FAIReconomics NACHRICHTEN KW 48
EU-Kommision will mehr erneuerbare Energien: Die EU-Kommission hat ihren Gesetzesvorschlag für eine Erneuerbare-Energien-Richtlinie in der EU aktualisiert. Anstatt der angepeilten 27 Prozent Anteil an Erneuerbaren in der EU, soll der Anteil auf 30 Prozent bis zum Jahr 2030 wachsen. Das hat der Vizepräsident der Kommission Maroš Šefčovič in der vergangenen Woche verlautbaren lassen. Begründet wurde dies unter anderem durch den Preisrückgang in diesem Energiebereich. klimaretter.infoeuractiv.com
Verkehrswende für den Klimaschutz notwendig:  Aus Klimaschutzgründen ist der Umstieg auf die Elektromobilität dringend geboten, denn der Verkehrssektor ist für ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich.  Die Elektromobilität ist – nach Aussage eines Sondergutachtens des Sachverständigenrats für Umweltfragen – inzwischen so weit entwickelt, dass man nun  strategische Weichen stellen muss. Dazu gehört neben dem Ausbau einer Ladeinfrastruktur auch die Erweiterung der staatlichen Förderung. Mit Blick auf den zusätzlichen Strombedarf des Verkehrssektors ist aus Sicht des Sachverständigenrats zudem ein beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien erforderlich. umweltrat.de (Gutachten) ,  solarify.eu (Bericht)

Rund 950 Millionen Rinder gibt es weltweit. Sie erzeugen doppelt so viele Treibhausgase wie der gesamte Flugverkehr. Nun behaupten Aktivisten, dass sich das ich mit der richtigen Haltungsform vermeiden ließe.  sueddeutsche.de

Mikroplastik im Abwasser: Tonnenweise Mikroplastik wird jährlich von deutschen Herstellern produziert,  das unter anderem in unser Abwasser gelangt. Kläranlagen filtern die Partikel in der Regel zwar heraus, doch keine Regel ohne Ausnahme.  Die Abwasserindustrie steht vor einer großen Herausforderung durch die vorhandenen Trenn- oder Mischsysteme, die die Regenabwässer zum Beispiel bei Starkregen direkt in Flüsse und Seen fließen lassen. Ob Filter in Gullydeckel die richtige Lösung sind entscheidet sich unter anderem an den Kosten. Zwischen 1.500 und 3.500 Euro kosten diese Filter derzeit pro Stück. Allein in München gibt es 70.000 Gullies. ostsee-zeitung.de
Biomethan: Um das Zehnfache könnte die Erzeugung von Biomethan bis zum Jahr 2050 gesteigert werden. Das ist dann ein Zuwachs von neun auf rund 100 Mrd. kWh pro Jahr. Voraussetzung sind bessere Rahmenbedingungen für die Bereiche Verkehr, Strom und Wärme bei der Nutzung von Biomethan.  dena.de  ,  energate-messenger.de
Volkswagen – Verbrenner bleibt im Programm: Der Einstieg des Konzerns in die Fertigung von Elektroautos wird nicht automatisch das Ende der Herstellung von Benzin- und Dieselfahrzeugen sein. Über viele Jahre hinweg wird  es den klassischen Verbrennungsmotor und das batteriegetriebene Fahrzeug gemeinsam geben. handelsblatt.com 
WWF mit neuem Präsidenten: Umwelt rechnet sich, dieses Credo vertritt der  Inder Pavan Sukhdev. Wirtschaftliche Entwicklung wird oft mit Raubbau am Naturkapital erkauft, doch wenn man jährlich weltweit rund 45 Milliarden Euro in Schutzgebiete investiert, dann lassen sich rund 5.000 Milliarden Dollar an Ökosystem Dienstleitungen erzielen. Solche Rechnungen verstehen auch Politiker und deshalb machte die Naturschutzorganisation WWF den Ex-Banker zu ihrem Chef. klimaretter.info

Buchtipp der Woche: Nest- Kunstwerke der Natur.
Ornithologie und Kunst passen besser zusammen als es auf den ersten Blick scheint: Wenn Vögel Nestbau betreiben, dann entstehen kleine Kunstwerke. Janine Burke – Naturliebhaberin, Hobby-Ornithologin und Kunsthistorikerin – hat den richtigen Blick dafür und nimmt Sie mit auf eine Reise in die Welt der verschiedenen Vogelarten und ihrer Vogelnester. Sie können nicht nur Vögel erkennen und bestimmen, auch ein Vogelnest ist einzigartig und leicht zuzuordnen. Eine Schwalbe hat ein anderes Nest als eine Drossel und der Nestbau der Amsel unterscheidet sich von dem der Webervögel. Doch eines haben alle gemeinsam: Sie sind kleine Wunder der Natur und darauf achten wir heute viel zu wenig. oekom.de
Hambacher Forst: Klage gegen RWE gescheitert. nrz.de
ÖPNV: Zu komplizierte Fahrkarten und Tarife.  sueddeutsche.de
Energiewende: Einführung von Smart Meter verzögert sich. welt.de 
Wolfsrudel: Zahl der Wölfe steigt in Deutschland, wenn auch auf niedrigem Niveau. taz.de

WÖRTLICH GENOMMEN
„Wir brauchen das Signal aus der Bundespolitik und aus der kommenden Regierung, dass wir den Weg der Energiewende tatsächlich weitergehen wollen. Die Entwicklungen der jüngeren Zeit tragen eher zur Verunsicherung bei. Wir haben zum Beispiel absolut nichts gegen die Auktionen, bei denen neuerdings in Deutschland über die Vergabe neuer Windparks an Land und auf See entschieden wird. Aber dabei müssen alle Investoren die gleichen, fairen Bedingungen haben.“
Jürgen Geißinger, Chef von Senvion, befragt zum Thema Bürgerwindparks, hält er die grundsätzlich für eine gute Idee. Aber man dürfe nicht vergessen: Nach dem heutigen System könne eine Projektgesellschaft, die von Anwohnern getragen werde und die bei einer Auktion gewinne, das Projekt nach zwei Jahren weiterverkaufen. Bürgerwindparks würden dadurch zum Spekulationsobjekt. welt.de
„In der Klima- und Energiepolitik hat Laschet gegenüber den Grünen trotz zu Protokoll gegebener großer Bedenken Kompromisslinien zugestimmt, die den Industriestandort NRW und dessen wirtschaftliche Dynamik vorsätzlich geschwächt haben.“
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner über den NRW-Ministerpräsidenten Arnim Laschet während der Jamaika Verhandlungen. Die Freidemokraten hätten den zwischen Union und Grünen während der Jamaika-Gespräche verabredeten Mengen zur Reduzierung des Braunkohlestroms niemals zustimmen können. aachener-nachrichten.de

MEHR WISSEN
Rohstoffmangel, droht die e-Mobilität daran zu scheitern? 2015 wurden 35 000 Tonnen Lithium weltweit gefördert, 2050 werden nach aktuellen Schätzungen bereits knapp 500 000 Tonnen gebraucht werden. Nicht wegen der mangelnden Reichweite der E-Fahrzeuge oder ihrem Preis – sondern am Rohstoffmangel. Die Forschung arbeitet an zwei Lösungen: sowohl an effizienteren Batterien, die in Zukunft mit weniger Rohstoffen auskommen sollen, als auch an Alternativen, die Lithium perspektivisch ersetzt können. Von der Effizienz her sind die Lithiumbatterien bis jetzt noch die besten. Der Bundesverband der Industrie warnt unterdessen vor drohender Rohstoffknappheit. Ohne eine ausreichende Versorgung beispielsweise mit Kobalt, Graphit, Lithium oder Mangan wird es keine Zukunftstechnologien „Made in Germany“ geben. spektrum.de  , handelsblatt.com , zeit.de
Aerosole – Fettsäuren können Wolkenbildung fördern:  Etwas platt gesagt, kann Frittenfett die Wolkenbildung fördern. Britische Forscher haben festgestellt, dass Fettsäuren in der Luft als sogenannte Aerosole die Bildung von Wolken fördern können. Nun haben die Wissenschafter das Verhalten der Fett-Aerosole in Wolkenwassertröpfchen untersucht. Die Forscher vermuten, dass Fettsäuren eine größere Rolle bei der Wolkenbildung spielen als bisher gedacht. Da immer mehr über Geoengineering im Rahmen des Klimawandels nachgedacht wird, sind die Forschungsergebnisse interessant. Die Wolken können die Sonne abblocken und damit einen kühlenden Effekt aufs Klima haben. deutschlandfunk.de
Korallentransplantation: Australischen Forschern ist es gelungen, einen Korallenlaich aus einem Teil des Great Barrier Reef in einen anderen gefährdeten Teil zu transplantieren. Diese Methode könnte helfen, beschädigte Ökosysteme weltweit wieder aufzubauen. blick.ch
Ökotourismus in Costa Rica: Die Welttourismusorganisation benennt das mittelamerikanische Land häufig als Beispiel für nachhaltigen Tourismus.  dw.com
Indien: Hilfe bei extremer Luftverschmutzung in den Städten in Sicht.  sueddeutsche.de
Forellen: Drohnen verfolgen ihren Weg.  nzz.ch
Kalender:
28. November 2017, ganztägig, hub Berlin, Europe’s interactive business festival for digital movers and makers hub.berlin
30. November 2017 , Berlin, Mit Sharing nachhaltiger wirtschaften? Sozial-ökologische Potenziale der digitalen Kultur des Teilens. peer-sharing.de
DAS LETZTE:
Gefahren durch das Rauchen: Dass Rauchen gesundheitsgefährlich ist, sollte jedes Kind wissen. Nun sind die die großen Tabakkonzerne in den USA von einem US-Gericht angewiesen worden, selbst Antiwerbung im Fernsehen und Zeitungsanzeigen zu schalten.  Dort müssen sie über die Gefahren des Rauchens aufklären. Tabakwerbung ist in den USA schon lange verboten. sueddeutsche.de