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Regierung gibt Antwort auf Taxonomie: Die Bundesregierung lehnt die Pläne der EU-Kommission ab, dies war das Ergebnis der ersten Kabinettsklausur, die letzte Woche stattfand. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte, dass Deutschland  fristgerecht seine Stellungnahme nach Brüssel schicken und in der Frage gemeinsam agiere. „Wir sind da sehr geschlossen“, sagt auch Vizekanzler Robert Habeck von den Grünen. Es müsse eine Gasinfrastruktur aufgebaut werden, hieß es aus der Regierung. Neben den Mitgliedstaaten sollte auch ein EU-Expertengremium bis Freitag seine Stellungnahme abgeben, die Plattform für ein nachhaltiges Finanzwesen. Einem Entwurf zufolge, forderten die Fachleute, in dem Gesetz die Kriterien deutlich zu verschärfen, unter welchen Umständen ein Gas- oder Atomkraftwerk als nachhaltig angesehen werden kann. Umgekehrt hat die tschechische Regierung der Kommission geschrieben, dass die Vorgaben zu streng seien. fair-economics.de. (Stellungnahme Bundesregierung), handelsblatt.com rnd.de

Deutschland übertrifft Klimaziele 2020: Deutschland hat sein Klimaziel für 2020 deutlich übertroffen. Das geht aus den endgültigen Berechnungen zu den Treibhausgasemissionen hervor, die das Umweltbundesamt (UBA) an die EU-Kommission übermittelt. Demnach summierten sich die Ausstöße in Deutschland im ersten Pandemiejahr 2020 auf insgesamt 728,7 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente, womit alle klimaschädlichen Gase gemeint sind. Das entspricht einem Emissionsrückgang um 41,3 Prozent gegenüber 1990. Im Vergleich zu 2019 wurden demnach rund 71 Millionen Tonnen Treibhausgase weniger ausgestoßen, ein Minus von 8,9 Prozent. Der Rückgang ist dem UBA zufolge aber nur temporär, zeit.de

Ein halber Prozentpunkt der jetzigen Inflationsrate

entfällt auf die „Greenflation“, also auf die unmittelbare Folgen von Klima- und Umweltpolitik, hat der Ökonom Holger Schmieding ausgerechnet. Darunter fasst er den Anfang 2021 eingeführten CO2-Preis auf Heiz- und Kraftstoffe und die Folgen der knapperen Zertifikate im Emissionshandel.

faz.net

Nachhaltigkeitsberichterstattung: Für die Erfüllung politischer Klimaziele steigt der Druck auf Firmen, ihrerseits nachhaltiger zu wirtschaften. Die Veränderung hat aber nicht nur mit den Produkten oder Dienstleistungen zu tun – sie muss auch in Kennzahlen offengelegt werden. Doch das ist ein Problem für die Hälfte der deutschen Unternehmen. Selbst wenn die betroffenen Firmen schon nachhaltig produzieren, sind sie oft nicht in der Lage, das in der Buchführung auch so auszuweisen. welt.de

Bayern und die Windräder – Habeck fordert Änderungen: Seit Jahren schleppt sich der Ausbau der Windkraft in Bayern dein und lahmt: In den ersten drei Quartalen 2021s wurden im südlichsten Bundesland  nur sechs neue Anlagen genehmigt, im selben Zeitraum wurden zudem überhaupt keine neuen Genehmigungsanträge für neue Windräder gestellt. Im Freistaat gilt die 10H-Abstandsregelung, die vorschreibt, dass der Abstand eines Windrades zur nächsten Wohnsiedlung in der Regel mindestens das Zehnfache der Bauhöhe betragen muss – bei 200 Meter Rotorhöhe also zwei Kilometer. Unterdessen hat  Klimaminister Robert Habeck hat von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Zugeständnisse beim stockenden Ausbau der Windenergie in seinem Land gefordert. „Wir brauchen eben auch einen ökologischen Patriotismus zum Ausbau von schwierigen Techniken wie der Windkraft“, sagte der Grünenpolitiker in München nach einem Treffen mit Söder. Eine „Verhinderungsplanung“ eines Bundeslandes in der Frage sei „nicht akzeptabel“.   zeit.de , spiegel.de (Habeck)

Elfenbeinhandel verboten: Seit letzter Woche ist der Handel mit Elfenbein in der Europäischen Union (EU) weitgehend verboten. Am 19. Januar trat ein neues Maßnahmenpaket in Kraft, welches die Regeln zum Import und Export von Elfenbein weiter verschärft und weniger Ausnahmen zulässt. Die Einfuhr von frischem Elfenbein aus der Zeit nach 1990 war bereits zuvor ausnahmslos verboten. Für Elfenbein aus den Jahren vor 1990 gab es allerdings Möglichkeiten, mit Ausnahmegenehmigungen weiterhin Handel zu betreiben. Nun gelten strengere Regeln: Mit verarbeitetem Elfenbein darf nur noch gehandelt werden, wenn das entsprechende Objekt aus den Jahren vor 1947 stammt und ein Zertifikat besitzt. Bei Musikinstrumenten liegt diese Grenze im Jahr 1975. Rohelfenbein darf nur noch in Ausnahmen zur Reparatur antiker Objekte genutzt und sonst gar nicht gehandelt werden. nationalgeographic.de

Erde wird zunehmend unbewohnbarer: Die Rate, mit der neue künstliche Stoffe in die Umwelt gelangen, gefährdet die Bewohnbarkeit der Erde. Zu diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe um Linn Persson vom Stockholm Environment Institute. Hintergrund ist das 2009 formulierte Konzept der „planetarischen Grenzen“, deren Überschreitung die Erde langfristig unbewohnbar machten würde. Eine dieser Grenzen ist, wie viele neue und bisher unbekannte künstliche Verbindungen in die Ökosysteme gelangen – diese können auf verschiedene Arten Ökosysteme und Biodiversität beeinflussen. Nach Ansicht der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen überschreitet die Zahl und Menge der künstlichen Stoffe bereits jetzt die Grenze, bis zu der man die Folgen dieser Kontamination einschätzen oder gar kontrollieren könne. spektrum.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Aktionsbuch zur Verkehrswende

Acker, Wiese & Wald statt Asphalt

Die Verkehrswende nimmt Fahrt auf: Initiativen diskutieren kostenlosen ÖPNV, streiten für autofreie Innenstädte und organisieren Fahrraddemos mit Tausenden von Teilnehmenden – manchmal mitten auf der Autobahn. Auch aus der Klimabewegung entstehen derzeit viele neue Ideen, wie das dringende Thema einer klima-, umwelt- und menschenfreundlichen Fortbewegung angegangen werden kann.

Das Buch ist eine Momentaufnahme der Strategien sowie Aktionen der Bewegung für die Verkehrswende und gibt Impulse für deren Weiterentwicklung. Es ist auch ein Plädoyer für die Vielfalt, die die verschiedenen Strömungen so stark macht. Viele Autor*innen aus verschiedenen Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung und lokalen Verkehrswende-Initiativen haben an diesem Aktionsbuch mitgeschrieben.

oekom.de


Klima-Club: Bundeskanzler Scholz will den G-7 Vorsitz dafür nutzen, seinen Plan eines internationalen „Klima-Clubs“ voranzutreiben. n-tv.de
Grüne Landwirtschaftspolitik: Die Minister Lemke und Özdemir kündigen eine „strategische Allianz“ zwischen Umwelt- und Landwirtschaftsressort an. sueddeutsche.de
Wärmewende: Kommune setzen auf klimaneutrale Techniken. handelsblatt.com
Apple: Ökoanforderungen stressen angeblich die Lieferkette. heise.de
Studienergebnisse: Deutschlands klimafreundlichste Unternehmen. capital.de
Gasknappheit in Europa: Mehr als 35 Tanker, voll beladen mit amerikanischem LNG sind derzeit unterwegs in Richtung Europa. wiwo.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Warum Rechtspopulisten die Klimakrise leugnen

Wenn Hetze Wähler bringen soll, und Spaltung zur Strategie gehört: So torpedieren Rechte Klimaschutz, und das lehrt die Coronakrise jetzt schon über sie.

Zwar ist die große Mehrheit der Deutschen für mehr Klimaschutz. Doch wird konkret ein Windrad in der Nähe des eigenen Hauses gebaut, sinkt schon mal die Zustimmung. Dann schlägt oft die Stunde der Klimawandelleugner und Populisten: Weil erstere Argumente liefern, warum die Veränderungen sowieso nicht notwendig sind, und weil letztere simple Feindbilder schaffen, bei denen „die anderen“ nur Böses planen. Doch was folgt daraus, wenn die Ampel-Koalition jetzt tatsächlich loslegt mit der Energiewende? Die AfD wartet nur darauf, aus dem Widerstand gegen Energiewende und Windkraft Kapital zu schlagen. Tatsächlich kommen die meisten Gegner des Klimaschutzes, in Deutschland jedenfalls, von rechts.

tagesspiegel.de


MOBILITÄT:

Umrüstung auf umweltfreundliche Frachtschiffe: Es ist kein Geheimnis, dass knapp drei Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen von der Schifffahrt herrühren. Den größten Anteil haben hierbei sogenannte Massengutfrachter und Öltanker. Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, kurz ETH, hat jetzt eine Studie veröffentlicht, in der sie eben jene Schiffe auf eine Eignung für synthetische Kraftstoffe untersucht. Deren Verwendung könnten, so der Grundgedanke, dann zu einem klimaneutralen Schiffsverkehr führen. n-tv.de

Wirklich klimafreundlich? Autoboss spricht Klartext zum Elektroauto: Der Chef des Autokonzerns Stellantis, Carlos Tavares, hat die Elektroauto-Strategie der EU scharf kritisiert. Die politischen Vorgaben hätten den Herstellern keine kreative Freiheit gelassen, andere Ideeneinzubringen, erklärte Tavares. Die Elektroantriebe seien 50 Prozent teurer als die Verbrenner und trieben die Preise für Neuwagen in die Höhe. Damit steige das Risiko, dass die Mittelschicht keine Autos mehr kaufen könne und die Staatskassen überfordert würden. focus.de

DB Cargo: Das Ende der Diesellok. transport-online.de
EasyJet: Plant kerosinfreie Flüge bins 2035. faz.net

E-Autos Recycling könnte sie preiswerter machen: Elektroautos sind ein Hoffnungsträger beim Klimaschutz, noch benötigt die Herstellung ihrer Batterien jedoch viel Material und Energie. Doch das könnte sich ändern – mit nachhaltigeren Abbaubedingungen und einem Rückgewinnungskreislauf alter Materialien. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. „Derzeit zeigen die Daten ein drohendes Missverhältnis zwischen den verstärkten Klimaschutz-Ambitionen der Welt und der Verfügbarkeit wichtiger Mineralien, die für deren Verwirklichung unerlässlich sind“, sagt der Direktor der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, anlässlich der Vorstellung eines Berichtes über Mineralien und alternative Energien allgemein. rnd.de 

Flixtrain plant Milliarden-Investition in neue Züge: Nach dem Kauf des US-Buslinienbetreibers Greyhound will Flixmobility in seine Fernzug-Sparte investieren. Ob bestellt wird, hängt auch von der Politik ab. handelsblatt.com 

Wohnungsnot treibt Pendlerströme – trotz Corona: Jüngste Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen Zunahme der Fernpendlerzahl, trotz Pandemie und zeitweiser Homeofficepflicht. Gewerkschaft fordert bezahlbaren Wohnraum gegen „Pendelwahnsinn“. vision-mobility.de

WASSERSTOFF:

Wilhelmshaven: Eine belgische Investoren-Gruppe will in Wilhelmshaven ein Terminal errichten, um Methan aus dem Mittleren Osten zu importieren. Dieses soll später vor Ort in Wasserstoff gewandelt werden. ndr.de

Wasserstoff-Forschung: Elektrolyseure auf dem Weg zur Massenware: Die für die Wasserstoff-Produktion benötigten Elektrolyseure sind rar und teuer, weil sie bislang weitgehend von Hand gefertigt werden. Um sie künftig im industriellen Maßstab produzieren zu können, entwickelt ein Fraunhofer Forschungsteam derzeit eine durchgängig automatisierte Elektrolyseurfabrik. Zwar sind bereits heute große Elektrolyseure auf dem Markt, die effizient und über lange Zeiträume arbeiten, allerdings erfolgt ihre Herstellung noch immer größtenteils in manueller Einzelfertigung. Für den raschen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft werden jedoch serienmäßig hergestellte Elektrolyseure benötigt, die modular an ihre jeweiligen Einsatzorte angepasst werden können. In Serie hergestellte Elektrolyseure sind zudem notwendig, um Grünen Wasserstoff wettbewerbsfähig zu machen. Daran arbeiten Forscher vom Fraunhofer IPA.  iwr.de

Autotest: Der Toyota Mirai II ist angetreten, um das Wasserstoffauto massentauglicher zu machen. So schlägt sich das Brennstoffzellenauto im Alltagstest. handelsblatt.com

Industrie: Fordert bei Wasserstoff mehr Planungssicherheit. Die Industrie in Baden-Württemberg fordert beim klimarelevanten Thema Wasserstoff mehr Tempo und Klarheit von der Landesregierung. Wichtig sei vor allem, dass der benötigte Wasserstoff auch vorhanden sei, sagte der Sprecher der Task Force Wasserstoff im Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK), Jan Stefan Roell, der Deutschen Presse-Agentur. «Unternehmen müssen Sicherheit haben, dass er dann in einer Menge verfügbar ist, wenn er gebraucht wird.» Das Angebot müsse vor der Nachfrage da sein. Bisher fehlten dazu aber Zahlen. zeit.de

Deutschlands „Wasserstoffdiplomatie“ stößt in Ukraine auf Unverständnis: Wasserstoff wird voraussichtlich eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung von Europas energieintensivem Stahl- und Chemiesektor spielen..Um die notwendigen Mengen an „grünem“ Wasserstoff zu produzieren, werden jedoch riesige Mengen an erneuerbarem Strom benötigt. Deutschland erwägt daher schon länger den eigenen Bedarf aus dem Import zu decken. „Wir werden als deutsche Bundesregierung sehr bald in Kiew ein Büro für Wasserstoff-Diplomatie eröffnen“, sagte Baerbock am 17. Januar bei ihrem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt. „Die alte [Merkel] Regierung hat 175 Millionen Dollar in den Grünen Fonds für die Ukraine eingezahlt – das ist in dieser kapitalintensiven Branche fast nichts“, erklärte Jurij Witrenko, CEO des ukrainischen Energieunternehmens Naftogaz,  „Und von dem Geld, mit dem Deutschland uns beim Kohleausstieg hilft, geht die Hälfte an deutsche Berater.“ euractiv.de

Internationale Zertifizierung von Wasserstoff: Die Zertifizierung von erneuerbarem Wasserstoff und seinen Derivaten ist ein zentrales Instrument, um die erneuerbaren Eigenschaften des Energieträgers und damit die Einhaltung der Anforderungen an die H2-Produktion nachzuweisen. Der erneuerbare Wasserstoff wird dadurch von seinem chemisch identischen fossilen Äquivalent unterscheidbar. Zertifizierung ist eine Voraussetzung für den Handel mit erneuerbarem Wasserstoff und seinen Derivaten sowie die Herausbildung eines globalen H2-Markts. Ein weltweit einheitliches Zertifizierungssystem gibt es jedoch bislang nicht. Das neue Analysepapier der Deutschen Energie-Agentur (dena) und des Weltenergierat – Deutschland (WEC) untersucht, inwiefern sich ein globales Zertifizierungssystem für erneuerbaren Wasserstoff realisieren lassen könnte. weltenergierat.de 

 

WÖRTLICH GENOMMEN

In Polen und Ungarn ist es die übliche Mischung. Dort sind populistische Regierungen an der Macht, die gerne mit dem Zeigefinger auf Brüssel zeigen und sagen: Ihr seid schuld an den hohen Energiepreisen! Außerdem sind die aktuellen Regierungen in Polen und Ungarn generell skeptisch, was Klimaschutzmaßnahmen angeht. Das ärgert mich besonders, dass deutsche Grüne und deutsche Sozialdemokraten jetzt mit Viktor Orbán und Herrn Kaczynski in einem Boot sitzen und teilweise sogar dieselben Argumente nutzen.

Peter Liese, der Berichterstatter des Europaparlaments,(CDU/EVP), wir müssten beim Klimaschutz schon die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft im Blick haben. Wenn wir immer höhere Ziele für die Autoindustrie beschließenn, wenn wir es zu schnell und nicht richtig machten, könnten Menschen arbeitslos werden. Das würden manche Umweltverbände übersehen. Wenn wir die Schraube überdrehten, könne es gerade dadurch soziale Unruhen geben. Hinzu komme, dass beim bestehenden Emissionshandel der Stromsektor mit drin sei. Aber wenn wir beim Strom noch strenge seien, treffe das die Verbraucherinnen und Verbraucher doch auch. Der Strompreis hänge direkt mit dem ETS-Preis zusammen. Das werde gerade für sozial Schwache in ärmeren Ländern wie Bulgarien und Rumänien zum Problem. Es gebe keine Zauberformel, wo man Klimaschutz mache, ohne dass es irgendjemand merke. Umweltziele könnten wir nur durch einen Instrumentenmix erreichen. Und wer den Eindruck vermittle, man könnte einfach immer nur da streng sein, wo es die Industrie treffe, mache den Menschen etwas vor. n-tv.de

AFRIKA

Erster E-Bus aus Afrika: Der schwedisch-kenianische Fahrzeughersteller Opibus hat den ersten in Afrika entwickelten Elektrobus vorgestellt. Er soll bis Ende 2023 für den panafrikanischen Markt zur Verfügung stehen, umgesetzt von lokalen Fertigungspartnern. Der Schlüssel zu dieser Technologie ist die von Opibus entwickelte Plattform für Elektrofahrzeuge, die modular aufgebaut ist und als Grundlage für verschiedene Fahrzeugtypen dienen kann. Das neue Modell soll deutlich kostengünstiger sein als der Import von Elektrobussen. Opibus erwartet aufgrund der deutlich niedrigeren Wartungskosten im Vergleich zu einem vergleichbaren Verbrenner und den relativ niedrigen Aufwendungen für den Strombezug ein Absinken der Gesamtbetriebskosten um rund 50 Prozent gegenüber Dieselpendant. vision-mobility.de

Kongo: Die dunkle Seite der Verkehrswende. Kongo besitzt die größten Kobalt-Reserven der Welt. Für die Batterien von E-Autos ist das Metall unerlässlich – nur das Land geht bei seiner Förderung leer aus. faz.net

Himmelsinseln und Evolution: Himmelsinseln werden in Ostafrika die bewaldeten Spitzen der höchsten Berge genannt. Tiere, die an diese Lebensräume hoch über dem richtigen und dem Wolkenmeeresspiegel gut angepasst sind, sind entsprechend von Artgenossen auf anderen Himmelsinseln gut isoliert. Nach der von Charles Darwin postulierten und durch den deutschen Evolutionsbiologen Ernst Mayr weiterentwickelten Theorie sollten hier ideale Bedingungen für die Ausbildung neuer Merkmale und die Entstehung neuer Arten herrschen. Doch das stimmt nur zum Teil. Das hat vor Kurzem ein Team um den Vogellieder-Experten Raurie Bowie von der University of California in Berkeley herausgefunden. Die Forschenden untersuchten Nektarvögel, die in diesen isolierten Habitaten leben und kamen zum Ergebnis, dass die Tiere sehr traditionsbewusst sind. Zwar haben sie sich in Jahrmillionen teilweise genetisch so unterschiedlich entwickelt, dass sie zu verschiedenen Arten gezählt werden. Doch die Gesänge der Männchen sind in vielen Fällen fast identisch.  tagesspiegel.de

Namibia: Wasserstoff aus der einstigen Diamanten-HochburgIn Namibia entsteht ein gigantischer Wind- und Solarpark. Der dort produzierte Wasserstoff soll teilweise Deutschland zugutekommen. Dann wäre das Attribut „grün“, das Europa Erdgaskraftwerken verleihen will, zumindest teilweise gerechtfertigt. ingenieur.de

Afrika als Kontinent: Mit einer Fläche von etwas mehr als 30 Millionen Quadratkilometern ist Afrika der drittgrößte Kontinent der Erde. In Afrika leben 1,3 Milliarden Menschen, das sind fast 20 % der Weltbevölkerung. Der Kontinent ist ein Land der 1000 Reichtümer und beherbergt nicht weniger als 54 Länder und unzählige Kulturmerkmale. Wüstenebenen mit unbekannten Baumarten, üppige Wälder mit Obstbäumen und heiße Sanddünen, – nicht umsonst sagt man, dass Afrika tausend Gesichter hat. africa-live.de

Fast Fashion Müllberge: Hunderte Tonnen Second-Hand-Kleidung landen täglich allein in Ghana. Doch viel davon wandert in den Müll. Die Billigware ist längst zu einer Gefahr für Natur und Mensch geworden. tagesschau.de 

Interministerielles AU-Treffen zur Reform des UN-Sicherheitsrats: Vom 19. bis 20. Januar fand in Ugandas Hauptstadt Kampala das neunte interministerielle Treffen des Ausschusses der zehn Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union (AU), genannt C-10, statt. Aufgabe des Gremiums, das im Zuge der 2005 von der AU verabschiedeten Gemeinsamen Afrikanischen Position (Ezulwini-Konsens) eingerichtet wurde, ist die Formulierung einer gemeinsamen Position der afrikanischen Staaten zur Reform des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (UNSC). Das unter dem Vorsitz von Sierra Leones Außenminister David John Francis geleitete und von Ugandas Präsident Yoweri Museveni eröffnete Treffen der Außenministerinnen und -ministern der C-10, denen auch Äquatorialguinea, Algerien, Kenia, Libyen, Namibia, die Republik Kongo, Sambia und Senegal angehören, diente zur Bilanzziehung der bisherigen Erfolge und Entwicklungen in den laufenden zwischenstaatlichen Reformverhandlungen in der UN-Generalversammlung.

Mali: Berlin empört über Bamako. Malis Militärregierung legt sich mit Europa und der UN an. Nun verweigerte sie der Bundeswehr den Überflug ihres Staatsgebiets. taz.de

Sambia: Auch kostenlose Schulen kosten Geld. Sambias neuer Präsident Hichilema macht nach den Grundschulen auch die Oberschulen kostenlos. Warum sind sie dann immer noch geschlossen? taz.de

Wie Facebook das Internet in Afrika eroberte – und alles veränderte: Westliche Nutzer melden sich ab, aber auf dem ganzen Kontinent ist das Social-Media-Unternehmen unverzichtbar, wenn es darum geht, ein Unternehmen zu führen oder Impfstoffe zu beschaffen. Wie konnte es unausweichlich werden? In ganz Afrika ist Facebook das Internet. Unternehmen und Verbraucher sind in hohem Maße davon abhängig, weil der Zugang zur App und zur Website in vielen afrikanischen Telekommunikationsnetzen kostenlos ist, d. h. man braucht kein Telefonguthaben, um sie zu nutzen. Im Jahr 2015 führte Facebook Free Basics ein, einen Internetdienst, der den Nutzern einen kreditfreien Zugang zur Plattform ermöglicht. Er wurde für preisgünstige Mobiltelefone entwickelt, die die überwiegende Mehrheit der Geräte auf dem Kontinent ausmachen, und bietet ein begrenztes Format ohne Audio-, Foto- und Videoinhalte. In den letzten fünf Jahren ist Free Basics in 32 afrikanischen Ländern eingeführt worden. Der Ehrgeiz von Facebook ist damit noch nicht erschöpft. Dort, wo es keine Telekommunikationsanbieter gibt, mit denen man zusammenarbeiten kann, oder wo die Infrastruktur schlecht ist, hat das Unternehmen Satelliten entwickelt, die den Internetzugang in entlegene Gebiete übertragen können. Dieser Plan wurde jedoch 2016 zurückgeworfen, als eine von Elon Musks SpaceX betriebene Rakete explodierte und einen AMOS-6-Satelliten an Bord zerstörte, den Facebook in Zusammenarbeit mit dem französischen Satellitenbetreiber Eutelsat starten und über ihn Internetkonnektivität mieten wollte. Mehr auf  theguardian.com

MEHR WISSEN

Korallen im Roten Meer trotzen dem Klimawandel: Die Korallen im Golf von Akaba im Roten Meer ertragen höhere Temperaturanstiege als ihre Artgenossen anderswo. Könnte mit ihrer Hilfe das massenhafte Korallensterben auf der Welt aufgehalten werden?Die meisten Korallen bleichen bereits bei Temperaturanstiegen um ein bis zwei Grad über ihrem Normalbereich aus. In ihren Experimenten haben die Forscher zeigen können, dass den Korallen von Akaba sogar Temperaturen um bis zu sechs Grad Celsius darüber nichts anhaben können.  „Wir haben etwa 20 verschiedene Korallenarten untersucht. Sie alle zeigten eine hohe Toleranz gegenüber thermischem Stress“, so Fine. „Trotz steigender Temperaturen bleichten die Korallen nicht aus.“ dw.com

Kipppunkte definiert: ObHitze, Dürren, Starkregen, Ernteausfälle, Tropenstürme, soziale Konflikte, alles Folgen der Erderwärmung.  Je mehr Emissionen die Menschen verursachen, umso stärker werden auch die Folgen spürbar. Steigen die Temperaturen immer weiter an, erreicht der Klimawandel dann irgendwann besonders kritische Momente. Die Rede ist von Kipppunkten. Fachleute sprechen manchmal auch von Kippelementen, oder auch „tipping elements“. Das Gefährliche: Sind bestimmte kritische Schwellenwerte erst mal erreicht, folgt eine Reihe von Kettenereignissen, die das Klima- und Ökosystem noch schneller in einen anderen Zustand bringen. Der Wandel wird dadurch noch einmal deutlich beschleunigt. Und: Sind Kipppunkte erst einmal überschritten, gibt es kein Zurück mehr in den ursprünglichen Zustand. rnd.de

Artensterben ist vergleichbar mit dem Aussterben der Dinosaurier: Als vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier von der Erdoberfläche verschwanden; war es das letzte große Artensterben. Wissenschaftler warnen, dass wir uns nun in der frühen Phase einer vergleichbaren Katastrophe befinden. Im Gegensatz zu allen anderen ist dieses sechste Massensterben jedoch vom Menschen verursacht: Klimawandel, Zerstörung von Lebensräumen, Umweltverschmutzung und industrielle Landwirtschaft treiben es voran. Bei einem Massenaussterben überleben innerhalb von rund drei Millionen Jahren mindestens drei Viertel aller Arten nicht. Bei unserem derzeitigen Tempo sind wir auf dem besten Weg, diesen Artenverlust innerhalb weniger Jahrhunderte zu erreichen. Allein in den nächsten Jahrzehnten sind mindestens eine Million Arten vom Aussterben bedroht. Das geht bereits aus einer Schätzung in einem UN-Bericht hervor, der 2019 veröffentlicht wurde. dw.com

Notebooks: Hersteller setzen  auf recycelte Materialien oder auf leicht zu entsorgende Verpackungen. Auch für Käufer ist das Thema wichtig. welt.de
Effektivere Windräder: Bewegung auch schon bei lauen Lüftchen. tagesschau.de
Tonga: Nasa-Forscher, Vulkanausbruch vor Tonga mit Sprengkraft von zehn Megatonnen TNT. fr.de

DAS LETZTE:

Jakarta, die jetzige Hauptstadt Indonesiens, versinkt im Meer. Nun soll eine neue Hauptstadt entstehen.

Indonesien – neue Hauptstadt im Dschungel: Da Indonesiens Hauptstadt Jakarta im Meer zu versinken droht, entsteht auf der Insel Borneo die neue Hauptstadt Nusantara. Das Parlament stimmte dem Plan der Regierung zu. Kosten: 28 Milliarden EuroDie Hauptstadt von Indonesien soll von Jakarta auf Java auf die Insel Borneo verlegt werden. Die Pläne der Regierung sind seit 2019 bekannt. Jetzt hat das Parlament den Weg für den Bau der neuen Hauptstadt freigemacht. Ein entsprechendes Gesetz wurde von den Abgeordneten mit großer Mehrheit angenommen. Vor drei Jahren hatte Präsident Joko Widodo angekündigt, die langsam im Meer versinkende Metropole Jakarta auf der Insel Java als Hauptstadt aufgeben zu wollen. Die Kosten für den Umzug in die von Regenwald bedeckte Provinz Ostkalimantan: 32 Milliarden Dollar – umgerechnet 28 Milliarden Euro. tagesschau.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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