Die von Autolobby und Teilen der Politik geforderte Verschiebung der EU-Flottengrenzwerte könnte erhebliche finanzielle und ökologische Folgen haben.

Eine aktuelle Greenpeace-Berechnung zeigt die möglichen Auswirkungen auf.

Finanzielle Belastung für Autofahrer

Laut der Studie würde eine Verschiebung der Grenzwerte Autofahrende in Europa mit etwa 100 Milliarden Euro an zusätzlichen Tankkosten belasten. Diese Summe ergibt sich aus der langsameren Umstellung auf Elektrofahrzeuge.

Klimaauswirkungen

Die Klimakrise würde durch eine Verschiebung der Grenzwerte weiter verschärft werden. Die Berechnung prognostiziert einen zusätzlichen CO2-Ausstoß von 308,5 Millionen Tonnen. Dies entspricht den Emissionen der Niederlande in zwei Jahren.

Mehr Verbrenner auf den Straßen

Bei einer Verschiebung der Grenzwerte um jeweils zwei Jahre wären im Jahr 2035 rund 11,8 Millionen Verbrenner-Pkw mehr zugelassen. Diese Fahrzeuge würden über ihre Nutzungszeit für den erhöhten CO2-Ausstoß verantwortlich sein.

Kritik an der Autoindustrie

Marion Tiemann, Greenpeace-Mobilitätsexpertin, kritisiert die Forderungen der Autoindustrie scharf: „Die Autobauer können die europäischen Klimaziele sehr wohl erreichen, aber sie fordern mehr Zeit, um noch möglichst viel Gewinn mit dem Verkauf von Verbrennern zu machen.“

Positive Prognose für Elektromobilität

Trotz der Diskussion um eine mögliche Verschiebung der Grenzwerte gibt es auch positive Signale. Laut einer Berechnung der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) werden die europäischen Autobauer die CO2-Flottengrenzwerte für das Jahr 2025 durch eine Vielzahl neuer E-Automodelle erreichen können.Die Debatte um die EU-Flottengrenzwerte zeigt deutlich den Konflikt zwischen wirtschaftlichen Interessen und Klimaschutz. Während die Autoindustrie auf Zeit spielt, warnen Umweltorganisationen vor den langfristigen Folgen einer Verschiebung.