Die Europäische Union und China intensivieren ihre Bemühungen, eine Alternative zu den geplanten Strafzöllen auf chinesische Elektrofahrzeuge zu finden.

Wie die Europäische Kommission und das chinesische Handelsministerium am Freitag mitteilten, werden in Kürze weitere technische Verhandlungen stattfinden.

Die EU plant, ab nächster Woche zusätzliche Zölle von bis zu 35,3% auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge zu erheben. Diese Maßnahme ist das Ergebnis einer Anti-Subventionsuntersuchung der EU-Kommission. Brüssel signalisierte jedoch, dass die Gespräche auch nach Inkrafttreten der Zölle fortgesetzt werden könnten. Im Fokus der Verhandlungen stehen zwei mögliche Alternativen: Mindestpreisverpflichtungen chinesischer Hersteller und Investitionen in Europa.

Reuters berichtete, dass die EU-Kommission nach einem Videogespräch zwischen EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis und dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao erklärte, dass beide Seiten sich auf baldige weitere technische Verhandlungen geeinigt hätten.

Trotz bereits acht Verhandlungsrunden betonte die EU-Kommission, dass es noch „erhebliche verbleibende Lücken“ gebe.

Das chinesische Handelsministerium zeigte sich hingegen optimistisch und erklärte, Peking „begrüße das EU-Team, so bald wie möglich nach China zu kommen“. Die Verhandlungen gestalten sich komplex, da verschiedene Interessen berücksichtigt werden müssen: Sicherstellung fairer Wettbewerbsbedingungen auf dem EU-Markt, Vereinbarkeit mit WTO-Regeln und Bedenken Chinas bezüglich separater Verhandlungen mit einzelnen Unternehmen. Beide Seiten bekräftigten ihr Engagement, eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung zu finden. Die nächsten Verhandlungsrunden werden zeigen, ob ein Kompromiss möglich ist, der sowohl die Interessen der europäischen Automobilindustrie als auch die der chinesischen Hersteller berücksichtigt.