Schweden hat angekündigt, als zweites EU-Land nach Griechenland die Grundschleppnetzfischerei in allen seinen Hoheitsgewässern zu verbieten. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Meeresökosysteme zu schützen und den Kohlenstoffausstoß in den Ozeanen zu reduzieren. Umweltministerin Romina Pourmokhtari betonte die Notwendigkeit, die Fischbestände zu erholen, und arbeitet daran, diese Maßnahmen auf die gesamte EU auszuweiten. Trotz der Unterstützung von NGOs steht das Verbot in der Kritik der europäischen Fischereiindustrie, die auf eine umweltfreundliche Innovationsstrategie drängt.

chweden wird als zweites EU-Land die Grundschleppnetzfischerei in seinen Hoheitsgewässern verbieten und geht damit über die bisherigen Maßnahmen Griechenlands hinaus. Diese Praxis, die von NGOs stark kritisiert wird, zerstört durch das Schleppen schwerer Netze den Meeresboden und setzt Kohlenstoff frei, was die Meeresökosysteme erheblich beeinträchtigt.

Premierminister Ulf Kristersson und seine Minister gaben auf einer Pressekonferenz bekannt, dass das Verbot für alle Meeresschutzgebiete (MPAs) und alle schwedischen Hoheitsgewässer (bis zu 12 Seemeilen) gelten soll. Umweltministerin Romina Pourmokhtari feierte diesen Schritt symbolisch mit einem Sprung in die Ostsee und betonte, dass Stör, Hering und Kabeljau nun ungehindert entlang der Küsten leben können, ohne von industriellen Schleppnetzen gestört zu werden.

Obwohl die Europäische Kommission die Mitgliedstaaten bereits 2023 dazu aufforderte, die Grundschleppnetzfischerei in Meeresschutzgebieten bis 2030 zu beenden, ist diese Praxis laut der Organisation Oceana in 90 Prozent der Schutzgebiete immer noch weit verbreitet. Griechenland hatte am 16. April als erstes EU-Land auf der Weltkonferenz „Our Ocean“ angekündigt, die Grundschleppnetzfischerei bis 2026 in nationalen Meeresparks und bis 2030 in allen Meeresschutzgebieten zu verbieten.

In Schweden, einer der großen Fischereinationen Europas, betreiben 127 Schleppnetzfischer ihre Tätigkeit in 11 Prozent der 2.179 Meeresschutzgebiete des Landes, wie ein Bericht der französischen NGO Bloom zeigt. Pourmokhtari erklärte, dass sie in Konsultationen mit der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten daran arbeite, diese Maßnahmen auf die gesamte EU auszuweiten.

Die Transform Bottom Trawling Coalition begrüßte die schwedische Initiative und forderte europäische Führer auf, sich dieser Bewegung anzuschließen, um das Meeresleben und die Küstengemeinden zu schützen. Die Europäische Grundfischerei-Allianz (EBFA) hingegen kritisierte das Verbot und plädierte für eine Umweltschutzstrategie der EU, die Innovation und nachhaltige Praktiken fördert, anstatt verantwortungsvoll geführte Fischereiaktivitäten zu eliminieren.