Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied hat davor gewarnt, unter dem Druck der Corona-Krise die Bekämpfung der Klimakrise zu vernachlässigen.
„Die Klimaveränderungen bleiben ein Topthema. Wir dürfen in unseren Bemühungen, den Klimawandel zu stoppen, nicht nachlassen“, sagte Rukwied der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Der Klimawandel sei eine der größten Herausforderungen der Menschheit.
Inzwischen gebe es längere Phasen des Hochdrucks und des Tiefdrucks – von Ende September bis Februar habe es überdurchschnittlich starke Niederschläge gegeben, seit fünf Wochen aber so gut wie nicht mehr geregnet. „Wir würden uns sehr über warmen Landregen freuen, damit die Kulturen eine vernünftige Wasserversorgung haben“, sagte der Verbandschef. Er mahnte: „Es wäre schlichtweg unklug, den Klimaschutz hintanzustellen, auch wenn jetzt die Bewältigung der Corona-Pandemie im Fokus steht.“
Die neue Düngeverordnung, mit der die Verschmutzung des Grundwassers reduziert werden soll, nannte er unterdessen fachlich mangelhaft, weil sie mit der „Rasenmäher-Methode“ zur Reduktion der Düngung um 20 Prozent unter dem Bedarf der Pflanzen eine Maßnahme aus dem vorigen Jahrhundert anwende. „Wir verfügen über die Technik des 21. Jahrhunderts und können bei der Düngung die Stickstoffmenge präzise und bedarfsgerecht steuern. „Wenn wir 20 Prozent unter Bedarf düngen, lassen wir die Pflanzen hungern. Sie bilden dann keine starken Wurzeln aus, was bedeutet, dass sie nicht nur schlechter sind, sondern auch selbst dem Boden weniger Stickstoff entziehen können. Das konterkariert den Wasserschutz.“