Heute hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner den Erntebericht 2021 vorgestellt. Gleichzeitig beriet der Deutsche Bundestag heute den Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen zur „Aufbauhilfe 2021“. Hierzu erklären die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Gitta Connemann und der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann:

Gitta Connemann: „Der Erntebericht 2021 zeigt: Die Situation in der Landwirtschaft wird immer schwieriger. Unsere Landwirte leisten großartige Arbeit. Jeden Tag – rund um die Uhr. Aber die Landwirtschaft ist massiv betroffen vom Klimawandel. Es gibt keinen anderen Wirtschaftszweig, auf den sich die Erderwärmung so intensiv und unmittelbar auswirkt.

Immer häufiger bedrohen Wetterextreme mit Dürren, Starkregen und Fluten die Ernten. Der Zeitraum zwischen Aussaat und Ernte verlängert sich. Neue Schädlinge treten auf. Starkniederschläge erhöhen das Risiko für Erosion. Die Landwirtschaft ist also Opfer, nicht Täterin. Leider beherrschen aber nicht Fakten, sondern Vorurteile die öffentliche Diskussion – von manchen Parteien auch bewusst getrieben. Wie der Mythos von der Kuh als Klimakillerin. Grünland schafft Luft zum Leben. Denn es bindet Kohlenstoff und produziert Sauerstoff. Wirtschaftsgrünland ist eine bedeutende Kohlenstoffsenke. Aber es muss bewirtschaftet werden – und das geht nur mit Weidetieren.

77 Prozent der Weltagrarfläche sind Grasland. Der Großteil kann nur zum Weiden von Tieren benutzt werden. Die ‚Klimabilanz‘ von Kühen ist also nicht so schlecht, wie sie oft dargestellt wird. Zudem müssen die Treibhausgas-Emissionen der Nutztierhaltung stets im Verhältnis zu anderen Emissionsquellen wie z.B. dem Energiesektor beurteilt werden.

Heute belegt die UN-Welternährungsorganisation (FAO): Kühe sind eine wichtige Stütze der weltweiten Eiweißversorgung. Als CDU/CSU-Bundestagsfraktion unterstützen wir die Landwirte dabei, sich an die Klimaveränderungen anzupassen. Und helfen, die Folgen von Schadensereignissen aufzufangen. So wurden im Rahmen des Dürresommers 2018 schnell und zielgerichtet Hilfen in Höhe von knapp 300 Millionen Euro an existenzgefährdete landwirtschaftliche Betriebe bereitgestellt. Gleichzeitig haben wir den Versicherungsteuersatz für das Risiko Dürre auf 0,3 Promille der Versicherungssumme gesenkt. Auch für die betroffenen Landwirte der Hochwasserkatastrophe haben wir Hilfen bereitgestellt. Wir wissen, was wir ihnen zu verdanken haben. Auf sie ist Tag für Tag Verlass. Wir stehen an ihrer Seite.“

Albert Stegemann: „Die diesjährigen Wetterextreme haben regional unterschiedliche Auswirkungen auf die Ernte. Das verdeutlicht der Erntebericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Gerade in den Hochwasserregionen haben viele Landwirtinnen und Landwirte nicht nur ihre Ernten verloren, sondern es entstanden gravierende Schäden an landwirtschaftlichen Flächen, Gebäuden oder Maschinen. In dieser Notlage haben sich viele Menschen entschlossen, den Betroffenen spontan zu helfen. Auch viele Landwirte haben mit ihren Traktoren geholfen, die Schäden zu beseitigen. Für diese spontane Hilfe und Solidarität gilt es, Danke zu sagen.

Mit dem heute in den Bundestag eingebrachten Entwurf eines Aufbauhilfegesetzes schaffen wir die Basis, um die Hochwasserschäden zu beseitigen und die zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen. Landwirte müssen aber darüber hinaus umfassende Möglichkeiten erhalten, um ihre Ernten vor dem Hintergrund des Klimawandels weiter absichern zu können. Dazu gehört neben passgenauen, bezahlbaren Versicherungslösungen auch der Einsatz von neuen Züchtungstechniken. Denn damit können wir Pflanzen anbauen, die dem Klimastress trotzen und unsere Ernährung nachhaltig sichern können. Hier brauchen wir keine ideologischen Diskussionen, sondern sachbezogene und wissenschaftsbasierende Lösungen.“

Hintergrund: Die CDU/CSU-Fraktion ist die größte Fraktion im Deutschen Bundestag. Sie repräsentiert im Parlament die Volksparteien der Mitte und fühlt sich Freiheit, Zusammenhalt und Eigenverantwortung verpflichtet. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes setzt sich die Unionsfraktion für einen starken freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat, die soziale und ökologische Marktwirtschaft, die Einbindung in die westliche Wertegemeinschaft sowie für die Einigung Europas ein. Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag ist Ralph Brinkhaus.