„Mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien ist es unerlässlich, sowohl Netze als auch Speicher und Speicherkapazitäten zu entwickeln und auszubauen, um eine sichere Versorgung zu gewährleisten“, sagte Prof. Reinhard Hüttl, Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ, anlässlich eines Pressegesprächs im Vorfeld des 2. Brandenburger Energiespeichertags, der am 15. Februar am GFZ stattfinden wird.
Der Umbau des Energiesystems hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, vor allem im Strommarkt.
Dort liegt der Anteil erneuerbarer Energien bei über 30 Prozent. Allerdings hängt die Leistungsfähigkeit der Windkraft- und Solaranlagen entscheidend vom Wetter ab. Dementsprechend sinkt der Anteil der Erneuerbaren an der Stromproduktion an bestimmten Tagen deutlich ab. „Mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien ist es unerlässlich, sowohl Netze als auch Speicherkapazitäten zu entwickeln und auszubauen, um eine sichere Versorgung zu gewährleisten“, sagte Prof. Reinhard Hüttl, Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ, anlässlich eines Pressegesprächs im Vorfeld des 2. Brandenburger Energiespeichertags, der am 15. Februar am GFZ stattfindet.
Entwicklung des Strommarktes
Dabei ist nicht allein die Entwicklung des Strommarktes in den Blick zu nehmen. Im Wärme- und Verkehrssektor ist der Anteil der erneuerbaren Energien mit 13 beziehungsweise 5 Prozent wesentlich geringer – der Anteil fossiler Rohstoffe dementsprechend größer. Bei diesen beiden Sektoren spielt im Bereich der erneuerbaren Energien die Biomasse die absolut dominante Rolle. Insgesamt haben diese beiden Sektoren einen Anteil am Gesamtenergieverbrauch von fast 80 Prozent. „Wenn wir die Energiewende konsequent voranbringen wollen, dürfen wir uns nicht allein auf den Strommarkt fokussieren, sondern müssen ebenso eine Wärme- und Mobilitätswende schaffen“, sagte Hüttl. Das erhöhe den Bedarf nach leistungsfähigen Speichern zusätzlich.
„Der geologische Untergrund bietet im Vergleich zu allen anderen Speicheroptionen die größte Kapazität“, sagte Hüttl. Dazu zählen etwa Speicherhorizonte für Wärme oder Kälte. Ein Beispiel dafür ist der Berliner Reichstag. Dort werden aus Biodiesel über ein Blockheizkraftwerk Strom und Wärme erzeugt. Überschüssige Wärme wird im Untergrund gespeichert und im Winter wieder genutzt.
Wasserstoff- und Methanspeicher
Eine weitere Möglichkeit sind Speicher für Methan/Erdgas oder Wasserstoff. Diese Gase können mit Hilfe von überschüssigem Strom gewonnen werden (Power to Gas) und können in großen unterirdischen Hohlräumen („Kavernen“), aber auch in porösem Gestein sicher gespeichert werden. Das zeigen Forschungsprojekte wie der CO2-Speicher in Ketzin. Dort hat das GFZ einen ganzen Speicherzyklus erforscht: von der Bohrung über die Einlagerung hin zur Rückholung und zum Verschluss des Bohrlochs. Dabei haben die Forscherinnen und Forscher den Untergrund intensiv überwacht.
Darüberhinaus ist der geologische Untergrund nicht nur als Speicher geeignet, sondern kann – in Form der Geothermie – auch eine zuverlässige Quelle für eine nachhaltige Energieversorgung sein. Und das unabhängig vom Wetter. „Die Geothermie muss daher ein zentraler Baustein der Energie- beziehungsweise Wärmewende sein“, sagte Hüttl.
Das GFZ hat jahrzehntelange Erfahrung in der Erforschung des geologischen Untergrunds. Dazu zählen Exploration von Georessourcen ebenso wie Speicherung und Rekultivierung von Bergbaufolgelandschaften.
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