Erst 30 Prozent der Anlagen umgestellt – Verband zweifelt an Umrüst-Frist bis Jahresende

Osnabrück. Das Blinken von Windrädern wird womöglich auch noch über dieses Jahr hinaus die Nacht erleuchten. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet, geht der Bundesverband Windenergie (BWE) nicht davon aus, dass eine entsprechende Frist zur Umrüstung der Warnlichter bis Ende des Jahres zu halten sein wird.

Carlo Reeker, Mitglied der BWE-Geschäftsführung, sagte dem Blatt: „Wir haben Probleme mit der Ausbaugeschwindigkeit“ Eigentlich hätten die roten Warnlichter bei Anlagen über 100 Meter schon zu Beginn dieses Jahres auf die sogenannte „bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung“ umgestellt sein müssen. Sie wird nur dann aktiv, wenn sich Flugzeuge nähern. Die Frist wurde aber um ein weiteres Jahr bis Anfang 2024 verlängert.

Bislang seien erst 30 Prozent der Windräder umgerüstet, so Reeker. Probleme bereiteten unter anderem lange Genehmigungsverfahren bei den Behörden. So warteten Windparkbetreiber teils ein halbes Jahr auf entsprechende Erlaubnis zur Nachrüstung.

Ohne entsprechende Anpassung der Windräder droht den Betreibern ab dem kommenden Jahr eine monatliche Strafe. Der BWE erarbeitet nun ein Konzept, das die Windkraftbetreiber vor Strafzahlungen schützen soll, wenn sie rechtzeitig einen Antrag stellen, diesem aber nicht von den Behörden bis zum Jahresende stattgegeben wird. Ob dieser Plan von Behörden akzeptiert wird, ist nicht klar. Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann (SPD), derzeit Vorsitzender der Energieministerkonferenz, teilte der „NOZ“ mit: „Zum jetzigen Zeitpunkt halte ich eine Fristverlängerung für verfrüht.“