572) auf eine Kleine Anfrage (19/6257) der FDP-Fraktion. Da in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung die Akkreditierung der Überwachungsorganisationen vorgeschrieben sei, sei aufgrund der unterschiedlichen rechtlichen Qualität von Eichung (hoheitlich) und Kalibrierung (privatwirtschaftlich) eine Doppelprüfung jedoch nicht auszuschließen. Auf eine Eichung solle gleichwohl nicht verzichtet werden, heißt es mit Verweis auf Qualitätsstandards weiter.
Beleuchtung von Windkraftanlagen: Die Bundesregierung geht davon aus, dass gesetzliche Neuregelungen zur nächtlichen Beleuchtung von Windanlagen deren Akzeptanz in der Bevölkerung deutlich steigern. Die Gesetzesnovelle schaffe wesentliche Grundlagen zur Nutzung einer weiteren, nach heutiger Einschätzung kostengünstigeren Technologie für die bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung, heißt es weiter in der Antwort (19/6714) auf eine Kleine Anfrage (19/6199) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Die Bundesregierung spielt damit auf die Transponderlösung an, die als Option für Anlagenbetreiber eingeführt werden soll. Dazu müsse eine Verwaltungsvorschrift geändert werden; Fachfragen hierzu würden in Gesprächen mit relevanten Behörden und Unternehmen geklärt, schreibt die Bundesregierung. Sie geht davon aus, dass der Zeitplan ungeachtet dieser offenen Fragen gehalten werden kann. Unklar ist hingegen, ob rechtzeitig ausreichend Systeme auf den Markt kommen. Die Bundesnetzagentur könne eine Anpassung der Umsetzungsfrist vornehmen, wenn am Markt nicht ausreichend erforderliche Systeme angeboten werden, schreibt die Bundesregierung. Ihr lägen derzeit keine belastbaren Informationen über Hersteller vor, die transponderbasierte Systeme zur bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung anbieten.
Geschlechterbestimmung bei Hühnereiern: Das Verfahren zur Geschlechtsbestimmung bei Hühnereiern zur Beendigung des Tötens männlicher Eintagsküken ist anwendbar und kann in die Arbeitsabläufe einer Brüterei integriert werden. Das Verfahren soll interessierten Brütereien ab dem Jahr 2020 zur Verfügung stehen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (19/6783) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/6435) hervor. Derzeit können Konsum-Eier von geschlechtsbestimmten Legehennen in rund 220 Berliner Filialen eines großen Lebensmitteleinzelhändlers erworben werden, heiß es weiter. Das Angebot soll im Laufe des Jahres 2019 auf ganz Deutschland ausgeweitet werden.
Hilfe für Sozialunternehmer: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen möchte wissen, wie die Bundesregierung konkret Social Entrepreneurs unterstützen will. In einer Kleinen Anfrage (19/6844) verweisen die Abgeordneten auf ein entsprechendes Ziel im Koalitionsvertrag. Sie erkundigen sich auch nach der Bedeutung, die die Bundesregierung Social Entrenpreneurs beimisst. Diese Sozialunternehmer verfolgen Geschäftsmodelle, die am Gemeinwohl orientiert sind.
Bilanz des Energieausweises: Zehn Jahre nach Einführung der Energieausweis-Pflicht für Gebäude erfragt die FDP-Fraktion eine Bilanz. In einer Kleinen Anfrage (19/6829) interessieren sich die Abgeordneten für Zahl und Art der Ausweise, die seitdem ausgestellt wurden. Sie möchten auch wissen, welchen Anteil die mit Ausweis bedachten Gebäude am Gesamtbestand in Deutschland ausmachen. Außerdem geht es um Fragen zu Wirksamkeit, Effekten und weiteren Evaluationen.
Bundesrat – Diesel-Nachrüstung: Der Bundesrat spricht sich dafür aus, Hardware-Nachrüstungen und Umtauschprämien für betroffene Dieselfahrzeuge flächendeckend zu ermöglichen. Das von der Bundesregierung vorgelegte „Konzept für saubere Luft und die Sicherung der individuellen Mobilität in unseren Städten“ soll entsprechend modifiziert werden. Das Konzept sieht Umtauschprämien und Hardware-Nachrüstungen für die 15 „besonders belasteten Gebiete“ vor. Dies geht aus einer Stellungnahme des Bundesrates (19/6927) zu einem Gesetzentwurf der Bundesregierung (19/6335) hervor. Der Gesetzentwurf hat vor allem zum Ziel, Fahrverbote zu erschweren und Ausnahmen für bestimmte Dieselfahrzeuge zu normieren. In ihrer Gegenäußerung lehnt die Bundesregierung das Ansinnen der Länderkammer ab. Eine flächendeckende Einführung von Hardware-Nachrüstungen und Umtauschprämien sei nicht erforderlich.
Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten: Mithilfe einer nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten soll eine gesunde Lebensweise gefördert, der Anteil der Übergewichtigen und Adipösen in der Bevölkerung gesenkt und die Häufigkeit von Krankheiten verringert werden. Das geht aus einem Strategiepapier der Bundesregierung hervor, das als Unterrichtung (19/6892) vorliegt. Die Reduktionsstrategie baue demnach auf dem wissenschaftlichen Grundkonsens auf, dass die Entstehung von nichtübertragbaren Krankheiten wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes mellitus Typ 2 multikausal bedingt seien und dass ein übermäßiger Konsum von Zucker, bestimmter Fette und Salz das Risiko für nichtübertragbare Krankheiten erhöhen könne. Gleichzeitig berücksichtige die Strategie, dass der Konsum von Zucker, Fetten und Salz in Deutschland trotz umfangreicher Aufklärungs- und Informationsmaßnahmen und bereits erreichter Fortschritte über den wissenschaftlichen Empfehlungen liege. Ziel soll eine ausgewogene Energiezufuhr und Nährstoffversorgung der Bevölkerung sein. Unter anderem soll die Energiezufuhr durch eine Reduktion des Zuckergehaltes, des Fettgehaltes und der Portionsgröße von Lebensmitteln gesenkt sowie die Aufnahme von Salz und industriellen Transfettsäuren reduziert werden. Die Umsetzung der Strategie soll ab Anfang 2019 beginnen.
Programm Saubere Luft: Wie viele Dieselbusse im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aufgrund der Förderung durch das Programm „Saubere Luft“ mit Abgasreinigungssystemen nachgerüstet werden konnten, möchte die AfD-Fraktion von der Bundesregierung in einer Kleinen Anfrage (19/6689) wissen. Die Abgeordneten fragen außerdem, wie viele Bundesmittel aus dem Programm aktuell noch zur Verfügung stehen.
Stadtbegrünung: Welche Ausgleichsmaßnahmen die Bundesregierung für den Eingriff in den ökologischen Lebensraum im Zusammenhang mit dem Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“ innerhalb des Naturraums Stuttgart plant, möchte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen erfahren. In einer Kleinen Anfrage (19/6607) erkundigen sich die Abgeordneten unter anderem, ob die geplanten Ausgleichsmaßnahmen „innovative Stadtbegrünungskonzepte wie Fassadenbegrünung, grüne Lärmschutzwände oder ähnliches“ enthalten.
Entwicklungsinvestitionsfonds: Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 30. Oktober 2018 angekündigte Einrichtung eines Entwicklungsinvestitionsfonds soll die von Investoren wahrgenommenen Risiken in Afrika verringern und die Finanzierung von Investitionen deutscher und europäischer Unternehmen auf dem Kontinent fördern. Unter dem Entwicklungsinvestitionsfonds würden die beiden Fonds AfricaConnect und AfricaGrow sowie das Wirtschaftsnetzwerk Afrika verstanden, erklärt die Bundesregierung in einer Antwort (19/6701) auf eine Kleine Anfrage (19/6193) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Die Fonds sollen bis Mitte 2019, das Wirtschaftsnetzwerk schrittweise im Laufe des Jahres operationalisiert werden. Letzteres soll deutsche Unternehmen bei der Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit in ausgewählte afrikanische Wachstumsmärkte beraten und begleiten. An der Auffüllung des Fonds seien das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) beteiligt. Es handle sich sowohl um zusätzliche Mittel als auch um Anrechnungen aus den bestehenden Haushaltsansätzen, betont die Bundesregierung. Die Aufteilung nach Haushaltstiteln und Haushaltsjahren befinde sich derzeit noch in der Planung. Gleichzeitig will die AfD wissen, welche Gründe es für den Stopp des von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) angekündigten Entwicklungsinvestitionsgesetzes gibt. (19/6723). Unter anderen wollen die Abgeordneten wissen, was konkret mit den von Müller erwähnten „Mitnahmeeffekten“ gemeint sei, welche die Bundesregierung dazu bewogen hätten, von einem solchen Gesetz Abstand zu nehmen. Außerdem fragen sie, ob seitens der Bundesregierung bereits ein Referentenentwurf erarbeitet worden sei.

WÖRTLICH GENOMMEN
 „Wir haben nur noch zwölf Jahre Zeit, um die Ziele, die wir uns 2015 als Weltgemeinschaft mit der 2030-Agenda gesetzt haben, zu erreichen. Umweltschutz muss dabei noch stärker Job- und Entwicklungsmotor sein, gerade in Schwellenländern wie Südafrika. Hierfür müssen Politik und Wirtschaft schon jetzt die richtigen Investitionsentscheidungen für die Zukunft treffen.“
Rita Schwarzelühr-Sutter, Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, zwei Tage lang diskutiert ein internationales Gremium in Kapstadt über den notwendigen Übergang zu einer umweltverträglichen, fairen Wirtschaftsweise und wie dieser weiter beschleunigt werden kann. Bei der Eröffnung der Konferenz rief Schwarzelühr-Sutter dazu auf, die Anstrengungen bei der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele weiter zu verstärken. bmu.de
„Gegen Kinderarmut bräuchte es einen großen Wurf. Davon ist der Gesetzesentwurf aber bei allen richtigen Verbesserungen leider meilenweit entfernt. Kinder und Familien mit keinem oder kleinem Einkommen benötigen einen unbürokratischen und kostenfreien Zugang zu Leistungen, die ihnen Teilhabechancen garantieren. Minimallösungen sind zur Bekämpfung von Kinderarmut schlicht zu wenig. Die Inanspruchnahme von Kinderzuschlag und Leistungen für Bildung und Teilhabe wird sich mit dem vorgelegten Gesetzentwurf nicht spürbar verbessern. Die Auszahlung des Kinderzuschlags muss endlich so einfach werden wie heute die Förderung von Spitzenverdienern über den Kinderfreibetrag. Das gelingt nur über eine automatische Auszahlung. Es muss sichergestellt sein, dass alle Kinder, die einen Anspruch darauf haben, den Kinderzuschlag auch erhalten.“
Annalena Baerbock, Parteichefin der Grünen, das Bildungs- und Teilhabepaket bleibe auch mit diesem Gesetzentwurf weiterhin ein Bürokratiemonster. Durch das komplizierte Antragsverfahren würden die geplanten Leistungsverbesserungen nur bei denjenigen Familien und Kindern ankommen, die die Leistungen auch beantragten. Dies war in Jahr 2017 gerade einmal jedes dritte Kind im Grundsicherungsbezug. Dabei sei es stark vom Wohnort abhängig, welche kulturellen oder sportlichen Aktivitäten für Kinder und Jugendliche angeboten werden würden. Die Bundesregierung müsse endlich die Weichen für den Systemwechsel hin zu einer Kindergrundsicherung stellen, die Schluss macht mit dem Anrechnungswirrwarr und Antragsdschungel unterschiedlicher Leistungen. gruene-bundestag.de

MEHR WISSEN
Nachhaltige Unternehmensanleihen: Der Markt für nachhaltige Unternehmensanleihen wird auch im Jahr 2019 weiter wachsen, davon gehen Experten der französischen Bank Société Générale aus. „Der Druck von Investoren, nachhaltige Anleihen anzubieten, ist groß“, sagt Martin Wagenknecht, der bei der Bank den Bereich Fremdfinanzierungsmärkte im deutschsprachigen Raum leitet. Insbesondere die Anlageklasse der sogenannten Green Bonds sei erwachsen geworden und habe sich als tauglich für das Alltagsgeschäft erwiesen. Auch die Politik beabsichtigt die nachhaltigen Anlagen zu stärken, die neben ökologischen Kriterien etwa auch Sozialstandards wie Arbeitsbedingungen berücksichtigen können. handelsblatt.com
Antibiotika bleiben in der Gülle: Biogasanlagen sind nicht geeignet, um in der Nutztierhaltung verbreitete Antibiotika aus belasteter Gülle zu beseitigen. Das Vergären von Gülle in Biogasanlagen führt nicht dazu, dass Arzneimittelkonzentrationen zurückgehen können. Gießener Forscher stellten zwar fest, dass sich die Konzentration der in der Gülle enthaltenen Antibiotika mit der Zugabe von Feststoffen wie Maissilage zum Gärprozess verringern lässt. Das führe aber nicht unbedingt dazu, dass auch die chemischen Strukturen der Antibiotika zerstört würden. aerzte-zeitung.de
Wüsten in Afrika stoppen: Wüsten wachsen nach wie vor, und in jedem Jahr gehen weltweit fruchtbare Landschaften in der Größe Griechenlands verloren. Afrika ist davon besonders stark betroffen, weil der Flächenverlust auf ein starkes Bevölkerungswachstum trifft.  Wenn gegenwärtige Trends nicht gestoppt werde, geht die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO davon aus, dass weltweit bis zum Jahr 2050 die Hälfte aller Wälder abgeholzt sein werden. Wenn wir also einen sterbenden Wald haben, müssen wir uns zunächst darum kümmern. Gesunde Bäume verbessern auch das Mikroklima des von ihnen geschützten Gebiets. Vor allem hier verschlechtert Bodendegradation die Erträge der Landwirtschaft. Eine unsichere Lebensmittelversorgung folgt darauf. Zwar ist die Zahl der Hungernden weltweit gesunken, doch für Afrika gilt das nicht. So hungerten in Afrika im Jahr 1990 nach FAO-Angaben 181,7 Millionen Menschen. 2017 waren es 232,5 Millionen. spektrum.de
Pfandbecher-System in Wien: Die Stadt der Kaffeehauskultur will ein Mehrwegbechersystem testen. globalmagazin.com
Visualisierung des Klimawandels: Eine britische Kommunikationagentur zeigt, wie sich schwer zu fassende Informationen anschaulich darstellen lassen. klimafakten.de
Fast Fashion: Wie man stilvoll Alternativen finden kann. sueddeutsche.de
DAS LETZTE:
Zu wenig Zucker – Keine Limonade: So etwas gibt es wahrscheinlich nur in Deutschland. Wer seinen Kunden eine bessere Limonade verspricht, die weniger Zucker enthält und zudem noch bio und fair gehandelt wird, bekommt Ärger mit dem Amt. Das musste jetzt das Unternehmen Lemonaid in Hamburg erfahren. Es darf sein bekanntestes Getränk der Geschmacksrichtung Limette möglicherweise  bald nicht mehr Limonade nennen. In den einschlägigen Richtlinien wird vorgeschrieben,  dass in Limonade zum Beispiel Aromastoffe enthalten  sein müssen außerdem ist vorgeschrieben, dass eine Limonade mindestens sieben Prozent Zucker enthalten muss. Diese Kriterien erfüllt Lemonaid-Limette nicht. Das zuständige Fachamt in Hamburg-Mitte hat dem Unternehmen nun zwei Vorschläge unterbreitet. Erstens: Lemonaid könnte sein Getränk umbenennen. Ein Sturm der Entrüstung hat die Behörde inzwischen getroffen. Nun rudert man in Hamburg ob des Amtsschimmels zurück: „Das Bezirksamt Mitte wird in Absprache mit der Gesundheitsbehörde den „zu niedrigen Zuckergehalt“ im Produkt Lemonaid vorerst nicht beanstanden. Gleichzeitig wird sich Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die Leitsätze für Lebensmittel hinsichtlich möglicher gesundheitsschädlicher Mindestgehalte überprüft werden“, heißt es vom Senat. mopo.de