In einer jüngst erhobenen Umfrage für FACE, Federation of Aluminium Consumers in Europe, dem Zusammenschluss der europäischen Aluminiumverbraucher, über die Folgen der COVID-19 Krise in Deutschland ergab sich ein klares Bild, wie mittelständische Unternehmen unter den Folgen der COVID-19 Krise leiden.

An 650 Unternehmen wurde die Umfrage versendet. Zielgruppe der Befragung waren Unternehmen, die sich im engeren und weiteren Sinne mit der Verarbeitung im Aluminiumbereich beschäftigen, sowohl aus den Bereichen Automobilindustrie, Bauindustrie, Verpackung, Elektrotechnik und Maschinenbau.

Dass 83,6 Prozent der befragten Unternehmen sehen die wirtschaftliche Perspektive für das Jahr 2020 als sehr schlecht und schlecht an. Erst für die Jahre 2022 bis 2025 hellt sich das Bild auf, hier glaubt etwas mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen auf eine positive Geschäftsentwicklung die auf das Niveau von 2019 oder darüber hinaus führt.

Interessante Ergebnisse brachte die Befragung nach der Bedrohung durch Wettbewerber hervor, diese werden zu zwei Dritteln in China und Indien gesehen 62,3 Prozent nur 1/6 sieht in ihnen keine Herausforderung, während fast zwanzig Prozent eine neutrale Haltung einnehmen.

Mario Conserva, General Secretary von FACE, Federation of Aluminium Consumers Europe: „Es gibt nur sehr wenige Informationen über die Bedürfnisse von Aluminium-Mittelstandsunternehmen, da sich die Industriedaten traditionell auf die Primärschmelzer und ihre Produktion konzentrieren und sich weigern anzuerkennen, dass die Schmelzindustrie in Europa nicht mehr lebensfähig ist. Nun liegt das Vertrauen der Aluminiumindustrie in Europa in den Händen ihres mittleren Segments, das über 90 Prozent der Arbeitskräfte beschäftigt – der Verarbeiter. Deshalb haben wir beschlossen, uns selbst ein Bild von ihrem Zustand in Deutschland zu machen.“

„Was die Aluminium verarbeitende Unternehmen in Deutschland jetzt brauchen, so der Generalsekretär, ist eine schnelle Entlastung von regulatorisch induzierten, wenig wirksamen Kostenblöcken, um die nachhaltige Transformation im Sinne des European Green New Deal zu meistern.

In diesem Zusammenhang gilt es als einfache Maßnahme -vor allem um den leidenden Mittelstand zu entlasten und die Wirtschaft wieder anzukurbeln – die Importzölle auf Rohaluminium unverzüglich aufzuheben. Diese Maßnahme senkt die die Produktionskosten der nachgelagerten Unternehmenund unterstützt damit deren Fähigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit in Europa und auf den internationalen Märkten wiederzuerlangen bzw. zu erhalten.

Mario Conserva: „Nach wie vor ist ein Anstieg von importiertem verarbeitetem Aluminium zu beobachten. Es macht keinen Sinn, viele Milliarden in die deutsche Wirtschaft zu transferieren, um ihr beim Überleben zu helfen und volkswirtschaftlich unsinnig auf einen dringend benötigten Rohstoff, ein Handelshemmnis aufrecht zu erhalten, dass die Aluminium verarbeitende Industrie mit bezahlt, anstatt sie zu entlasten. Eine Abschaffung dieser Zolltarife ist deshalb sowohl ökonomisch, als auch systematisch folgerichtig.“