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EU-Taxonomie sorgt für hohe politische Wogen: Die Diskussion über die EU-Taxonomie stand im Mittelpunkt der Debatten der vergangenen Woche. Kurz vor Jahresende stellte die EU-Kommission ihre Vorstellungen vor.  Diese sehen vor, dass auch Investitionen in neue Gaskraftwerke insbesondere auf Wunsch Deutschlands übergangsweise als klimafreundlich eingestuft werden können. Zudem sollen Investitionen in neue Atomkraftwerke – unter anderem in Frankreich geplant – unter bestimmten Bedingungen als „grün“ klassifiziert werden können. Kritiker befürchten, dass dadurch die sogenannte Klima-Taxonomie der EU Schaden nimmt. Vor allem die neue deutsche Bundesregierung könnte in der Frage ihre erste große Belastungsprobe erfahren. Wirtschaft- und Klimaschutzminister Robert Habeck übte heftige Kritik an den Brüsseler Entscheidungen.Aber auch die Finanzbranche ist irritiert: Die EU-Einstufung von Atom- und Gaskraftwerken als „nachhaltig“ verunsichert Fondsgesellschaften. DWS und Deka warnen vor Fehlallokation und Verlust an Glaubwürdigkeit. vdi-nachrichten.de, dlf.de,  fair-economics.debmwi.de (Habeck Statement) boerse-online.de

Robert Habeck krempelt das Wirtschaftsministerium um: Keine Atempause und keine hundert Tage gönnt sich der neue Minister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Grüne). Der Klima- und Wirtschaftsminister stellt in den nächsten Wochen seine ersten großen Pläne und Berichte vor. Schon im neuen Jahreswirtschaftsbericht des Ministeriums sind die „Grenzen des Wachstums“ beschrieben. Ob Klimaziele, Wachstumsbericht und erst recht Ökostromausbau, Habeck bricht mit Traditionen – und wird Widerstand ernten. rnd.de, spiegel.de, oldenburger-onlinezeitung.de

12 Milliarden Euro – Rekordeinnahmen 2021 im Emissionshandel

Der Europäische Emissionshandel (EU-ETS) hat dem Bund im Jahr 2021 Auktionserlöse in Höhe von 5,3 Milliarden Euro generiert. Die Einnahmen sind damit doppelt so hoch wie im Jahr 2020. Zusätzlich wurden durch den Zertifikateverkauf beim neuen nationalen Emissionshandelssystem (nEHS), das seit 2021 die Sektoren Wärme und Verkehr umfasst, rund 7,2 Milliarden Euro eingenommen. Die Gesamteinnahmen aus beiden Systemen belaufen sich damit für 2021 auf rund 12,5 Milliarden Euro und fließen in den Energie- und Klimafonds (EKF). Sie eröffnen so neue Spielräume zur staatlichen Unterstützung von Klimaschutzmaßnahmen und werden außerdem genutzt, um anteilig die Stromkosten in Deutschland zu stabilisieren. umweltbundesamt.de

 

Kommunen brauchen für Klimaschutz mehr als Kredite: Allein mit Hilfe von Kommunalkrediten seien Deutschlands Städte und Gemeinden nicht in der Lage, die hohen Investitionen für die Energiewende und Kimaanpassung zu stemmen. In einer Studie  spiele der Kommunalkredit auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung der Investitionen. Ein alleiniges Mittel zur Sicherstellung hoher öffentlicher Investitionen für die kommunale Ebene insgesamt ist er aber nicht. darüber hinaus hat sich der Deutsche Städte- und Gemeindebund für ein Klimaschutzbeschleunigungsgesetz ausgesprochen. Denn Planungs- und Genehmigungsverfahren müssten deutlich verkürzt werden, um beispielsweise Gaskraftwerke als Brückentechnologie bauen zu können. ernereurbareenergien.dedvz.de (Klimaschutzbeschleunigung)

Vorsitzender des Wirtschaftsminister-und Klimaausschusses warnt vor Milliarden-Bauruine: Mit Blick auf die steigenden Energiepreise drängt der Vorsitzende des Ausschusses für Klimaschutz und Energie im Bundestag auf eine schnelle Zertifizierung der umstrittenen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2. „Angesichts der leeren Erdgasspeicher ist Nord Stream 2 durchaus eine Möglichkeit, das Angebot zu erhöhen und die Erdgasspeicher rasch aufzufüllen“, sagte Klaus Ernst (Linke). Hierdurch könnte man den schmerzlich hohen Energiepreisen entgegenwirken, die insbesondere kleine und mittlere Einkommen besonders hart treffen“. wiwo.de

Experte fürchtet grüne Inflation: Die hohe Inflationsrate hängt auch mit dem Klimaschutz zusammen. Investitionen in die Energiewende und die steigende CO2-Steuer tragen zum Preisauftrieb bei.Der renommierte britische Ökonom Charles Goodhart sagte bereits im Februar 2021 voraus, dass sehr bald eine dauerhaft höhere Inflation kommen werde. Schuld daran seien nicht nur die abnehmende Globalisierung und die alternde Bevölkerung, sondern auch der teure Kampf gegen den Klimawandel. Die höheren CO2-Preise könnten eine Art „grüne Inflation“ erzeugen, warnte der 84-jährige Ökonom. tagesschau.de

Bayer-Klage wegen Monsanto nimmt immer größere Dimensionen an: Aktionäre planen weitere Klagen den Bayer-Konzern. Grund ist die umstrittene Übernahme des US-Agrarriesen Monsanto. Die für auf Anleger-Musterverfahren spezialisierte Kölner Kanzlei Tipp teilte mit, dass bis zum Ablauf der Verjährungsfrist am 31. Dezember 2021  Klagen für rund 320 Kläger beim Landgericht Köln eingereicht worden seien. Die Forderungen belaufen sich auf rund 2,2 Milliarden Euro.  taz.de

BUCHTIPP DER WOCHE:

Die Ökonomisierung der Zeit – Warum wir die Ausweitung des nutzenorientierten Umgangs mit Zeit verhindern müssen

Die Ökonomisierung der Zeit hat sich seit der industriellen Revolution vor allem in der Arbeitswelt gezeigt. Effizienzsteigerung und das geforderte Vermeiden von »Zeitverschwendung« sind die zentralen Kennzeichen der wirtschaftlichen Entwicklung.

Doch auch in nicht-wirtschaftlichen Bereichen ist die Zeit immer knapper bemessen. Ludwig Heuwinkel macht die neoliberale Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik dafür verantwortlich, dass Zeit heute beispielsweise auch in Schule und Gesundheitswesen als wertvolle Ressource gilt, die sich immer häufiger effizienzorientierten Strukturen zu unterwerfen hat. Hierdurch wird die Verfolgung der eigentlichen Ziele behindert, außerdem missachtet die Ökonomisierung der Zeit ökologische Rhythmen und Eigenzeiten und verstärkt damit die Umweltkrise.

Wir müssen unseren einseitig effizienzorientierten Umgang mit Zeit also überdenken und zeitbewusster leben. Das Motto »Zeit ist Geld« sollte dabei durch die Losung »Zeit ist Leben« abgelöst werden. oekom.de


Thilo Bode: Skeptische Haltung gegenüber den Grünen beim Klimaschutz.  ausgburger-allgemeine.de
Frankreich: Will Kohlekraftwerke hochfahren. stuttgarter-zeitung.de
Klimaschutz: Wird Klimaschutz oberstes Völkerrecht. telepolis.de
Energiepreise: EZB  – könnten Schritte gegen Inflation erfordern. handelsblatt.com
Weniger Feinstaub: Durch Böllerverbot weniger Umweltbelastung. zeit.de
Wetterextreme: Immer mehr US-Bürger sind betroffen. rnd.de
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: Neue Koordinatoren bestellt. bmwi.de

Das seventeeen goals Magazin erzählt in inspirierenden Geschichten, wie Menschen die Welt bewegen und zeigt auf, wie jeder einen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele leisten kann.


PODCAST DER WOCHE:

Nicht farbecht – Greenwashing und andere Schummeleien

Die Älteren erinnern sich noch, wie die Firma Krombacher mit Bierkästen den Regenwald retten wollte. 2002 begann die Kampagne, und so alt ist auch der Vorwurf, dass es sich da um „Greenwashing“ handelt – also um den Versuch, sich ein grünes Image zu verpassen, ohne dass für die Umwelt oder das Klima viel dabei herauskommt. Mittlerweile präsentieren unübersehbar viele Unternehmen sich und ihre Produkte als „nachhaltig“, außerdem als divers, gesund und überhaupt gesellschaftlich fortschrittlich. Und ebenso stark ist der Zweifel gewachsen: ist das nicht nur Show? Greenwashing eben, oder auch Pinkwashing, wo Diversität im Unternehmen vorgetäuscht wird, oder Leanwashing, wo altbekannte Dickmacher als gesund verkauft werden? Oder ist es vielleicht ein moralisch uneindeutiges, aber insgesamt für alle Beteiligten nützliches Verfahren? Die einen verdienen Geld, und die anderen haben ein gutes Gewissen. hr2.de


MOBILITÄT:

Wegen EU-Regelung: Umweltaktivisten und Airlines kämpfen gemeinsam gegen leere Flugzeuge. Der Himmel über Europa ist derzeit voll von leeren oder halbleeren Flugzeugen. Denn trotz fehlender Passagiere müssen Airlines ihren Betrieb zu großen Teilen aufrechterhalten – sonst würden sie umkämpfte Start- und Landerechte verlieren. Die Kritik daran wächst. rnd.de

Deutsche Reeder gegen Alleingang beim klimaneutralen Flottenumbau:  Die internationale Schifffahrt soll klimaneutral werden. Doch welche Antriebe dazu nötig sind, ist unklar – und es machen längst nicht alle mit. heise.de Hoffnungsträger bei VW: Am VW ID Buzz hängen viele Hoffnungen von Volkswagen. Nun hat VW-Chef Herbert Diess verkündet, wann der E-Bulli offiziell vorgestellt wird: am 9. März ist es so weit. businessinsider.de

Wenn die Pandemie abebbt, wird Mobilität teurer: Sprit könnte deutlich teurer werden, wenn die Pandemie nach einem Omikron-Schub abflaut. So wird die Abhängigkeit des Verkehrssektor vom fossilen Rohstoff überdeutlich. rnd.de

Wandel zur E-Mobilität: Zulieferbranche wird zur Zweiklassengesellschaft: Bosch, ZF und Conti sichern sich Milliardenaufträge. Kleinere Zulieferer kämpfen – der Notplan, das Verbrennergeschäft zu verkaufen, geht nicht auf. handelsblatt.com

Frankreich: Wie die Bahn zum Bürger kommt – In Frankreich sind ländliche Gebiete kaum erschlossen. Ein genossenschaftliches Projekt soll das ändern. tagesspiegel.de


WASSERSTOFF:

Warum sich die EU nicht von Wasserstoff-Autos verabschiedet: Die Umbenennung der „Gemeinsame Unternehmung Brennstoffzellen und Wasserstoff“ (FCH JU) in „Clean Hydrogen Partnership“ ändert nichts an der Ausrichtung der Unternehmung, schreibt Jorgo Chatzimarkakis. Brennstoffzellen bleiben ein wesentlicher Bestandteil und werden auch in Zukunft nicht minder gefördert. Und das spiegelt auch die Realität und aktuelle Rolle wider: Denn Wasserstoff hat sich auf EU-Ebene von einem jahrelangen „Nischendasein“ hin zum zweiten Standbein der Wende im Bereich Energie, Industrie und Mobilität gemausert. euractiv.de

Schaeffler skaliert Elektrolyse-Technologie für grünen Wasserstoff aus Meerwasser:Mit einem neuen Start-up und einem Konsortium in den Niederlanden will der Zulieferer der Automobilindustrie die Kosten für grünen Wasserstoff deutlich senken. Zwar liegt die Wasserstoff-Produktion durch Offshore-Windkraftanlagen nahe, doch kann Meerwasser nicht ohne Weiteres in einen Elektrolyseur gegeben werden. Das treibt die Kosten und genau da setzt Schaeffler an. pv-magazine.de

Verbundprojekt GET H2 TransHyDE gestartet: Mit Hilfe einer Testpipeline in Lingen sollen wichtige Aspekte des Wasserstofftransports unter Realbedingungen analysiert werden. 2024 soll von dort eine der ersten öffentlich zugänglichen Wasserstoffpipelines starten. zfk.de

Helgoland plant die Wasserstoff-Revolution: In der Nordsee vor Helgolands Küste sollen ab 2035 jährlich eine Million Tonnen Grüner Wasserstoff produziert werden, so die Vision des Helgoländer Bürgermeisters. Unternehmen wie RWE, WindMW oder Siemens unterstützen das Vorhaben. Allerdings sind auf Insel längst nicht alle so begeistert. dw.com

Daimler-Truck-Chef –  Batterie & Wasserstoff „kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch“: Die Batterie und die wasserstoffbasierte Brennstoffzelle sieht Daum bei Lkw nicht als konkurrierende Technologien – das sei „kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch“. Beim Hochlauf der Elektromobilität brauche es beides. Wenn erst einmal 80 Prozent aller Pkw elektrisch fahren sowie die Hälfte aller Fernlastwagen, werde man über jeden Truck froh sein, der Wasserstoff tankt. Denn andernfalls würden an jeder größeren Raststätte 100 Lkw mit je 700 Kilowatt Leistung parallel laden müssen. Dafür wären 70 Megawatt elektrische Leistung nötig. Diese Energiemengen an die Raststätten zu bringen sei alles andere als trivial. ecomento.de

LETZTE WOCHE IM BUNDESTAG

33 Änderungsgenehmigungen seit 2017: Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat als atomrechtliche Aufsichtsbehörde für Schacht Konrad seit dem 11. August 2017 in insgesamt 33 Fällen die Zustimmung zu „unwesentlichen Änderungen“ erteilt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (20/352) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (20/307) hervor. Diese hatte neben Änderungsgenehmigungen auch nach den Kosten und dem Zeitplan für das in Errichtung befindliche Atommülllager gefragt. Änderungsgenehmigungen gab es etwa für eine Änderung an der Alarmanlage oder die Trennung von Trink- und Löschwasser. Die letzte Genehmigung wurde laut Bundesregierung am 2. Dezember 2021 für Änderungen an der Grubenwasser-Übergabestation und der Erdungs- und Blitzschutzanlage erteilt. Sonstige Genehmigungen durch das niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz im September und Dezember 2021 betrafen Änderungen am Pumpwerk am Lüftergebäude auf Konrad 2 sowie an der Schachthalle auf Konrad 1. Die Inbetriebnahme des ehemaligen Eisenerzbergwerks bei Salzgitter als Endlager für radioaktive Abfälle sei weiterhin für 2027 geplant, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Die Kosten ab 1. Januar 2022 bis dahin beliefen sich gemäß des von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) genehmigten Wirtschaftsplans auf rund 1,97 Milliarden Euro.

Fluchtursachen Bericht: Die Bundesregierung begrüßt den am 18. Mai 2021 vorgelegten Bericht der Fachkommission Fluchtursachen und die darin enthaltenen Empfehlungen für das Engagement zur Minderung der Ursachen von Flucht und irregulärer Migration. Sie bewerte ihn als Bestätigung für ihr Handeln, sehe ihn aber auch als Impuls für die Weiterentwicklung des Engagements der Bundesregierung, schreibt sie in einer Stellungnahme, die dem Bundestag als Unterrichtung (20/187) vorliegt. Der unabhängigen Kommission unter Vorsitz von Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, und Bärbel Dieckmann, ehemalige Präsidentin der Welthungerhilfe, gehörten 24 Expertinnen und Experten an. Ihre Einsetzung geht zurück auf den Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vom 12. März 2018.

WÖRTLICH GENOMMEN

Viele Digitalisierungshemmnisse sind regional, da müssen alle politischen Ebenen mitziehen. Was aber bundespolitisch zu lösen ist: Die Digitalisierung muss stärker in hochregulierte Bereiche wie das Gesundheitswesen hereingelassen werden. Noch bremsen zu viele Verbote und Vorgaben digitale Unternehmen aus. Je stärker die Regierung rechtlich und regulatorisch gute Voraussetzungen schafft, desto eher werden sich digitale Start-ups über alle Branchen erstrecken.

Klaus-Heiner Röhl, Senior Economist für Unternehmen beim IW in Köln,Wenn man die Start-up-Szene umfassend betrachte, zeige sich in Deutschland ein ganzer Strauß hemmender Faktoren. Das fange schon in der Lehre an: Die Hälfte der studentischen Ausgründungen der amerikanischen Top-Unis seien softwarebasiert. Das Informatikstudium an deutschen Unis sei dagegen nicht auf Softwareentwicklung ausgerichtet, sondern auf die Theorie. iwd.de

„Deutschland setzt sich für mehr Mehrheitsentscheidungen in der EU ein. Das bedeutet dann aber auch, dass wir im Falle des Falles anerkennen müssen, dass wir bei einigen Entscheidungen keine Mehrheit für unsere Position haben.“

Michael Roth, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag, in der Taxonomie-Debatte sehe er nicht, wie sich das noch abwehren ließe. n-tv.de

AFRIKA

Sudan: Die politische Krise  spitzt sich zu. Am vergangenen Sonntag erklärte der sudanesische Premierminister Abdalla Hamdok in einer Fernsehansprache seinen Rücktritt. Erst sechs Wochen zuvor war Hamdok in sein Amt zurückgekehrt, nachdem die Militärjunta ihn am 25. Oktober 2021 abgesetzt hatte. Der umstrittene Deal zur Wiedereinsetzung Hamdoks war zwar zunächst von der internationalen Gemeinschaft begrüßt worden, national wurde er jedoch von der Demokratiebewegung sofort stark kritisiert. Hamdoks Rücktritt kommt daher wenig überraschend. Konkreter Anlass soll gewesen sein, dass ihm das Militär nicht die zugesicherte Unabhängigkeit bei der Auswahl der Mitglieder der Übergangsregierung gewehrt habe. africa-live.de 

Pandemien in Afrika: Omikron-Welle — Coronainfektionen in Afrika nähern sich der 10-Millionen-Marke- In Afrika sind erst zehn Prozent der Menschen zweifach geimpft, nun breitet sich Omikron auf dem Kontinent rasend schnell aus. Die Afrikanische Union empfiehlt den Ländern, sich Südafrika als Vorbild zu nehmen. spiegel.de

Kenia: Richard Leakey – Fossilienforscher, der dazu beitrug, die Entwicklung des Menschen in Afrika zu beweisen, stirbt mit 77 Jahren.  allafrica.com

Mali: Regierung will demokratische Wahlen um bis zu fünf Jahre verschieben. Im Krisenland Mali will die Übergangsregierung die Rückkehr zur Demokratie verzögern. Die Wehrbeauftragte Eva Högl stellt den dortigen Bundeswehreinsatz infrage. zeit.de

Südafrika: Brand im Parlament: War der Großbrand ein Anschlag? Südafrika rätselt über das Feuer im Parlamentsgebäude in Kapstadt. Der mutmaßliche Brandstifter bleibt vorerst in Untersuchungshaft. taz.de

Südafrika: Zum Tode von Desmond Tutu – Inspiration für ein gespaltenes Land. Sein ansteckendes Lachen war sein Markenzeichen. Trotz seiner zierlichen Gestalt war Erzbischof Desmond Tutu eine überlebensgroße Persönlichkeit – auch in der Kultur. dw.com

Freihandel in Afrika: Ein Jahr Freihandel zeigt wenig Wirkung. Die Freihandelszone AfCFTA zeigt nach einem Jahr wenig Erfolge. Die Pandemie unterbricht Lieferketten, indes verbessert der digitale Schub Firmenkooperationen. Ein großes Manko: das Datenloch im afrikanischen Handel. dw.com

MEHR WISSEN

Nachhaltigkeit von KI untersucht: Von Spracherkennung, personalisierten Nachrichtenfeeds und Chat Bots bis hin zu maschinell optimierten Industrieprozessen: Sogenannte Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen sind im Alltag allgegenwärtig. Mit ihrer Ausbreitung nehmen Fragen zu – hinsichtlich der Transparenz von Entscheidungsprozessen, Inklusion und Diskriminierung oder steigender Energieverbräuche bei der KI-Modellentwicklung. Wie können solche sozialen, ökologischen und ökonomischen Wirkungen von KI-Systemen systematisch und vergleichbar analysiert werden? Erstmals hat ein Forschungsteam von AlgorithmWatch, dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und dem Distributed Artificial Intelligence Laboratory der Technischen Universität Berlin mit Förderung durch das Bundesumweltministerium diese Frage umfassend untersucht und nun ein Kriterien- und Indikatorenset für nachhaltige KI entwickelt. fair-economics.de

Heizungen, Digitalisierung und Klimaschutz: Eine neue Studie hat anhand von fünf Fallbeispielen bewertet, wie sich smarte Lösungen in Gebäuden und Haushalten auf die Energie- und Klimaschutzziele auswirken und welche Umweltwirkungen sie haben. Die Forschenden vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und co2online zeigen, dass solche digitalen Anwendungen wichtige Klimaschutzmaßnahmen wie die energetische Sanierung von Gebäuden oder den Ausbau erneuerbarer Energien sinnvoll ergänzen, diese aber aufgrund begrenzter Einsparpotenziale nicht ersetzen können. uba.de

Spielebranche setzt auf Nachhaltigkeit: Das meiste Spielzeug besteht aus Plastik. Vieles geht schnell kaputt und landet im Müll. Doch das soll sich künftig ändern. Nachhaltigkeit ist der große Trend. Ganz aufs Plastik können und wollen die meisten Hersteller aber nicht verzichten. Deshalb forschen viele verstärkt an Materialinnovationen. “Den Spielzeugbedarf könnte man gut durch Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen decken”, sagt der Chemiker Harald Käb, der die Industrie bei der Umstellung auf erneuerbare Ressourcen und Kreislaufwirtschaft berät. “Da ist viel in Bewegung gekommen. Aber das sind natürlich Prozesse, die nicht von heute auf morgen gehen.” absatzwirtschaft.de

Methan: Das Treibhausgas ist viel schädlicher als CO2. Und trotzdem könnte mit ihm wertvolle Zeit „erkauft“ werden. zdf.de
Grüne Aktien: Geldanlagen für den Klimaschutz. enorm-magazin.de  
Umweltschonendes Verpackungsmaterial: Ein Forscherteam  hat ein „intelligentes“ Verpackungsmaterial für Lebensmittel entwickelt, das nachhaltig und biologisch abbaubar ist. watson.de

KALENDER

Einladung zum Expertengespräch „Zukunft der Mobilität in Wissenschaft und Forschung. Neue Herausforderungen – neue Strategien – neue Bundesregierung“.

Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet am 13. Januar 2022 (10.30 bis 12 Uhr) per Zoom statt.Wie ist es um die internationale Orientierung und Mobilität von Wissenschaftler:innen bestellt? Wer profitiert wie vom Austausch über Grenzen hinweg? Reichen die bisherigen Instrumente der Förderung von Internationalisierung aus oder müssen mehr oder neue Anreize geschaffen werden? Fragen wie diese stehen im Zentrum eines offenen Expertenaustauschs mit Diskussion am 13. Januar 2022.

Die Veranstaltung wird von Markus Lemmens, Redaktion Wissenschaftsmanagement, moderiert. Jeweils 15-minütige Impulse geben Professor em. Dr. Hans-Dieter Daniel (Professur für Empirische Hochschulforschung an der Universität Zürich), Dr. Georg Schütte (Generalsekretär der VolkswagenStiftung), Dr. Enno Aufderheide (Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung, AvH) und Dr. Kai Sicks (Generalsekretär des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, DAAD). volkswagenstiftung.de

DAS LETZTE:

Weltmeer statt Wanne — Wie verlorene Quietscheenten Forschern dienten: Vor 30 Jahren gelangten Tausende von Badetieren aus Plastik bei einem Unfall ins Meer. Doch diese Verschmutzung der Ozeane hatte auch eine gute Seite.Zu den spannendsten Erkenntnissen gehört vielleicht, dass die Badetiere vom Pazifik in den Nordatlantik getrieben sind.Das haben entsprechende Modelle zwar vorhergesagt, aber die Tiere haben belegt: ‚Das kann wirklich passieren‘.“ Tatsächlich fanden sich Exemplare Anfang der 2000er Jahre an der Ostküste der USA sowie in Schottland und England. Sie waren durch die Beringstraße nordwärts ins Nordpolarmeer bis nach Grönland in den Nordatlantik gedriftet – ob eingefroren im Packeis oder oben auf den Eisschollen sitzend, ist offen. Diese Route war eine interessante Bestätigung, dass es dort eine Oberflächenströmung gibt, die eine solche Strecke zurücklegt. heise.de

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Alle Bilder, wenn nicht anders ausgewiesen: pixabay.com

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