Florida, da denkt man gemeinhin an endlose Strände, Sundowner an der Beach, Hemingway, Miami Vice, Kreuzfahrten und vielleicht noch die Everglades. Wenn das Stichwort Farmurlaub fällt, dann assoziert man zumindest in den USA damit den mittleren Westen der Vereinigten Staaten. Dabei ist auch im dem südlichen Bundesstaat der USA Agrotourismus durchaus ein Trend.
Als Tourist wird man ins Farmleben integriert, probiert die dort selbst produzierten Lebensmittel und genießt für eine Weile ein attraktives Leben, das vom eigenen oftmals weit entfernt ist. Und das Meer… ist auch für Agrotouristen in Florida nie allzu weit entfernt.
Urlaub im Farmhaus bietet nicht alleine für Urlauber eine Alternative zu klassischen Tourismus-Angeboten in Florida. Sie bietet zusätzlich Chancen für Tourismus-Anbieter auch aus Deutschland. Mit einer Tochterfirma in Florida passende Angebote zu organisieren und mit dem deutschem Unternehmen gezielt für die Florida-Angebote zu werben, kann zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell werden, urteilt Max Karagoz, der auf die Beratung von ausländischen Unternehmen spezialisiert ist.

Urlaub auf dem Lande: Nische und Alternative zum Floridaurlaub
Das „National Agricultural Law Center“ beschreibt Agrotourismus als eine Mischung aus Tourismus und Landwirtschaft. Sich selbst bezeichnet das Center als die einzige Einrichtung für Forschung und Information im Bereich Landwirtschaftsrecht, die unabhängig im nationalen Rahmen arbeitet und mit dem nationalen Landwirtschaftsinformations-Netzwerk verbunden ist. Für das Center gehören wichtige vier Faktoren zum Agrotourismus. Diese Art von Tourismus kombiniert die wesentlichen Elemente der Tourismus- und der Landwirtschaftsindustrie, bringt Menschen dazu, landwirtschaftliche Betriebe zu besuchen, ist konzipiert, um das Einkommen von Farmen zu steigern, bietet Besuchern Erholung, Unterhaltung und, bzw.oder Bildungserlebnisse.
Durch Agrotourismus in Florida entstehen erfolgreiche Betriebe. Das zeigt etwa ein Artikel vom zweiten September 2014 in der Zeitung Miami Herald. „Agrotourismus im südlichen Teil des Countys erobert sich einen Teil des Tourismusmarkts in Miami“. So lautet die übersetzte Überschrift des Artikels, in dem es unter anderem um Lokalitäten wie die Schnebly Redland’s Winery&Brewery geht. Die ehemalige Farm hat sich in einen erfolgreich im Agrotourismus agierenden Weinkeller und eine Brauerei verwandelt, die demnächst um ein Restaurant erweitert wird. Schnebly Redland’s zieht mittlerweile Tausende Touristen pro Jahr an.
Mehr Jobs, ein Gesetz und ein neues Center
Zahlen zu wirtschaftlichen Auswirkungen der Agrotourismus-Branche in Florida liefert beispielsweise die Onlinebroschüre ausdem Jahre  2010 „Agritourism and Direct Agricultural Marketing in Washington State“, die eigentlich die Situation in Washington beschreibt. Sie lieferte Zahlen von Evans and Hodges aus 2006, laut derer durch Agrotourismus in South-Miami-Dade County (Florida) durchschnittlich 2.600 Jobs jährlich entstehen. Und da sich Agrotourismus nicht nur für Floridas Farmer lohnt, hat der Bundesstaat mit dem Gesetz SB 1106 die Voraussetzungen für diese Tourismusangebote verbessert. Das Gesetz limitiert die Haftung von Agrotourismus-Anbietern, von ihren Mitarbeitern sowie den Besitzern von Land, das für Agrotourismus-Aktivitäten zur Verfügung gestellt wird.
Eine weitere staatliche Aktivität, um Agrotourismus speziell im South-Miami-Dade zu fördern, war die Eröffnung des „South Miami-Dade Tropical Agricultural Visitor Center“ im August 2014. Landwirtschaft und Agrotourismus sind wesentliche Bestandteile dessen, was die südliche Region des Miami-Dade-Countys auszeichnet, sagte Commissioner Dennis C. Moss anlässlich der Eröffnung. Das neue Center ist eine Einrichtung, um Besucher zu betreuen, die die reiche tropische Umwelt Floridas erkunden möchten, fuhr er fort. Das alles zeigt: Florida selbst sieht Agrotourismus als eine attraktive Nische, die zum Wachstum der Wirtschaft im Bundesstaat beiträgt.