zur englischen Ausgabe
Biokraftstoff-Branche droht Ministerium mit Milliardenklagen: In der vergangenen Woche hat die deutsche Biokraftstoffbranche rechtliche Schritte gegen das Bundesumweltministerium in Betracht gezogen. Der Vorwurf: Untätigkeit gegenüber mutmaßlich falsch deklarierten Biokraftstoffimporten aus China. Diese Importe, die als fortschrittliche Biokraftstoffe ausgewiesen werden, sollen tatsächlich aus frischem Palmöl bestehen und nicht, wie angegeben, aus Abfallstoffen. Dies führt zu Marktverzerrungen und gefährdet die Existenz heimischer Produzenten. Zwei Anwaltskanzleien bereiten daher Schadenersatzklagen in Milliardenhöhe vor. Der Verband Deutscher Biokraftstoffhersteller (VDB) kritisiert, dass das Ministerium trotz Kenntnis der Problematik keine wirksamen Maßnahmen ergriffen habe. In anderen EU-Ländern wie Frankreich, Belgien und Österreich wurden bereits nationale Schutzmaßnahmen gegen solche Importe implementiert. Die deutschen Behörden stoßen bei der Kontrolle der Zertifizierungen in China jedoch an Grenzen, da Vor-Ort-Audits von chinesischer Seite nicht genehmigt werden. Die Bundesregierung hat bisher keine konkreten Maßnahmen ergriffen und verweist auf die Notwendigkeit einer EU-weiten Lösung. Die betroffenen Unternehmen fordern jedoch umgehendes Handeln, um weiteren Schaden abzuwenden. ecoreporter.de , merkur.de , handelsblatt.com
Klimaschutz – Mittelstand fährt Investitionen zurück: Deutsche Mittelständler reduzieren ihre Investitionen in den Klimaschutz deutlich. Laut KfW-Klimabarometer sank der Anteil der Unternehmen, die in Maßnahmen wie Gebäudedämmung oder Elektrofahrzeuge investieren, von 23 Prozent im Jahr 2021 auf nur 9 Prozent im Jahr 2023. Während Großunternehmen höhere Summen aufwenden, tragen Unsicherheiten über Wirtschaftlichkeit, fehlende finanzielle Mittel und lange Genehmigungsverfahren zur Zurückhaltung bei. Die KfW schätzt, dass jährlich 120 Milliarden Euro notwendig wären, um Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Aktuell klafft jedoch eine Investitionslücke von 35 Milliarden Euro. Positiv: Ein Viertel der Unternehmen plant, die Ausgaben für Klimaschutz in den nächsten drei Jahren zu erhöhen. spiegel.de
25.000 Haushalte
können durch eine der weltweit größten Meerwasser-Wärmepumpen in Esbjerg / Dänemark versorgt werden. Zusammen mit einer zweiten Wärmepumpe wird die Anlage eine Heizleistung von 70 MW erreichen und jährlich rund 280.000 MWh Wärme liefern, was dem Wärmebedarf von 25.000 Haushalten entspricht. Sie nutzt Strom aus Windparks und Meerwasser als Wärmequelle, wodurch jährlich 120.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Die gesamte Anlage hat die Größe von zwei Tennisfeldern, wobei der zentrale Kompressor allein 5 Meter lang ist. Dieses Projekt zeigt, wie Nordeuropa konsequent auf klimaneutrale Fernwärme setzt.
utopia.de
COP29: Klimaschutz im Stillstand, neue Machtverhältnisse: Die Weltklimakonferenz in Baku offenbarte große Defizite im Klimaschutz. Während fossile Interessen Fortschritte blockieren, rückt China als neuer Klimapolitik-Motor in den Fokus. Europa steht vor steigender finanzieller Verantwortung, doch die globale Spaltung zwischen Industrie- und Entwicklungsländern erschwert gemeinsame Lösungen. Die Zukunft der Klimapolitik bleibt ungewiss. focus.de
Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2024 – Kritik an Transparenz und Glaubwürdigkeit: Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis (DNP) steht dieses Jahr in der Kritik. Die Kosmetikunternehmen Weleda und Börlind lehnten die Annahme der Auszeichnung ab und bemängelten fehlende Transparenz, intransparente Auswahlkriterien und eine starke Kommerzialisierung. Besonders bemängelt wurden hohe Teilnahmegebühren und unklare Entscheidungsprozesse, die kleinere Unternehmen benachteiligen. Zudem steht der Vorwurf im Raum, dass der Preis vor allem als Geschäftsmodell genutzt werde. Die Finanzierung basiere stark auf Sponsorengeldern und Gebühren, während die Partnerschaften mit Ministerien lediglich ideeller Natur seien. Während die Preisverleihung mit prominenten Gästen wie Hape Kerkeling und Emeli Sandé glänzte, fordern Kritiker Reformen für mehr Fairness und Glaubwürdigkeit. Die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis prüft die Vorwürfe, hat sich jedoch bisher nicht umfassend geäußert. retail-news.de , spiegel.de
Wie ernst nimmt die CDU den Klimaschutz? Die CDU strebt offiziell an, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen, doch Kanzlerkandidat Friedrich Merz sorgt mit widersprüchlichen Aussagen für Verwirrung. Während er Windkraft als „Übergangstechnologie“ bezeichnet, setzt die Partei auf CO₂-Bepreisung und Technologieoffenheit. Kritiker bemängeln, dass konkrete Umsetzungspläne fehlen und viele vorgeschlagene Maßnahmen bereits von der Ampel-Regierung umgesetzt werden. Klimaforscher fordern mehr Transparenz und klare Strategien, um die Klimaziele zu erreichen. Die CDU steht vor dem Spagat, ambitionierte Ziele glaubhaft mit konkretem Handeln zu untermauern. tagesschau.de
Deindustrialisierung schadet dem Klima: Eine Studie der TU Nürnberg unter Veronika Grimm zeigt, dass eine Deindustrialisierung Deutschlands dem Klima mehr schaden als nutzen würde. Zwar sinken produktionsbasierte CO2-Emissionen, doch die konsumbasierten Werte bleiben hoch, da CO2-intensive Produktionen ins Ausland verlagert werden. Wirtschaftliches Wachstum und Klimaschutz schließen sich laut den Forschern nicht aus, sondern bedingen sich. Schrumpft die Wirtschaft, fehlen finanzielle Mittel für grüne Technologien und soziale Kompensation. Statt Degrowth fordern die Autoren den Ausbau nachhaltiger Produktion in Deutschland und eine stärkere Nutzung von Instrumenten wie dem „Carbon Border Adjustment Mechanism“. handelsblatt.com , fair-economics.de
BUCHTIPP DER WOCHE:
Earth for All Deutschland
Aufbruch in eine Zukunft für Alle
Das Buch ist ein beeindruckender und unverzichtbarer Leitfaden für alle, die die Zukunft aktiv mitgestalten wollen. Mitten in einer Zeit zahlreicher Krisen und gesellschaftlicher Unsicherheiten nimmt es sich den drängendsten Fragen unserer Gegenwart an: Kann ein gutes Leben für alle erreicht werden, ohne die Natur weiter auszubeuten? Ist es möglich, die Wirtschaft zu retten, soziale Gerechtigkeit zu schaffen und gleichzeitig die Klimakatastrophe zu verhindern? Ein Team renommierter Experten und Expertinnen des Club of Rome und des Wuppertal Instituts liefert eine klare Antwort: Ja, es ist möglich. Das Buch entlarvt die scheinbare Alternativlosigkeit unserer derzeitigen Entscheidungen und entwirft zwei Szenarien für Deutschlands Zukunft – den fatalen Weg des „Weiter so“ oder mutige, echte Veränderungen.
Dabei zeigen dasAutorenteam auf wissenschaftlich fundierter Basis, wie soziale Fortschritte und Nachhaltigkeit sich gegenseitig verstärken können. Sie präsentieren konkrete Lösungen, die zeigen, dass nur ein ganzheitlicher Ansatz – der Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stabilität verbindet – zukunftsfähig ist. Der Text ist nicht nur ein Weckruf, sondern bietet auch klare Perspektiven. Er spricht zentrale Themen an wie die Bekämpfung von Ungleichheit und Armut, echte Gleichstellung, eine verantwortungsvolle Landwirtschaft, die Energiewende und einen bewussten Umgang mit Ressourcen. Mit seiner eindringlichen Klarheit und der fundierten Argumentation wird dieses Buch zu einem Hoffnungsträger – nicht, weil es einfache Antworten gibt, sondern weil es den Weg weist, wie wir gemeinsam eine gerechtere und nachhaltigere Welt schaffen können. Ein Muss für alle, die den Mut haben, die notwendigen Veränderungen anzugehen.
Kurz und Knapp:
Kohleausstieg bis 2030? Habeck plant Unterstützung für Gaskraftwerke. fr.de
Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes in NRW: Klimaschutz vor Denkmalschutz. lto.de
Nachhaltigkeit ist gut – bis sie unbequem wird: Während erneuerbare Energien Zustimmung finden, schwindet das Engagement im Alltag – besonders bei der Gen Z. absatzwirtschaft.de
Hitzewelle außer Kontrolle: Deutschland wird zum Brennpunkt der Klimakrise. daswetter.com
Star-Ökonom zerpflückt Abkommen: „Weltklima-Deal ist unmoralische Geldverschwendung“. bild.de
Klimapolitik: Warum die AfD beim Klimawandel härter drauf ist als andere rechte Parteien. stern.de
Berliner Klimaschutzrat: Experten sehen „ernsthafte Gefährdung der Klimaschutzziele“ durch Sparkurs. rbb.de
Spanien im Klimawandel: Wie steigende Temperaturen den Tourismus verändern. fair-economics.de
Shopping-Lust an Black Friday: Führt zu boomendem Lkw-Verkehr. fr.de
Nobelimmobilien: Warum Nachhaltigkeit und Luxus kein Widerspruch ist. capital.dePariser Oberbürgermeisterin: Kein Taxifahrer liebt Anne Hidalgo. taz.de
Handwerkspräsident Dittrich: „Auf dem Land könnte Zuschuss zum Führerschein mehr helfen statt Deutschlandticket“. dlf.de
Die deutschen Autobauer brauchen eine neue Idee: Das Alte verschwindet, das Neue hat sich noch nicht herausgebildet. handelsblatt.com
Branche unter Druck: Carsharing sollte den Verkehr in der Innenstadt revolutionieren. Doch das ist bisher nicht passiert. Stattdessen stehen die Anbieter unter finanziellem Druck. businessinsider.de
Wasserstoffproduktion auf offener See: Mithilfe eines Offshore-Elektrolyse-Demonstrators mit 10 MW Leistung im Offshore-Windpark Alpha Ventus soll die Machbarkeit und die Effizienz der Wasserstoffproduktion direkt auf See ausprobiert werden. solarserver.de
Energieversorgung der Zukunft: EU will Wasserstoff auf die Sprünge helfen. stuttgarter-zeitung.de
Forscher warnen vor drohenden Folgen der Wasserstoff-Nutzung: Wissenschaftler weisen darauf hin dass die ökologische Wirksamkeit von Wasserstoff (H2) davon abhängt, wie sehr Wasserstoffverluste entlang seiner Lieferkette vermieden werden. oekonews.at
Zukunft Gas: Die Mitgliederversammlung hat sich auf den neuen Namen „Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft“ geeinigt. Es ist die zweite Umfirmierung innerhalb weniger Jahre. zfk.de
PODCAST DER WOCHE:
Klimakrise: Der wahre Kampf beginnt nach den Konferenzen
Die Weltklimakonferenz in Baku zeigte erneut, dass der Kampf gegen die Klimakrise nicht auf Konferenzen gewonnen wird. Wichtiger ist die globale Frage, wie Energie künftig gewonnen wird – und welche Machtverhältnisse dabei entstehen. Der Konkurrenzkampf zwischen den USA und China spielt hierbei eine zentrale Rolle, da beide um die Vorherrschaft im Bereich erneuerbare Energien und Technologien ringen.
Die Gastgeber des Podcasts „Auch das noch?“, Petra Pinzler und Stefan Schmitt, blicken hinter die Kulissen der COP29: Sie analysieren die politischen Dynamiken, mutmachende Fortschritte und die Herausforderungen der Umweltdiplomatie. Während Aktivistengruppen den unzureichenden Fortschritt kritisieren, gibt es Hoffnung durch Initiativen wie die Beyond Coal and Gas Alliance, die für den Ausstieg aus fossilen Energien wirbt.
Im Fokus steht die enorme Finanzierungslücke für den globalen Süden, der Klimaschutzmaßnahmen dringend benötigt. Beschlüsse wie 350 Milliarden US-Dollar Klimahilfen stehen im Kontrast zu den massiven Investitionen einzelner Industriestaaten in eigene Energiesysteme, wie Deutschlands 250 Milliarden Euro für den Umbau seiner Stromnetze. Die Zukunft der Klimapolitik hängt davon ab, ob es gelingt, wirtschaftliche Interessen mit globalem Umweltschutz zu vereinen – eine Aufgabe, die weit über Konferenzen hinausgeht. zeit.de
KOMMENTAR DER WOCHE:
Das Verdrängen der Klimakrise wird uns teuer zu stehen kommen
Die Klimakrise schreitet unaufhaltsam voran – mit brennenden Wäldern, überhitzten Meeren und schwindenden Arten. Doch die Reaktionen bleiben erschreckend verhalten. Die Weltklimakonferenz in Baku brachte kaum Fortschritte, und die öffentliche Wahrnehmung ist geprägt von Resignation und Gleichgültigkeit.
Miray Caliskan kritisiert in ihrem Kommentar, dass nicht nur politische Untätigkeit, sondern vor allem die kollektive Abstumpfung der Bevölkerung ein Verrat an der Zukunft ist. Viele schieben die Verantwortung auf andere ab – Politik, Wirtschaft oder Mitmenschen – anstatt selbst aktiv zu werden. Diese Haltung wird jedoch die Klimakrise nicht stoppen.
Die Autorin warnt eindringlich: Jeder Tag des Abwartens verschärft die Probleme. Ohne beherztes Handeln, sowohl individuell als auch global, wird die Klimakrise zur unausweichlichen Realität. Das ewige Verdrängen ist keine Lösung – sondern unser größter Fehler. Den ganzen Kommentar gibt es beim tagesspiegel.de
LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG:
Mehr Recycling von Gewerbe- und Bauabfällen: Die Bundesregierung hat eine Verordnung (20/13950) zur Stärkung der Bewirtschaftung von gewerblichen Siedlungsabfällen und bestimmten Bau- und Abbruchabfällen vorgelegt. Der Bundestag muss aufgrund Paragraf 8 Absatz 2 in Verbindung mit Paragraf 67 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes der Verordnung zustimmen. Ziel der Verordnung ist es, mehr gewerbliche Siedlungsabfälle sowie Bau- und Abbruchabfälle zu recyceln. Eine Evaluation der Gewerbeabfallverordnung habe gezeigt, dass „bestehende Recyclingpotentiale“ dieser Abfälle nicht hinreichend genutzt würden, erklärt die Bundesregierung. Gemischte gewerbliche Siedlungsabfälle seien zu „27 Masseprozent stofflich verwertbar“, würden aber derzeit nur zu vier Masseprozent recycelt. Um das zu ändern, sieht die Verordnung unter anderem die Einführung einer Kennzeichnungspflicht für die Sammelbehälter vor, um die getrennte Sammlung der Abfälle an der Anfallstelle zu verbessern. Die Vorbehandlung von gemischten Siedlungsabfällen soll „ stringenter gefasst“ und gleichzeitig durch behördliche Überwachung vereinfacht werden. Zudem soll es künftig möglich sein, Sachverständige bei der Überprüfung der getrennten Sammlung und der Vorbehandlung von Gemischen zu beteiligen. Schließlich ist geplant, auch Betreiber von Müllverbrennungsanlagen zu einer stichprobenhaften Überprüfung angelieferter Abfälle zu verpflichten. So soll erreicht werden, dass stofflich verwertbare Abfälle nicht energetisch verwertet werden.
Bundesregierung legt Urbanisierungsbericht vor: Die Bundesregierung hat den „Entwicklungspolitischen Urbanisierungsbericht“ 20/13885 vorgelegt, der nachhaltige Stadtentwicklung als Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit definiert. Angesichts des rasanten Städtewachstums, vor allem in Afrika und Asien, und der erwarteten Zunahme der Stadtbevölkerung von 4,4 auf 6,5 Milliarden bis 2050, sieht die Bundesregierung dringenden Handlungsbedarf. Probleme wie schlechte Infrastruktur, fehlende Grundversorgung und Klimawandelfolgen sollen durch Maßnahmen wie energieeffizientes Bauen, nachhaltige Mobilität und umweltgerechtes Recycling angegangen werden. Zudem unterstützt Deutschland den Wiederaufbau ukrainischer Städte wie Charkiw und Mykolajiw mit finanzieller und technischer Hilfe für nachhaltige Projekte. Ziel ist eine gerechte, klimaresiliente und lebenswerte urbane Zukunft.
Stand bei der Umsetzung des Klimageldes: In der laufenden Legislaturperiode sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das Bundesministerium der Finanzen (BMF) und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mit einem Klimageld befasst. Über die genaue Ausgestaltung eines Klimageldes sollte aus Sicht der Bundesregierung in der nächsten Legislaturperiode beraten werden. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (20/13865) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU (20/13587) zum Umsetzungsstand zur Einführung und Auszahlung eines Klimageldes hervor. Im Weiteren heißt es in der Antwort, ein Referat, das ausschließlich mit der Einführung eines Klimageldes oder dem Auszahlungsmechanismus befasst sei, gebe es nicht. Dies sei eine Querschnittaufgabe mehrerer Arbeitseinheiten. Gefragt nach dem Sachstand bei der vom früheren Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) angekündigten technischen Pro-Kopf-Auszahlung teilt die Bundesregierung mit, es sei vorgesehen, dass das Bundeszentralamt für Steuern die Aufgabe der Direktauszahlungsbehörde übernimmt. Der Direktauszahlungsmechanismus solle planmäßig 2025 zur Verfügung stehen.
WÖRTLICH GENOMMEN:
„Die Wahrnehmung von Nachhaltigkeit war früher ganz anders als heute. Speziell im Textilbereich hatte Nachhaltigkeit ein klassisches Öko-Image. Die Mode war meist eher langweilig und bestand aus Naturfasern. Unsere Motivation als junge Truppe war es damals, besonders im Bereich der Sportfunktionsmode noch innovativere und stylischere Produkte zu machen. Nachhaltigkeit verstanden wir als Basis, weniger als Hauptverkaufsargument.“
Lukas Weimann, Gründer und Geschäftsführer des Textilproduzenten P.A.C. GmbH. Er bedauert, dass sich die Nachfrage in einzelnen Produktgruppen zunehmend auf untere und mittlere Preisklassen verlagert und Nachhaltigkeit für viele Konsumenten an Bedeutung verloren hat. Trotz der großen Fortschritte in den vergangenen Jahren stelle Nachhaltigkeit für viele Kunden aufgrund persönlicher Herausforderungen und Ängste keine Priorität mehr dar. Es sei jedoch wichtig, dass nachhaltige Produkte nicht zwangsläufig teurer seien. Der zusätzliche Aufwand, der mit nachhaltigen Prozessen einhergehe, habe sein Unternehmen dazu veranlasst, die Effizienz in der Produktion und beim Materialverbrauch zu steigern. Dadurch sei es gelungen, preislich mit Wettbewerbern mitzuhalten, die hauptsächlich im Ausland günstig produzieren und wenig Wert auf Nachhaltigkeit legen. Einige Produkte habe man so optimieren können, dass sie seit Jahren preisstabil angeboten werden könnten, ohne Kompromisse bei der Nachhaltigkeit einzugehen. haufe.de
AFRIKA:
Senegal: Aufbruchstimmung nach demokratischem Machtwechsel. dw.com
Der Schriftsteller Boualem Sansal ist verschollen: Der in Frankreich lebende algerische Schriftsteller Boualem Sansal wurde in Algier verhaftet. Seitdem haben weder Familie noch Freunde von ihm gehört. taz.de
„Wir wissen, dass unsere heutigen Entscheidungen nicht ausreichen“: Entwicklungsländer beklagen die Hilfen, die in Baku beschlossen wurden, als zu gering. Die Summe könne nur ein Startpunkt sein, sagt Außenministerin Annalena Baerbock. zeit.de
Kenia: Bildet eine Task Force, um die riesigen Mengen unverkauften Tees im Auktionszentrum zu bewältigen. theeastafrican.co.ke
Kenia II: Die Vorschrift der kenianischen Regierung, dass sich Ausländer drei Tage vor ihrer Einreise online registrieren müssen, hat das ostafrikanische Land zu einem der schwierigsten Länder Afrikas gemacht, wie aus einem Index hervorgeht, der Länder nach ihrer Reisefreundlichkeit einstuft. voanews.com
Südafrika: Ob bei G20 oder BRICS: Südafrika will eine ausgewogenere Weltordnung – und nicht in den Konflikt der Supermächte hineingezogen werden. ipg-journal.de
Bericht: Mehr als 35 Millionen Binnenflüchtlinge in Afrika. dw.com
Affenpocken: EU übernimmt führende Rolle bei der Suche nach neuen Mpox-Behandlungen. fair-economics.de
MEHR WISSEN:
Klimawirkung von Kompensationszertifikaten wird erheblich überbewertet: Eine große Übersichtsstudie zeigt, dass CO₂-Kompensationsprojekte weit weniger Treibhausgase einsparen als angegeben. Nur 16 Prozent der ausgestellten Emissionsgutschriften führen tatsächlich zu Emissionsreduktionen. Viele Klimaschutzprojekte, wie Waldschutz oder saubere Kochherde, weisen systematische Qualitätsprobleme auf. Häufig wird die Reduktion überschätzt, während einige Maßnahmen ohne die Zertifikate ohnehin umgesetzt worden wären. Experten fordern dringend strengere Regeln für die Ausgabe von Zertifikaten, um Greenwashing zu vermeiden und die Glaubwürdigkeit der Kohlenstoffmärkte zu sichern. Andernfalls könnten die Klimaziele gefährdet und das Vertrauen in diese Märkte untergraben werden. sonnenseite.com
Das Geschäft mit den unbekannten Klimakillern: Kältemittel in Gefrierschränken, Klimaanlagen und Wärmepumpen sind extrem klimaschädlich – bis zu zehntausend Mal stärker als CO₂. Trotz EU-Beschränkungen boomt der Schwarzmarkt, da die Stoffe dort günstiger und Kontrollen oft unzureichend sind. Händler agieren skrupellos, unterstützt durch mangelndes Bewusstsein in der Öffentlichkeit. Die verdeckte Recherche zeigt, dass diese Klimakiller ein unterschätztes Problem darstellen, das dringend mehr Aufmerksamkeit erfordert. spiegel.de
Wie man Methanemissionen verringern kann: Die Reduktion von Methanemissionen und die Verringerung des routinemäßigen Abfackelns stellen zentrale Bausteine der globalen Bemühungen zur Dekarbonisierung dar, insbesondere im Upstream-Segment der Öl- und Gasindustrie (O&G). Studien von McKinsey & Company zeigen, dass dieser Bereich allein in der Lage ist, bis zu vier Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen (THG) zu reduzieren. Methan spielt dabei eine Schlüsselrolle: Etwa die Hälfte der THG-Emissionen im Upstream-Bereich stammt von diesem Treibhausgas, das 80-mal schädlicher für das Klima ist als CO2, wenn es in die Atmosphäre gelangt. fair-economics.de
KALENDER:
Tagung der UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz (COP16)
Wann: 2..-.13. Dezember
Wo: Riyadh, Saudi-Arabien
Weitere Informationen: Website
Nicht zu verwechseln mit der UN-Biodiversitätskonferenz: Auf der COP16 werden die Staats- und Regierungschefs der Welt zusammenkommen, um im Rahmen des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) Maßnahmen für Trockengebiete zu ergreifen. Seit der letzten UNCCD-Vertragsstaatenkonferenz im Mai 2022 in Abidjan (Elfenbeinküste) wird dies der weltweit größte Gipfel zum Thema Landprobleme sein.
DAS LETZTE:
Grenzsicherung USA made in Germany
Ein deutscher Konzern exportiert Überwachungstechnologie, die an der US-Grenze zu Mexiko zur digitalen Kontrolle von Menschen und Fahrzeugen eingesetzt wird. Jenoptik, bekannt für Blitzer und Kennzeichenerkennung, liefert Systeme, die Bewegungsprofile erstellen und drahtlose Geräte wie Smartphones überwachen können. Finanziert von Homeland Security ermöglicht diese Technologie eine nahezu lückenlose Verfolgung – auch weit abseits der Grenze.
Während die Technik als Mittel zur Grenzsicherung und Terrorabwehr angepriesen wird, kritisieren Datenschützer die tiefgreifenden Eingriffe in die Privatsphäre. Europa zieht nach: In der EU fließen Fördergelder in ähnliche Projekte, die Überwachung flächendeckend und hochpräzise machen sollen. Die Technologie ist effektiv, wirft jedoch brisante Fragen nach Datenschutz, Ethik und dem massiven Ausbau staatlicher Kontrolle auf. heise.de
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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com
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