Die „Grüne“ Infrastruktur in Städten ist der Schlüssel zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum und Entwicklung. Dazu gehören, gerade in den Megacities in Südostasien der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, oder die Reduzierung der Abfallmenge, die ins Meer gelangt.

Wer schon einmal im Stau auf der Stadtautobahn vom Flughafen Soekarno-Hatta in Jakarta in die Innenstadt stand, und zwar nicht nur eine Stunde, sondern viele Stunden, der wird recht schnell dieBedeutung eines öffentlichen Nahverkehrs zu schätzen wissen. Nun plant die KfW plant im Rahmen der deutsch-indonesischen Klimainitiative im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in den nächsten fünf Jahren 2,5 Mrd. EUR für Infrastrukturmaßnahmen in indonesischen Städten bereitzustellen und so Indonesien bei der Erreichung seiner ambitionierten Klimaschutzziele zu helfen.

Die vorgesehenen Vorhaben werden in den Bereichen städtische Mobilität, Abfallmanagement, Abwasser und Wasserversorgung realisiert werden. Hierzu gehören unter anderem der Auf- und Ausbau von S-Bahnsystemen und die bessere Verkehrsanbindung der Peripherie an die Stadtzentren von Ballungsräumen durch energieeffiziente Pendlerzüge, die Errichtung von Abfalldeponien und Müllverbrennungsanlagen, der Bau von modernen Kläranlagen sowie der Ausbau von Wasserversorgungssystemen.

Durch die Verringerung des Autoverkehrs und die damit verbundene Luftverschmutzung, die Reduktion und das Recycling von Abfall und damit auch der geringere Abfalleintrag in die Meere werden die Lebensverhältnisse der lokalen Bevölkerung nachhaltig verbessert werden.

„Indonesien gehört zu den Ländern mit dem höchsten CO2-Ausstoß weltweit. Daher ist `Grüne` Infrastruktur der Schlüssel zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum und zur Entwicklung des Landes. Wir unterstützen Indonesien dabei, die Pariser Klimaziele zu erreichen und Klimareduktions- und Klimaanpassungsmaßnahmen auf den Weg zu bringen. Die finanzierten innovativen Vorhaben sind Teil einer umfassenden Transformation der indonesischen Infrastruktur in den Bereichen Verkehr, Abfallentsorgung und Wasserver- und Abwasserentsorgung“, sagte Dr. Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.

So soll beispielsweise in Surabaya, der zweitgrößten Stadt Indonesiens, die S-Bahn ausgebaut werden. Hierfür sind 230 Mio. EUR vorgesehen. Die geplanten 120 Kilometer Schienennetz sollen die Anbindung von bis zu 500.000 Menschen an nachhaltigen öffentlichen Personennahverkehr sicherstellen und gleichzeitig bis zu 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Mit der Verbesserung der Wasserversorgung für 450.000 Einwohner in vier Städten in Zentraljava für rund 90 Mio. EUR wurde bereits begonnen. Darüber hinaus wird die KfW den indonesischen Aktionsplan zur Reduzierung des Plastikmülls im Meer um 70% mit 200 Mio. EUR zu unterstützen. Einige Projekte der Klimainitiative sind Teil der 2018 gegründeten Clean Oceans Initiative, die sich der Verringerung des Plastikmülls in den Weltmeeren verschrieben hat. Durch diese und weitere Maßnahmen werden jährlich 4 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden.

Seit 2011 wurden mit Indonesien bereits klimarelevante Maßnahmen mit einem Volumen von 1,4 Mrd. EUR vereinbart.