Die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Claudia Kemfert, hält angesichts aktuell steigender Energiekosten einen schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien für erforderlich.
„Die erneuerbaren Energien wirken preissenkend. Das muss man sehr deutlich sagen: Fossilenergien sind im Moment teuer. Hätten wir mehr erneuerbare Energien, hätten wir diese Preissprünge nicht“, so Kemfert im phoenix-Interview. Investitionen in nachhaltige und erneuerbare Energien würden sich auszahlen, seien aber lange versäumt worden, kritisiert die Energieexpertin. “
Auch das energetische Sanieren hilft, um Heizkosten zu sparen. Dann noch der Einsatz von Ökostrom oder zur Herstellung auch im Gebäudebereich oder in der Industrie. Hätten wir das alles schon, hätten wir diese Preissprünge nicht, insofern lohnen sich diese Investitionen.“
Mit Blick auf geostrategische Zusammenhänge auf dem Energiemarkt und angeblich verknappter Gaslieferungen aus Russland mahnt Kemfert, die EU müsse sich unabhängiger machen.
„Ich halte es für sinnvoll, dass Europa sich hier koordiniert für eine europäische Gasreserve, ähnlich wie man es auch beim Öl hat“, so Kemfert. „Das wäre eine Möglichkeit, dass man mehr Puffer hat, wenn solche geostrategischen Situationen häufiger auftreten.“
Um einkommensschwache Haushalt bei steigenden Energiekosten zu unterstützen, plädiert sie für eine Pro-Kopf-Klimaprämie. „Im Moment sind die Kosten sehr hoch. Damit man da Abhilfe schafft, insbesondere auch für Niedrigeinkommensbezieher, schlagen wir schon lange eine Pro-Kopf-Klimaprämie vor, die aus den Einnahmen der CO2-Bepreisung zurückzuerstatten wäre
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